Veröffentlicht am 2014-08-03 In Franziskus - Botschaft

Welche Art von Samen geht aus unserem Herzen und aus unserem Mund hervor?

org. Alle Stände der Kirche und viele andere außerhalb, ob gläubig oder nicht, haben die klaren, Hoffnung machenden und zugleich motivierenden Worte von Franziskus erhalten, die Verantwortung wahrzunehmen, die wir alle haben, eine Welt nach dem Willen Gottes zu bauen, in der Kraft des Heiligen Geistes und auf dem Weg Christi. Kardinäle und Bischöfe, Priester, Ordensmänner und Ordensfrauen, Novizen und Seminaristen, Familien, Jugendliche und Alte, Gemeinschaften und Institutionen haben diese Empfehlung erhalten, hinaus „auf die Straße“ zu gehen, um eine Hoffnung zu bringen, nicht eine utopische, sondern eine Hoffnung in konkreten Taten, in Projekten der Evangelisierung des Menschen, wo immer er sei, und wenn er an der „Peripherie“ ist, dann genau dort und mit allen damit verbundenen Risiken und Gefahren. Ich ziehe eine verunglückte Kirche, die hinausgegangen ist, um zu dienen, einer aus Selbstbezogenheit kranken vor, wiederholt er immer wieder. Zeugnis all dessen ist der Bereich von schoenstatt.org, in dem Woche für Woche Texte ausgewählt werden, die uns auf unserer eigenen Wallfahrt zum Jubiläum 2014 anregen. Und kein Zweifel, da wir Kirche sind, sind diese Worte auch an uns gerichtet. Wie mag unser Vater sich an diesem missionarischen Impuls freuen, der uns aus dem Herzen der Kirche selbst geschenkt wird! (P. José María García)

WOCHE 30/2014

Die große Gefahr der Welt von heute ist die individualistische Traurigkeit, die von einem kleinlichen Herzen kommt.

 

Tweet vom  21.07.2014

 

Bisweilen haben wir es sehr eilig, zu urteilen, einzuordnen, hier die Guten, dort die Schlechten hinzustellen… Doch denkt an das Gebet jenes hochmütigen Mannes: »Gott, ich danke dir, dass ich gut bin, dass ich nicht wie die anderen Menschen bin, die Schlechten…« (vgl. Lk 18,11-12). Gott dagegen vermag zu warten. Er schaut auf den »Acker« des Lebens eines jeden Menschen voll Geduld und Barmherzigkeit: er sieht den Schmutz und das Böse viel besser als wir, doch er sieht auch die Keime des Guten und wartet vertrauensvoll, dass sie heranreifen. Gott ist geduldig, er versteht zu warten.

Angelus, 20.07.2014

Mit dem auf den Weg gefallenen Samen sind all jene gemeint, die die Verkündigung des Reiches Gottes hören, sie aber nicht annehmen; so kommt der Böse und nimmt es weg. Der Böse nämlich will nicht, dass der Same des Evangeliums im Herzen der Menschen aufkeimt. Das ist der erste Vergleich. Der zweite ist der des auf felsigen Boden gefallenen Samens: er repräsentiert die Menschen, die das Wort Gottes hören und es sofort, aber auf oberflächliche Weise aufnehmen, da sie keine Wurzeln haben und unbeständig sind; und wenn es Bedrängnisse und Verfolgungen gibt, kommen diese Menschen sofort zu Fall. Das dritte Beispiel ist das des Samens, der unter die Dornen gefallen ist: Jesus erklärt, dass er damit die Menschen meint, die das Wort zwar hören, bei denen es dann aber aufgrund der Sorgen dieser Welt und des verlockenden Reichtums erstickt wird. Schließlich steht der auf fruchtbaren Boden gefallene Same für jene, die das Wort hören, es annehmen, bewahren und verstehen, und es bringt Frucht. Das vollkommene Vorbild für diesen guten Boden ist die Jungfrau Maria. Dieses Gleichnis spricht heute zu einem jeden von uns, wie es zu den Zuhörern Jesu vor zweitausend Jahren sprach. Es ruft uns in Erinnerung, dass wir der Boden sind, auf den der Herr unermüdlich den Samen seines Wortes und seiner Liebe aussät. Mit welcher Bereitschaft nehmen wir ihn auf? Und wir können uns die Frage stellen: Wie ist unser Herz? Welchem Boden ähnelt es: einem Weg, einem felsigen Boden, einem Dornenstrauch? Es hängt von uns ab, guter Boden zu werden, ohne Dornen und Steine, sondern urbar und sorgfältig bestellt, damit er gute Früchte für uns und unsere Brüder und Schwestern tragen kann.

Angelus, 13.07.2014

Und es wird uns gut tun, nicht zu vergessen, dass auch wir Sämänner sind. Gott sät gute Samen aus, und auch hier können wir uns die Frage stellen: Welche Art von Samen geht aus unserem Herzen und aus unserem Mund hervor? Unsere Worte können sehr gut und auch sehr weh tun; sie können heilen und sie können verletzen; sie können ermutigen und sie können bedrücken. Denkt daran: Es zählt nicht das, was hineinkommt, sondern das, was aus dem Mund und aus dem Herzen hervorgeht. Die Gottesmutter lehre uns mit ihrem Beispiel, das Wort anzunehmen, es zu behüten und in uns und den anderen Frucht bringen zu lassen.

Angelus, 13.07.2014

Und wenn der Mensch nicht im Mittelpunkt steht, dann steht etwas Anderes im Mittelpunkt, und der Mensch steht dann im Dienst dieses Anderen. Die Idee lautet also, den Menschen zu retten, in dem Sinn, dass er wieder in den Mittelpunkt rückt: in den Mittelpunkt der Gesellschaft, in den Mittelpunkt des Denkens, in den Mittelpunkt der Reflexion. Den Menschen erneut in den Mittelpunkt stellen. Und das ist eine schöne Arbeit, und ihr verrichtet sie. Ich danke euch für diese Arbeit. Ihr forscht, stellt Überlegungen an, organisiert diese Tagungen zu diesem Zweck, damit der Mensch nicht »entsorgt« wird. Man »entsorgt« Kinder, denn die Geburtenrate – zumindest hier in Europa – ist uns allen bekannt; man entledigt sich der alten Menschen, denn sie sind zu nichts nütze. Und jetzt? Man schiebt eine ganze Generation von Jugendlichen beiseite, und das ist äußerst gravierend! Ich habe eine Zahl gesehen: 75 Millionen von Jugendlichen unter 25 Jahren sind arbeitslos. Die jungen »Weder-Nochs«: weder studieren sie, noch arbeiten sie. Sie studieren nicht, weil sie nicht die Möglichkeit haben, sie arbeiten nicht, weil es keine Arbeit gibt. Das ist ein weiterer »Ausschuss«! Was wird der nächste Ausschuss sein? Bitte, halten wir rechtzeitig ein! Ich danke euch. Ich danke euch für die Hilfe, die ihr durch eure Arbeit, durch eure Reflexion leistet, um diese aus dem Gleichgewicht geratene Situation wieder auszubalancieren und um den Menschen wieder zu bergen und ihn wieder in den Mittelpunkt des Denkens und den Mittelpunkt des Lebens zu rücken. Er ist der König des Universums! Und das ist keine Theologie, es ist keine Philosophie – es ist die menschliche Wirklichkeit. Damit werden wir weiterkommen. Danke, aufrichtigen Dank! Danke!

An die Teilnehmer des INTERNATIONALEN SEMINARS ÜBER DIE ANREGUNG IM
APOSTOLISCHEN SCHREIBEN EVANGELII GAUDIUM ZU EINER IMMER „INKLUSIVEREN“ WIRTSCHAFT, Casina Pio IV im Vatikan, 12. Juli 2014

Jesus verspricht, allen Ruhe zu verschaffen, doch er richtet an uns auch eine Aufforderung, die wie ein Gebot ist: »Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig« (Mt 11,29). Das »Joch« des Herrn besteht darin, sich der Last der anderen mit brüderlicher Liebe anzunehmen. Wenn wir einmal die Ruhe und den Trost Christi empfangen haben, sind wir unsererseits berufen, in der Nachfolge des Meisters mit gütigen und demütigen Haltungen zu Ruhe und Trost für die Brüder und Schwestern zu werden. Die Güte und die Demut des Herzens helfen uns nicht nur, uns der Last der anderen anzunehmen, sondern auch, ihnen mit unseren persönlichen Ansichten, mit unseren Urteilen, mit unseren Kritiken oder mit unserer Gleichgültigkeit nicht zur Last zu werden.

Wir wollen die allerseligste Maria anrufen, die unter ihrem Schutzmantel alle müden und erschöpften Menschen aufnimmt, damit wir durch einen erleuchteten, im Leben bezeugten Glauben für all jene Erleichterung bringen, die der Hilfe, der Zärtlichkeit, der Hoffnung bedürfen.

Angelus, 06.07. 2014

 

Evangelii Gaudium

Alle Texte: Franziskus an die Pilger 2014

 

Vorsicht! Vorsicht mit den Eliten!

Die Eliten schließen sich in einer Seifenblase ein, verlieren den missionarischen Horizont, verlieren Stoßkraft, verlieren den Mut.

Die  Bewegungen müssen das Erbe weitergeben.

Ihr fragt mich: „Padre, wo?“ Auf der Straße, auf der Straße.
Dort, wo  sich das Leben unserer Stadt entscheidet.

Die Straße ist der theologische Ort der Bewegungen und Einrichtungen.
Dort müssen sie sich opfern, das geschenkte Geschenk schenken, das Erbe weitergeben, das sie unentgeltlich erhalten haben.

Kard. Bergoglio, 1999

 

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