Publicado el 2014-02-09 In Leben im Bündnis

Knapp zehn Jahre nach meiner “missionarischen Bitte” in Belmonte

ROM/ARGENTINIEN, Rosita Ciola. Endlich war es so weit, die Grundsteinlegung für das Heiligtum in Belmonte stand bevor! Kaum hatte ich die Nachricht erhalten, begann ich, meinen Dienstplan zu schieben, um bei diesem großen Ereignis dabei sein zu können, und fuhr von Trient, wo ich damals als Migrantin lebte, nach Rom. Am Morgen des 8. Dezember fuhr ich mit dem Zug von Trient los, nahm mir in Rom ein Taxi und kam zu dem Hotel, in dem die Pilger aus verschiedenen Teilen Italiens und Europas untergebracht waren. Hier warteten die Busse, die uns nach Belmonte bringen sollten.

Ich kannte den Ort nicht und war voller Erwartung, wie dieser «schöne Ort» aussehen würde. Bei der Ankunft beeindruckte mich das schöne, große Grundstück, dass die Gottesmutter sich ausgesucht hatte, um sich dort niederzulassen.

Vielleicht hundert Personen fanden sich an diesem windigen, eiskalten Tag ein, an dem die Kälte unsere Knochen klappern ließ, unsere Herzen aber brannten vor Liebe zur Dreimal Wunderbaren Mutter. Dieses große innere Feuer ließ uns die eisigen Temperaturen aushalten. Und so erlebten wir voller Freude diesen großen, historischen Moment.

Die internationale Schönstattfamilie war dort, um der Gottesmutter dieses Land anzubieten, damit sie es in eine „Sonnenau“ umwandle, wo sie bald ihren Gnadenthron errichten würde.

Und dann schaue ich auf und sehe SIE auf der Bühne

Vom Generalpräsidium bis zu Vertretern der Gemeinschaften und Gliederungen wurden Hammerschläge getan, verbunden mit Worten der Freude, des Dankes und der Sehnsucht, dass SIE hier bald ein Heiligtum habe. Seltsamerweise aber gab es nicht einen einzigen Vertreter der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter oder der Volks- und Wallfahrtsbewegung, niemanden, der das missionarische Drängen aussprechen würde, keinen, der als Pilger um Pilgerströme bitten würde. Ich wurde sehr, sehr traurig und dachte: Wie kann es sein, dass in diesem historischen Moment niemand uns Pilger und Missionare der Pilgernden Gottesmutter vertritt? In diesem Augenblick schaute ich auf die Bühne und da war SIE, in ihrem Bild der Auxiliar der Blinden, und schien der ganzen Feier vorzustehen. Hier muss ich nun etwas einschieben zur Erklärung: Ich hatte diese Auxiliar von Argentinien nach Italien mitgebracht, als ich auswanderte, mit dem Wunsch, dass sie in Europa auf missionarische Pilgerreise gehe. Wie es in unseren Ländern nicht anders denkbar ist, sollte sie an diesem Tag zusammen mit vielen anderen Bildern der Pilgernden Gottesmutter die Feier bereichern. Darum hatte ich sie im Zug mitgenommen; anschließend wollte ich versuchen, jemanden zu finden, der sie zum Urheiligtum bringen würde. Nun aber war diese Auxiliar der Blinden an diesem Tag das einzige Bild der Pilgernden Gottesmutter. Irgendjemand hatte sie auf die Bühne gehoben. Genau dorthin, wo sie sein wollte.

Mein Herz schlug bis zum Hals und ich spürte, dass ich mich geirrt hatte: Niemand Besseres als unsere Mutter, die große Missionarin, war hier, um alle Missionare und Pilger zu vertreten. Meine Ergriffenheit war so groß, dass mir die Tränen kamen. Ich dankte ihr und dankte immer wieder für dieses kleine Zeichen ihrer großen Liebe. Und ich erinnere mich wie heute, dass ich ihr sagte: „Gottesmutter, bleibe immer hier! Ich bitte dich und ich biete dir all mein Leid als Migrantin dafür an, dass die Kampagne dieses Heiligtum mit italienischen und weltweiten Pilgern und Missionaren überflutet, ja, überflutet…“

Diese Erfahrung bewegte mich tief; etwas später habe ich Monsignore Wolf davon erzählt, der große Freude darüber äußerte und sich dann anbot, die Auxiliar mit nach Schönstatt zum Urheiligtum zu bringen, unterstützt von P. Ángel Strada.

Zehn Jahre später wirkt die Gottesmutter weiter

Über zehn Jahre sind seitdem vergangen, seit diesem unvergesslichen Tag. Und «zufällig» bekomme ich nun durch das Dreamteam von schoenstatt.org, konkret durch Maria Fischer, einen Artikel aus Italien zum Übersetzen ins Spanische, in dem es um das Heiligtum von Belmonte geht, das sich darauf vorbereitet, den Besuch von Joao Pozzobon, dem Enkel von Joao Pozzobon zu erhalten, dem Initiator der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter. Es wurden alle eingeladen, daran teilzunehmen und sich eventuell vorher anzumelden, damit alles gut organisiert werden könnte. Das ist wunderbar!!

Was für ein Geschenk! Knapp 35 Jahre, nachdem Don Joan mit der Ur-Peregrina in Rom angekommen war, kommt nun sein Enkel und besucht unser aller Heiligtum in Rom!

Was geht mir beim Übersetzen alles durch den Kopf! Ich sehe den Finger Gottes in diesen hundert Jahren Schönstatt und wie die Gottesmutter die Stücke dieses riesigen Puzzles zusammenfügt, um ihre Mission voran zu bringen. Sie verbindet, sie bewegt Herzen, sie ruft, sie macht Mut, sie öffnet Türen, entblockiert verwickelte Situationen, lasst Dinge möglich werden, die in den Augen der Menschen unmöglich sind.

Und hier ist sie also wieder in Aktion. Wie viel Phantasie hat sie investiert, wie viele Fäden gezogen, damit Joao, der Enkel, von Brasilien nach Barcelona und von dort nach Belmonte kommt, um dort Zeugnis zu geben über seinen Großvater. Der junge Joao bringt die starke Präsenz von Don Joao nach Belmonte, und mit ihm kommt die Kampagne der Pilgernden Gottesmutter mit all ihrer Kraft!

Wie viele Menschen wohl an diesem 11. Januar in Belmonte gewesen sein mögen, um Joao kennen zu lernen, diesen wunderbaren, schlichten, sensiblen jungen Mann mit seinem großen Herzen, der im selben Jahr geboren wurde, in dem sein Großvater heim zum Vater gerufen wurde! Ich habe ihn einige Tage als Gast in meinem Haus in Argentinien gehabt und kenne ihn… Er ist Zeuge des Lichtes, das Don Joao in seiner Familie und in dem großen missionarischen Werk zurückgelassen hat, das er eines Tages in Santa Maria, Brasilien, begonnen hat und das im Lauf der Zeit in alle fünf Kontinente gekommen ist. Der junge Joao hat ganz gewiss in Belmonte die lebendige Erinnerung und das Herz von Don Joao zurückgelassen, für immer.

Feuer, das weiter brennen lässt

Belmonte wird seitdem nicht mehr sein wie zuvor! Das Feuer dieses schlichten, familiengebundenen, gutherzigen und unruhigen Menschen, der den Geist Schönstatts so gut erfasst hat, vollkommen verrückt in seiner Liebe zu Maria, die er in seinem Herzen und auf seinen Schultern 140.000 km weit zu den Menschen trug, von 1950 bis 1985, wird viele Herzen in Brand gesteckt haben, die seine Mission fortsetzen möchten.

Er sagte am Ende seines Lebens, die Kampagne müsste ein Jet werden. Und so war es. Belmonte sammelt am Anfang des Jubiläumsjahres die Missionare, am Anfang dieses Jahres voller Gnaden und voller Herausforderungen. Und viele, sehr viele Menschen werden im Laufe dieses Jahres zu diesem Heiligtum kommen, manche vielleicht, um von dort aus weiter zu fahren zu den Jubiläumsfeiern in Schönstatt, andere auf dem Rückweg, wenn sie nach Rom kommen zur Audienz bei Papst Franziskus. Dann stellt sich die Schönstattfamilie noch einmal neu der Kirche zur Verfügung und bietet ihr Charisma an. Und niemand wird der Versuchung widerstehen, dabei nach Belmonte zu gehen, „unser aller Heiligtum“, um dort, wenn auch vielleicht nur für kurze Zeit, die Gottesmutter zu besuchen, die hier darauf wartet, ihren Söhnen und Töchtern die Jubiläumsgnaden zu schenken und denen, die für die Mission brennen, die apostolische, missionarische Gnade zu geben für die kommenden hundert Jahre.

Die Kampagne der Pilgernden Gottesmutter ist in Belmonte angekommen und wird dort bleiben, um dieses ganze wunderbare große Gelände mit Pilgern zu überfluten. Wieder einmal lässt die Gottesmutter eine missionarische Bitte Wirklichkeit werden:

Mutter, dreimal wunderbar,
lass uns stets dein Werkzeug bleiben
liebend heut und immerdar
deinem Dienste uns verschreiben.
Brauch uns, wie es Gott gefällt
ganz für deine Schönstattwelt

Himmelwärts


Original: Spanisch. Übersetzung: Maria Fischer, schoenstatt.org

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