Veröffentlicht am 2013-06-03 In Franziskus - Botschaft

Die Solidarität Gottes mit den Menschen, sein solidarisches Bündnis

org. Als “Tor zur Woche“ veröffentlichen wir ab sofort jeden Montag Sätze von Papst Franziskus für jeden Schritt im Alltag auf unserem Pilgerweg; es sind Worte aus der Woche zuvor, Worte, die uns anregen, immer mehr missionarische Pilger zu werden, solidarisch, arm, froh, offen und einfach,  Pilger, die um Erneuerung bitten –  in und mit der Kirche -, um Erneuerung im echten Geist des Bündnisses. Ohne Demut gibt es weder effektiven Dienst noch innere und echte Erneuerung. Es ist eigentlich ganz einfach. Denn Franziskus spricht von der Gnade 2014. Erbitten wir diese Gnade.

23. KALENDERWOCHE  2013

 

Woraus entsteht die Brotvermehrung? Die Antwort liegt in der Aufforderung Jesu an die Jünger: „Gebt ihr ihnen …“, d.h., der Aufforderung zu „teilen“. Was teilen die Jünger? Sie teilen das Wenige, das sie hatten: die fünf Brote und die zwei Fische. Gerade diese Brote und Fische sind es, die in den Händen des Herrn die gesamte Menge sättigen, und gerade die angesichts der Armut und der Begrenztheit der ihnen zur Verfügung stehenden Mittel verlorenen Jünger sind es, die im Vertrauen auf den Herrn die Menge sättigen. Dies sagt uns, dass sowohl in der Kirche als auch in der Gesellschaft ein Schlüsselwort existiert, vor dem wir keine Angst haben dürfen: „Solidarität“; d.h., Gott das, was wir haben, unsere bescheidenen Fähigkeiten, zur Verfügung stellen können, denn nur im Teilen, im Geschenk, wird unser Leben fruchtbar. Solidarität. Dieses Wort wird vom Geist der Welt nicht gerne gesehen!

Predigt an Fronleichnam, 30. Mai

Am heutigen Abend verteilt der Herr erneut das Brot, das sein Leib ist, an uns und schenkt sich auf diese Weise. Auch wir erfahren die Solidarität Gottes mit dem Menschen, eine Solidarität, die niemals endet und uns immer wieder erstaunt: Gott kommt uns nahe; im Opfer des Kreuzes erniedrigt er sich und tritt in die Finsternis des Todes, um uns sein Leben zu geben, das das Böse, den Egoismus und den Tod besiegt. Auch an diesem Abend schenkt sich Jesus uns in der Eucharistie; er teilt unseren Weg und wird sogar zu unserer Speise, der wahren Speise, die unser Leben auch in jenen Momenten trägt, in denen die Straße hart ist und die Hindernisse unseren Schritt verlangsamen. In der Eucharistie lässt der Herr uns seine Straße einschlagen; die Straße des Dienstes, des Teilens, des Geschenkes, und das Wenige, das wir haben und sind, wird, wenn es geteilt wird, zu einem Reichtum, da die Macht Gottes, die Macht der Liebe, in unsere Armut herabkommt, um sie zu verwandeln.

Predigt an Fronleichnam, 30.5.

Triumphalismus in der Kirche bremst die Kirche. Triumphalismus unter Christen bremst die Christen. Eine triumphalistische Kirche ist eine Kirche auf halbem Weg, eine Kirche, die selig ist wie sie ist, gut ausgestattet – alles geregelt! – mit allen Büros, alles wunderbar, alles gut, he? Effizient. Doch sie weiß nicht, dass Märtyrer notwendig sind für die Kirche und ihren Weg des Kreuzes. Das ist eine Kirche, die nur an die Triumphe denkt, an die Erfolge, eine Kirche, die nicht die Regel Jesu kennt: die Regel des Triumphes durch das Scheitern, durch das menschliche Scheitern, das Scheitern des Kreuzes. Und das ist eine Versuchung, die wir alle haben.”

Predigt in Santa Marta, 29.5.

Fragen wir uns daher heute Abend, während wir den wirklich in der Eucharistie gegenwärtigen Christus verehren: Lasse ich mich von ihm verwandeln? Lasse ich zu, dass der Herr, der sich mir schenkt, mich immer mehr aus meinem kleinen Gehege hinausführt, sodass ich keine Angst habe, zu schenken, zu teilen und ihn und andere zu lieben?

Nachfolge, Gemeinschaft, Teilen. Lasst uns darum beten, dass die Teilnahme an der Eucharistie uns stets provoziere: jeden Tag dem Herrn zu folgen, Werkzeuge der Gemeinschaft zu sein, mit ihm und mit unseren Nächsten zu teilen, was wir sind. So wird unser Dasein wahrhaft fruchtbar sein. Amen.

Predigt an Fronleichnam, 30.5.

Tat. Maria brach auf und zwar “ohne Verzögerung” (siehe Lk 1,39). Am letzten Sonntag habe ich diese Art des Handelns von Maria unterstrichen: Trotz der Schwierigkeiten und der Kritik, die ihre Entscheidung zum Aufbruch mit sich gebracht haben dürfte, ließ sie sich von nichts aufhalten. Und bricht eilends auf, ohne Verzögerung. Im Gebet vor Gott, der zu ihr spricht, im Nachdenken und Betrachten der Ereignisse ihres Lebens hat Maria keine Eile, lässt sie sich nicht vom Augenblick gefangen nehmen, nicht von den Ereignissen mitreißen. Aber wenn ihr klar ist, was Gott von ihr erbittet, was sie zu tun hat, dann wartet sie nicht, dann trödelt sie nicht, sondern geht „ohne Verzögerung“. Der heilige Ambrosius sagt: „Die Gnade des Heiligen Geistes verträgt keine Langsamkeit“ (Expos. Evang. sec. Lucam, II, 19: PL 15,1560). Marias Handeln ist eine Konsequenz ihres Gehorsams gegenüber den Worten des Engels, aber verbunden mit Nächstenliebe: sie geht zu Elisabeth, um sich nützlich zu machen; und in diesem Aufbruch aus dem Haus, aus sich selbst, aus Liebe, bringt sie das Kostbarste, was sie hat: Jesus. Sie bringt ihren Sohn.

31.5.2013

Manchmal verharren auch wir im Hören, im Nachdenken über das, was wir tun sollten, haben vielleicht auch die Entscheidung, die wir treffen müssen, klar, aber wir übersetzen das nicht ins Tun. Und wir bringen uns selbst nicht ins Spiel, indem wir uns „ohne Verzögerung“ zu den anderen hinbegeben, um ihnen unsere Hilfe, unser Verstehen, unsere Nächstenliebe zu bringen; um auch selbst wie Maria das Kostbarste zu bringen, das wir empfangen haben, Jesus und sein Evangelium, mit dem Wort und vor allem mit dem konkreten Zeugnis unseres Tuns.

Hören,  entscheiden, handeln.

Maria, Frau des Hörens, öffne unsere Ohren; lass uns das Wort deines Sohnes Jesus unter den tausenden von Wörtern dieser Welt hören; lass uns hören auf die Realität, in der wir leben, auf jeden Menschen, dem wir begegnen, besonders den Armen, den Bedürftigen, den Menschen in Schwierigkeiten.

31.5.

Bitten wir den Herrn darum, keine Kirche  ,auf halbem Weg‘  zu sein, keine triumphalistische Kirche, keine Kirche der großen Erfolge, sondern eine demütige Kirche, die mit Entschiedenheit vorangeht, wie Jesus. Voran, voran, voran. Mit einem für den Willen des Vater offenen Herzen wie Jesus. Bitten wir um diese Gnade.

Predigt in Santa Marta,  29.5.

Ziel der Wallfahrt
ist die Erneuerung des Liebesbündnisses
in seiner missionarischen und einheitsstiftenden Gestaltungskraft
– nach innen als Erneuerung der Schönstatt-Familie,
nach außen in der Gestaltung einer Bündniskultur.

Arbeitsdokument 2014

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert