Veröffentlicht am 2014-10-04 In Leben im Bündnis

Emilie-Nachmittag – Freude über die 100

DEUTSCHLAND, Schw. Marie-Theres Mayer. 100 Jahre Liebesbündnis – 100 Teilnehmer beim Emilie-Nachmittag in Koblenz-Metternich. Genau 100 echte „Emilie-Fans“ – auch erkenntlich an der ganz eigenen „Emilie-Binnensprache“ – aus Gifhorn (Hildesheim), Würzburg, Saarbrücken, Koblenz, Vallendar, Pirmasens, vom Westerwald und aus der Pfalz füllten den Vortragssaal in Haus Providentia in Koblenz-Metternich. Sie waren zum „Emilie-Nachmittag“ gekommen um ihre Beziehung zu Schwester M. Schwester Emilie Engel zu vertiefen, die dort als Provinzoberin der Marienschwestern gewirkt hat, und waren nun gespannt, was sich hinter dem Thema „Ich wusste ja noch nicht, dass die Gottesmutter mich gezogen und geführt hat…“ verbirgt.

‚Gezogen und geführt‘

In lockerer Atmosphäre stellte Schwester Theres-Marie Mayer dar, wie Schwester Emilie Engel in Schönstatt durch die Hilfe von Pater Kentenich und die kluge Führung der Gottesmutter zu einer starken Persönlichkeit geworden sei. „Schwester Emilie hat erkannt, dass die Dreimal Wunderbare Mutter alles dran gesetzt hat, bis sie endlich den Weg nach Schönstatt gefunden hat“, führte die Referentin aus. Nach vier Jahren sagte Schwester Emilie Engel im Rückblick auf die erste Begegnung mit dem Gnadenort Schönstatt und dem Heiligtum: „Ich wusste ja noch nicht, dass die Gottesmutter mich gezogen und geführt hatte, um mir hier an dieser Gnadenstätte aus großen Seelennöten herauszuhelfen, in denen ich schon so oft zu ihr um Hilfe gefleht hatte.“ Schwester Emilie Engel ist überzeugt: „Nicht ich habe mich aus eigenem Antrieb aufgemacht nach Schönstatt, um Heilung zu finden, sondern die Gottesmutter hat mich ‚gezogen und geführt‘.“ Das klingt wie eine Liebeserklärung der Gottesmutter an Schwester Emilie Engel. Sie habe diese Liebe wahrgenommen, sei darin glücklich geworden. Ihre Antwort sei die vollkommene Hingabe an die Gottesmutter, das Liebesbündnis mit ihr. In einem Gebet formuliert sie: „Im geweihten Raum deines Herzens (Maria) vollziehe sich unser Leben und Lieben, Beten und Arbeiten und – so Gott es gefällt – das stille Hängen am Kreuze.“ Die Referentin stellte dar, dass dies ganz der ‚Kleinen Weihe‘ (dem Gebet: O meine Gebieterin, o meine Mutter) entspricht. Sie beinhaltet ebenfalls eine vollkommene Hingabe an die Gottesmutter. Liebe drängt immer, sich dem Anderen hinzugeben, für ihn da zu sein, sich für ihn einzusetzen, sein Wohlergehen, nicht das eigene, zu suchen. Und Maria schenkt sich uns. Hier wurde es dann ganz praktisch: „Was bedeutet es für mein eigenes Verhalten, wenn ich Marienaugen, Marienohren, ein Marienmund und ein Marienherz habe?“ Dabei erklärte die Referentin, dass das Wort ‚Gebieterin‘ absolut nicht mehr gebräuchlich ist. Gebe man das Wort „im Computer“ ein, erscheine als Synonym: Herrin, Ehefrau und Frau. – Das brachte eine ganze Reihe zum Schmunzeln oder Lachen.

Vorbild und Fürbitterin

Nach einer kleinen Pause gab Annemarie Lanzke ein beeindruckendes Zeugnis über Schwester M. Emilie als ihre Helferin und ihr Vorbild. Schon bald nachdem Frau Lanzke Schönstatt kennen gelernt hatte und sich in der Mütterarbeit engagierte, habe sie auch von Schwester Emilie gehört. Sie habe ihr gleich imponiert. Ihre strahlenden Augen selbst im Leid, das war etwas Besonderes. Schwester M. Emilie fand einen Platz im Hausheiligtum von Frau Lanzke. Wie sehr sie sie aber noch brauchen würde, ahnte sie damals noch nicht, so gesteht sie. Sie berichtete, dass sie vor zwei Jahren so krank wurde, dass sie ins Koma gelegt werden musste. Als sie nach vier Wochen daraus erwachte, habe sie kein Glied mehr bewegen können. Das vertrauende, lang anhaltende Gebet so vieler Menschen um die Fürbitte von Schwester Emilie wurde nicht enttäuscht. Mit kleinen Einschränkungen kann Frau Lanzke heute sagen: „Ich bin wieder gesund geworden und danke Schwester Emilie für ihre Hilfe.“

Gebetserhörungen aus aller Welt

Ein Zeugnis ganz anderer Art gab Daniel Feldmann, der als viertes Abiturfach Religion gewählt hat. Er schrieb eine Arbeit über Schwester M. Emilie, aber nicht einfach über ihren Lebenslauf – weil es schon einige Biografien über sie gibt -, sondern beschäftigte sich mit der Verehrung von Schwester Emilie. Anfangs habe er bezweifelt, so bekannte er, ob er 12 Seiten darüber schreiben könnte, doch musste er im Laufe seiner Arbeit darum bitten, mehr schreiben zu dürfen. Kompetent, anschaulich und sehr souverän gab Daniel Feldmann den Teilnehmern einen Einblick in seine Arbeit, eine echte Pionierarbeit. Daniel Feldmann beschrieb die Verehrung in seiner Heimatregion Husten, Sauerland, dem Geburtsort von Schwester M. Emilie, ebenso wie ihre internationale Verehrung. Er staunte, wie weit Schwester M. Emilie bekannt ist. Das erlebte er bei einem Besuch in Metternich, als er dort Menschen aus Armenien und Polen traf. Die vielen Fahnen aus verschiedenen Ländern an ihrem Grab, die Besucher aus den Ländern dort zurück gelassen haben, hatten es ihm besonders angetan. Er konnte die eingegangene Post sichten und fand darin Gebetserhörungen aus der ganzen Welt. Die Zuhörer staunten über die umfangreiche und fundierte Arbeit des jungen Mannes, die er zur Einsicht in Metternich gelassen hat.

Gebet im Heiligtum und am Grab von Schwester Emilie

Nach den Zeugnissen machten die Teilnehmer eine Prozession zum Heiligtum. Dort wurde – vorbereitet durch den Vortrag – die kleine Weihe gebetet, und wie die Atmosphäre ahnen ließ, wohl sehr bewusst. Dann ging es zum Grab von Schwester M. Emilie, wo auch für die Anliegen gebetet wurde, die im Sekretariat Schwester Emilie Engel eingegangen sind. Danach warteten schon der Kaffee und ein reichhaltiges Kuchenbuffet, bei dem gerne zugegriffen wurde.

„Ja, Vater“

Um 17.15 Uhr begann die hl. Messe in der Provinzkapelle, geleitet von Pfarrer Markus Leber aus Drolshagen, der Heimatgemeinde von Schwester M. Emilie, in Konzelebration mit Pfarrer Oskar Bühler und Assistenz von Diakon Klein. Musikalisch gestaltete der +/- 50 Chor aus Weißenturm den Gottesdienst mit seinen schönen Liedern. Pfarrer Leber verband in seiner Predigt das Tagesevangelium mit dem Leben von Schwester Emilie Engel. Er machte aufmerksam, dass es gar nicht so leicht sei, „Ja“ zu sagen zum Willen Gottes, besonders in leidvollen Situationen, Schwester M. Emilie aber aus diesem „Ja Vater!“ gelebt habe.

Zwei Tage nach der Veranstaltung rief eine Teilnehmerin an und fragte, ob man auch als Gast für einige Tage nach Haus Providentia in Metternich kommen kann. Der Nachmittag sei so schön gewesen, aber eben viel zu kurz.

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