Veröffentlicht am 2014-02-14 In Leben im Bündnis

Von Schönstatt in Brasilien nach Schönstatt in Rom

ROM/BRASILIEN, Sr. M. Nilza. Die Wallfahrt zur großen Feier von 100 Jahren Liebesbündnis bewegt die Schönstattfamilie in der  ganzen  Welt.  Einer der Orte, an dem sich am meisten bewegt, ist zweifellos das Internationale Schönstattzentrum in Belmonte in Rom, weil hier viele Schönstätter aus aller Welt zusammen treffen. Brasilien hat die Freude, in diesem internationalen Zentrum mit drei brasilianischen Marienschwestern, die in der Bewegung in Italien wirken, präsent zu sein. Darüber hinaus wurde im letzten Jahr eine brasilianische Familienmutter eingeladen, um im Bereich Design und Gestaltung mitzuarbeiten.

Maria Aparecida  (“Cida”) Lopes Silva, Mairiporã/SP, wohnte vom 16. Nov. 2013 bis zum 12. Jan. 2014 in Rom und  berichtet uns, wie sie zu diesem Erlebnis kam: „Ich wurde als Designerin eingeladen, um mit einem Team von Voluntären und den Verantwortlichen von Belmonte, Sr. Vera Lúcia S. Mangas und Rektor P. Stefan Müller, eine Darstellung  von 100 Jahren Schönstatt und der Geschichte Schönstatts in Rom, besonders des  Matri Ecclesiae-Heiligtums  in Belmonte zu gestalten. Sr. M. Vera Lúcia suchte jemanden,  der sich in dieser Art von Projekten, Kultur und Schönstatterlebnissen auskannte  und außerdem die Möglichkeit hätte,  für  zwei Monate in Rom zu leben.“

Der brasilianische Beitrag

Der Beitrag von María Aparecida bestand konkret in der Erarbeitung dieser Darstellung:  fünf Zelte, in denen die Pilger, die zum Heiligtum kommen, die Geschichte Schönstatts (100 Jahre) und die Schönstatts in Rom kennen lernen können. „Ich habe das Grundkonzept entwickelt, die einzelnen Teile, das Ausstellungsprojekt … Es ist mehr als eine Ausstellung. Der Pilger kann mit den gestalteten Teilen in Interaktion treten. Es ist eine interaktive Darstellung mit Ton, Licht und künstlerischen Teilen, die die Geschichte Schönstatts und die Antwort Schönstatts für die Kirche am neuen Ufer zeigen. Wenn alles wie geplant läuft, haben wir im Oktober dort eine sehr schöne Ausstellung. Ich glaube, dass allen, die Belmonte kennen lernen, das, was man dort sehen und spüren kann, sehr gefallen wird.“

Die Begegnungen mit Papst Franziskus

Die brasilianische Designerin erhielt in diesen 60 Tagen auch unvergessliche Erlebnisse im Zentrum der katholischen Kirche. Außer dem Wohnen in unmittelbarer Nähe des Heiligtums, wodurch sie fast täglich die heilige  Messe mitfeiern und das schönstättische Leben in Rom miterleben konnte, hatte sie das Glück,  an einigen Feiern mit Papst Franziskus teilzunehmen. Sie erzählt: „Was mich am stärksten beeindruckte, war die Gelassenheit von Papst Franziskus. Er ist gelassen, ruhig und hat Frieden. Es wirkt wie der Friede, den man erfährt in Assisi, wenn man am Grab des heiligen Franziskus weilt. Es ist beeindruckend! Wenn er spricht, spricht er sanft, man glaubt ihm, was er sagt …, man zweifelt nicht. Seine Worte sind Wahrheiten, ohne Hinterfragungen. Auch seine Schlichtheit …¨

Was ich mitnehme nach Brasilien

Nach der Rückkehr nach Brasilien schloss Cida zunächst einige notwendige Arbeiten ihres Freiwilligeneinsatzes ab. Und tut dies mit all den Erlebnissen und dem Segen ihres Aufenthaltes in Rom. Was sie aus all den vielen Erfahrungen dort mitgenommen hat nach Rom? „Ich habe viel gelernt! Rom ist eine wunderschöne Stadt, reich an Kultur und besitzt viele architektonische Kostbarkeiten. Ich habe die Tradition der Krippendarstellungen kennen gelernt und nehme sie mit. Alle stellen Krippen auf an allen möglichen Plätzen. Die Sprache ist sehr schön anzuhören. Wohl deshalb sind die Weihnachtslieder so schön und angenehm anzuhören. Ich habe wunderschöne Lieder kennengelernt. Ich hatte auch das Privileg, den Gregorianischen Chor in der Basilika von Sankt Peter in der Christmette und in der Messe am 31.12. zu hören, was ein unbeschreibliches Erlebnis war. Bei den Festlichkeiten in Sankt Peter konnte ich ganz nah beim Heiligen Vater sein …

Ich nehme Hunderttausende von Fotos mit, von allen Orten, die ich kennen gelernt habe, und das Wichtigste sind für mich die Erinnerungen und Gefühle, die die Fotos wach halten. Auch bin ich  von der Gastfreundschaft beeindruckt. Ich nehme die Freude mit, im Schatten des Belmonte-Heiligtums gelebt zu haben, die Freude, am Weihnachts­geschehen dort teilgenommen zu haben, mit den Menschen, die dort wohnen … Ich habe sogar Heimweh, weil es eine wunderschöne Zeit war! Ich nehme auch die Erfahrung mit zu sehen und zu leben, wie man an einem Heiligtum zusammen lebt, Patres, Priester, Marienschwestern und die Schönstattfamilie … So viel Verschiedenheit! Stellt Euch die Schwierigkeiten vor! Aber, bedenkt ebenfalls den Reichtum!

Unsere Weihnachtserlebnisse waren wunderschön! Die Kinder, die zur selben Zeit alles durcheinander brachten, brachten neues Leben und Freude für alle! Wir hatten wirklich sehr schöne Weihnachtserlebnisse. Jeder trug einen Stern und legte ihn in die Krippe zum Jesuskind, der dort  blieb, und zurück nahm man ein Sternchen mit dem Licht Christi, das jeden zum Haus zurück begleiten konnte, an seine Arbeit, in seine Schule. Dieses Licht, dieser kleine Beitrag, kann helfen, das Jubiläumsjahr zu gestalten! Gleichzeitig mit den unzählbaren gelben Lichtern Roms nehme ich auch ein Sternchen mit, das mir helfen soll, dieses Licht zu tragen.

Und die Unterschiede helfen täglich, noch stärker an der Selbsterziehung zu arbeiten und die kleinen Opfer ins Gnadenkapital zu schenken. Die Zusammenarbeit mit kreativen und zahlreichen Lösungen helfen bei den täglichen Problemen … Das Aufbauen der Blumen und der Krippe vom Heiligtum war eine besondere Sache und reich wegen der Mithilfe der Kinder. Die Anwesenheit des Priesters mit der täglichen Messe, welch ein Reichtum!

Die Schwestern mit ihrem apostolischen Wirken, ihre Anwesenheit, immer ruhig und sicher! Ich nehme die Gewissheit mit, dass das Leben mehr Freude macht, wenn man in Gemeinschaft lebt! Und wenn die Verschiedenheiten auch Schwierigkeiten mit sich bringen, so bringen sie doch auch Fülle! Nötig sind Mut, Entschlossenheit und auch Geduld miteinander … Aber die Früchte bringen schöne Überraschungen!“

Ein schönstättisches italienisch-brasilianisches Herz

Schließlich, so scheint es, ist das brasilianische Herz ein wenig römischer geworden, denn die Voluntärin schloss mit einer Bitte: ¨In Brasilien werde ich alle bitten, für die Belmontesendung zu beten! Unser Gründer Pater Josef Kentenich hat gebeten, dass dort ein internationales Heiligtum gebaut würde.

Es ist jetzt die erste Etappe dieser Gründung. Und es braucht viel Heldenblut für den Aufbau. Und alles Herzblut, das jetzt fließt, wird das Leben auf diesem Schönstattland fruchtbar machen. Blut, Schweiß und Tränen! Und auch noch sehr viel Arbeit wird nötig sein. Doch ich beglückwünsche alle, die für Belmonte arbeiten. Und parallel zu dieser ersten Gründungsphase sieht man die Früchte der ersten Arbeit in der italienischen Schönstattfamilie bei den Familien, bei der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter, der Jugend … Herzlichen Glückwunsch! Die Gottesmutter bricht schon jetzt mit großer Freude vom Heiligtum aus auf, um viele Menschen zu besuchen.

Ich bedanke mich für die Möglichkeit, über meine Rom-Belmonte-Zeit am Internationalen Schönstattheiligtum erzählen zu können. Und auch Sr. M. Vera Lúcia danke ich, die Vertrauen in meine Arbeit gesetzt und mich eingeladen hat, diese reiche und bedeutsame Zeit auf Belmonte zu verbringen: Mille grazie!“

Original: Portugiesisch. Übersetzung: Mechthild Jahn und Renate Dekker, Florianópolis, Brasilien

Quelle: www.maeperegrina.org.br. Mit Erlaubnis der Herausgeber.

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