Veröffentlicht am 2012-07-19 In Leben im Bündnis

Mein Haus dein Heiligtum – Ein Geschenk an die Kirche

USA, Joe Yank, Margaret und Michael Fenelon. Mein Haus dein Heiligtum – Ein Geschenk an die Kirche – Thema des Hausheiligtumskongresses, der vom 27. bis 30. Juni 2013 in Milwaukee, Wisconsin, USA, stattfinden wird. Die Schönstattfamilie der Vereinigten Staaten, des Exilslandes unseres Gründers, bietet einen viertägigen Workshop an für alle, die die ersten Anfänge des Hausheiligtums entdecken möchten aus der Perspektive Pater Kentenichs, als er in der Arbeit mit Familien das aufbaute, was er später die dritte Ordnung des Schönstattheiligtums nennen würde. Wir werden im kommenden Jahr das 50jährige Jubiläum der „Gründungsurkunde“ des Hausheiligtums feiern: 1963 – 2013.

Am 14. Oktober 1962, vor fast 50 Jahren, sprach unser Vater und Gründer zu einer Familie anlässlich der Einweihung ihres Hausheiligtums und ihrer Weihe als lebendiges Heiligtum:

„Ewiger Vatergott! In schlichter Einfalt sind wir gläubig davon überzeugt, dass Du die Gottesmutter als Dauerhelferin des Heilandes erneut in die heutige Welt geschickt hast. Du hast sie hinausgesandt, dass sie gleichsam über das Gebirge eilt und einen Platz sucht, wo sie ihre Wirksamkeit entfalten kann. Sie will dort Häuser und Menschen finden, bei denen sie ihre Wirksamkeit erfüllen und entfalten kann. Leider verschließen ungezählt viele Menschen ihr das Haus. Sie verschließen ihr sogar das Tor des eigenen Herzens. Unsere Schönstatt-Heiligtümer haben ihr aber die Tore geöffnet. Darum kann sie von dort aus wirksam sein.

So hat sie auch heute ihren Weg in unser Haus gefunden. Weit, weit haben wir ihr unsere Herzenstüre aufgemacht. Von aufrichtiger Liebe beseelt, bitten wir Dich, Dreimal Wunderbare Mutter und Königin von Schönstatt, lasse Dich in Diesem Hause nieder. Wirke von hier in der gleichen Weise, in der Du in den Schönstatt-Heiligtümern zu wirken pflegst. Bringe den Heiland in unser Haus, so wie Du ihn in das Haus des Zacharias und Deiner Base Elisabeth gebracht hast. Wirke hier all die Werke, die Du, ja, die der Heiland durch Dich gewirkt hat, als Du erstmals über die Schwelle der Türe ihres Hauses getreten bist.“ – (Notizen und Aufzeichnungen von Sr. M. Winfriede)

Bei der Weihefeier einer anderen Familie als lebendiges Heiligtum, am 24. Februar 1963, sagte unser Vater und Gründer beim Eröffnungsgebet: „Wir sind nun hier zusammengekommen, um uns zusammenfügen zu lassen zu einem einzigen großen Heiligtume. Wir haben bisher geistig im Kapellchen miteinander gelebt und gestrebt. Jetzt möchten wir als Schönstattkinder miteinander ein lebendiges Heiligtum darstellen. So bitten wir Dich denn, liebe Dreimal Wunderbare Mutter und Königin von Schönstatt, nimm uns so an, wie wir uns Dir heute anbieten.“ – (ebenda) –

Erbe zum Weitergeben

Das sind zwei der Eröffnungsgebete, die unser Vater und Gründer bei Hausheiligtums-Einweihungen in Milwaukee während seiner Exilszeit gebetet hat. Es ist dokumentierte Geschichte, Wort für Wort, von Gebeten, die Pater Kentenich damals für acht Familien gebetet hat während der Errichtung der Hausheiligtümer/ lebendigen Heiligtümer in Milwaukee. Dieses große Vermächtnis, das uns hinterlassen wurde, möchte die Schönstattfamilie von Milwaukee mit der Internationalen Schönstattfamilie teilen beim kommenden Hausheiligtums-Kongress.

Viele kennen die berühmten Worte unseres Gründers in seinem Brief an P. Johannes Tick im April 1948: „Wir alle, ohne Ausnahme, sind an diesem neuen Pfingstwunder interessiert. Darum vereinen wir uns und bitten und betteln mit großer Inbrunst um ein wirksames neues Wandlungswunder. Nehmen Sie das Bild der lieben Gottesmutter mit und räumen Sie ihm einen Ehrenplatz in Ihren Wohnungen ein. So werden diese selber zu kleinen Heiligtümern, in denen das Gnadenbild gnadenwirkend sich erweist, ein heiliges Familienland schafft und heilige Familienglieder formt.“ – (vgl. „Unser Hausheiligtum“ Bd.1) –

Viele unserer Schönstattfamilien auf der ganzen Welt haben sich diese Worte unseres Vaters und Gründers zu Herzen genommen und haben ihre Wohnungen als Hausheiligtümer geweiht, wo unsere liebe Dreimal Wunderbare Mutter und ihr göttlicher Sohn ihren Thron aufgeschlagen haben, um zu leben und zu wirken und Familien nach dem Wunsch und Willen des Himmlischen Vaters zu formen. Pater Kentenichs Traum ist weltweit Wirklichkeit geworden.

Die Hausheiligtumsströmung

Wir wissen nicht, wie viele Hausheiligtümer auf der ganzen Welt existieren, so wie wir die Zahl der Filialheiligtümer kennen, aber einige arbeiten daran, ob es irgendwie möglich ist, die Zahl zu ermitteln. Hier in Milwaukee geht es uns nicht nur um die Anzahl der Hausheiligtümer, sondern auch und vor allem um die Tiefe und Ausweitung der Hausheiligtumsströmung selbst.

In den Familientagungen 1950 machte unser Gründer einen weiteren Schritt zur Lebensvertiefung der Hausheiligtümer: „Wir hören in der Heiligen Schrift: „Herr, es ist gut, dass wir hier sind!“ (MT 17,4) Wir wollen das Heiligtum, so wie es ist, mitnehmen in unsere Familien. Unsere Familien sollen lebendiges MTA-Heiligtum sein. Wer wird unsere Familie in eine Kirche im Kleinen umwandeln – in die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche? Die Mutter wird vollkommen sorgen! (…)

Auch Sie wollen in heiliger Wächterrunde um das Heiligtum stehen, aber Sie wollen nicht nur einfach um das Heiligtum stehen. Sie wollen mehr: Sie selbst wollen lebendiges Heiligtum werden. Mein Familienleben ein lebendiges Heiligtum der MTA! Früher oder später wird die Ähnlichkeit zwischen Ihnen und dem Heiligtum klarer. Auf der einen Seite haben wir Wände, tote Wände. Auf der anderen Seite haben wir uns selbst, lebendige Steine. Jetzt kann ich alle Symbole, die wir im Heiligtum haben, in meinem Heiligtum, in meiner Familie, wiederentdecken.“ – (Rück-Übersetzung aus dem Englischen. Wer das Originalzitat kennt, bitte an die Redaktion senden.)

Am Schluss der Weihe eines lebendigen Heiligtums im Februar 1963, nach einem besonderen Gebet bezüglich der Symbole, die jedes Familienmitglied gewählt hatte, betete Pater Kentenich: „So bitten wir Dich erneut, liebe Dreimal Wunderbare Mutter und Königin von Schönstatt, segne unsere Vorsätze. Sorge dafür, dass das, was wir jetzt in stiller Andachtsstunde versprochen, auch vollendete Wirklichkeit wird. Zeige, dass Du auch in unserer modernen Zeit noch Wundermacht hast und Wunder der Gnade zu wirken vermagst. Sorge, dass auf Deine Fürbitte hin auch heute noch Wasser zu Wein werden kann. Wirke durch Deinen göttlichen Sohn das Wunder der Wandlung und mache jedes Glied der Familie zu einem wundersamen lebendigen Heiligtum, das die Umgebung auf sich aufmerksam macht und alle mit emporführt zum Throne des Dreifaltigen Gottes. Amen.“ – (Notizen und Aufzeichnungen von Sr. M. Winfriede) –

Die Geburt des Hausheiligtums

Pater Kentenich sah und beobachtete das Leben dieser Hausheiligtümer, die er so feierlich eingeweiht hatte, und gegen Ende des Jahres 1963 erklärte er den Zusammenhang dieser Hausheiligtumsströmung mit dem Prinzip der Heiligtümer in Schönstatt:

„Ich will zunächst einmal drei Worte nebeneinanderstellen. Wir haben ein Urheiligtum. Wir haben Filialheiligtümer und unter den Filialheiligtümern Zentralheiligtümer. (…) Jetzt kommt ein drittes Wort dazu, das ist vielleicht in dieser Form ungewohnt. Es heißt Hausheiligtümer.

Was ist ein Hausheiligtum? Viele von uns haben ihr Haus der Gottesmutter nicht nur im Allgemeinen geweiht, sondern als ein lebendiges Heiligtum angeboten.

Folgendes mag von elementarer Bedeutung sein für die Zukunft: Was für das Urheiligtum, für die Filialheiligtümer gilt, das gilt auch für die Hausheiligtümer.“ – (vgl. „Unser Hausheiligtum“, Bd.1)

Das ist die Tiefe und Ausweitung, die wir in den Vereinigten Staaten feiern wollen. In den Vereinigten Staaten wird das Jahr 2013 als Jahr des Hausheiligtums begangen, wo unser Vater und Gründer in den fast vierzehn Jahren seines Exils mit Familien arbeitete und unserer Dreimal Wunderbaren Mutter und Königin von Schönstatt half, eine neue Ordnung der Heiligtümer ins Leben zu rufen.

Hausheiligtumskongress

Dazu lädt die Schönstattfamilie hier in den USA zum Hausheiligtumskongress ein vom 27. bis 30. Juni 2013, zum 50. Jubiläum der Erklärung der Hausheiligtümer zur dritten Ordnung der Heiligtümer für unsere Schönstattfamilie durch unseren Gründer. Feiern Sie mit uns dieses Hausheiligtums-Jubiläum in der Vorbereitung auf das große Jubiläum von 2014. Wir wollen die Geschichte der eigentlichen Gründung des Hausheiligtums entdecken und wie Pater Kentenich das Leben und die Welt darum herum aufschloss. Wir wollen die klare Verbindung zwischen Hausheiligtum und Hauskirche in den Blick nehmen, die gleichzeitig beim Zweiten Vatikanischen Konzil entwickelt wurde. Wir wollen hören auf die Zeugnisse von der Realität der Gnade des Hausheiligtums im Leben derer, die seine formende und erziehende Kraft erlebt haben. Und wir werden die Hausheiligtümer als Gabe an die Kirche entdecken, als machtvolles Gnadenmittel für die Evangelisierung.

Weitere Einzelheiten für Interessierte folgen.


Übersetzung: Gerti Lehnen, Deutschland

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