Veröffentlicht am 2014-07-06 In Franziskus - Botschaft

Dynamik der Liebe, der Gemeinschaft, des gegenseitigen Dienstes, des Teilens

org. Alle Stände der Kirche und viele andere außerhalb, ob gläubig oder nicht, haben die klaren, Hoffnung machenden und zugleich motivierenden Worte von Franziskus erhalten, die Verantwortung wahrzunehmen, die wir alle haben, eine Welt nach dem Willen Gottes zu bauen, in der Kraft des Heiligen Geistes und auf dem Weg Christi. Kardinäle und Bischöfe, Priester, Ordensmänner und Ordensfrauen, Novizen und Seminaristen, Familien, Jugendliche und Alte, Gemeinschaften und Institutionen haben diese Empfehlung erhalten, hinaus „auf die Straße“ zu gehen, um eine Hoffnung zu bringen, nicht eine utopische, sondern eine Hoffnung in konkreten Taten, in Projekten der Evangelisierung des Menschen, wo immer er sei, und wenn er an der „Peripherie“ ist, dann genau dort und mit allen damit verbundenen Risiken und Gefahren. Ich ziehe eine verunglückte Kirche, die hinausgegangen ist, um zu dienen, einer aus Selbstbezogenheit kranken vor, wiederholt er immer wieder. Zeugnis all dessen ist der Bereich von schoenstatt.org, in dem Woche für Woche Texte ausgewählt werden, die uns auf unserer eigenen Wallfahrt zum Jubiläum 2014 anregen. Und kein Zweifel, da wir Kirche sind, sind diese Worte auch an uns gerichtet. Wie mag unser Vater sich an diesem missionarischen Impuls freuen, der uns aus dem Herzen der Kirche selbst geschenkt wird! (P. José María García)

WOCHE 26/2014

Wir laufen Gefahr, das Leiden zu ignorieren, das nicht ganz in unserer Nähe geschieht. Reagieren wir und beten wir für den Frieden in Syrien.

Tweet von 14.06.2014

Armut und Demut stehen im Zentrum des Evangeliums, und ich sage das nicht im theologischen, sondern im soziologischen Sinn. Man kann das Evangelium ohne Armut nicht verstehen, doch man darf das nicht mit Pauperismus verwechseln. Und ich bin überzeugt, dass Jesus wollte, dass wir Bischöfe nicht Fürsten, sondern Diener sind.

Interview mit der Zeitschrift La Vanguardia, Spanien

Die Gabe der Gottesfurcht … bedeutet nicht, Angst zu haben vor Gott: Wir wissen, dass Gott der Vater ist und dass er uns liebt und unser Heil will und stets vergibt; daher gibt es keinen Grund, vor ihm Angst zu haben! Die Gottesfurcht ist vielmehr die Gabe des Geistes, die uns daran erinnert, wie klein wir sind vor Gott und vor seiner Liebe, und dass unser Wohl darin besteht, uns mit Demut, mit Hochachtung und mit Vertrauen in seine Hände hinzugeben. Das ist die Gottesfurcht: die Hingabe an die Güte unseres Vaters, der uns so sehr liebt.

Generalaudienz, 11. 06.2014

Wenn der Heilige Geist in unserem Herzen Wohnung nimmt, dann schenkt er uns Trost und Frieden und führt uns dahin, uns so zu fühlen wie wir sind, also klein, mit der Haltung – die uns von Jesus im Evangelium so sehr ans Herz gelegt wird – dessen, der all seine Sorgen und Erwartungen Gott überlässt und sich umgeben und getragen fühlt von seiner Wärme und von seinem Schutz, wie ein Kind bei seinem Vater! Das bewirkt der Heilige Geist in unserem Herzen: Er lässt uns spüren, dass wir Kinder sind in den Armen unseres Vaters. In diesem Sinne verstehen wir also gut, dass die Gottesfurcht in uns die Form der Fügsamkeit, der Dankbarkeit und des Lobpreises annimmt und unser Herz mit Hoffnung erfüllt. Denn oft können wir den Plan Gottes nicht begreifen und merken, dass wir nicht in der Lage sind, uns selbst unser Glück und das ewige Leben zuzusichern. Gerade in der Erfahrung unserer Grenzen und unserer Armseligkeit jedoch tröstet uns der Heilige Geist und lässt uns spüren, was allein wichtig ist: uns von Jesus in die Arme seines Vaters führen zu lassen.

Generalaudienz, 11. 06.2014

Da ist eine interessante Frage, die Petrus aus Neugier stellt…, als er Johannes anschaut: Und er, was wird mit ihm? Im Grund haben die Apostel Jesus am Tag der Himmelfahrt die gleiche Frage gestellt: Und kommt jetzt der Triumph? Fast wie um zu sagen: „Wie endet diese erste Liebe, in der wir so weit gegangen sind? Wie endet dieses Hirtensein? Endet es mit Ruhm und Ehre, in Pracht und Herrlichkeit? Die Antwort ist zweifellos anders als erwartet: „Nein, Bruder, es endet ganz gewöhnlich, und manchmal auch auf sehr erniedrigende Art und Weise.“ Vielleicht sogar im Bett, wo man dich füttert, dich anziehen muss, unheilbar krank. Da nützt es nichts, zu wiederholen: „Aber Herr, was habe ich doch alles für dich getan, ich habe dich geliebt, habe mich vor dir niedergeworfen, wie du gesagt hast, habe ich es verdient, so zu enden?“ Ja, es muss so zu Ende gehen wie bei IHM! Diese Liebe stirbt wie das Weizenkorn und dann, danach, dann bringt es Frucht. Aber ich sehe es nicht.

Messe in Santa Marta, 6.6.2014

Da ist ein noch stärkeres Wort: Folge mir! Es ist genau das, was Jesus uns sagt, wenn wir die Orientierung verloren haben oder nicht wissen, wie wir antworten sollen auf diese Fragen nach der Liebe und nach dem Hirte-sein, wenn wir nicht die Sicherheit haben, dass der Herr uns auch in den hässlichsten Momenten des Lebens, in der Krankheit, nicht alleinlassen wird. Dieses „Folge mir“ muss unsere Sicherheit sein, in den Spuren Jesu, auf diesem Weg. Gebe Gott uns allen die Gnade, ihm immer zu begegnen,  oder anders gesagt, immer die erste Liebe lebendig zu halten; Hirten zu sein; uns nicht zu schämen, gedemütigt in einem Bett zu enden oder den Verstand zu verlieren. Bitten wir den Herrn, dass er uns immer die Gnade gibt, den Spuren Jesu zu folgen und uns so die Gnade gibt, ihm zu folgen.

Messe in Santa Marta, 6.6.2014

Ich weiß, dass mir etwas passieren kann, doch ich bin in den Händen Gottes. Ich erinnere mich, dass sie für mich in Brasilien ein geschlossenes Papamobil vorbereitet haben, mit Panzerglas, aber ich kann ein Volk doch nicht grüßen und ihm sagen, dass ich es gern habe aus einer Sardinenbüchse heraus, auch wenn sie aus Glas ist! Das ist für mich eine Mauer. Es stimmt, es könnte mir etwas passieren, aber seien wir realistisch, was habe ich in meinem Alter denn zu verlieren?

Interview mit der Zeitschrift La Vanguardia, Spanien

Es ist erwiesen, dass wir mit den Nahrungsmitteln, die wir wegwerfen, die Menschen ernähren  könnten, die hungern. Wenn Sie Bilder sehen von unterernährten Kindern in allen Teilen der Welt, dann fasst man sich an den Kopf, das ist doch nicht zu verstehen. Ich glaube, wir sind in einem Weltwirtschaftssystem, das nicht gut ist. Im Zentrum des gesamten Wirtschaftssystems müsste der Mensch stehen, der Mann, die Frau, und alles andere müsste im Dienst am Menschen stehen. Aber wir haben das Geld ins Zentrum gestellt, den Götzen Geld. Wir sind dem Götzendienst verfallen, dem Götzendienst am Geld. Die Wirtschaft bewegt sich immer auf das Mehr-Haben zu, und dabei entsteht paradoxerweise eine Wegwerfkultur. Die Jugendlichen werden weggeworfen, wenn man die Geburtenrate begrenzt. Die Alten werden weggeworfen, weil sie nicht mehr nützen, nichts produzieren, Passivposten werden. Aber indem man Kinder und Alte wegwirft, wirft man die Zukunft eines Volkes weg, denn die Kinder treiben es mit Kraft voran und die Alten geben uns die Weisheit, sie bilden die Erinnerung dieses Volkes und müssen sie an die Jugend weitergeben.

Interview mit der Zeitschrift La Vanguardia, Spanien

Wir alle sind berufen, die Botschaft zu bezeugen und zu verkünden, dass »Gott die Liebe ist«, dass Gott unseren menschlichen Angelegenheiten nicht fernsteht oder ihnen gegenüber gleichgültig ist. Er ist uns nahe, er ist immer an unserer Seite, er geht mit uns, um unsere Freuden und Leiden, unsere Hoffnungen und Mühen zu teilen. Er liebt uns so sehr, dass er Mensch geworden ist. Er ist in die Welt gekommen, nicht um sie zu richten, sondern damit die Welt durch Jesus gerettet werde (vgl. Joh 3,16-17). Und das ist die Liebe Gottes in Jesus, diese Liebe, die so schwer zu verstehen ist, die wir jedoch immer spüren, wenn wir uns Jesus nähern. Und er vergibt uns immer, er erwartet uns immer, er liebt uns so sehr. Und die Liebe Jesu, die wir spüren, ist die Liebe Gottes. Der Heilige Geist, Geschenk des auferstandenen Jesus, teilt uns das göttliche Leben mit und lässt uns so in die Dynamik der Dreifaltigkeit eintreten, die eine Dynamik der Liebe, der Gemeinschaft, des gegenseitigen Dienstes, des Teilens ist. Ein Mensch, der die anderen liebt, weil er sich freut zu lieben, ist ein Abglanz der Dreifaltigkeit. Eine Familie, in der man sich liebt und einander hilft, ist ein Abglanz der Dreifaltigkeit.

Eine Pfarrei, in der man sich gern hat und die geistlichen und materiellen Güter miteinander teilt, ist ein Abglanz der Dreifaltigkeit. Die wahre Liebe hat keine Grenzen, doch sie versteht es, sich zu begrenzen, um dem Anderen entgegenzugehen, um die Freiheit des Anderen zu achten. Jeden Sonntag gehen wir zur Messe, feiern wir gemeinsam die Eucharistie, und die Eucharistie ist wie der »brennende Dornbusch«, in dem die Dreifaltigkeit demütig wohnt und sich mitteilt.

Angelus, 15.06.2014

 

Evangelii Gaudium

 

Gott hat ein Gedächtnis und ist nicht schusselig.
Er vergisst uns nicht, er denkt immer an uns.

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