Veröffentlicht am 2013-11-03 In Franziskus - Botschaft

Er erlöst uns mit Zärtlichkeit, er erlöst uns mit Liebkosungen, er erlöst uns mit seinem Leben für uns

org. Alle Stände der Kirche und viele andere außerhalb, ob gläubig oder nicht, haben die klaren, Hoffnung machenden und zugleich motivierenden Worte von Franziskus erhalten, die Verantwortung wahrzunehmen, die wir alle haben, eine Welt nach dem Willen Gottes zu bauen, in der Kraft des Heiligen Geistes und auf dem Weg Christi. Kardinäle und Bischöfe, Priester, Ordensmänner und Ordensfrauen, Novizen und Seminaristen, Familien, Jugendliche und Alte, Gemeinschaften und Institutionen haben diese Empfehlung erhalten, hinaus „auf die Straße“ zu gehen, um eine Hoffnung zu bringen, nicht eine utopische, sondern eine Hoffnung in konkreten Taten, in Projekten der Evangelisierung des Menschen, wo immer er sei, und wenn er an der „Peripherie“ ist, dann genau dort und mit allen damit verbundenen Risiken und Gefahren. Ich ziehe eine verunglückte Kirche, die hinausgegangen ist, um zu dienen, einer aus Selbstbezogenheit kranken vor, wiederholt er immer wieder. Zeugnis all dessen ist der Bereich von schoenstatt.org, in dem Woche für Woche Texte ausgewählt werden, die uns auf unserer eigenen Wallfahrt zum Jubiläum 2014 anregen. Und kein Zweifel, da wir Kirche sind, sind diese Worte auch an uns gerichtet. Wie mag unser Vater sich an diesem missionarischen Impuls freuen, der uns aus dem Herzen der Kirche selbst geschenkt wird! (P. José María García)

WOCHE 44/2013

Sich in dieses Mysterium zu versenken, das sagt uns Paulus hier, über unsere Rettung, unsere Erlösung, das versteht man nur auf den Knien, in der Kontemplation. Nicht nur mit dem Verstand. Wenn der Verstand ein Mysterium erklären möchte, wird er immer – immer! – verrückt! Und so ist es auch in der Geschichte der Kirche passiert. Die Kontemplation: Verstand, Herz, Knie, Gebet … alles zusammen, um in das Mysterium einzutreten. Das ist vielleicht das erste Wort, das uns hilft

Messe in Santa Marta, 22. 10. (Zenit)

Er ist der Fürsprecher, der Beter: Er bittet Gott mit uns und vor uns. Sein Opfer, sein Leben, war ein großes Gebet, um uns zu retten und zu rechtfertigen: Durch ihn sind wir gerecht geworden. Jetzt ist er von uns gegangen, aber betet weiter für uns. Dabei ist er kein Geist, sondern weiterhin eine Person, ein Mensch, aber eben verherrlicht. Er trägt die Wundmale an den Händen, Füßen und an seiner Seite, und wenn er betet, zeigt er dem Vater diesen Preis der Rechtfertigung. Er betet für uns, als ob er sagen wollte: Hier, Vater, sieh dir das an! Lass das nicht verloren gehen!“ Am Anfang hat er uns erlöst, uns alle gerecht gemacht, doch was macht er jetzt? Er legt Fürbitte ein für uns, er betet für uns. Ich denke daran, wie Petrus sich gefühlt haben mag, als er ihn verleugnete, und als Jesus ihn dann anschaute und er bitterlich weinte. Er konnte bereuen. Oft sagen wir zueinander: „Bete für mich, ja? Ich brauche das, ich habe so viele Probleme, so viele Dinge: bete für mich.“ Und das ist gut, ja, weil wir als Brüder und Schwestern füreinander beten müssen. Er betet für mich; er betet für uns alle und er betet mit Mut, denn er lässt den Vater den Preis für unsere Gerechtigkeit sehen: seine Wunden. Denken wir viel daran und danken wir Gott dafür. Danken wir dafür, dass wir einen Bruder haben, der mit uns betet, und für uns betet, der für uns Fürsprache hält. Sprechen wir mit Jesus, sagen wir ihm: Du bist unser Fürsprecher, du hast mich gerettet, du hast mich rechtfertigt, und jetzt bitte für mich! Vertrauen wir ihm unsere Probleme, unser Leben und alles Mögliche an, damit er es vor den Vater trägt.“

Messe in Santa Marta, 28.10. (Radio Vatikan/schoenstatt.org)

Betet ihr manchmal in der Familie? Einige ja, ich weiß es. Doch viele sagen mir: Aber geht das? Nun, man macht es wie der Zöllner, das ist klar: demütig vor Gott. Jeder lässt sich in Demut vom Herrn anschauen und erbittet seine Güte, dass er zu uns komme. – Aber, in der Familie, wie geht das da? Denn es scheint, das Gebet sei etwas Persönliches, und dann gibt es nie einen passenden, ruhigen Moment in der Familie… Ja, das stimmt, aber es ist auch eine Frage der Demut, zu bekennen, dass wir Gott brauchen, wie der Zöllner! Und alle Familien – wir haben Gott nötig: alle, alle! Wir brauchen seine Hilfe, seine Kraft, seinen Segen, seine Barmherzigkeit, Seine Vergebung. Und es erfordert Einfachheit: Um in der Familie zu beten, braucht es Einfachheit! Gemeinsam am Tisch das „Vaterunser“ zu beten, ist nichts Außergewöhnliches: Das ist leicht. Und gemeinsam in der Familie den Rosenkranz beten ist sehr schön und gibt viel Kraft! Und auch füreinander beten: Der Ehemann für seine Frau, die Frau für ihren Mann, beide für die Kinder, die Kinder für die Eltern, für die Großeltern… Füreinander beten. Das ist Beten in der Familie, und das stärkt die Familie: das Gebet.

Predigt zum Tag der Familien im Jahr des Glaubens, 27.10.2013 (Vatikan)

Ein Mensch hat gesündigt, ein Mensch hat uns erlöst. Es ist der nahe Gott, uns nahe, unserer Geschichte. Vom ersten Moment an, als er unseren Vater Abraham erwählt hat, hat er sich entschieden, mit seinem Volk zu gehen. Und das sehen wir auch bei Jesus, der als Künstler, als Arbeiter wirkt. Das Bild, das mir dabei in den Kopf kommt, ist das einer Krankenschwester in einem Krankenhaus: Sie heilt die Wunden eine nach der anderen, aber mit ihren Händen. Gott bindet sich ein, er mischt sich unter unser Elend, nähert sich unseren Wunden und heilt sie mit seinen Händen, und um Hände haben zu können, ist er Mensch geworden. Es ist eine persönliche Arbeit Jesu. Ein Mensch hat die Sünde begangen, ein Mensch kommt, um ihn zu heilen. Nähe. Gott rettet uns nicht nur mit einem Dekret, einem Gesetz; er rettet uns mit Zärtlichkeit, mit Liebkosungen, mit seinem Leben, für uns

Messe in Santa Marta, 22.10.

Im Antwortpsalm heißt es: »Die Armen sollen es hören und sich freuen« (34,3). Dieser ganze Psalm ist ein Lobgesang an den Herrn, der Quelle der Freude und des Friedens. Und was ist der Grund dieser Freude? Es ist dieser: Der Herr ist nahe, er erhört das Rufen der Demütigen und befreit sie vom Bösen. Das schrieb auch der heilige Paulus: »Freut euch im Herrn zu jeder Zeit … der Herr ist nahe!« (Phil 4,4-5). – Ich würde heute gerne eine Frage stellen. Aber jeder soll sie im Herzen nach Hause tragen, ja? Als Hausaufgabe. Und für sich allein beantworten: Wie ist es mit der Freude bei dir zu Hause? Wie ist es mit der Freude in deiner Familie? Nun, gebt ihr die Antwort. Liebe Familien, ihr wisst es genau: Die wahre Freude, die man in der Familie genießt, ist nicht etwas Oberflächliches, kommt nicht von den Dingen, von günstigen Umständen… Die wahre Freude kommt aus einer tiefen Harmonie zwischen den Menschen, die alle im Herzen spüren und die uns die Schönheit des Zusammenseins, der gegenseitigen Unterstützung auf dem Weg des Lebens empfinden lässt. Doch das Fundament dieses Gefühls tiefer Freude ist die Gegenwart Gottes, die Gegenwart Gottes in der Familie, seine aufnahmebereite, barmherzige, respektvolle Liebe allen gegenüber. Und vor allem eine geduldige Liebe: Die Geduld ist eine Tugend Gottes und lehrt uns, in der Familie diese geduldige Liebe zu haben, einer mit dem anderen. Geduld miteinander haben. Geduldige Liebe. Allein Gott weiß die Harmonie der Verschiedenheiten zu schaffen. Wenn die Liebe Gottes fehlt, verliert auch die Familie ihre Harmonie, setzen sich die Individualismen durch und erlischt die Freude. Die Familie, hingegen, welche die Freude des Glaubens lebt, gibt sie spontan weiter, ist Salz der Erde und Licht der Welt, ist Sauerteig für die ganze Gesellschaft.

Predigt zum Tag der Familien im Jahr des Glaubens, 27.10.2013 (Vatikan)

Der Apostel Paulus zieht am Ende seines Lebens eine grundlegende Bilanz und sagt: »Ich habe den Glauben bewahrt« (2 Tim 4,7). Aber wie hat er ihn bewahrt? Nicht in einem Tresor! Er hat ihn nicht in der Erde versteckt wie jener etwas faule Knecht. Der heilige Paulus vergleicht sein Leben mit einem Kampf und einem Lauf. Er hat den Glauben bewahrt, weil er sich nicht darauf beschränkt hat, ihn zu verteidigen, sondern er hat ihn verkündet, ausgestrahlt, in die Ferne gebracht. Er hat sich entschieden denen widersetzt, die die Botschaft Christi innerhalb der Grenzen Palästinas bewahren, ihn „einbalsamieren“ wollten. Dafür hat er mutige Entscheidungen getroffen, ist in feindliche Gebiete gegangen, hat sich von den Fernstehenden, von anderen Kulturen provozieren lassen, hat freimütig ohne Angst gesprochen. Der heilige Paulus hat den Glauben bewahrt, weil er ihn, wie er ihn empfangen hatte, weitergegeben hat, indem er bis an die Peripherien vorgedrungen ist, ohne sich in Verteidigungspositionen zu verschanzen. Auch hier können wir fragen: In welcher Weise bewahren wir in der Familie unseren Glauben? Behalten wir ihn für uns, in unserer Familie, wie ein Privateigentum, wie ein Bankkonto, oder verstehen wir, ihn zu teilen durch das Zeugnis, durch Aufnahmebereitschaft, durch die Öffnung gegenüber den anderen? Wir alle wissen, dass die Familien, besonders die jungen, oft in Eile, gleichsam im „Wettlauf“ mit der Zeit sind und sehr viel zu tun haben; aber denkt ihr auch manchmal daran, dass dieser „Wettlauf“ auch der des Glaubens sein kann? Die christlichen Familien sind missionarische Familien. Gestern haben wir hier auf dem Platz das Zeugnis von missionarischen Familien gehört. Sie sind Missionare auch im alltäglichen Leben, indem sie ihren Alltagsbeschäftigungen nachgehen und in alles das Salz und den Sauerteig des Glaubens hineingeben! Den Glauben in der Familie bewahren und das Salz und den Sauerteig des Glaubens in die Dinge des Alltags hineingeben!

Predigt zum Tag der Familien im Jahr des Glaubens, 27.10.2013 (Vatikan)

Die Gnade Gottes gewinnt immer, denn er gibt sich selbst hin, er nähert sich, liebkost uns, heilt uns. Aus diesem Grund — vielleicht gefällt es einigen nicht, dies zu sagen — sind aber diejenigen, die dem Herzen Gottes näher stehen, die Sünder, denn er sucht sie und ruft sie: ‚Kommt! Kommt!‘ Und wenn sie ihn um eine Erklärung bitten, sagt er: ‚Diejenigen die gesund sind, brauchen den Arzt nicht; ich bin gekommen, um zu heilen, um zu retten.‘

Messe in Santa Marta, 22.10.

Manchmal tragen wir bei zur Globalisierung der Gleichgültigkeit; versuchen wir stattdessen, eine Globalisierung der Solidarität zu leben.

Alle „Worte von Franziskus an die Pilger 2014“ hier

Ziel der Wallfahrt
ist die Erneuerung des Liebesbündnisses
in seiner missionarischen und einheitsstiftenden Gestaltungskraft
– nach innen als Erneuerung der Schönstatt-Familie,
nach außen in der Gestaltung einer Bündniskultur.

Arbeitsdokument 2014

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