Veröffentlicht am 2011-05-25 In Allgemein

Auch Burundi hat eine Säule im Haus des Vaters

Dr. Peter Wolf mit burundischen MitbrüdernBURUNDI/KENIA, Dr. Peter Wolf/mkf. Wie jedes Jahr, so besuchte Monsignore Dr. Peter Wolf, Generalrektor des Instituts der Schönstatt-Diözesanpriester, auch jetzt in der Osterwoche die Priester des Instituts in Burundi und in Kenia. Bei der Rückkehr erzählte er voller Freude und Begeisterung von Hunderten Erwachsenentaufen in der Osternacht, dem Vorwort zum Buch der Heiligtumsströmung und der Säule im Haus des Vaters in Belmonte, die die Priester in Burundi übernehmen…

 

 

Mons. Dr. Peter Wolf  berichtet:
Am Ostermontag, im Laufe des späten Nachmittags kommen unsere Mitbrüder vom Kandidatenkurs an. In einer abendlichen Runde berichten sie von ihrem Einsatz in der Fastenzeit mit Exerzitien in den Pfarreien und zum Teil vielen Taufen in der Osternacht. Allein in der Erzdiözese Bujumbura wurden dieses Jahre über 10 000 Erwachsene getauft.

26. April: Eine erste Regio von Afrika?

Priester des Instituts der Schönstatt-Diözesanpriesster, BurundiAm Morgen starten wir mit der Schulung. Zu Beginn berichten die Kandidaten von ihrem neuen Kursideal „Apostel der Verbundenheit“, das sie auf dem Hintergrund ihrer burundischen Kultur und auf dem Weg zum Jubiläum 2014 gefunden haben. Zur Schulung verwenden wir Texte aus dem Buch zum ’Vaterströmungsjahr’. Sie entdecken manche Bezüge zu ihrem Kursideal. An diesem Abend erfahre ich auch, dass inzwischen wieder zehn bis zwölf Interessenten für einen neuen Kandidatenkurs im Kontakt sind. Zusammen mit den beiden Kursen, die sich für den Ewigkontrakt vorbereiten wird damit die Frage nach der Errichtung der ersten Regio von Afrika aktuell.

27. April: Vaterverbundenheit

Im Kandidatenkurs arbeiten wir weiter mit den Texten aus dem Buch zum Vaterjahr. Wir haben davon einige französische Übersetzungen, die ein früherer Student der Schönstattpatres erstellt hat. Die Einführung zu diesem Buch ist wie ein für diese Tagung geschaffenes Referat zum Verständnis der ’Vaterverbundenheit’. Jean-Marie und der Kursführer Jean-Robert tragen es vor und ich ergänze immer wieder veranschaulichend, gebe Beispiele oder beantworte interessierte Rückfragen unserer Kandidaten. Am Nachmittag geht ein kräftiges Gewitter über der Stadt nieder. Danach bin ich beim Noviziatskurs der Patres eingeladen. Wir haben ein zweistündiges intensives Gespräch miteinander über unseren Vater und Rom.

Am Abend sitzen wir nach burundischem Brauch mit einem der Mitbrüder zusammen, der heute vor einem Monat seine Mutter verloren hat. Man trinkt zusammen etwas, die Kursbrüder haben es organisiert. Der Kursführer hält eine kleine Rede.

28. April: Reisigbündel

KandidatenHeute ist der dritte Schulungstag für unsere Kandidaten. Am Vormittag hat Jean-Marie noch einen weiteren Text aus dem Vaterbuch eingebracht. Am Nachmittag will der Kurs die Ergebnisse der Tage auf sein Kursideal hin einsammeln und benennen. Es zeigt sich, dass sie eine ganze Reihe von Formulierungen aus den Vatertexten ganz im Sinne ihres Kursideals als Bereicherung erfahren haben. Das Bild der “Familie“ ist ihnen wichtig geworden und die Idee der “Lebensübertragung“ in der Vaterschaft. Als Symbol nennen sie ’fagot de bois’ (Reisigbündel). Es bedeutet ihnen ein Bild der starken Zusammengehörigkeit wie Hölzer in einem Bündel.

Am Abend stoßen die anderen Brüder der älteren Kurse zu uns. Es kommen alle außer den fünf, die in Europa zum Studium sind. Beim Essen sind wir jetzt 26 Mitbrüder. Der Speisesaal der Patres ist damit voll besetzt. Nach dem Abendessen machen wir eine erste Erzählrunde. Jeder berichtet von seiner Arbeit und Erfahrung seit dem Januartreffen. Hinter ihnen liegt die Fastenzeit mit Einsatz für die Gemeinde-Exerzitien und Beichte. Es bedeutet unzählige Stunden der Beichte, die gruppenmäßig organisiert sind: Schulen, Jugend, Männer, Soldaten/Polizei, Frauen, oft noch aufgeteilt nach Hügeln der Pfarreien. In der Osternacht haben einige wieder über 200, 300, 400 ja sogar 500 Erwachsene getauft. „Wir sind müde aber glücklich“. So und ähnlich schließen ihre Berichte. Ich freue mich über ihren Eifer und Einsatz und verspreche ihnen, dass ich dies zuhause weiter erzählen werde.

29. April: eine Säule im Haus des Vaters

Osterwoche des Instituts der Schönstatt-Diözesanpriester in BurundiFür den Vormittag unseres letzten Tages haben wir nach gemeinsamem Morgenlob und Frühstück eine Runde der Älteren. Am Beginn steht das Thema des Vaterströmungsjahres. Jean-Marie und Lambert tragen die Einleitung zum Vaterbuch in Französisch vor. Ich ergänze in Englisch zum Anliegen dieses Jahres. Danach geht es um Belmonte und ich berichte von dem zweiten Bauabschnitt seit Ende des Priesterjahres mit der Aufstellung der Vaterstatue. Die Idee mit den Säulen im Haus des Vaters findet ein positives Echo. Auf dem Weg von Intentionen sagen sie 220 Messen zu und übernehmen damit eine Säule im Haus des Vaters.

Danach geht es um die Aktion ’Gib mir dein Gesicht’, die schon bei der letzten Tagung gut aufgenommen worden war. Die Mitbrüder warten darauf, dass sie bald startet und wollen mithelfen, dass die MTA viele afrikanische Gesichter enthält. Zur Erklärung: mit dem Weltjugendtag in Madrid beginnt ein faszinierendes Projekt des Instituts der Schönstatt-Diözesanpriester: ein Mosaikbild der MTA aus tausenden von Gesichtern aus der Schönstatt-Bewegung und darüber hinaus! Mehr bald auf dieser Seite!

Am Nachmittag habe ich noch eine ganze Reihe von Gesprächen und verabschiede mich von den Mitbrüdern. Am Abend bin ich mit Gilbert zusammen. Über Bujumbura geht ein mächtiges Gewitter mit tropischem Regen nieder. Wir sind lang unter dem Dach vor dem Heiligtum zusammen, während es ringsherum taghell blitzt und donnert.

30. April: Vigil zur Seligsprechung von Johannes Paul II.

Osterwoche des Instituts der Schönstatt-Diözesanpriester in BurundiAuf dem Rückweg von einem Besuch beim Bischof besuchen wir eine kleine Schwesterngemeinschaft, die sich an der Stelle angesiedelt hat, wo 1990 der Altar für den Papstbesuch stand.

Den letzten Teil des Vormittags nehme ich teil an der Tagung der Verantwortlichen der Bewegung. Ich bin gebeten, das Buch zum Vaterströmungsjahr vorstellen, das bereits in französischer Übersetzung vorliegt und umgehend gedruckt werden soll. Später bin ich bei den Patres eingeladen, die sich für die Entwicklung in Schönstatt im Umfeld des Urheiligtums und der Vorbereitung auf das Jubiläum interessieren.

Unten in der großen Pilgerkirche des Schönstattzentrums gibt es die ganze Nacht hindurch Gebete und Gesänge, Tanz und Film vom Papstbesuch. Es sind Hunderte von jungen Leuten, die mit Begeisterung die Seligsprechung von Papst Johannes-Paul II. feiern, wozu am Sonntag auch der Nuntius und Erzbischof erwartet werden.

1. Mai: Kenia

Nairobi. Meine Gedanken sind öfter in Rom bei der Seligsprechung von Papst Johannes-Paul II. Ich erinnere mich an viele Begegnungen mit ihm in seiner langen Amtszeit. Ich denke an die erste Begegnung im Dom zu Fulda, wo er unseren Vater als bedeutenden Priester unseres Landes genannt hat; denke an die Konzelebration mit ihm in seiner Privatkapelle zusammen mit Seminaristen aus Freiburg, wo ich ihm das Evangelium vorlesen durfte. Dann waren da die fast jährlichen Begegnungen bei unseren Rom-Wallfahrten und schließlich die letzte Audienz im Zusammenhang der Einweihung unseres Romheiligtums. Dankbar erinnere ich mich an manchen Gründonnerstagsbrief, an seinen Impuls zum Triennium, den wir damals in der Bewegung aufgegriffen haben und der dann mit den Textbüchern weltweit fruchtbar geworden ist.

Zum Abendessen treffe ich den Ligapriester Fr. Simon und P. Jean-Bernard von den Schönstatt-Patres. Auch ein älterer Priester aus Isingiro in Tansania ist als Gast mit am Tisch. Zu dritt feiern wir die Seligsprechung des Papstes mit Dosen von afrikanischem Tusker-Bier und Keksen. Sie sind stolz, dass der Heilige Vater wiederholt Afrika und ihre Länder Kenia (3x) und Kongo (2x) besucht hat.

2. Mai: Treffen mit der Schönstatt-Bewegung

Um 10 Uhr treffen die ersten Frauen aus der Bewegung ein. Sie haben einen größeren Raum bestellt. Nach und nach werden wir 16, davon 4 Priester. Ich berichte vom Besuch in Burundi und gestalte mit dem kleinen Kreis eine Besinnung zum Jahr der Vaterströmung. Sie berichten ihrerseits vom Besuch des Vatersymbols, das sie auch zum Kardinal gebracht haben. In ihrer Freude an Schönstatt möchten sie bald schon ein Heiligtum und eine Halle für Begegnungen bauen. Aber das ist noch zu früh. Von den Instituten gibt es bis jetzt lediglich Pfr. Joseph Kariuki und zwei junge Marienschwestern, die noch in Schönstatt sind.

Zum Abschluss feiern wir die Eucharistie in der großen Kirche der Schwestern. Am Nachmittag fahre ich mit Fr. Simon, der zwei junge Fahrer mit einem alten Auto (das bei uns bestimmt keinen TÜV mehr bestanden hätte) engagiert hat, nach Sabasaba in die Pfarrei von Timothy. Nach gut zwei Stunden erreichen wir ihn inmitten eines Klassentreffens seines Jahrgangs im Pfarrhaus. Kann etwa eine halbe Stunde mit ihm in der Küche ein Gespräch führen und lasse ihm das englische Buch vom Vaterjahr, damit er etwas nacharbeiten kann, was wir in seinem Kurs in der letzten Woche erarbeitet haben. Dann will mir Fr. Simon seine eigene Pfarrei zeigen. Es geht noch einmal 1 ½ Stunden über kurvige Straßen vorbei an die Bischofsstadt Muranga. Dann fahren wir fast drei Stunden durch die Nacht zurück nach Nairobi. Es gibt eine Reihe von Polizeikontrollen mit Straßensperren. Man sucht Mitglieder von Al Kaida. Bin Laden sei getötet. Er hat in Kenia viele Menschenleben auf dem Gewissen und man fürchtet neue Racheakte.

3. Mai: Das Vorwort zum Buch der Heiligtumsströmung entsteht in Kenia und Äthiopien

Nach Messe und Frühstück verabschiedet sich Fr. Simon und ich habe Zeit für Gespräche mit P. Bernard und dem Priester aus Isingiro. Ich beginne an diesem Vormittag im Garten der Schwestern und später im Flughafen von Nairobi und Addis Abbeba mit dem Vorwort für das Buch zum Heiligtumsjahr. Dann geht es mit vielfältigen Turbulenzen durch Gewitter und Sturm aus der afrikanischen Hitze zurück nach Frankfurt mit Temperaturen um den Gefrierpunkt …

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