Veröffentlicht am 2014-09-07 In Franziskus - Botschaft

Lebendige Steine, mit denen er seine Gemeinde bauen kann

org. Alle Stände der Kirche und viele andere außerhalb, ob gläubig oder nicht, haben die klaren, Hoffnung machenden und zugleich motivierenden Worte von Franziskus erhalten, die Verantwortung wahrzunehmen, die wir alle haben, eine Welt nach dem Willen Gottes zu bauen, in der Kraft des Heiligen Geistes und auf dem Weg Christi. Kardinäle und Bischöfe, Priester, Ordensmänner und Ordensfrauen, Novizen und Seminaristen, Familien, Jugendliche und Alte, Gemeinschaften und Institutionen haben diese Empfehlung erhalten, hinaus „auf die Straße“ zu gehen, um eine Hoffnung zu bringen, nicht eine utopische, sondern eine Hoffnung in konkreten Taten, in Projekten der Evangelisierung des Menschen, wo immer er sei, und wenn er an der „Peripherie“ ist, dann genau dort und mit allen damit verbundenen Risiken und Gefahren. Ich ziehe eine verunglückte Kirche, die hinausgegangen ist, um zu dienen, einer aus Selbstbezogenheit kranken vor, wiederholt er immer wieder. Zeugnis all dessen ist der Bereich von schoenstatt.org, in dem Woche für Woche Texte ausgewählt werden, die uns auf unserer eigenen Wallfahrt zum Jubiläum 2014 anregen. Und kein Zweifel, da wir Kirche sind, sind diese Worte auch an uns gerichtet. Wie mag unser Vater sich an diesem missionarischen Impuls freuen, der uns aus dem Herzen der Kirche selbst geschenkt wird! (P. José María García)

WOCHE 35/2014

Ein Christ weiß zu geben. Sein Leben ist voll von einfachen Gesten der Hochherzigkeit gegenüber den anderen.

Tweet @pontifex_de, 23.08.2014

 

Beten wir um ein Ende der unsinnigen Gewalt und für einen Anfang des Friedens und der Versöhnung unter allen Mitgliedern der Menschheitsfamilie.

Brief an die Familie von James Foley, 25.08.2014

Einmal habe ich in der Diözese, die ich früher hatte, einen interessanten und schönen Kommentar gehört: Da war die Rede von einer alten Dame, die ihr ganzes Leben in der Pfarrei gearbeitet hatte. Und jemand, der sie gut kannte, sagte: „Diese Frau hat nie schlecht geredet, hat nie mitgemacht beim Klatsch und Tratsch, und hatte immer ein Lächeln im Gesicht.“ So jemanden könnte man morgen heiligsprechen! So ist es, das ist so schön, ein wunderbares Beispiel.

Generalaudienz, 27.08.2014

Jesus möchte „seiner“ Kirche Leben geben, seiner Kirche, einem Volk, das nicht auf seine Abstammung gegründet ist, sondern auf den Glauben, das heißt, in der Beziehung mit ihm, einer Beziehung der Liebe und des Vertrauens. Unsere Beziehung zu Jesus erbaut die Kirche. Und darum musste Jesus, um seine Kirche zu beginnen, in den Jüngern einen soliden Glauben, einen Glauben „von Vertrauen“ finden. Das ist es, was er an diesem Punkt des Weges sicherstellen möchte. Und darum stellt er diese Frage. Der Herr hat das Bild des Bauens, das Bild der Gemeinschaft als Gebäude, im Sinne. Das ist der Grund, warum er, als er das echte Glaubensbekenntnis des Simon spürt, diesen „Petrus“, „Stein“, nennt, und die Absicht kundtut, auf diesem Glauben seine Kirche zu erbauen.

Angelus, 24.08.2014

Das heutige Evangelium ist auch eine Konfrontation für jeden von uns. Wie geht es deinem Glauben? Und da mag nun jeder in seinem Herzen antworten. Wie geht es deinem Glauben? Wie steht es um ihn? Was findet der Herr in unserem Herzen? Ein Herz, fest wie Stein, oder ein sandiges Herz, heißt, ein zweifelndes, zaghaftes, ungläubiges Herz? Wir tun gut daran, darüber heute nachzudenken. Wenn der Herr in unserem Herzen einen Glauben finden, nicht perfekt, aber echt, ehrlich, dann sieht er auch in uns lebendige Steine, mit denen er seine Gemeinde bauen kann. In dieser Gemeinde ist Christus der Eckstein, der einzige. Petrus ist Stein im Blick auf die sichtbare Einheit der Kirche; aber jeder Getaufte ist gerufen, Jesus seinen eigenen Glauben anzubieten, arm, aber echt, damit er weiter seine Kirche heute bauen kann, überall in der Welt. Auch in unseren Tagen denken „viele Leute“, dass Jesus ein großer Prophet ist, ein Meister der Weisheit, ein Modell der Gerechtigkeit … Und auch heute fragt Jesus seine Jünger, das heißt uns, uns alle: „Aber ihr, für wen haltet ihr mich?“ Ein Prophet, ein Meister der Weisheit, ein Modell der Gerechtigkeit? Was antworten wir? Denken wir daran. Aber vor allem, beten wir zu Gott Vater, dass er uns Antwort gibt, und um mit ehrlichem Herzen zu antworten: „Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.“  Das ist ein Glaubensbekenntnis. Das ist genau das Credo. Aber wir können das jetzt dreimal gemeinsam wiederholen: „Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.“ Alle gemeinsam: “ Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.“ „Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.“ „Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.“

Angelus, 24.08.2014

Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast“ (Joh 17,21). Die Kirche müht sich seit Beginn, diesen Wunsch zu erfüllen, der Jesus so sehr am Herzen liegt.  Die Apostelgeschichte erinnert uns daran, dass die ersten Christen sich dadurch auszeichneten, dass sie „ein Herz und eine Seele“ (Apg 4,32) waren; der Apostel Paulus mahnt später die Gemeinden, nicht zu vergessen, dass sie „ein Leib“ (1 Kor 12,13) sind, haben wir in den Lesungen gehört. Die Erfahrung aber zeigt uns, dass es viele Sünden gegen die Einheit gibt. Und dabei denken wir nicht nur an die großen Schismen, sondern auch an das Fehlen von Einheit in unseren Gemeinden, an die ,Pfarreisünden‘. Unsere Gemeinden sind manchmal traurigerweise Orte des Neides, der Eifersucht, der Antipathie, obwohl sie dazu berufen sind, Orte des Teilens und der Gemeinschaft zu sein. … Das Geschwätz, das machen alle! Wie viel wird in den Pfarreien geschwätzt! Das ist nicht gut! Da wird jemand Vorsitzender einer Kommission, und man schwätzt über ihn, und da wird jemand Vorsitzende der Katecheten, und man schwätzt über sie. Das ist nicht die Kirche. Ich verlange ja nicht, dass ihr euch die Zunge herausschneidet, das wäre zu viel verlangt. Wir müssen den Herrn nur um die Gnade bitten, das nicht zu tun. Das ist menschlich, aber es ist nicht christlich! Das passiert, wenn wir nach den vordersten Posten schielen; wenn wir uns in den Mittelpunkt stellen, mit unseren persönlichen Ambitionen und unserer Art, die Dinge zu sehen, und dabei die anderen beurteilen; wenn wir uns an den Defekten der anderen festbeißen, statt ihre Qualitäten zu sehen; wenn wir dem, was uns trennt, mehr Wichtigkeit geben als dem, was uns verbindet…

Generalaudienz, 27.08.2014

Lassen wir in unserem Herzen diese Worte Jesu nachklingen: „Selig, die Frieden stiften, denn sie werden Söhne Gottes heißen“ (Mt 5,9). Bitten wir ehrlich um Verzeihung für alle die Male, in denen wir Grund für Spaltung oder Unverständnis in unseren Gemeinden waren, in dem Wissen, dass man Gemeinschaft nicht machen kann, sondern nur durch andauernde Bekehrung dazu kommt. Und was ist Bekehrung? „Herr, gib mir die Gnade, nicht schlecht zu reden, nicht zu kritisieren, nicht zu klatschen und zu tratschen, und allen gut zu wollen.“ Das ist eine Gnade, die der Herr uns gibt! Das ist die Bekehrung des Herzens.

Und bitten wir, dass das tägliche Netz unserer Beziehungen zu einem immer schöneren und frohmachenderen Abbild der Beziehung zwischen Jesus und dem Vater wird.

Generalaudienz, 27.08.2014

 

Übersetzung: schoenstatt.org

 

Evangelii Gaudium

Alle Texte: Franziskus an die Pilger 2014

 

Vorsicht! Vorsicht mit den Eliten!

Die Eliten schließen sich in einer Seifenblase ein, verlieren den missionarischen Horizont, verlieren Stoßkraft, verlieren den Mut.

Die Bewegungen müssen das Erbe weitergeben.

Ihr fragt mich: „Padre, wo?“ Auf der Straße, auf der Straße.
Dort, wo sich das Leben unserer Stadt entscheidet.

Die Straße ist der theologische Ort der Bewegungen und Einrichtungen.
Dort müssen sie sich opfern, das geschenkte Geschenk schenken, das Erbe weitergeben, das sie unentgeltlich erhalten haben.

Kard. Bergoglio, 1999

 

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