Veröffentlicht am 2011-08-09 In Jubiläum 2014

Malta, Marokko, Mexiko – ein Ausblick im Geist der Vernetzung

Agathe Hug. Malta, Marokko, Mexiko. So geht es die nächsten Samstage weiter. Die einen denken bei Malta an den grand prix eurovision de la chanson, oder, wie er heute heißt, den Eurovision Song Contest, an dem Malta in den letzten Jahren bis auf ganz wenige Ausnahmen teilgenommen hat, zwar noch nie gewann, aber doch oft genug ziemlich weit vorne mitspielte. 2002 und 2005 kamen sie auf den 2. Platz. Und die anderen denken an Briefkastenfirmen. Und wieder andere an den heiligen Paulus, der hier als Schiffbrüchiger gelandet ist…

 

 

 


Malta-city-wall

 

Malta besteht aus drei bewohnten und vier unbewohnten Inseln im Mittelmeer – also eben von Menschen unbewohnt. Ich war zwar noch nie dort, gehe aber stark davon aus, dass es auch auf den von Menschen unbewohnten Inseln Getier gibt. Dies sind vor allem Vögel und Kleintiere, denn es gibt nicht so sehr viel Vegetation, weil das Wasser super knapp ist.

Das größte Problem Maltas ist das Wasserproblem. Nach Angaben der Vereinten Nationen ist Malta das wasserärmste Land der Erde. Es gibt kaum Süßwasser und es gibt keine permanenten Flüsse. Was eine Quelle ist, weiß man als Malteser nicht aus der Heimat, denn es gibt keine Quellen. Es gibt nur Tiefbrunnen, die aber versalzen, wenn man ihnen zu viel Wasser entzieht. Deswegen gibt es Meerwasserentsalzungsanlagen. Aber die fossilen Energien, mit denen diese betrieben werden, werden weniger und damit auch teurer. Hier weiß man, wie kostbar Wasser ist. Im Sommer, wenn die vielen Touristen nach Malta kommen, bekommen die Inseln per Tankschiffe das Wasser von Sizilien.

Malta war britische Kolonie, wurde 1964 unabhängig und seit 2004 ist es der kleinste Staat der Europäischen Union. Wussten Sie, dass Malta zum Afrikanischen Kontinent gehört? Kürzlich noch, nämlich vor 65 Millionen Jahren, die Dinosauriere waren gerade ausgestorben, gab es eine Landbrücke zwischen Südsizilien und Nordafrika. Sie teilte das Mittelmeer in zwei Becken. Und es war wesentlich wärmer auf der Welt als heute. Vor 60 Millionen Jahren – wir erinnern uns alle daran – stieg der Meeresspiegel und überflutete diese Landbrücke. Da, wo sich heute die Inseln befinden, lagerten sich Sedimente von Korallen- und Muschelkalk ab. Vor ca. 5 bis 2,5 Millionen Jahren erhoben sich an dieser Stelle die Inseln Maltas aus dem Mittelmeer. Und sie liegen auf der Afrikanischen Kontinentalplatte! Ja, ich weiß, das war jetzt ein bisschen verkürzt erzählt – die Landbrücke tauchte zwischenzeitlich noch einmal auf und zerbrach vor 13.000 Jahren endgültig, aber wir sind ja nicht zum Geologiestudium angetreten.

Auf Malta ist „man“ römisch-katholisch. 98% der Bevölkerung gehört dem Katholizismus an, der laut Verfassung Staatsreligion ist. Und in der Regel leben große Teile der Bevölkerung ihre Religion auch. Es soll 365 katholische Kirchen in Malta geben – für jeden Tag im Jahr eine eigene Kirche, sagen die Katholiken Maltas. Das hängt damit zusammen, dass laut Apostelgeschichte 28,1-11 Paulus an der kleinen Felseninsel Selmunetta Schiffbruch erlitten hat. Und schwupp war er in Malta. Die Inseln sind Ziel vieler Pilgerfahrten auf den Spuren des heiligen Paulus. Viele Gebäudefronten sind mit Heiligenbildern verziert.

Ich finde es immer spannend, wo ich schönstättische Freunde vermuten kann. Der Mensch wird ja immer auch von seiner ihn umgebenden Landschaft und vom Klima und von der Geschichte des Landes geprägt. So ganz präzise weiß ich aber nicht, was es an Schönstättern auf Malta gibt. Auf jeden Fall scheint es Kreise der Pilgernden Gottesmutter zu geben – und vor allem gibt es auf Malta Menschen, die regelmäßig die englischen Seiten von schoenstatt.org besuchen. Ob diese Personen sich vielleicht einmal melden möchten? Der Rest der Welt würde sich SEHR freuen! Liebe Freunde auf Malta: Beten werden wir auf jeden Fall für Sie am kommenden Samstag, auch wenn wir Sie nicht persönlich kennen.

Marokko

Blick von Spanien nach MarokkoIm Maghrebinischen Königreich, wie Marokko eigentlich heißt, ist das ganz anders. Die Bezeichnung Marokko hat sich durchgesetzt in Anlehnung an den Namen der ehemaligen Hauptstadt Marrakesch. Wer denkt da nicht an die Souks von Marakesch und „1000-und-1-Nacht“? Es ist der Inbegriff orientalischen Lebens.

Für mich ist Marokko seit Kindheit ein mit positiven Emotionen besetztes Land. In dem kleinen Dorf, in dem ich aufgewachsen bin, hatten wir nach dem II. Weltkrieg französische Besatzung – konkret marokkanische Soldaten. Diese haben den Kindern die erste Schokolade ihres Lebens geschenkt und ließen sie auf die Panzer steigen. Diese Positiverfahrung wurde von meinen ältesten Geschwistern bis zu mir tradiert.

80% der Bevölkerung sind Berber. Staatsreligion ist der Islam. Rund 99,8 % der Bevölkerung sind Muslime, davon 90 % Sunniten malikitischer Richtung. 69.000 Einwohner, das sind 1,1 % bekennen sich zum Christentum (meist Katholiken) und 8.000 zum Judentum.

Ausländische Christen dürfen ihren Glauben praktizieren, werden jedoch von den Behörden beobachtet. Die Weitergabe der christlichen Botschaft an Muslime steht unter Strafe. So ist es auch nicht erlaubt, christliche Literatur zu verteilen. Die Konversion eines Muslims zu einer anderen Religion steht zwar laut Gesetz nicht unter Strafe, doch erleben Christen mit muslimischem Hintergrund gesellschaftlichen Druck und soziale Isolation. Aus Angst vor Repressalien praktizieren sie ihren christlichen Glauben oft im Geheimen. Im März 2010 hat die marokkanische Regierung begonnen, zahlreiche ausländische Christen unter dem Vorwurf, Marokkaner missioniert zu haben, des Landes zu verweisen. Zur Römisch-katholischen Kirche gehören 39 Pfarreien mit etwa 24.000 Mitgliedern in den Erzbistümern Rabat und Tanger.

Und Schönstatt in Marokko? Eine sehr schwierige Frage. Obwohl …! Es gibt auf jeden Fall Personen, die regelmäßig die Webseiten von schoenstatt.org besuchen. Und nach den Aufzeichnungen von Brasilien gibt es auch Kreise der pilgernden Gottesmutter. Auch hier die Einladung: Melden Sie sich doch einmal, falls Ihnen das möglich ist!!! Wir freuen uns auf Sie!!! Ich kenne einen Schönstätter, der in Ihrem wunderbaren Land geboren ist und stelle dann den Kontakt her!

 

Mexiko

Familiengruppe im Heiligtum von MonterreyAm letzten Samstag im Monat August steht Mexiko im Mittelpunkt. Von Mexiko und Schönstatt lassen sich viele Seiten füllen. Ich persönlich habe es noch nicht ganz bis Mexiko geschafft – nur bis nach Texas, also quasi bis in die Nachbarschaft.

Die Marienschwestern, die in Mexiko arbeiten, haben ihr Zuhause im Sinne ihres Provinzhauses in Lamar, Texas.

Dort bei den Schwestern habe ich die mexikanische Spezialität Tamales gegessen (gefüllte Maisteigtaschen, in Maisblättern gegart) und Atole getrunken (ein heißes Getränk, zu dem Maismehl in Milch oder Wasser aufgelöst, gekocht und abgesiebt und ggf. mit Honig gesüßt wird. Es gibt Atoles in den unterschiedlichsten Geschmackrichtungen.). Sehr zu empfehlen, sehr, sehr lecker!

Leben in Mexiko

Heiligtum in QuerétaroDurch die Drogenproblematik ist es in manchen Teilen des Landes nicht einfach zu leben und zum Teil auch nicht so ganz ungefährlich.

Im Drogenkrieg von Mexiko (seit 2006 so genannt) stehen ungefähr 40.000 Armeeangehörige und 5000 Polizisten gegen schätzungsweise 300.000 Angehörige der mexikanischen Drogenkartelle (u.a. Sinaloa-Kartell, Golf-Kartell) und ihrer paramilitärischen Einheiten (u. a. Los Zetas) im Einsatz. Die Drogenkartelle kämpfen mit hochmodernen Schusswaffen, besitzen aber auch Granatwerfer und Handgranaten.

1821 wurde das Land endgültig unabhängig – zuvor war es spanische Kolonie. 1823 löste sich das Gebiet von Guatemala, woraus sich die späteren unabhängigen Staaten Guatemala, El Salvador, Nicaragua, Costa Rica, und Honduras bildeten, von Mexiko los. Das Ende des Mexikanisch-Amerikanischen Krieges, der von 1846 bis 1848 tobte, führte zum Vertrag von Guadalupe-Hidalgo, im Zuge dessen Mexiko seine nördlichen Gebiete an die USA verlor, darunter die späteren US-Bundesstaaten Kalifornien, New Mexico, Arizona, Nevada, Utah und Colorado. Die strikte Trennung von Kirche und Staat nach der Revolution 1911 brachte schließlich de facto eine Christenverfolgung mit sich.

87 % der Mexikaner sind Katholiken. Die Römisch-katholische Kirche in Mexiko besteht aus 18 Erzbistümern, darunter als größtes das Erzbistum Mexiko sowie aus 73 Bistümern und 3 Territorialprälaturen.

Es gibt eine wachsende protestantische Minderheit von 7,5 %. Die Anglikanische Gemeinschaft von Mexiko wird von der Anglikanischen Kirche von Mexiko vertreten und umfasst sechs Bistümer.

3,5 % der Bevölkerung bezeichnen sich als keiner Religionsgemeinschaft zugehörig und 0,36 % entfallen auf andere Religionen, darunter auch auf den Islam. Die Religion hat in gewissen Schichten der mexikanischen Gesellschaft eine große Bedeutung, vor allem unter der ländlichen Bevölkerung und weniger für die Einwohner der Großstädte.

Schönstatt in Mexiko

Neue Vaterstatue beim Heiligtum in MonterreyIn Mexiko gibt es  Marienschwestern, Schönstattpatres, Familien, Jugend, Frauen, Männer – die ganze Bandbreite schönstättischer Zugehörigkeitsmöglichkeiten, dazu die Kampagne der Pilgernden Gottesmutter und sehr viele Pilger, die zu den Heiligtümern kommen, vor allem nach Querétaro – das können um den 18. Oktober locker einige zehntausend sein!

In Mexiko gibt es vier Filialheiligtümer – Querétaro, Chilapas, San Luis Potosí und Monterrey – , zu denen ständig sehr viele Pilger kommen. Klar – mit Guadalupe, dem Marienwallfahrtsort in einem nördlichen Vorort von Mexiko-Stadt können sie noch nicht mithalten. Guadalupe ist mit jährlich ca. 20 Millionen Pilgern die derzeit größte Wallfahrt der Welt.

Vom schönstättischen Leben in Mexiko erfährt man immer wieder auf schoenstatt.org und unter anderem auch auf der Webseite des Heiligtums von Monterrey: http://www.schoenstatt-mty.org/

Heiligtum in Querétaro

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert