Veröffentlicht am 2011-04-08 In Leben im Bündnis

Womit wir Zukunft gestalten

Jour fixe für Unternehmer und Führungskräfte - ein Projekt der IKAFmkf. Wenn kurz vor Beginn noch einmal Stühle aus dem Stuhllager herbeigeschleppt und die Stehtische für die zweite Runde auf den Flur ausgelagert werden müssen: dann hat ein nagelneues Angebot ins Schwarze getroffen, dann ist es das richtige Thema zur richtigen Zeit im richtigen Rahmen. Der erste „Jour fixe“ für Führungskräfte in Schönstatt auf’m Berg in Memhölz am vergangenen 26. März sprengte mit über 30 Teilnehmern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz fast die räumlichen Kapazitäten. Und das fast ausschließlich mit Werbung in den persönlichen Netzwerken der Initiatoren von der I{cms_selflink page=“ikaf“ text=“KAF, der Internationalen Kentenich-Akademie für Führungskräfte“}.

Lebhafter Austausch

Jour fixe für Führungskräfte – eine Initiative der IKAF

„Wir wir Zukunft gestalten“: unter diesem Titel steht der Jour fixe für Führungskräfte – ein Angebot am Samtagnachmittag, drei Stunden mit offenem Ausgang bei Fingerfood und Austausch: ein Zeitfenster, das – so bestätigen dann auch die Teilnehmer einhellig – einfach passt. Und erst recht passt, dass die Ehefrauen – „Und auch die Kinder?“ – „Ja, natürlich auch die Kinder!“ – mitkommen können. Dass es nicht nur zeitlich und von den Rahmenbedingungen her passt, sondern dass „Kentenich und Unternehmen“ passt, ist die Überzeugung der Initiatoren aus dem Kernkreis der IKAF, der Internationalen Kentenich-Akademie für Führungskräfte.

Führen mit Strömungen

Unternehmens- und Mitarbeiterführung auf dem Bewegungsweg und mit Strömungen im Sinne Pater Kentenich – ja klar. Mitarbeiter auf den Weg innerer Freiheit führen: aber sicher. Leben wecken – auch auf die „Gefahr“ hin, originelle Mitarbeiter zu formen, Spannungen zu riskieren und Vertrauen zu investieren: gerne! Die Unternehmer und Führungskräfte, die sich seit zwei Jahren in der IKAF gefunden haben, haben Kentenich studiert und Kentenich im Unternehmensalltag angewandt. Wie kann man Menschen und Teams führen? „Ein doppelter Weg ist möglich: Durch einen offiziellen Regierungsakt und auf dem Bewegungsweg. Aus Grundsatztreue und um jede Gelegenheit zu benutzen, die (Mitarbeiter) zu persönlichen Entscheidungen anzuregen und sie zum Einsatz für ihre Überzeugungen anzuleiten, wurde der Bewegungsweg gewählt…“ Das haben Mitarbeiter eines internationalen Konzerns verstanden. Der Text ist von Josef Kentenich, findet sich aber auch in den Grundlagentexten der IKAF und in so manchem Unternehmen… Begeistert von den Erfahrungen mit der umfassenden Pädagogik Pater Kentenichs, gehen die Mitglieder der IKAF durch alle offenen Türen, die sich bieten, um diese weiterzugeben. So entstand der Jour fixe.

Menschen, die etwas bewegen

Christine und Erwin HinterbergerUnternehmer sind Menschen, die etwas unternehmen, etwas bewegen – so Christine und Erwin Hinterberger in der Anmoderation. Und sind darum Menschen, die Erfolgserlebnisse erzählen können. Nach einem winzigen Moment der Verblüffung lassen sich die Teilnehmer, die schon von Anfang an beim Kaffee intensiv ins Gespräch gekommen waren, auf die Ankommrunde ein. Jeder erzählte ein Erfolgserlebnis aus dem Beruf, aus dem Familienleben. Geschäftsführer eines großen Unternehmens, Tischler, Chefs von Internetagenturen und großen Bäckereien, Verantwortliche einer Lebensschutzinitiative, Unternehmensberater, Banker, Steuerberater… erzählen von Aufträgen, von Begegnungen mit Mitarbeitern und Kunden, von Erkenntnissen, Entdeckungen oder einfach von der Freude, es geschafft zu haben, heute dabei zu sein, trotz und wegen der Arbeit.

Vertrauen und Freiheit

Melanie und Ulrich GrauertDann geben Melanie und Ulrich Grauert in einem Impulsvortrag Anregungen dazu, wie Mitarbeiter wachsen – durch die Begrüßung mit Handschlag oder das Einholen der persönlichen Meinung -, wie Mitarbeiter in innerer Freiheit mitgehen, wie Leben sich wecken lässt und Vertrauen Klima schafft. Das alles anhand von Erfahrungen, die einfach überzeugen, und aus der Pädagogik Pater Kentenichs, hin und wieder mit der einen oder anderen Erkenntnis aus der neuesten Gallupstudie angereichert. Das Beste kommt am Schluss, das „IKAF-only“-Moment: die Überwindung der ewigen Spannung zwischen Familie und Beruf durch die schöpferische Kraft durch gemeinsame Kreativität als Ehepaar. Große Augen bei den einen, strahlendes Lächeln bei den anderen. Weil die Partnerin (oder der Partner) die berufliche Aufgabe auch zu ihrem Herzensanliegen macht, sich dort auskennt und so zum „Personal Coach“ wird, ist die Arbeit nicht mehr Bedrohung, sondern Ergänzung des Ehelebens. Genial. Und dieser Austausch ist auch möglich, wenn Mann und Frau nicht die gleiche fachliche Ausbildung haben, so Uli Grauert. Daraus wächst eine neue Verbundenheit. Und: Das Rundschreiben an die Kunden wird besser, wenn die Frau auch darüber geht…

Endlich Zeit für das, wofür man sonst keine Zeit hat

Es folgt eine lebendige, engagierte Diskussion in der großen Runde, die lange um die Frage von emotionaler Bindung an Arbeit und/oder Betrieb und/oder Mitarbeiter und Vorgesetzte kreist. Lohnt es sich, überhaupt solche Bindungen zu schaffen? Und wo ist die Grenze zwischen Bindung und Abhängigkeit? Rutschen nicht gerade die Mitarbeiter in den Burnout, die das meiste Herzblut in ihre Arbeit legen? Und gleichzeitig: das, was im Vortrag dargestellt wurde, ist ja viel mehr als die „emotionale Bindung“ der Gallup-Studie…

Der Übergang in die informellen Austauschrunden, die sich spontan an den (schnell wieder hereingeholten) Stehtischen bei Saft und Fingerfood ergeben, geht ganz von selbst. Und dann ist es einfach nur noch faszinierend, zu beobachten, wie sich diese kleinen Runden über eine Stunde halten oder wie sie immer wieder wechseln, wie sich Leute finden, die für das gleiche Anliegen brennen, wie da Erfahrungen hin- und herfliegen und der gleichbleibend hohe Geräuschpegel ein zuverlässiger Indikator dafür ist, dass die Themen noch lange nicht ausgehen … Am Ende haben Ehepaar Hinterberger und Ehepaar Grauert sowie die anderen IKAFler mit jedem Teilnehmer einmal am Stehtisch gestanden, haben aufgenommen, nachgefragt und mitdiskutiert.

„Endlich mal Zeit für das, wofür bei den anderen Seminaren nie Zeit ist!“, meint einer, der schon vor einer Stunde hatte gehen wollen. „Wofür genau?“ – „Mit den Leuten, mit denen man schon während des Vortrags reden wollte, weil sie so aussahen, als ginge ihnen das durch den Kopf, was mir auch durch den Kopf geht, einfach reden können…“.

Das ist Jour fixe der IKAF.

Fotos (auch als Download)

Nächste Termine

4. Juni 2011 (Samstag), 14:30-17:30 Uhr
19. November 2011 (Samstag), 14:30-17:30 Uhr
Jour fixe für Unternehmer und Führungskräfte
„Wie wir Zukunft gestalten“
Veranstalter: IKAF Internationale Kentenich Akademie für Führungskräfte

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