Publicado el 2013-08-27 In Kolumne - P. José María García Sepúlveda

Wir haben einen VATER, mutig und frei von Komplexen, für eine Kultur der Begegnung, des Dialogs, eine Bündniskultur

P. José María García Heiligtum von Madrid, August 2013.

Liebe Freunde im Dreamteam*,

In der Vorbereitung auf ein Jubiläumstreffen einer der Generationen der Studentenjugend von Santiago de Chile schrieb mir dieser Tage einer dieser damaligen Jugendlichen über Papst Franziskus als jemanden, der mutig sei in seiner Väterlichkeit,   der „ein Vater ohne Komplexe“ sei  und die Kirche ohne Komplexe und fremde Verpflichtungen leite.


Wenn auch vielleicht eine politisch nicht ganz korrekte Formulierung für diejenigen, die sich dadurch negativ angesprochen fühlen mögen, ist dies doch, so glaube ich, eine ausgezeichnete, schlichte und starke Beschreibung der Väterlichkeit, die die Vorsehung uns im Heiligen Vater Franziskus schenkt, um die Kirche ans „neue Ufer“ zu führen, wie unser Vater und Gründer sagen würde.

Hinaus “auf die Straße”

Alle Stände der Kirche und viele andere außerhalb, ob gläubig oder nicht, haben seine klaren, Hoffnung machenden und zugleich motivierenden Worte erhalten, die Verantwortung wahrzunehmen, die wir alle haben, eine Welt nach dem Willen Gottes zu bauen, in der Kraft des Heiligen Geistes und auf dem Weg Christi.

Kardinäle und Bischöfe, Priester, Ordensmänner und Ordensfrauen, Novizen und Seminaristen, Familien, Jugendliche und Alte, Gemeinschaften und Institutionen haben diese Empfehlung erhalten, hinaus „auf die Straße“ zu gehen, um eine Hoffnung zu bringen, nicht eine utopische, sondern eine Hoffnung in konkreten Taten, in Projekten der Evangelisierung des Menschen, wo immer er sei, und wenn er an der „Peripherie“ ist, dann genau dort und mit allen damit verbundenen Risiken und Gefahren. Ich ziehe eine verunglückte Kirche, die hinausgegangen ist, um zu dienen, einer aus Selbstbezogenheit kranken vor, wiederholt er immer wieder. Zeugnis all dessen ist der Bereich von schoenstatt.org, in dem Woche für Woche Texte ausgewählt werden, die uns auf unserer eigenen Wallfahrt zum Jubiläum 2014 anregen. Und kein Zweifel, da wir Kirche sind, sind diese Worte auch an uns gerichtet. Wie mag unser Vater sich an diesem missionarischen Impuls freuen, der uns aus dem Herzen der Kirche selbst geschenkt werden!

„Lass uns … ganz wie du durchs Leben schreiten, stark und würdig, schlicht und mild, Liebe, Fried und Freud verbreiten; in uns geh durch unsere Zeit, mach für Christus sie bereit“ – Gebet unseres Gründers, das der Heilige Vater so gut verkörpert.

Über das Jubiläum hinaus

Indem sie die Zeichen des Lebens gelesen haben, haben die Leiter und Verantwortlichen unserer internationalen Schönstattfamilie in der Konferenz 2014 und ihrer Schluss-Erklärung, der Botschaft 2014, festgemacht, was sie dachten, das unsere Vorbereitung und Haltung für das Jubiläum sein sollte. Heute bestätigen die Kirche und der Heilige Geist uns dies Schritt für Schritt! Fast verwegen können wir sagen, dass wir dort nicht nur für das interne Jubiläum vorbereitet wurden, sondern dafür,  als Familie des Vaters dieser Kirche, die keine Angst hat, die keinen Komplex davor hat, die Dinge beim Namen zu nennen und die Veränderungen in den Haltungen und Institutionen anzugehen, die mit der Zeit rückständig geworden und Ballast für ihre evangelisierende Aufgabe geworden sind, wie uns der Heilige Vater immer wieder sagt, einen Beitrag zu geben.

Eine Kirche, die Begegnung sucht um zu dienen

Doch wichtig ist, nach all dem beim WJT in Rio wie in so vielen Begegnungen mit dem Heiligen Vater Franziskus Erlebten, zu verstehen, dass unser Jubiläum das „dilexit ecclesiam“ des Vaters ins „Herz der Kirche“ tragen will und kann; jeder an seiner Stelle und im Maß seiner Möglichkeiten, indem er das Liebesbündnis solidarisch mit anderen lebt, besonders mit denen, die es am meisten brauchen und die am weitesten weg sind. Und das tun wir nicht, um Anerkennung oder Bestätigung zu bekommen, sondern um unsere Mission zu erfüllen, und die ist: dienen. Die Kirche geht hinaus, um zu dienen und braucht die Haltung und das dienende Tun unserer Mutter und Erzieherin. Sie hat es schon getan als „Pilgernde Gottesmutter“.  Wie viel evangelisierendes Leben, wie viel Hoffnung, die in Menschen und Institutionen gesät wurde!

Mein Dank gilt denen, die Speerspitze der Mutter Gottes in ihrem Dienst waren und sind, den Missionaren der Pilgernden Gottesmutter … Gott benutzt die Allerschlichtesten, um uns den Weg zu zeigen, wie uns unser eigener Vater und Gründer in die Seele geschrieben hat, als er Pater Esteban Uriburu und seine Generation von Priestern bat, das „Projekt der Evangelisierung der Zukunft“ anzuschauen und zu durchdenken, jene Kampagne, die,  um die Wahrheit zu sagen, damals unter dem Verdacht stand, ein wenig schönstättisches Projekt zu sein.

Wir sehen es: Mit Papst Franziskus erneuert sich die Kirche

Eine Aufgabe missionarischer Evangelisierung, die wir erfüllen können, so wie es die Schönstattfamilie getan hat, als und weil sie einen Vater hatte, der Referenz der Wahrheit war in seinen Gesten und Worten, in seinem Dienst am Leben jedes Einzelnen und aller, sowohl innerhalb der Familie wie außerhalb, und das in seiner realen und berührbaren Nähe. Und wir sind uns bewusst, dass seine Mission, Vater zu sein und Väter zu formen, damit das Schönstattwerk eine Familie im Dienst am Leben sei, sowohl nach innen wie nach außen, zu einem großen Teil der Grund war, der ihn ins Exil nach Milwaukee gebracht hat.

Doch es ist die erneuerte Kirche, die mit Kraft  diesen missionarischen Dienst angeht, und die es mit Mut und Realismus tut, weil sie einen Vater hat, der sie ermutigt, aus den Rückzugsecken hervorzukommen, die Komplexe hinter sich zu lassen, die Wahrheit des Lebens und der Geschichte anzusehen, ganz gleich wie hart diese sein mag,  und das Leben anzugehen, wohl wissend, dass das Opfer und Schmerzen, Kummer und Enttäuschungen mit sich bringt, dass das Kreuz dazu gehört, doch ermutigt durch den Glauben an die Auferstehung. Wie wunderbar die Predigt von Papst Franziskus in Aparecida! Und die Gläubigen nehmen sie an im Mut derer, die wissen, dass der Vater bei uns ist, dass die Kirche einen Vater hat, ganz so wie es dieses junge Ehepaar in der Favela in Rio „das Protokoll hinter sich lassend“ gesagt hat, als es ihn Vater Franziskus nannte.

Der reale Weg der Seligpreisungen und des Magnificat

In Europa sind wir in voller “Krise”. Und  nicht nur Finanz-, Wirtschafts- oder Kulturkrise, sondern in einer vitalen Krise, und damit einer Krise der Hoffnung, in der die Versuchung besteht, sich in sich selbst einzuschließen wie die Apostel im Coenaculum – Nationalismen, Misstrauen, Argwohn gegenüber dem anderen, dem Fremden, dem, der anders denkt, dem, der nicht zu uns gehört – einfach aus Angst; und was Papst Franziskus uns empfiehlt, ist er reinste Stil des Evangeliums, ist der reale Weg der Seligpreisungen und des Magnificat, ist Herausgehen um zu geben, um unser Leben zu geben und nicht nur unsere Ideen, als Jünger des Meisters und Kinder Marias, in der Kraft von Pfingsten.

Ein bekannter spanischer Akademiker, Javier Reverte, der sich selbst als „katholischen Agnostiker“ bezeichnet, schrieb dieser Tage, dass „in Zeiten sozialer Mutlosigkeit, Misskredits der Politiker, hemmungsloser Korruption, gefräßiger Habgier der Finanzmächte  und moralischen Zusammenbruchs ein mutiger Papst ohne Anspruch auf weltliche Macht in der laikalen Gesellschaft wie selbst unter Agnostikern eine Hoffnung wecken kann. Denn die menschlichen Wesen brauchen Helden und ethische Entwürfe.(ABC, 22.08.2013).

Wo ein Vater ist, ist Hoffnung, Familie, Kraft

Nehmen wir das Risiko auf uns, Söhne und Töchter eines komplexfreien, mutigen, schlichten, demütigen und dienenden Vaters zu werden, der nicht nur sich selbst glaubwürdig und nah macht, sondern auch Christus selbst in seiner Kirche.

Ich verbinde mich mit dem Gebet unserer internationalen Familie um die Heiligsprechung unseres Vaters und Gründers, indem wir uns die Worte Jesu zu Eigen machen: „Wer mich sieht, sieht den Vater.“ Dabei wissen wir, dass wir als Familie die Bürgschaft seiner Heiligkeit und seiner Mission sind, in Wahrheit, Gerechtigkeit und Liebe. So entstand vor Jahren diese Generation studentischer Jugend in Santiago de Chile, und so entsteht eine erneuernde und hoffnungsvolle Lebensströmung inmitten der Kirche, die Vaterströmung, die uns erlaubt, als Kinder „missionarische Jünger“ zu sein. Wo ein Vater ist, ist Familie und Hoffnung, ist Kraft, um nicht in Angst und oder Selbstbezogenheiten zu fallen, reale Gefahren für die Kirche, auf die der Heilige Vater Franziskus uns vorbereitet.

Dienen voller Mut und ohne Komplexe

Wir haben gerade “Maria Königin” gefeiert, und sie ist unser aller Königin, die wir uns vom Vater, unserem Vater Franziskus, und unserem Vater anfragen lassen. Sie ruft uns, voller Mut und ohne Komplexe zu dienen.

Vom Heiligtum in Madrid und dankbar für Ihren/Euern Einsatz und Dienst an der Familie und der Kirche sende ich Ihnen/Euch meinen Segen und meine Zuneigung. Ich freue mich, mit Ihnen/Euch diese Überlegungen teilen zu können, Frucht all der Hoffnung, die der Vater in mir weckt. Danke allen.

Ihr p. José maría

August  2013

* Brief zu Maria Königin ans Team der Mitarbeiter von schoenstatt.org («Dreamteam»)

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