Veröffentlicht am 2014-05-17 In Leben im Bündnis

Ein Heiligtum wie damals vor 100 Jahren

DEUTSCHLAND, fma. „Als damals, vor 100 Jahren,  die Jugendlichen mit Pater Kentenich in der Kapelle zusammen waren und das Liebesbündnis schlossen, da war das MTA-Bild noch gar nicht im Heiligtum“, sagt Johannes Höfle. „Und darum wollen wir 100 Jahre Liebesbündnis morgen feiern in einem Heiligtum wie vor 100 Jahren und holen deshalb nun das MTA-Bild heraus…“ Es war die Idee der Jugendlichen aus dem Kernteam für das Jubiläumsfest in Schönstatt auf`m Berg in Memhölz, so wie es auch ihre Idee war, all das, was aus dem Liebesbündnis geworden ist, beim Fest sichtbar zu machen mit einem riesigen Tuch, auf dem sie selbst akribisch und in stundenlanger Arbeit aufgeschrieben haben, was es hier alles gibt, weil es das Liebesbündnis gibt und weil sie selbst dieses Liebesbündnis hineintragen möchten in das zweite Jahrhundert Schönstatts.

Am Samstagmorgen vor dem Fest – es ist kalt, aber trocken  – drängen sich alle Mitarbeiter im Heiligtum zusammen. Altersschnitt wohl kaum über 30, die ersten Bänke gesteckt voll mit Kindern und Jugendlichen.

„Und darum holen wir das MTA-Bild jetzt heraus…“

„Es ist mir ganz heiß und kalt geworden, als ich die Ankündigung gehört habe“, sagt eine Frau. „Und als dann der Junge auf den Altar gestiegen ist und das Bild herausgehoben hat, da hat es mich ganz tief innen richtig ergriffen. Das war so stark…“

Eine der Jugendlichen liest die Geschichte von der Ankunft des MTA-Bildes im Jahr 1915, die Geschichte dieses Bildes, das als Notlösung ins Urheiligtum kam und anfangs niemandem recht gefallen hatte – und das man sich heute nicht mehr wegdenken kann aus 200 Heiligtümern, Tausenden von Bildstöcken und Wegrandheiligtümern und vielen tausend Hausheiligtümern in aller Welt, aus Gefängnissen, Krankenhäusern, Flüchtlingsheimen… Dieses Bild, das am Karfreitag 1915 in einer Pappverpackung am Bahnhof in Vallendar ankam.

Früchte

Nur das leise Surren des Akkuschraubers verrät, dass der Akt gut vorbereitet ist. Es ist einfach zu still in diesem Moment, um das leise Geräusch zu überhören. Atemlose Stille. Vielleicht war es genau so am 18. Oktober 1914.

„Wir werden das Bild heute etwas aufpolieren, es ist an den Rändern angeschmutzt“, sagt Johannes Höfle, der für dieses Fest bei Logistik und Vigilfeier der Jugend und so vielem mehr engagiert ist.

Vor der Liebesbündnisfeier am anderen Morgen wird das Bild bei der Statue Pater Kentenichs stehen, bis es dann ins leere Heiligtum hineingetragen wird, von dem in diesem Moment auf den Stoffbahnen die Früchte des Liebesbündnisses „herunterfallen“ .

Ein leeres Heiligtum – weil die Mutter Gottes und der Menschen auch bei uns ist, wenn wir ihr Bild nicht sehen

Der leere Altar markiert die Zeit zwischen dem ersten und dem zweiten Jahrhundert Schönstatts.

„Und erinnert uns daran, dass die Mutter Gottes bei uns ist, wenn wir in unserem Alltag stehen und ihr Bild nicht sehen“, deutet Johannes Höfle.

Irgendjemand ist sicher, ein Wort gehört zu haben, das auch am 18. Oktober 1914 erklang: Macht euch keine Sorgen… Macht euch keine Sorgen um die Erfüllung eures Wunsches… Macht euch keine Sorgen um das zweite Jahrhundert Schönstatts…

Macht euch keine Sorgen um die Erfüllung eures Wunsches

Den ganzen Tag über, während an allen Ecken und Enden auf dem Berg, im Haus, beim Heiligtum geputzt, gespült, geschmückt, geplant, gejätet, gedruckt wird, während Programmhefte entstehen und immer mehr Schilder, während die zu erledigenden Aufgaben an der großen Pinwand weniger und die Helfer immer mehr werden, ist das Heiligtum leer. Wartet auf die Mutter Gottes und der Menschen, auf die Dreimal Wunderbare Mutter von Schönstatt. Wartet auf diejenigen, die sie erneut dorthin tragen – Jugendliche, so wie es damals vor 100 Jahren Jugendliche waren. Wartet auf die neuen Früchte des Liebesbündnisses, Früchte für andere: für Familien, für Jugendliche, für Kinder, für Pilger, für Führungskräfte in der Wirtschaft, für Arme, für alle, bei denen die Gottesmutter sein will, auch wenn sie ihr Bild nicht sehen. Mehr als du für möglich hältst.

Fotos


May 17, 2014

1 Responses

  1. Birgit Brömmel, Wesel sagt:

    Als ich das Foto des Heiligtums ohne MTA- Bild sah, wurde mir ganz anders. Hilfe, wo habt` ihr sie hingebracht???
    Das kann doch wohl nicht sein, ein Schönstatt-Heiligtum ohne MTA Bild?!

    Auch wenn ich weiß und spüre, dass die Gottesmutter überall dort ist, wo ich bin, auch wenn ich ihr Bild nicht sehen kann.

    Umso grandioser ist es, dass auch in diesem Heiligtum das Bild wieder angebracht wurde. Für die dort Anwesenden ist das bestimmt ein unfassbar großer Moment gewesen, so wie es auch damals mit Pater Kentenich und den Jungen gewesen ist.

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