Veröffentlicht am 2013-07-19 In Leben im Bündnis

Wir sind dabei!

BRASILIEN, Mechthild Jahn und Renate Dekker. “Eu rezei este terço por você” – so lautet das Motto eines der vielen Projekte zum WJT, der in wenigen Tagen in Rio beginnt.

 

Bereits in Deutschland lasen wir auf der Website der brasilianischen Schönstatt-Mannesjugend (JUMAS) über die Aktion “Eu rezei um terço por você” ( “Ich habe diesen Rosenkranz für Dich gebetet”). Die Idee: jeder der vielen Tausend Jugendlichen, die während des Weltjugendtages ihre Katechese im Heiligtum von Rio de Janeiro haben, sollen mit einem gebeteten Rosenkranz beschenkt werden. Vor unserem Rückflug nach Brasilien – gerade rechtzeitig zum Weltjugendtag – gaben wir daraufhin bei der Information in Schönstatt Rosenkränze ab, die wir auf dem Weg zum Urheiligtum oder im Urheiligtum selbst für Jugendliche gebetet hatten. Teilnehmer aus Deutschland und anderen Ländern, die übers Heiligtum von Schönstatt nach Rio fliegen würden, nähmen diese Rosenkränze zum WJT mit, wussten wir.

Alt und Jung im Einsatz für den WJT

Als wir hier in Brasilien am 23. Juni ankamen und überall herzlich begrüßt wurden, erzählten wir von der Rosenkranzaktion. Zu unserem eigenen Erstaunen wollten alle, die davon hörten, noch gern mitmachen, und riefen die Nachbarn auf die Straße und begeisterten weitere Leute. Ein schlichtes Fischer-Ehepaar am Strand, tüchtige Beter, aber kaum des Lesens und Schreibens kundig – bat Renate, seine Anschrift aufzuschreiben, sie wollten dann mit ihren Namen unterschreiben.

In der Rezeption vom Schwimmbad hörte ein Patient der Wasserphysiotherapie das Gespräch mit der Sekretärin über die Rosenkranz-Aktion zufällig mit. Später im Schwimmbad sprach er uns an und sagte, er gehöre zu einer Katholischen Bewegung in der Nachbarstadt und wolle genauer wissen, worum es gehe, und zeigte sich höchst interessiert. Für sich selber und eine Jugendgruppe, die von seiner Schwägerin betreut wird, hat er sofort sieben Rosenkränze gewollt und mitgenommen.

Als wir nach mehreren Stunden im Einsatz „auf der Straße“ nach Hause kamen, war unser Kästchen mit Rosenkranzvorrat leer! Und am nächsten Tag ging’s auf Rosenkranzsuche, was sich als eine schwierige Sache in unserem Städtchen herausstellte. Denn nicht einmal der Laden mit religiösen Artikeln “Agostinho” direkt neben Pfarrkirche und Pfarrbüro führt Rosenkränze (und das benötigte Material zum Selberknüpfen hatten wir leider, leider nicht mitgebracht).

Familien beteiligen sich

In den nächsten Tagen gingen die nach intensiver Suche weiteren gekauften Rosenkränze weg “wie warme Semmeln!” Jedes Mal gab es interessante Gespräche dabei. Selbst die Nachbarkinder wollten mitmachen. Begeistert zeigte ein sechsjähriges Mädchen einen Rosenkranz und betete ein Ave vor, um uns zu zeigen, dass sie schon mitmachen kann.

Der Sammelkorb

Nach 8 Tagen war “Tag der Kollekte”! Die gebeteten Rosenkränze wurden wieder eingesammelt. Dabei gab es weitere Fragen, Informationen, Anliegen. Und aus unserer kleinen Gemeinde “São Miguel” hier in Florianopolis fliegen zwei junge Frauen mit nach Rio. Die freuten sich besonders, dass wir für die Teilnehmer des WJT beten. Eine von den beiden freute sich sichtlich über ihre Oma, die auch beim Rosenkranzbeten mitmachen wollte – doch die erklärte kategorisch: “Ich bete für meinen Neffen. Der braucht mein Gebet.” Wir antworteten zunächst, dass die Rosenkränze an irgendeinen Jugendlichen gehen und wir nicht sagen könnten, wer welchen Rosenkranz erhalte. Sie wiederholte aber, dass sie für ihren Neffen beten wolle, und wir bestätigten ihr, dass das eine gute Intention sei. Eine Frau aus unserem Bekanntenkreis regierte mit den Worten: Ich bete nicht nur für einen, ich bete für alle!

Dir meiner Mutter …

Den ersten gefüllten Sammelkorb brachten wir der Gottesmutter in unser Hausheiligtum “Sementes de Esperança” (Kleines Senfkorn Hoffnung). Einen Tag später erfuhren wir, dass in Rio bereits 80.000 gebetete Rosenkränze angekommen seien.

Im Hausheiligtum der Familie D.

Und in einem weiteren Hausheiligtum musste die Gottesmutter die gebeteten Rosenkränze ebenfalls ansehen! Müde vom Beten und Feiern, aber glücklich, zeigte sich unsere polnischstämmige Nachbarfamilie. Sie beten täglich den Rosenkranz!

“Das Porto übernehme ich!”

Zwei sehr religiöse Frauen (muito católicas – sagt man hier) fragten von sich aus danach, wer denn für das Porto aufkäme und wollten es spontan selber übernehmen! Inzwischen wurde das Porto fürs erste Päckchen auch bereits bezahlt! Also: Wir sind dabei! Und sehr konkret!

Und: “Ab die Post”

Zweimal fuhren wir zur Post und brachten die Rosenkränze – die Anzahl war innerhalb einer Woche auf 63 angewachsen! – auf den Weg nach Rio zu den Jugendlichen dort am Schönstatt-Heiligtum.

Da wir die Leute angeregt hatten, ihre Adresse anzugeben, sind wir nun gespannt, ob der ein oder andere Beter wohl eine Antwort von irgendeinem Ende der Welt von einem jugendlichen Teilnehmer am WJT erhält.

Welch geniale Idee: Rezei um terço por você!

Für uns war wichtig, dass die Menschen hier, nicht nur in den Medien vom WJT hören und informiert werden, sondern dass sie mitmachen und sich sagen können: Ich bin dabei. So wie Dona Elí, die meinte: “Wenn ich daran denke, dass einer der vielen Jugendlichen meinen Rosenkranz bekommt, kriege ich Gänsehaut.” Und sie stand vor uns, zog sich zusammen und rieb sich die Arme, als sei ihr wer weiß wie kalt.

In Aparecida dabei

Eine Namensliste mit den Teilnehmern dieser Aktion haben wir zum Nationalheiligtum Brasiliens nach Aparecida geschickt, wo für alle, die sich bis zum 14. 07. dort melden, in der Papstmesse besonders gebetet wird. Auch über diese Möglichkeit freuten sich die Rosenkranzbeter, die wir über diese Möglichkeit informiert und zur Teilnahme eingeladen hatten. Denn kaum jemand hätte sich dort allein angemeldet. Und der Anliegen sind viele!

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