Veröffentlicht am 2009-10-21 In Allgemein

Eine Randgeschichte zur diesjährigen Oktoberwoche

Teilnehmerin der Oktoberwoche mit "Schönstatt Aktuell"Bernhard Arndt. Es fing so harmlos an, die diesjährige Oktoberwoche. Es war auch alles sehr gut und beeindruckend, was Jugendliche, bzw. junge und jung gebliebene Erwachse so auf die Beine stellten. Fackellauf nach Rom, Nacht des Heiligtums, Nigthfever, viele beeindruckende Projekte, ein Leitbild muss her und alle machen mit, aber auch Sorge um das Urheiligtum, große Umweg auf den Berg … Aber dann meinte Sr. M. Louise beim Essen im Haus der Familie: Die Anbetungsstunde im Urheiligtum für die Familien ist zwischen 3 und 4 Uhr – nachts, von Samstag auf Sonntag, den Bündnistag!

 



Auf dem Weg zum Urheiligtum - Foto: ThalheimerDas war hart. Zumal wir ja seit dem Vortrag von Professor Brantzen wussten, dass wir statistisch durchschnittlich mindestens 64 Jahre alt sind… Und dann das gemeinschaftsfördernde Bier am Abend, die Frühmesse am Samstagmorgen, die sich hier und da anbahnenden Erkältungen, erstmalige Rückenschmerzen junger Frauen …

In meinem Leichtsinn sagte ich in mich hinein – und das haben wohl andere mitgehört : Ich gehe dahin und wenn ich es alleine tue!! Stunden später fragten mich zwei deutlich jüngere Frauen: Wir haben gehört, Du fährst zur Nachtanbetung ins Urheiligtum, kannst Du uns da mitnehmen? Da konnte ich ja nicht anders… Diese Damen konnten im Laufe des Tages ihre von Erkältung bzw. Erwerbstätigkeit geschwächten Männer überzeugen mitzukommen. Auch Sr. M. Louise hatte Wind von dieser sich anbahnenden Aktion bekommen und verstärkte diesen, als sie mich fragte: Herr Arndt, würden Sie denn wohl Ihre Gitarre und Lieder mitbringen… Beim nächsten Mittagessen war auch meine Frau nicht mehr bereit, die Nacht durchzuschlafen. Es zogen sich langsam Kreise.

Am besten mit Fackeln

Nachdem meine Frau und ich uns am Samstag ab nachmittags aus dem Programm zurückgezogen hatten und gegen 22.15 Uhr zurück zum Haus der Familie kamen, trafen wir auf muntere Ehepaare, die nur auf ein Schild auf der Tür zeigten: Treffpunkt zum Fackelzug zum Urheiligtum um 2.40 Uhr am Heiligtum der Familien. Udo E. hatte gehört, wie jemand sagte, dass man am besten mit Fackeln gehen würde wie zu alten Zeiten, Blaue Liederbücher usw.. Udo E. aus D. nahm das ernst und besorgte sofort 20 Fackeln!

Birgit und Frank V. sowie Johannes R. samt Frau hatten Lieder ausgesucht und somit gingen wir auf ernsthaftes Anraten der Schwester hin pünktlich ins Bett.

Ja und dann waren um 2.30 Uhr alle an Bord, und zwar so viele, dass das Kapellchen voll war!! Wir fuhren mit wenigen Autos bis zum Heiligtum der Familien. Sr. M. Louise gab eine kurze Einführung zur Nacht in den 18. Oktober, wie es wohl Herrn Pater vor 95 Jahren um diese Zeit ergangen war.

Danach bewaffneten wir uns mit blauen Liederbüchern, und mit brennenden Herzen und Fackel zogen wir singend und später summend – Laudate omnes Gentes – bis zum Urheiligtum und schafften so die Verbindung der beiden Heiligtümer.

Vor der geöffneten Tür bildeten wir mit den brennenden Fackeln einen Kreis und summten noch einmal das o.g. Lied und dann zogen wir ein. Die Augen von Pater Bernhard S. und Pater Elmar B. strahlten uns entgegen und die Gottesmutter zwinkerte uns fröhlich zu – eine Neonlampe im Lichtrahmen oben links flackerte!

Und dann ergab sich eine sehr dichte Atmosphäre aus stillem Gebet, Liedern und einigen gesprochenen Gedanken. Durch die spontan ausgesuchten Lieder ergab sich die Betrachtung der drei Wallfahrtsgnaden – Beheimatung, Wandlung, Apostolat – und weil für uns Familien Herrn Paters Zeit in Milwaukee wichtig ist, erneuerten wir unser Liebesbündnis mir dem Lied „My Queen my Mother“.

Als wir dann tief bewegt und sehr froh das Kapellchen verließen, staunten die nach uns betenden Männer um Herrn Basler nicht schlecht… Wir erzündeten erneut die Fackeln. Und dann noch eine Spontanpredigt von Bernhard A. auf der kleinem Mauer vorm Englingstein über diesen Josef E. und seinen Führungsstil: Führen durch Fühlen …

Groß sein lässt meine Seele den Herrn um halb fünf

Zurück ging es ins Heiligtum der Familien. Und am nächsten Morgen sagte Gabriele Rohrbeck: Ich habe Euch um halb fünf singen hören: „Groß sein lässt meine Seele den Herrn“.

Wir hatten am nächsten Tag das Gefühl, etwas geträumt zu haben, aber es war wahr. Heiligtum ist da, wo Menschen sich lieben und zusammen etwas machen, von der Gottesmutter bewegt. Und sie bewegt sich doch, die ganze Familienbewegung. Wir gehören zusammen, es geht weiter!!

Danke an die offenen Herzen und die jungen Animateure aus der jungen Generation und den lebendigen Gott!! Und: Fackellauf, Nightfever, Nacht des Heiligtums? Das können wir auch!!

9 Responses

  1. Norbert Weweler sagt:

    Lieber Bernhard, danke für Deinen äußerst lebendigen Bericht! Ich kann das mit dem "mitten in der Nacht-Aufstehen" sehr gut nachvollziehen -das Gnadenkapital-Konto wurde dadurch reichlich aufgefüllt…!! Viele Gnaden habt ihr gesehen -und erkannt-selbst das Zwinkern der Gottesmutter!! Nochmals- DANKE für Euren Einsatz!!!

  2. Bernadette Fries sagt:

    Ich war dabei. Meinen Enkeln habe ich schon davon erzählt und vielen anderen auch. Danke für den schönen Artikel.

  3. Lambert Schroedter sagt:

    Lieber Bernhard,

    danke für des Rätsels Lösung….
    Ich beteiligte mich an der Nachanbetung meiner Gemeinschaft von 2-3 und als ich aus dem Kapellchen (Urheiligtum) rauskam, sah ich die Gruppe mit Fackeln auf mich zukommen und dachte, die sind sicher aus der Schweiz oder so und ging meines Wegs, weil ich so müde war…
    Hätte ich gewusst, dass die Familienbewegung in Urheiligtum kommt, wäre ich vielleicht noch ’ne halbe Stunde geblieben, das wäre ich doch sicher, bei soviel Enthusiasmus. ich bin im Nachhinein stolz auf Euch und die Gottesmutter sich 3x mehr!

    Euer
    Lambert M. Schroedter

  4. Klaus Glas sagt:

    Ich habe deinen Artikel in einem Rutsch durchgelesen.
    Schade, dass ich nicht dabei sein konnte. Es muss toll gewesen sein.

  5. Schwester Mariatheres sagt:

    Ja, ich hatte in Schönstatt schon davon gehört – und war ganz stolz auf die Familienbewegung. Und dass dies jetzt als Bericht erscheint … Danke!

  6. Schwester Mariatheres sagt:

    Ja, ich hatte in Schönstatt schon davon gehört – und war ganz stolz auf die Familienbewegung. Und dass dies jetzt als Bericht erscheint … Danke!

  7. Pepo Köstner sagt:

    Danke, Bernhard, für diesen lebendigen Artikel! Ja, die Fackeln waren nur ein äusseres Zeichen dessen, was da in den Herzen brannte! "Machen Sie voran!"

  8. Sr. M. Dagmara Könen sagt:

    Wie jung ist Schönstatt, auch mit dem Altersdurchschnitt von 64 Jahren!
    Danke für den Bericht und den Fackellauf!

  9. Anne-Kathrin sagt:

    Danke für die letzten drei Sätze…. – Schönstatt als eine lebendige Familie – auf dem Weg…!

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