Veröffentlicht am 2011-12-13 In Allgemein

Bündnistag im Jahr des Heiligtums in Aveiro

PORTUGAL, Sr. M. Paula. Am 18. Nov. wurde der erste Bündnistag im Heiligtumsjahr begangen. Deshalb wurden einige Veränderungen für den Verlauf dieses Jahres eingeplant. Das Motto: “Dein Heiligtum, unsere Sendung!” soll lebendiger gemacht und deshalb das gewachsene Leben im Heiligtum besser kennengelernt werden.

 

 

Ein Weg dazu ist, das Leben der „Helden” besser kennen zu lernen, nicht um es zu kopieren, wohl aber, um sich inspirieren zu lassen für den originellen Weg zur Heiligkeit. Jede Feier am 18. eines Monats wird von einer Gliedgemeinschaft vorbereitet und der ganze Ablauf liegt in deren Verantwortung. Monatlich wird ein Schönstatt-„Held” vorgestellt. In diesem Monat lag die Verantwortung bei der Gliederung der Familien, und sie stellten aus  ihren Reihen Dr. Fritz Kühr vom Familieninstitut Schönstatt vor.

Fritz Kühr

Dr. Kühr, ein Deutscher, war verheiratet mit Helena Keespe. Zum großen Leid des Ehepaares hatten sie keine Kinder. Aufgrund seiner politisch-sozialen Aktivitäten während des Zweiten Weltkriegs wurde Dr. Kühr im März 1938 gefangen genommen und ins Konzentrationslager Dachau geschickt, wo er fast 5 ½ Jahre war. Dort arbeitete er im Verwaltungsbereich. In der Hölle von Dachau behielt Dr. Kühr seine Würde und christliche Haltung. Er nutzte seine Stellung um vielen Gefangenen zu helfen. Schließlich lernte er auch P. Kentenich im Lager kennen, der ihn in seine Gedanken über die Bildung eines „neuen Menschen in einer neuen Gemeinschaft” einführte. In dieser Vision P. Kentenichs fand Kühr, was er in seinen eigenen Überlegungen lange gesucht hatte. Mit seinem persönlichen Ideal als Ziel stellte er sich P. Kentenich mitten in den Schrecken von Dachau für die Gründung des Familienwerkes zur Verfügung. Am 16. Juli 1942 legte Dr. Kühr seine Weihe in die Hände des Vaters und Gründers ab und wurde der erste Novize des schönstättischen Familieninstitutes. 1947 – nachdem er seine Frau 10 Jahre nicht gesehen hatte – konnte er nach Brasilien reisen, wo sie seit 1938 lebte. Er blieb bis zu ihrem Tod 1950 bei ihr. Als P. Kentenich nach dem 2. Weltkrieg auf seinen Weltreisen Brasilien besuchte, traf er sich mit Dr. Kühr und gab ihm Orientierung für sein persönliches Leben. Dr. Kühr opferte bewusst sein Leiden und seinen Tod für die Mission, der er seit seiner Weihe treu blieb.

Liebesbündnis

Wie an jedem 18. wurde die Feier im Heiligtum beendet – diesmal unter einem stürmischen Regen, der es nicht erlaubte, das „Gnadenkapital zu verbrennen”. Im Schutz einer Plane, die noch vor dem Heiligtum angebracht ist, blieben alle um das Bild des Vaters und Gründers versammelt und erneuerten ihr Liebesbündnis.

 

Übersetzung: Mechthild Jahn, Florianopolis, Brasilien/usd, Deutschland

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