PARAGUAY, Horacio Chávez Tottil •
Der Besuch der Patronin von Paraguay am letzten Sonntag im Oktober in Tuparenda ist Tradition; es wird dann wirklich zu einem Mariengarten mit zwei himmlischen Blumen: die eine ist ein faszinierendes Bild, in das man sich verliebt und das man umarmt, und die andere ist eine kleine, sehr fein geschmückte Statue, die ihre Kinder empfängt.
Um neun Uhr morgens hört man am Eingang schon die Musikkapelle, die die Hunderte von Pilgern begleitet, die die Statue Unserer Lieben Frau von Caácupé tragen. Ihre Anwesenheit beeindruckt jeden bis zu dem Punkt, an dem es unmöglich ist, die Tränen zurückzuhalten vor lauter Liebe, die alle Paraguayer zu ihr haben und weil man so viele Menschen sieht, viele von ihnen mit einem leidgeprüften Gesicht, aber gleichzeitig getröstet, weil sie Maria bei ihrem Besuch begleiten.
Gespanntes Warten auf den Moment der Begegnung
Alles ist gut geplant. Pater Pedro Kühlcke zelebrierte die Messe in der Kirche Santa Maria de la Trinidad, gefüllt mit Menschen aus mehreren Städten gefüllt war, die gekommen waren, um bei dieser so besonderen Begegnung dabei zu sein. Die Pilger waren schon so gespannt darauf, das Glas vor dem Bild der Virgen de Caacupé zu berühren, dass die Hüter und Acolythen immer wieder sagen mussten: „Im Heiligtum werden Sie ihr viel näher sein. Bitte, warten Sie.“ Das Bedürfnis sie zu berühren, sie um etwas zu bitten oder zu danken, war einfach so stark – allein darin spürte man schon, wie viel sie täglich all denen schenkt, die ihr vertrauen.
So war es dann: als die Messe zu Ende war, pilgerten alle mit Gesang und Jubel zum Heiligtum und begegneten dort Maria unter zwei Titeln. Ich überlegte: eine aus Paraguay und die andere … aus Deutschland, oder in Wirklichkeit aus Italien, oder eigentlich international … Mein Fazit war: Sie ist die Königin des Universums, sie hat keine Nationalität, nur eine sehr große Liebe, die sie jedem schenkt.
