Veröffentlicht am 2014-02-16 In Schönstatt im Herausgehen

Diese Frau hat darauf bestanden, euer Haus zu besuchen – und was sollte ich da machen?

ARGENTINIEN, Nestor Reitano. „Diese Frau hat darauf bestanden, euer Haus zu besuchen – und was sollte ich da machen?“ Das war einer der Sätze, die man vom 20. bis 26. Januar in Villa Bastia, Tupungato, in der Provinz Mendoza immer wieder hörte. Diese Worte öffneten Schloss und Riegel und erweichten Herzen, gaben allen 120 Missionaren Zutritt zu den Häusern des Ortes.

Unter dem Motto “Dein Bündnis, unsere Mission” empfingen praktizierende Katholiken, Atheisten, Protestanten und schlafende Katholiken an vier aufeinanderfolgenden Tagen die jungen Missionare, angeführt von Unserer Lieben Frau von Schönstatt. Da wurden Ideen weitergegeben, Katechese gehalten und empfangen, den Einzelnen zugehört, wenn sie von ihren Projekten und Nöten erzählten, Gemeinsamkeiten mit dem Protestanten gesucht – und das in mehr als 250 Häusern. Das (weitgehend erreichte) Ziel war, in jedem Haus ein „marianisches Eckchen“ zurückzulassen, wo unser Heiland mit seiner Mutter wirken könnte. Am ersten Tag wurde ein Behälter mit Weihwasser geschenkt und angeregt, die Kinder damit zu segnen, jeden Winkel des Hauses und alle, die darum bitten, dazu ein kleines Heft mit Grundgebeten und ein Rosenkranz. Am zweiten Tag gab es eine Kerze mit einer Taube darauf als Symbol des Heiligen Geistes. Am dritten Tag ein Kreuz und am letzten ein Bild der Gottesmutter Maria zusammen mit der Kleinen Weihe.

Königin der Familien-Misiones von Mendoza

Es gab Angebote für die Jugendlichen und die Kinder des Ortes, einen Kleidermarkt mit Preisen zwischen zwei und fünf Pesos, mit dessen Erlös zwanzig Bibeln und fünf Neue Testamente gekauft werden konnten, die den Pfarreien für die Katechese überlassen wurden.

Jeden Tag wurde an einem der Orte der Misiones eine heilige Messe gefeiert in einer besonderen Meinung – für die Kranken, die Verstorbenen, die Familien und am Freitag in einer sehr armen Gegend in der Nähe einer Müllkippe, um Arbeit. Bei dieser Messe wurde ein Bild des heiligen Cajetan gesegnet und anschließend in Prozession – gut drei Kilometer – bis zu der Schule getragen, wo die Missionare untergebracht waren, und dort am Eingang in einer kleinen Nische angebracht. Der letzte Tag der Misiones schloss mit einer großen Messe für alle, bei der gut 20 Kinder getauft wurden und die Gottesmutter von Schönstatt gekrönt wurde als Königin der Familien-Misiones von Mendoza, in deren Krone symbolisch Dank und Erinnerung an vier missionarische Personen dargestellt sind: Papst Franziskus, der selige Johannes Paul II., Don Joao Pozzobon (Initiator der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter von Schönstatt) und Héctor „Coco“ Ricciardi (Missionar und Schönstätter aus ganzem Herzen, dessen großes Ziel bis zum Tag seines Todes gewesen ist, Maria in jedes Haus und jedes Herz zu bringen). Danach gab es ein Picknick-Abendessen, zu dem der ganze Ort eingeladen war, und bei dem Lieder und Folklore-Tänze nicht fehlten.

Als Familie missionarisch unterwegs

Die missionarische Gruppe besteht aus etwa hundert Jugendlichen ab 14 Jahren, sechs oder sieben Ehepaaren mit ihren eigenen Kindern und einigen anderen Erwachsenen, die die Misiones logistisch unterstützen. Die Jugendlichen teilen sich anteilmäßig unter den Ehepaaren auf, die für die Dauer der Misiones Elternrolle für die Jugendlichen übernehmen, die sie als ihre „Misiones-Eltern“ bezeichnen. Jede so gestaltete Misiones-Familie übernimmt ein Gebiet; darum heißen diese Misiones „Familien-Misiones“. In diesem Jahr waren auch der Pfarrei der Region, ein Diakon und ein Schönstattpriester dabei. Die Jugendlichen kommen aus verschiedenen Pfarreien, Schulen und katholischen Bewegungen, wie auch die Ehepaare.

Die Spiritualität der Misiones wird von Schönstatt geprägt.

Missionarische Triennien

Jeder Teilnehmer der Misiones bezahlt, wenn er kann, 150 Peso (ca. 10 €uro) für die Kosten der sieben Tage der Misiones. Damit werden etwa 10.000 der insgesamt 50.000 Peso Kosten gestemmt. Der Rest wird durch Spenden von Einzelpersonen, Firmen, Organisationen, Pfarreien und Bewegungen getragen.

Bei den Misiones wird drei Jahre in Folge derselbe Ort besucht. Im ersten Jahr wird, wie schon erwähnt, ein „marianisches Eckchen“ in Haus oder Wohnung eingerichtet; im zweiten Jahr werden die Leute vorbereitet auf ein Bündnis mit Maria, bei dem gegenseitig Interessen ausgetauscht werden: wir machen uns ihre Interessen zu eigen und sie sich die unseren; im dritten und letzten Jahr werden die marianischen Eckchen als Hausheiligtum gesegnet, von denen aus Maria die Gnaden der Beheimatung, Wandlung und Sendung schenkt. Wenn das Triennium beendet wird, ergeht die Bitte an den Erzbischof von Mendoza um die Zuweisung eines neuen Missionsortes.

Dieses war jetzt das 23. Jahr der Familien-Misiones, und es gibt bereits zwei “Kinder“, eine eigene Gruppe von Familien-Misiones aus dem Bezirk Tupungato und eine Gruppe von Studenten-Misiones, die aus „früheren Jugendlichen“ besteht, die sich in dieser Zeit in die Familien-Misiones verliebt haben und nun die Wartezeit überbrücken, bis sie selbst als Ehepaare wieder bei den Familien-Misiones dabei sein werden!

Auch wenn die finanzielle Unterstützung immer auch notwendig ist, sorgt Maria immer wieder für die notwendigen Mittel; doch was wir wirklich brauchen und erbitten, ist viel, viel Gebet.


Original: Spanisch – Übersetzung: M. Fischer/schoenstatt.org

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