Veröffentlicht am 2012-03-15 In Jubiläum 2014

Am 17. März – ein Blick auf Schönstatt in Serbien

Hedwig Maria Weinzierl. Samstag für Samstag richten sich die Blicke bei der Heiligen Messe im Urheiligtum, die in den Anliegen von 2014 gefeiert wird, auf eines der Länder, in denen es Schönstatt, heißt, in denen es das Liebesbündnis gibt. Und noch einmal zum Klarstellen: Nur die Länder, in denen das Liebesbündnis „angekommen“ ist – in einem Bild der Pilgernden Gottesmutter, in einem Menschen, der ihr sein Herz als Heiligtum bereitet, kommen in diesen heiligen Messen vor. Ein Liebesbündnis mit der Schönstattfamilie und mit diesem Land – das ist die Idee hinter dieser Wallfahrt von Land zu Land. Am Samstag, 17. März geht es um Serbien.


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Serben gehören fast ausschließlich der serbisch-orthodoxen Kirche an und fühlen sich meist auch dann mit ihr verbunden, wenn sie überhaupt nicht getauft sind. Ein katholischer Serbe ist eine seltene Ausnahme. Die Katholiken in Serbien – und bisher gibt es Schönstatt dort nur unter Katholiken – gehören deshalb anderen Volksgruppen des ehemaligen Jugoslawien an oder sind Ausländer, die im diplomatischen Dienst oder in der Wirtschaft tätig sind und meist in Belgrad oder Niš wohnen.

Die meisten Katholiken im heutigen Serbien wohnen in der Vojvodina, einem Gebiet, das bis vor kurzem eine gewisse Autonomie hatte. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts haben sich dort viele Deutsche angesiedelt. Kaiserin Maria Theresia hat das seinerzeit veranlasst. Auch andere Nationen (z. B. Slowenen, Slowaken, Ungarn) sind gekommen. Die einzelnen Volksgruppen haben sich aber nicht mit anderen vermischt. So gibt es auch heute noch Dörfer, in denen fast ausschließlich Slowenen oder Slowaken wohnen.

Seit den dreißiger Jahren vom Liebesbündnis berührt

Aus Schönstatt kamen in den Dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts Priester nach Serbien, und zwar in die Vojvodina, besonders in die Bac(ka. Dort haben z. B. Pfarrer Hegenkötter und Pfarrer Klein-Arkenau sechs damals etwa 13-jährige Mädchen für Schönstatt geworben. Sie waren deutschstämmig und sprachen deutsch. Sie traten etwas später bei den Schönstätter Marienschwestern ein. Zwei leben heute noch. Damals bekam auch Herr Schmidt, Rechtsanwalt in Sombor, Kontakt mit Schönstatt. Es war schwierig, ein Visum für Deutschland zu bekommen. 1936 konnte er zur Olympiade nach Berlin fahren und besuchte auch Schönstatt. Begeistert kam er zurück und versuchte sofort, seine große Familie im Sinne Schönstatts zu erziehen. Schon die kleinen Kinder hatten eine GTO zu halten und auszufüllen. Von den Priestern und auch von den Mädchen bekam er Material aus Schönstatt zugeschickt. Er begann mit Studenten im Sinne Schönstatts zu arbeiten. Es handelte sich praktisch ausschließlich um Deutschstämmige. In der Karmeliterkirche in Sombor durfte er einige Jahre später im Flur, der mit der Kirche verbunden ist, ein MTA-Bild anbringen, das größer ist als das Originalbild im Urheiligtum. Es befindet sich bis heute an dieser Stelle. Das aufblühende Schönstattleben wurde durch den Zweiten Weltkrieg zerstört. Die meisten Deutschstämmigen wurden vertrieben oder flüchteten. Viele sind auch umgekommen. Ein prominenter Schönstätter ist damals als Kind mit seiner Familie geflüchtet. Er hat Schönstatt allerdings erst in Deutschland kennen gelernt: Erzbischof Zollitsch.

Schönstatt-Missionare bis ins dritte Jahrtausend

Im Zweiten Weltkrieg kam Pater Hillebrand, ein eifriger Schönstätter, in das heute ebenfalls serbische Zrenjanin und hat dort mit Schönstattgruppen angefangen. Auf dem Rückzug fiel er am 28. 10. 1944 auf dem Gebiet der Pfarrei Ruma.

Nach dem Zweiten Weltkrieg sind wieder Schönstätter in diese Gebiete gekommen und haben Schönstatt bekannt gemacht und Kontakte geknüpft, z. B. Pater Chrysostomus Grill. Von 1980 bis 2006 arbeitete eine deutsche Bundesschwester in der Pfarrei Ruma und bemühte sich um die Verbreitung Schönstatts im damaligen Jugoslawien. Schönstatt lebt im jetzigen Serbien, aber durch den „Vaterländischen Krieg“ zu Beginn der Neunziger Jahre hatten und haben die dortigen Schönstätter zusätzliche Schwierigkeiten. Die Grenze nach Kroatien, aus dem die Vorfahren der meisten stammen, war jahrelang vollkommen geschlossen und kann auch jetzt nur mit einem Reisepass passiert werden. Eine ziemliche Anzahl von Schönstättern aus dem jetzigen Serbien ist in der Kriegszeit nach Kroatien geflüchtet oder später ausgewandert.

Frieden und Versöhnung

So werden die Schönstätter am 17. März besonders für Frieden und Versöhnung in ihrem Land beten. Das Anliegen, dass die serbisch-orthodoxe Kirche die Kampagne der Pilgernden Gottesmutter aufnimmt, scheint noch unerreichbar. Einige „angeheiratete“ serbische Schwiegertöchter empfangen die Pilgernde Gottesmutter … Sie wird wirken!
Derzeit wird an sieben Orten am 18. des Monats eine Bündnisfeier gehalten, in vier Orten (wahrscheinlich bald fünf) existieren Gruppen der Mütterliga. Es kreisen etwa 40 Bilder der Pilgernden Gottesmutter und eine größere Anzahl von Personen ist über die kroatische Schönstatt-Zeitschrift mit der Familie verbunden. Da es eine ziemliche Anzahl von schönstättischen Büchern und Novenen gibt, ist die Geistigkeit Schönstatts praktisch jedem dortigen Priester bekannt und wird wohlwollend akzeptiert …

Anmerkung der Redaktion:

Die heilige Messe am 17. März wird auch besonders gefeiert werden für die Opfer des Busunglücks im Wallis und für ihre Familien.

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