Veröffentlicht am 2020-04-22 In Leben im Bündnis

Beim Aufräumen ist ein altes Foto aufgetaucht

ARGENTINIEN, Tita Ríos mit Claudia Echenique •

In dieser Zeit der Quarantäne haben viele von uns die Zeit genutzt, um Kleiderschränke, Kommoden und Bücherregale zu überprüfen und aufzuräumen. Und so wie wir viele alte und ausgediente Dinge weggeworfen haben, haben wir auch einige Fotos, Zeichnungen und Texte wiedergefunden, die Geschichten hervorrufen und schöne Erinnerungen wecken. Tita Rios, die in ihrem Haus in Parana aufräumte, fand ein Foto ihrer Enkelinnen, als sie noch ganz klein waren. Sie stehen um die Auxiliar der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter herum. Als sie sich in der Karwoche „virtuell“ mit ihrer Familie traf, bat Großmutter Tita zwei von ihnen, Nadia und Candela, ihre Eindrücke zu schildern, wenn sie zwanzig Jahre später dieses Bild sehen. Dies sind ihre Zeugnisse.—

Nadia: Von ihrer Liebe als Mutter lernen und lehren

“Wenn ich mir dieses Bild ansehe, denke ich, dass ich damals vielleicht nicht wusste, wer da an meiner Seite war. Heute schaue ich sie an und sage: Da ist die Gottesmutter von Schönstatt, sie ist bei mir, das war sie schon immer. Seit ich klein war, wie auf diesem Foto, und bis heute.

Und im Laufe meines Lebens ist sie immer intensiver präsent gewesen. Ich nenne sie gerne Mutter Maria; so empfinde ich sie, wie meine Mutter im Himmel, dieselbe, die ich mit Jesus teile. Aber glauben Sie nicht, dass ich sie immer so genannt habe, nein.

Mein Herz entdeckte sie mit der Zeit. Als ich mein Apostolat in einer Solidaritätsgruppe begann, sah und entdeckte sie in jeder Mutter, die ich irgendwo mit ihren Kindern um Essen bettelnd auf einem Platz traf. Ich sah sie auch, als ich anfing, in ein Heim für behinderte Frauen zu gehen; dort fühlte ich sie in jeder Umarmung und jedem Kuss, den mir die Frauen beim Besuch gaben. Aber ich spürte sie noch mehr und entdeckte sie, als ich zu einem Exerzitienkurs ging, wo ich über Maria sprechen musste. Dort habe ich ihr Leben, ihre Geschichte, aber vor allem ihre Mutterliebe kennen gelernt.

Vor einigen Jahren spürte ich den Ruf, den Weg des Liebesbündnisses zu gehen. In der Hälfte habe ich abgebrochen , weil ich das Gefühl hatte, dass es nicht meine Zeit war, und ich bereue es nicht. Ich fühle in meinem Herzen, dass dieser Moment noch nicht gekommen ist, und ich möchte auf den Tag vorbereitet sein, an dem ich mich wie ihre echte Tochter fühlen werde. Ich wünsche es mir und ich bete darum.

Währenddessen lerne ich in dem Apostolat, das ich jetzt im Hogar de Cristi ausübe, von ihr in den Menschen, denen ich begegne, und ich lasse sie auch durch mich lehren. Von ihrer Liebe als Mutter lernen und lehren.

Danke, Oma, dass du mich angeregt hast, dies zu schreiben. In diesen Zeiten vergisst man manchmal den Glauben, weil der Kopf mit vielen Sorgen beschäftigt ist“.

Nadia Taleb Ríos, 22 Jahre, Paraná, Argentinien


Candela: Was bedeuten die Gottesmutter, das Heiligtum und Pater Kentenich in meinem Leben bedeuten

Wie schwierig ist es für mich, in Worte zu fassen, was die Gottesmutter, das Heiligtum und Pater Kentenich für mich bedeuten. Ich könnte nicht genau sagen, wann das alles begann, wann sie begannen, mich zu erobern. Seit ich klein war, schaute ich auf das Bild der Gottesmutter, die Jesus in den Armen hielt, und ich sah mit Zärtlichkeit, aus meiner Unschuld heraus, die Liebe einer Mutter zu ihrem Kind.

Mit der Zeit wurde ich erwachsen, und ich konnte dieses Bild besser verstehen und nicht nur die Liebe, sondern auch die Fürsorge, den Schutz, die Sorge und die Wachsamkeit einer Mutter für ihr Kind schätzen, einer Mutter, die mit ihrem Kind leidet und die auch mit ihm glücklich ist. Ich bin keine Mutter, daher kann ich nicht sagen, was dies alles mit sich bringt. Aber ich habe das Glück, dank meiner Mutter am eigenen Leib die Liebe einer Tochter zu kennen und zu erfahren, und genau diese Liebe ist es, die die Gottesmutter bedingungslos auf mich reflektiert.

Mein Bündnisweg begann nach meinem Eintritt in die Universität. Ich habe mich für einen Beruf entschieden, der hier sehr diskreditiert und voller Vorurteile ist: Jura. Aber nichts ist zufällig, es war auch, als ich anfing, das Heiligtum öfter zu besuchen. Es war der richtige Zeitpunkt und als ich es am meisten brauchte. Es war eine Zeit, mich selbst neu zu erfinden, mich zu verändern und all den hässlichen Farben, mit denen der Anwaltsberuf so oft gezeichnet wird, eine besondere Note zu geben.

Es ist unglaublich, welchen Perspektivenwechsel ich hatte, seit ich mich auf das Liebesbündnis vorbereitet habe. Es ändert praktisch den Standpunkt von allem, nichts wird mehr auf die gleiche Weise gesehen. Bevor ich das Liebesbündnis schloss, hatte ich bereits das volle Vertrauen, mich ganz in die Hände der Gottesmutter und ihres Sohnes zu begeben.

Ich hatte auch die Gelegenheit, an verschiedenen Apostolaten teilzunehmen. Dadurch konnte ich verschiedene Realitäten, die ich nicht kannte, mit eigenen Augen erleben und sehen. Gott hat Menschen auf meinen Weg gestellt, die unverzichtbare Werkzeuge waren, damit all dies zusammenkam und mit dem Schließen meines Liebesbündnisses gipfelte.

Sie ist immer da und geht an meiner Seite

Zu allen Zeiten wusste ich, dass sie mir ihre Hand gab und immer noch gibt, dass sie mich auf den dunkelsten Pfaden, die ich heute zu gehen habe, begleitet hat (und immer noch begleitet).

Offensichtlich gab es Momente mit Höhen und Tiefen, in denen ich dachte: Warum passiert mir das? Warum läuft für mich nichts richtig? Gehe ich in die falsche Richtung? Mache ich Dinge falsch? Und da war sie wieder. Wenn Sie von Sorgen, Unsicherheiten und unbeantworteten Fragen erfüllt sind, ist sie da. Wenn draußen alles im Chaos zu liegen scheint, ist es kein Zufall oder Verdienst, in der Seele Frieden zu finden. Es ist die Gottesmutter, die immer präsent ist.

Erleuchtet vom Heiligen Geist, der auch ein wichtiger Akteur in meinem Leben wurde, kann ich heute bei jedem Schritt, den ich tue, Sicherheit fühlen. Ich wage es, die Freiheit zu leben, die Gott mir geschenkt hat, und mich zu der Frau zu formen, die ich sein möchte. Ich wage es, Fehler zu machen, mich zu zeigen, wie ich bin, mich in Gottes Liebe hinzugeben. Ohne die innere Achse zu verlieren, ohne die Prinzipien und Werte zu verlieren, die ich mir angeeignet habe.

Deshalb bekräftige ich heute mehr denn je mein JA zu Jesus und seiner Mutter.

 

Candela Volpe Ríos, 23 Jahre, Paraná, Argentinien

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