Veröffentlicht am 2013-11-21 In Franziskus - Botschaft

Unser aller Vater

org. Alle Stände der Kirche und viele andere außerhalb, ob gläubig oder nicht, haben die klaren, Hoffnung machenden und zugleich motivierenden Worte von Franziskus erhalten, die Verantwortung wahrzunehmen, die wir alle haben, eine Welt nach dem Willen Gottes zu bauen, in der Kraft des Heiligen Geistes und auf dem Weg Christi. Kardinäle und Bischöfe, Priester, Ordensmänner und Ordensfrauen, Novizen und Seminaristen, Familien, Jugendliche und Alte, Gemeinschaften und Institutionen haben diese Empfehlung erhalten, hinaus „auf die Straße“ zu gehen, um eine Hoffnung zu bringen, nicht eine utopische, sondern eine Hoffnung in konkreten Taten, in Projekten der Evangelisierung des Menschen, wo immer er sei, und wenn er an der „Peripherie“ ist, dann genau dort und mit allen damit verbundenen Risiken und Gefahren. Ich ziehe eine verunglückte Kirche, die hinausgegangen ist, um zu dienen, einer aus Selbstbezogenheit kranken vor, wiederholt er immer wieder. Zeugnis all dessen ist der Bereich von schoenstatt.org, in dem Woche für Woche Texte ausgewählt werden, die uns auf unserer eigenen Wallfahrt zum Jubiläum 2014 anregen. Und kein Zweifel, da wir Kirche sind, sind diese Worte auch an uns gerichtet. Wie mag unser Vater sich an diesem missionarischen Impuls freuen, der uns aus dem Herzen der Kirche selbst geschenkt wird! (P. José María García)

WOCHE 47/2013

Jetzt möchte ich euch zu einer Medizin raten. Manch einer mag denken: »Ist der Papst jetzt Apotheker?« Es handelt sich um eine besondere Medizin, um die Früchte des Jahres des Glaubens zu konkretisieren, das sich seinem Ende zuneigt. Doch es ist eine Medizin aus 59 Kügelchen, die eine Arznei für das Herz sind. Es handelt sich um eine »geistliche Medizin«, deren Name Misericordina ist. Eine kleine Schachtel mit 59 Arzneikügelchen für das Herz. Diese kleine Schachtel enthält die Medizin, und einige Ehrenamtliche werden sie unter euch verteilen, während ihr den Platz verlasst. Nehmt sie! Es ist ein Rosenkranz, mit dem man auch den »Rosenkranz der Barmherzigkeit « beten kann, geistliche Hilfe für unsere Seele und um überall die Liebe, die Vergebung und die Brüderlichkeit zu verbreiten. Vergesst nicht, diese Medizin zu nehmen, denn sie tut gut, ja? Sie tut dem Herzen, der Seele und dem ganzen Leben gut!

Angelus, 17.11.2013

Der jetzige Moment ist geprägt von der Wirtschaftskrise, die schwer zu überwinden ist, und die neben anderen sehr schmerzlichen Auswirkungen die unzureichender Arbeitsmöglichkeiten hat. Es ist notwendig, die Anstrengungen zu verdoppeln, um die Konsequenzen zu lindern und jedes Zeichen der Wiederbelebung zu erfassen und zu stärken. Die erstranginge Aufgabe, die der Kirche zukommt, ist die, Zeugnis zu geben von der Barmherzigkeit Gottes und hochherzige solidarische Antworten anzuregen, um für eine Zukunft der Hoffnung zu öffnen; denn wo die Hoffnung wächst, vervielfältigen sich auch die Energien und das Engagement für den Aufbau einer menschlicheren und gerechteren Gesellschaftsordnung, und entstehen neue Potentiale für nachhaltige und gesunde Entwicklung.

Quirinal-Palast,  14. November 2013

Im Mittelpunkt der Hoffnungen und der sozialen Schwierigkeiten ist die Familie. Mit erneuerter Überzeugung fördert die Kirche weiterhin das Engagement aller, Personen und Institutionen, zur Unterstützung der Familie, dem ersten Ort, an dem der Mensch geformt wird und wächst, wo Werte gelernt und glaubwürdige Beispiele erfahren werden. Die Familie braucht Stabilität und Anerkennung der gegenseitigen Bindungen, um ihre unersetzliche Aufgabe voll zu erfüllen und ihre Mission zu verwirklichen. Während sie ihre Energien der Gesellschaft zur Verfügung stellt, bittet sie, geschätzt, gewertet und geschützt zu werden.

Quirinal-Palast,  14. November 2013

Im Sakrament der Taufe werden alle Sünden vergeben, die Erbsünde und alle persönlichen Sünden ebenso wie alle Sündenstrafen. Mit der Taufe öffnet sich die Pforte zu einer wirklichen Neuheit des Lebens, die nicht von einer negativen Vergangenheit belastet ist, sondern die bereits die Schönheit und die Güte des Reiches Gottes spüren lässt. Es handelt sich um das machtvolle Eingreifen Gottes in unser Leben, um uns zu retten. – Dieses Heilswirken nimmt unserer menschlichen Natur nicht ihre Schwachheit – wir alle sind schwach, und wir alle sind Sünder –, und es nimmt uns nicht die Verantwortung, jedes Mal, wenn wir einen Fehler machen, um Vergebung zu bitten! Ich kann mich nicht mehr als einmal taufen lassen, aber ich kann beichten und so die Taufgnade erneuern. Es ist, als empfinge ich eine zweite Taufe. Unser Herr Jesus Christus ist sehr gütig und wird nie müde, uns zu vergeben. Auch wenn die Pforte, die die Taufe uns geöffnet hat, um in die Kirche einzutreten, sich ein wenig schließt, aufgrund unserer Schwachheit und unserer Sünden, dann öffnet die Beichte sie wieder, eben weil sie gleichsam eine zweite Taufe ist, die uns alles vergibt und die uns erleuchtet, um mit dem Licht des Herrn voranzugehen. Gehen wir so voran, voll Freude, denn das Leben muss mit der Freude Jesu Christi gelebt werden; und das ist eine Gnade des Herrn.

Generalaudienz 13. November 2013

Der Unterschied ist, dass der, der sündigt und bereut, um Vergebung bittet, sich schwach fühlt, sich als Kind Gottes fühlt, sich erniedrigt, und genau die Erlösung durch Jesus erbittet. Aber der andere, der empört, was ist es denn, was so empört?  Dass er nicht bereut. Er sündigt weiter, tut aber so, als sei er Christ: Doppelleben ist das. Und das Doppelleben eines Christen ist so ungut, so ungut. Aber ich bin doch ein Wohltäter der Kirche. Er steckt die Hand in die Tasche und spendet der Kirche. Aber mit der anderen Hand stiehlt er: dem Staat, den Armen… er stiehlt. Er ist ungerecht. Das ist ein Doppelleben. Und das verdient –sagt Jesus, nicht ich – dass man ihm einen Mühlstein um den Hals bindet und ihn ins Meer wirft. Er spricht nicht von Vergebung, hier nicht.  Und das, weil dieser Mensch betrügt, und wo Betrug ist, da ist nicht der Heilige Geist. Das ist der Unterschied zwischen einem Sünder und einem Korrupten. Wer ein Doppelleben führt, ist korrupt. Anders ist es, wenn jemand sündigt und nicht sündigen will, aber schwach ist und zum Herrn geht und um Vergebung bittet: diesen liebt der Herr! Er begleitet ihn, er ist bei ihm: Und wir müssen uns Sünder nennen, ja, alle, alle hier, wir alle sind Sünder. Korrupt nicht. Der Korrupte verharrt in einem Status der Zufriedenheit, er weiß nicht, was Demut ist. Jesus sagt diesen Korrupten, das sei die Schönheit getünchter Gräber, die nach außen schön, innen aber voller toter Knochen und Verwesung sind. Und ein Christ, der mit seinem Christsein prahlt, aber kein christliches Leben führt, ist einer dieser Korrupten… Alle kennen wir jemanden, der so ist, und wie sehr schaden diese der Kirche! Korrupte Christen, korrupte Priester… Wie sehr schaden diese der Kirche! Weil sie nicht im Geist des Evangeliums leben, sondern im Geist der Weltlichkeit. Überlackierte Fäulnis, das ist das Leben des Korrupten! Und diese nennt Jesus nicht einfach Sünder, sondern Heuchler. Und wie schön der andere, nicht wahr? ‚Und wenn ich siebenmal am Tag schuldig würde gegen dich und siebenmal zu dir käme und sagte: Ich bereue, ich bin ein Sünder, würdest du mir verzeihen.‘ Das ist es, was ER mit den Sündern macht.  Er wird nicht müde, zu verzeihen, einzig unter der Bedingung, kein Doppelleben zu führen, sondern reuig zu ihm zu kommen: Verzeih mir, Herr, ich bin ein Sünder. – ‚Geh weiter, geh weiter, ich weiß es doch.‘ So ist der Herr. Erbitten wir heute vom Heiligen Geist die Gnade, vor allem Betrug zu fliehen, erbitten wir die Gnade, uns als Sünder zu bekennen: Wir sind Sünder. Sünder, ja. Korrupte, nein,

Messe in Santa Marta, 11.11.2013

Der Herr hilft uns auch, keine Angst zu haben: angesichts der Kriege, der Revolutionen, aber auch der Naturkatastrophen, der Epidemien befreit uns Jesus von Fatalismus und falschen apokalyptischen Visionen. Der zweite Aspekt fordert uns gerade als Christen und als Kirche heraus: Jesus kündigt schmerzhafte Prüfungen und Verfolgungen an, die seine Jünger um seinetwillen erleiden werden müssen. Gleichwohl versichert er: »Und doch wird euch kein Haar gekrümmt werden« (V. 18). Er ruft uns in Erinnerung, dass wir ganz in Gottes Händen sind! Die Widrigkeiten, denen wir aufgrund unseres Glaubens und unseres Festhaltens am Evangelium begegnen, sind Gelegenheiten zum Zeugnis; sie dürfen uns nicht vom Herrn abbringen, sondern müssen uns dazu drängen, uns noch mehr ihm zu überlassen, der Kraft seines Geistes und seiner Gnade.

Angelus, 17.11.2013

In diesem Augenblick denke ich und denken wir alle – tun wir es gemeinsam: denken wir an die vielen christlichen Brüder und Schwestern, die wegen ihres Glaubens Verfolgungen erleiden. Es gibt viele. Vielleicht viel mehr als in den ersten Jahrhunderten. Jesus ist mit ihnen. Auch wir sind mit ihnen durch unser Gebet und unsere Zuneigung vereint. Wir bewundern ihren Mut und ihr Zeugnis. Sie sind unsere Brüder und Schwestern, die in vielen Teilen der Welt leiden, weil sie Jesus Christus treu sind. Wir grüßen sie von Herzen und voll Zuneigung. Zum Schluss verheißt Jesus etwas, das Garantie des Sieges ist: »Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen« (V. 19). Wie viel Hoffnung liegt doch in diesen Worten! Sie sind ein Aufruf zur Hoffnung und zur Geduld, zur Fähigkeit, die sicheren Früchte des Heils zu erwarten und dabei auf den tiefen Sinn des Lebens und der Geschichte zu vertrauen: die Prüfungen und Schwierigkeiten sind Teil eines größeren Planes; der Herr, Herr der Geschichte, führt alles seiner Erfüllung zu. Trotz aller Wirren und allen Unglücks, die die Welt verunsichern, wird sich der Plan der Güte und des Erbarmens Gottes erfüllen! Und das ist unsere Hoffnung: so gehen, auf diesem Weg, im Plan Gottes, der sich erfüllen wird. Das ist unsere Hoffnung. Diese Botschaft Jesu lässt uns über unsere Gegenwart nachdenken und schenkt uns die Kraft, ihr mutig und voller Hoffnung entgegenzutreten, in Begleitung der Gottesmutter, die immer mit uns geht.

Angelus, 17.11. 2013

Der Name Gottes ist an die Namen der Männer und Frauen gebunden, an die er sich bindet, und dieses Band ist stärker als der Tod. Und wir können auch von der Beziehung Gottes zu uns, zu einem jeden von uns, sagen: er ist unser Gott! Er ist der Gott eines jeden von uns! Als trage er unseren Namen.  Gern sagt er dies, und das ist der Bund. Deshalb erklärt Jesus: »Er ist doch kein Gott von Toten, sondern von Lebenden; denn für ihn sind alle lebendig« (Lk 20,38). Und das ist das entscheidende Band, der grundlegende Bund, der Bund mit Jesus: er selbst ist der Bund, er selbst ist das Leben und die Auferstehung, da er mit seiner gekreuzigten Liebe den Tod besiegt hat. In Jesus schenkt uns Gott das ewige Leben, er schenkt es allen, und alle haben durch ihn die Hoffnung auf ein noch wahreres Leben als dieses. Das Leben, das Gott für uns vorbereitet, ist keine einfache Verschönerung dieses aktuellen Lebens: es übersteigt unsere Vorstellungskraft, weil Gott uns fortwährend mit seiner Liebe und mit seinem Erbarmen in Erstaunen versetzt.

Angelus, 10. November

Alle „Worte von Franziskus an die Pilger 2014“ hier

Ziel der Wallfahrt
ist die Erneuerung des Liebesbündnisses
in seiner missionarischen und einheitsstiftenden Gestaltungskraft
– nach innen als Erneuerung der Schönstatt-Familie,
nach außen in der Gestaltung einer Bündniskultur.

Arbeitsdokument 2014

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