Veröffentlicht am 2014-07-19 In Leben im Bündnis

Viva Schönstatt in Würzburg

DEUTSCHLAND, Wolfgang Fella. Das diesjährige Camp der Würzburger Familienbewegung auf der Marienhöhe stand ganz im Zeichen des Jubiläumsjahres. Dank der Gäste aus Südamerika wurde es zu einem lebendigen Freudenfest mit internationalem Flair.

 

Gleich zu Beginn – in der Aufwärmphase – ein bunter Fallschirm!  An und unter dem konnten sich die vielen Familien vor dem Kapellchen näher kennen lernen. So ging es wohl gelaunt zum Lagerfeuer, an dem man den Freitagabend gemütlich ausklingen lassen konnte.

Hoher Besuch von damals und heute

Am Samstagmorgen dann gleich eine Überraschung: Passend zum Kilianifest in der Stadt traf zum Morgengebet der Frankenapostel Kilian im Bischofsgewand ein. Er zeigte sich erfreut darüber, dass sich die Eltern für die gemeinsamen Erfahrungen mit anderen Familien Zeit genommen hatten. Bei so hohem Besuch im Jubiläumsjahr ließ es sich auch der Jubilar selbst nicht nehmen. So standen schließlich der Heilige Kilian und Pater Kentenich Seit an Seit vor dem Heiligtum im Kreis der Familien. Diesem berühmten Besuch aus der Vergangenheit folgte ein hoher Besuch aus der Gegenwart. Immerhin war der Leiter der Kentenich-Schule aus Kempten-Leubas, Harald M. Knes,  zu Gast, um für Mütter und Väter die psychologischen Hintergründe und die Bedeutung von Bindungen näher zu beleuchten. Während seines interessanten und lebendigen Vortrags waren aber auch die jüngeren Camp-Teilnehmer nicht untätig. Eine Vielzahl von bunten Fahnen und Wimpeln waren entstanden. Davon würdigten einige das Schönstattjubiläum, und andere waren dem anstehenden WM-Endspiel gegen Argentinien gewidmet. Ganz nach dem Wunsch des fußballbegeisterten Pater Bernhard Schneider stand auf einem auch unübersehbar: „Deutschland wird Weltmeister“. Das wiederum wollte einer der vier internationalen Gäste nicht so recht akzeptieren. Denn Maria aus Argentinien hatte ihrerseits auf ihrem Namensschild bereits den WM-Sieg ihres Heimatlandes angekündigt.

Überhaupt die Südamerikaner.

Gleich vier Gäste aus dem Kontinent, derzeit als Volontäre zur Vorbereitung des Jubiläumsfestes in Deutschland, trugen wesentlich dazu bei, dass das Wochenende ein internationales Flair bekam und immer wieder von der spontanen Lebendigkeit der Glaubensboten diesseits und jenseits der Anden profitierte. Neben der argentinischen Maria Daniela Brizuela war noch Maria Lluberas Panissa aus Uruguay, Fernanda Victoria Faúndez aus Chile und Diego Javier Jaramillo aus Ecuador dabei. Am Sonntagmorgen hatten sie die Gelegenheit, die Schönstattbewegung in ihren Heimatländern und die persönlichen Beweggründe für ihren Einsatz sehr eindrucksvoll vorzustellen. Da gab es kuriose Dinge zu hören, wie über die Entstehung des ersten Filialheiligtums Nueva Helvecia in Uruguay. Es gab aber auch berührende Momente, in denen die jungen Menschen Zeugnis dafür ablegten, welche Wagnisse sie für ihren Glauben und das Liebesbündnis einzugehen bereit sind.

Stichwort „Liebesbündnis“. Nicht gerade überraschend, dass am Samstagnachmittag ausgerechnet dieser Begriff das Lösungswort eines Stationenspiels für Jung und Alt war. Die Familien, bunt gemischt, mussten dabei u.a. auf dem Teppich bleiben. Sie durften diesen umdrehen ohne ihn zu verlassen. Achtsamkeit war gefragt und die Netzwerke, in denen man sich in Schönstatt mit seinen vielen Gliederungen erst einmal zurecht finden muss. Beim Thema Weitsicht durften dann die Jüngeren im Bewegungsgarten auf ein Spielgerät klettern und dort mit Ferngläsern nach versteckten Buchstaben in der Umgebung suchen.

Bowle zum 100. Geburtstag

Eingeleitet wurde die wilde Buchstabenjagd von einer Geburtstagsparty vor dem Heiligtum. Dorthin hatte sich Reporter Carlo Columno verirrt um den 100-jährigen Jubilar für seine Tageszeitung zu interviewen. Schwester Louise Schulz vertrat das Geburtstagskind Schönstatt und stand ihm Rede und Antwort. Sie verblüffte ihn schließlich vollkommen, als sie schon auf ihren 200. Geburtstag vorausblickte. Dann wurde die spezielle Geburtstagsbowle ausgeschenkt und nach einem Geburtstagsständchen freudig angestoßen. Auch eine typisch südamerikanische Festtagsattraktion durfte nicht fehlen. Kaum zurückhalten ließen sich die Kinder beim Ziehen an den Schnüren einer Pinata, ehe sich ein Berg aus Süßigkeiten über sie ergoss. Das traditionelle Fußballspiel der Kinder gegen die Väter durfte am WM-Wochenende natürlich nicht fehlen, und ebenso traditionell verloren die Väter das heiß umkämpfte Match – diesmal immerhin erst im Elfmeterschießen.

Wo ist Dein Heiligtum?

Zur Abrundung stellte Pater Schneider im Abschlussgottesdienst die Frage, bezugnehmend auf das Jubiläumsjahr und den Vortrag der Gäste aus Südamerika, wo die Anwesenden ihr ganz persönliches Heiligtum haben, und welche Bedeutung der Schönstattgründer für jeden Einzelnen heute im Jahr 2014 hat.

Mit einem lautstarken „Tu alianza – nuestro misión“ auf den Lippen ging ein tolles Camp im Jubiläumsjahr zu Ende.

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