Veröffentlicht am 2012-09-13 In Schönstätter

Treue Zeugin der Exilszeit: Dorothy Gmeinder

USA, Dr. Rainer Birkenmaier. „Einen schöneren Tag hätte der liebe Vatergott für seine Dorothy nicht wählen können.“ Das war eine Reaktion auf die Mitteilung, dass Frau Gmeinder am Fest Mariä Geburt in die Ewigkeit gerufen wurde. Die Dreimal Wunderbare Mutter von Schönstatt, „The Blessed Mother“ hat ihr Kind in die Freude des Himmels aufgenommen nach einem langen Leben, das gesegnet und gezeichnet war von liebevollen Fügungen der Vorsehung, was auch schwere, vor allem seelische Leiden einschloss.

 

Das große Geschenk, das ihr Leben und ihre Ehe mit Henry Gmeinder in neue Bahnen lenkte, war die Begegnung mit Pater Josef Kentenich bereits im Frühjahr 1953.

Die erste Begegnung

Ihrer Künstlernatur entsprechend hat sie diese erste Begegnung mit „Father“ wohl etwas dramatisierend dargestellt: Ehekrise nach der Geburt des ersten Kindes; von Freunden gedrängt, doch einmal zu dem deutschen Priester zu gehen, der gelegentlich nach Madison kam; Dorothy ging widerwillig zum Gespräch mit Pater Kentenich, war aber fest entschlossen, kein Wort zu sagen. Das väterliche Lächeln, der aufmerksame Blick und die freundlichen, behutsamen Worte Pater Kentenichs ließen aber das Eis sehr schnell schmelzen. Aus ihr brach alles heraus, was sie bedrängte. Der „Father“ nahm alles mitfühlend auf in sein Herz und half den Ehepartnern ihre Verschiedenheit und die nachgeburtliche Depression der Mutter zu verstehen; es war der Anfang eines langen gemeinsamen Weges von rund 10 Jahren, in denen Familie Gmeinder wöchentlich oder in etwas größeren Abständen zum Gespräch kam. Einige Mal besuchte er sie auch in ihrem Haus. Er half dem jungen Paar bei der Erziehung der Kinder (eine Tochter und drei Söhne) und führte sie einen tiefen geistlichen Weg im Liebesbündnis.

Wenn Dank zum Zeugnis wird

Dorothy und Henry Gmeinder haben Pater Kentenich die Liebe gedankt durch ihre Treue und durch ihr Zeugnis, das sie über viele Jahre und ungezählte Male gegeben haben. Vor allem die Ehepaare unter den Milwaukee-Pilgern wurden durch ihr ehrliches Zeugnis angesprochen. Pater Kentenich hat dieser Familie – und sie steht stellvertretend für viele Familien und Einzelpersonen – selbstlos gedient. Im Exil ist Pater Kentenich zum Vater der Familien geworden.

Henry Gmeinder hat viele Bilder, Texte, Notizen aus der gemeinsamen Zeit mit P. Kentenich aufbewahrt. Im Licht des Heimgangs seiner Frau sprechen sie jetzt von dem Großen, was Gott durch Pater Kentenich in der Exilszeit in den Menschen gewirkt hat.

Danke, Dorothy Gmeinder, dass wir durch Sie davon wissen dürfen! Dank an die Dreimal Wunderbare Mutter von Schönstatt, die ihr belastetes Kind Dorothy gesegnet hat. Immer wenn man von P. Kentenichs Exilzeit erzählen wird, kann ihr Zeugnis nicht fehlen. Die “Blessed Mother”, an deren Geburtsfest sie in die Ewige Liebe heimgehen durfte, legt ihr die Worte in den Mund: “ER hat geschaut auf seine kleine Magd; selig …”

2 Responses

  1. Edeltraud Hemetzberger, Schönstatt-Mütterbund sagt:

    Wenn ich das Bild mit Ehepaar Gmeinder sehe, wird in mir die Begegnung lebendig, die wir Bundesmütter und einige Ehemänner bei unserer Milwaukee-Fahrt in Madison mit diesem Ehepaar hatten. Mitreisend erzählten sie vom Segen, der von Pater Kentenich in ihre Ehe und Familie kam, wie unser Vater die Herzen öffnete und empfänglich machen konnte für das Heil(ende).
    Möge Dorothy Gmeinder nun mit unserem Vater in der Ewigkeit für das Schönstattreich sorgen!

  2. Gertraud Wackerbauer sagt:

    Zwei leere Sessel in Madison- leider hat das direkte Kennenlernen bei der Milwaukeereise nicht stattfinden können, und jetzt ist Dorothy Gmeinder schon heimgegangen…
    Kostbares Geschenk der Zeitzeugen.
    Danke für den Nachruf und dass es dann doch auch Begegnung auf anderen Wegen geben kann…

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