Publicado el 2014-02-09 In Schönstatt im Herausgehen

Bündniskultur leben – eine menschlichere, produktivere und gerechtere Welt schaffen

CIEES/ARGENTINIEN, Carlos Barrio e Lipperheide. Meine Teilnahme am Iberoamerikanischen Kongress schönstättischer Unternehmer und Führungskräfte (CIEES) in Costa Rica ist ausgesprochen fruchtbar gewesen. Ich habe ganz zweifelsfrei mehr erhalten als beigetragen, und habe einen großen Reichtum in allen Ländern entdeckt und wie die Bündniskultur sich ausbreitet und in verschiedenen Bereichen und auf unterschiedliche Art und Weise erfahren wird. Der Heilige Geist weht wie und wo er will und überrascht uns immer und immer wieder neu.

Ich erlebte mich evangelisiert

Ich habe die große Kraft und Gnade gespürt, die in der Schönstattfamilie von Costa Rica durch das Netz der Hausheiligtümer lebendig ist. Es ist eine Versuchung, die Bedeutung Schönstatts in einem Land anhand der Zahl der Heiligtümer dort zu messen. Costa Rica hat uns, ohne schon selbst ein Heiligtum zu haben, eine Lektion in Demut gegeben durch die Kraft und Lebendigkeit seines Glaubens. Es war eine echte Überraschung, den Eifer und die Beteiligung aller «Ticos» (wie sich die Costaricaner selbst gerne nennen) zu erleben. Irgendwie habe ich mich als Vertreter Argentiniens evangelisiert gefühlt; aus unserem Land waren wir nur mit fünf Personen vertreten, und dabei gibt es in Argentinien so viele Filialheiligtümer und eine in allen Gliederungen starke und weit verbreitete Bewegung!

Die Präsenz Europas

Sehr wertvoll war für mich die Präsenz von Spanien (Marcelo Scocco und Pater José María García), der Schweiz und Deutschlands (Melanie und Ulrich Grauert und Maria Fischer) beim Kongress.

Ihre Gegenwart hat dem Kongress in gewisser Weise eine nicht nur amerikanische, sondern interkontinentale Perspektive gegeben.

Ich glaube, dass wir in Zukunft diese Vernetzung stärken sollten, um auf eine gegenseitige Bereicherung in der Unternehmenswelt zuzugehen. Danke, Marcelo, José María, Melanie, Ulli und Maria für eure bereichernde Teilnahme am Kongress!

Und vielleicht noch darüber hinaus

Ich nehme wahr, dass etwas Großes um diese Treffen schönstättischer Unternehmer und Führungskräfte geschieht. Mehr noch, ich wage vorzuschlagen, dass wir in Zukunft an einen weiteren Unternehmer-Kongress denken, der nicht nur Unternehmer und Führungskräfte umfasst, sondern in dem auch die Welt der ARBEIT Raum hat, mit allem, was das umfasst. In gewisser Weise hat Costa Rica einen ersten Schritt getan in dieser Richtung mit der Darstellung des Solidarismus. Unser Vater und Gründer lädt uns ein, einen organischen Blick auf die Wirklichkeit zu werfen, und daher meine ich, dass auch diejenigen, die die Welt der Arbeit vertreten, teilnehmen müssten, neben Unternehmern und Führungskräften. Oder stellen nur die Unternehmer und Führungskräfte im Unternehmen die Welt der Arbeit dar und tragen zur Produktivität des Unternehmens bei? Nur aus einer Teilnahme und Teilhabe aller Akteure schaffen wir einen gesunden Bindungsorganismus und erreichen eine tiefe schöpferische Resultante in unseren Unternehmen.

Ich frage mich: Warum nicht zum nächsten Unternehmerkongress Gewerkschaftler, Arbeiter, Bereichsleiter, Zulieferer und andere Akteure der Arbeitswelt einladen? Die Bündniskultur im Unternehmen muss sie als fundamentalen und notwendigen Teil einschließen, um eine organischere Sicht des Unternehmens zu bekommen.

Die Bündniskultur muss auch in denen Gestalt annehmen, die einfache Arbeitsposten in den Unternehmen haben, und ihre Stimmen müssen aus unserer organischen Sicht aufgenommen werden.

Mir ist bewusst, dass das eine Herausforderung bedeutet und auch größere Spannungen mit sich bringen kann. Doch es wird eine notwendige, schöpferische Spannung sein, so wie unser Vater und Gründer es wollte.

Ich glaube, wenn wir nicht die Ganzheit der Welt der Arbeit, die sich in und um das Unternehmen entwickelt, einschließen, laufen wir Gefahr, die Bündniskultur zu verkürzen und auf uns selbst bezogene Unternehmen zu entwickeln. Ich sage, wir laufen Gefahr, nicht, dass es bereits geschehen würde.

An die Peripherien!

Ich bin überzeugt, dass unser Papst Franziskus uns einlädt, die Bündniskultur notwendig an die Peripherien zu tragen, das heißt, zu allen, ohne jemanden außen vor zu lassen.

Ich fühle mich herausgefordert durch etliche Sätze von Papst Franziskus in seinem Apostolischen Schreiben «Evangelii Gaudium». In einem davon sagt er: «Die das Leben am meisten genießen sind die, die die Sicherheit des Ufers hinter sich lassen und mit Leidenschaft die Mission auf sich nehmen, anderen Leben zu vermitteln.» Dieser Satz könnte auch von Pater Kentenich sein.

An anderer Stelle sagt er: “Wenn die Gesellschaft … einen Teil ihrer selbst an der Peripherie lässt, gibt es auf Dauer weder politische noch polizeiliche Mittel oder solche der Intelligenz, die auf Dauer Ruhe sichern können.“

Diese Überlegungen lassen mich denken, dass unsere tiefe unternehmerische Freude damit verbunden ist, uns zu öffnen und die Sicherheit des Ufers zu verlassen, um zu den neuen Ufern aufzubrechen, von denen unser Vater und Gründer spricht. Nur aus einer inklusiven Sicht des Unternehmens, bei der alle Akteure im Blick sind und die Stimmen der „Peripherie“ wahrgenommen werden, wird es möglich sein, Bündniskultur zu leben und eine menschlichere, produktivere und gerechtere Welt zu schaffen.

Original: Spanisch. Übersetzung: mda, schoenstatt.org

Offizielle Webseite des CIEES

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