Publicado el 2014-05-08 In Leben im Bündnis

Ostern 2014 in Burundi: die große Taufnacht der jungen Kirche

BURUNDI, mda. Ostern – die große Taufnacht der Kirche. Wer erleben möchte, wie in dieser Nacht die Kirche Jesu Christi mit ihm aufersteht in Hunderten von Menschen, die auf sein Wort „Freut euch, fürchtet euch nicht!“ Christen werden und das Halleluja kein Ende nimmt, der muss zu Ostern nach Burundi fahren. So wie es Monsignore Dr. Peter Wolf, Generalrektor des Instituts der Schönstatt-Diözesanpriester, seit Jahren tut und auch wieder an diesem Ostern 2014.

Abbé Gilbert Ndayishimiye holte Mons. Wolf am Abend des Karfreitag  zusammen mit einem weiteren Priester am Flughafen ab. Er ist  Pfarrer in einer Pfarrei mit etwa 60.000 Leuten, „zu der in der Taufe der Osternacht 194 dazu kommen werden, wie er gleich anmerkte“. So beginnt der Bericht von Dr. Peter Wolf über sein Ostern 2014 in Burundi.

Osternacht in Gitega

Nach einem Treffen mit den Schönstattpatres in Bujumbura ging es am Karsamstag nach Gitega, das etwas 1.000 m höher in den Bergen liegt.

Mons. Dr. Peter Wolf erzählt:

„An vielen Stellen sah man schwere Schäden von dem großen Unwetter, das vor wenigen Wochen vielen Menschen hier das Leben gekostet hat. Die Straße war für Lastwagen gesperrt und war an vielen Stellen seitlich tief ausgeschwemmt und an manchen Kurven gefährlich eingebrochen.

Unterwegs konnten wir viel besprechen: Stand der Kandidatur, Intensivzeit eines Kurses mit Abbé Lambert Nishimagizwe und den weiteren Weg zur Gründung der Regio Burundi. Nach zwei Stunden kamen wir an.

Um 18.30 Uhr begann die Osternacht mit Feuer auf dem Kirchplatz und großer Beteiligung von Jung und Alt. Drei Chöre wechselten sich in der Gestaltung der Liturgie ab, die bis nach 23.00 Uhr dauerte. Taufen waren es dieses Jahr nicht so viele hier in der Stadt. Die Pfarrei Bon Pasteur hat nur 6.000 Leute. Aber man konnte die Freude der 21 Neugetauften sehen, die sich nicht nur das Taufwasser an das Gesicht wischten, sondern manche auch die Tränen der Rührung und der Freude. Die Paten standen stolz hinter ihnen und legten ihnen immer neu die Hände auf die Schultern, wenn Abbé Jean-Marie sie mit dem Wasser taufte, sie mit Chrisam salbte oder das weiße Kleid auflegte. Die Osterfreude und das Halleluja wollten kein Ende nehmen beim Singen und Tanzen nach der Kommunion. Nach dem Gottes-dienst be­schenkte ich die Ministranten mit kleinen Kreuzchen der Einheit, die sie sich alle von Abbé Jean-Marie segnen ließen.

Nach einer Begegnung mit zwei neu getauften Jungen von den Straßen­kindern kamen wir um 24.00 Uhr ins Pfarrhaus zurück zum Abendessen, wo wir alle zusammen waren, auch der dritte Mitbruder im Pfarrteam und die Sekretärin.“

Ostersonntag: ein Gelände in der Nähe der Universität

„Um 6.30 Uhr hörte ich das Singen von der Ersten Messe“, berichtet Dr. Peter Wolf. „Mit Abbé Jean-Marie war ich für die Hauptmesse um 9.00 Uhr verabredet. Wieder wurde die Liturgie von einem wohl 100köpfigen Chor gestaltet, denen die Freude richtig anzumerken war. Jean-Marie predigte von der missionarischen Kraft, die von Ostern ausgeht und erwähnte, dass auch Missionare aus ihrer Diözese in Europa wirken.

Nach der Ostermesse fuhren wir zum Gelände, das die Mitbrüder erwerben wollen. Als wir ankommen entdeckten wir, dass Baumaterial – Steine und Sand – auf dem Grundstück abgeladen waren. Im Gespräch mit dem Nachbarn ließ sich klären, dass es für das Grund­stück in der Baulücke neben dessen Haus gedacht ist. Das Gelände ist sehr schön. Es lag voll in der Sonne, solange wir dort waren. Es hat 1,7 Hektar und gegenüber ist inzwischen die neue Uni gebaut. Damit ist die Anbindung an Wasser und Elektrizität gesichert, was ein großer Vorteil gegenüber den andren Geländen ist, die zur Wahl standen.

Den Abend verbrachten wir in der Hausge­meinschaft mit Ostervesper in der Hauskapelle und Abend­essen.“

Ostermontag: Besuch bei den Straßenkindern und auf dem heiligen Berg Burundis

Burundi trägt noch tiefe Wunden des vergangenen Bürgerkriegs. Am meisten leiden wie immer die Schwächsten: die Kinder.

„Am Vormit­tag besuchten wir das Haus der Straßenkinder. Abbé Jean-Marie hat zurzeit 151 Waisenkinder in Ob­hut. Ihr Durchschnittsalter liegt zwischen 12 und 13 Jahren. Eine Gruppe zeigte mir, wie sie die Karten gestalten, die ich immer wieder von ihnen bekomme“, so Dr. Wolf.

„Dann fuhren wir zum heiligen Berg von Burundi, wo nach dem Glauben der Vorfahren Gott wohnt. Es ist ein beeindruckender Berg mit großer Aussicht auf ein fruchtbares Land. Dort oben haben die christlichen Missionare begonnen. Auf dem Berg besuchten wir das ‘Kleine Priester­seminar’, in dem Jean-Marie Subregens war, und besichtigten die alte, schöne Kathedrale. In der Nähe gibt es eine kleine Kapelle mit einem MTA-Bild, wo gerade Erstkommunikanten bei ihrem Katecheten eine Prüfung abzulegen hatten.

Auf dem Berg entsteht derzeit ein größeres Geistliches Zentrum. Der Berg ist jedes Jahr am 15. August Ziel einer landesweiten Wallfahrt. Auch eine sehr schöne Lourdes-Grotte ist in den Fels gebaut, wo wir das Liebesbündnis erneuerten.

Erinnern und Erzählen

Am Nachmittag begann die Ostertagung des Instituts in Bujumbura:

„Am Nachmittag fuhren wir dann nach Bujumbura zum Treffen der Kandidaten und des Terziatskurses. Als wird in der Stadt ankamen, stand ein großer Regenbogen verheißungsvoll über dem Berg, wo das Schönstatt­zentrum liegt. Zur Vesper im Heiligtum kamen die Mitbrüder aus allen Teilen des Landes an. Nach dem Abendessen hielten wir eine erste gemeinsame Runde. Mit mir waren wir 19 Mitbrüder. Alle warteten schon auf die Ostereier aus Deutschland. Danach erzählte einer nach dem anderen von den Erfah­rungen der letzten Tage. Mancher Diakon freute sich, erstmals das Exultet singen zu dürfen, andere jüngere Kapläne und Pfarrer berich­teten von ihrem Einsatz mit vielen Beichten und vielstündigen Osternächten. Viele nannten Zahlen zwischen 100 und 200 und mehr Katechumenen, die sie in der Osternacht taufen durften. Einer, der in der Kathedrale von Ngozi eingesetzt ist, erzählte voller Freude und Stolz, dass der Bischof und mit ihm acht Priester in der Osternacht 650 Katechumenen getauft haben.“

Die Kirche ist jung. Die Kirche wächst.

Werktagsheiligkeit, Zeugen der Hoffnung und Liebesbündnis

„Nach österlicher Laudes mit schönen mehrstimmigen Hymnen und Psalmen und dem Früh­stück begannen wir in zwei Gruppen zu arbeiten: Abbé Jean-Marie mit den Kandidaten und Abbé Lambert mit den Mitbrüdern der ersten Intensivzeit.

Die Kandidaten sind am Thema der „Werktagsheiligkeit“. Das Buch ist in Französisch erschienen und Jean-Marie führt sie in die Gedanken unseres Gründers ein. In der zweiten Einheit stoße ich dazu und Jean-Marie bringt das Gespräch auf das werdende Kursideal. Der Kursführer Sylvestre und andere berichten, was ihnen bisher dazu wichtig geworden ist. Die Gedanken kreisen um die Idee, „Zeugen der Hoffnung“ zu sein. Sie wollen in ihrem Land für die Hoffnung stehen in der Situation des Aufbaus, wollen aus dem Glauben für die Menschen Hoffnung schöpfen. Dabei sind ihnen biblische Gestalten der Hoffnung wichtig geworden wie Abraham, Job und Maria und besonders auch die Person unseres Gründers P. Kentenich. Es imponiert ihnen, dass er die Hoffnung nie aufgegeben hat, obwohl es oft aussichtslos war. Vor dem Mittagessen feierten wir die Messe mit unserem Neupriester Revocat, der auch eine schöne österliche Betrachtung hält, wie die Mitbrüder mir versichern.

Am Nachmittag war ich mit dem Terziatskurs zusammen. Lambert hatte mit ihnen über die Gründungsurkunde Schönstatts gesprochen und sie hatten am Text gearbeitet. Es gab großes Interes­se an den Hintergründen und Quellen für die Gründungsurkunde am Beginn der Schönstattbewegung. Bin froh, dass ich die Texte für das neue Buch zum Liebesbündnis präsent hatte. Am Abend feierten wir Ge­burtstag von Leonidas und hörten noch weitere interessante Berichte über die Ostertage im Lande. Mehrere hatten große Einsätze mit über Hunderten von Taufen, einer von ihnen war bis zur Karwoche krank mit Malaria. Ein junger Mitbruder in einer Pfarrei mit rund 100.000 Leuten berichtete von 676 Taufen in der Oster­nacht. Im letzten Jahr hatten sie weit über 1.000!“ Abbé Ildephonse Sabokwigina erzählt später von seiner neu errichte­ten Pfarrei, wo er seit einigen Jahren Pfarrer ist. In der Osternacht hatte er 140 Taufen und am Weißen Sonntag wird er über 400 Kinder taufen, erzählt er voll Freude.

Familie

Am Mittwoch der Osterwoche war der  51. Geburtstag von Abbé Jean-Marie Harushimana, derzeit Verantwortlicher für Burundi. In seiner Heimatdiözese ist er Generalvikar.

„Zum Mittag­essen sind wir beide bei den Patres eingeladen. Am Abend haben wir eine schöne Feier unter uns. Mit Abbé Gilbert, der dazu kommt, sind wir 25. Unser Militärpfarrer Adelin Gacukuzi ruft an. Er ist in der Nacht um 2 Uhr von einer Reise mit dem Präsidenten des Landes von einem Besuch bei den Soldaten in Somalia und Zentralafrika zurückgekehrt. Auch von den Mitbrüdern, die in Spanien, Argentinien und USA zum Studium sind, kamen Grüße. Die Ostertagung ist bei den Mitbrüdern sehr im Bewusstsein“, so Dr. Peter Wolf.

„Unser aller Heiligtum“

„Unser aller Heiligtum“ in Rom, das kleine Heiligtum von Belmonte mit seiner gerade jetzt so hochaktuellen Sendung für die erneuerte Kirche nach der Vision Pater Kentenichs – der armen, pilgernden, geschwisterlich geeinten, vom Geist erfüllten missionarischen Kirche, die so sehr dem ähnelt, was der Geist Gottes mitten unter uns hier und jetzt durch Papst Franziskus Gestalt gewinnen lässt – ist auch in Burundi präsent und Thema am letzten Tag, am Freitag der Osterwoche:

„Fast alle Mitbrüder – außer denen, die zum Studium im Ausland sind – sind dabei. Jean-Marie leitet die Runde und gibt einen ansprechenden Im­puls aus der Eröffnung des Jubiläumsjahres in Schönstatt vom 18. Oktober 2013. Danach bittet er mich, zu den geplanten Feierlichkeiten in Schönstatt und Rom zu informieren, was ich gerne tue. Ich nutze die Ge­legenheit, über Belmonte zu berichten, das bis dahin fertig werden soll. Danach berichtet Lambert ausführlich von unserer Leitungskonferenz auf Berg Moriah. Für die Mitbrüder war es wichtig, dass er dabei war. Nach einer Pause geht es um das Gelände in Gitega, von dem Lambert auch bei der Leitungskonferenz be­richtet hatte. Es steht die dritte Rate von 15.000 Franken noch aus. Die Mitbrüder erklären sich bereit, in den nächsten sechs Monaten je 180 Intentionen zu übernehmen und das Geld dafür zur Verfügung zu stellen.

Zum Abschluss feiern wir im Heiligtum die Eucharistie und sind noch lange beim Mittages­sen zusammen. Dann brechen die Mitbrüder nach und nach auf in ihre Pfarreien, wo sie am Wochenende wieder Dienst haben. Adelin lädt mich ein, zwischen 16 – 19 Uhr die Schwestern in Mutumba zu besuchen, die eine große Freude haben. Sie feiern dieses Jahr 50 Jahre seit der Einweihung ihres Heiligtums. Es ergibt sich ein schönes Gespräch über Belmonte…“

 

Vollständiger Bericht:
http://www.moriah.de/nachrichten/index.html?f_action=show&f_newsitem_id=124972

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