Patricia und Pepo Koestner. Vom 14. bis zum 28. Juli 2012 fand das VII. Generalkapitel des Institutes der Schönstattfamilien im Haus der Familie auf Berg Nazareth in Schönstatt statt. Es ist eine Zeit, in der das Leben der Gemeinschaft pulsiert, Formen überprüft und die Stimme Gottes für die Zukunft ertastet wird.
Fünf Sprachen, zehn Länder, 57 Personen…
Am Kapitel nahmen die Oberenfamilien der verschiedenen Regionen und Delegaturen des Institutes teil, sowie auch 1 oder 2 Kapitularfamilien, die in jeder Teilgemeinschaft gewählt wurden. Mit P. Marcel, dem Geistlichen Assistenten, waren es insgesamt 57 Personen mit 27 Kindern aus 10 verschiedenen Ländern (Argentinien, Brasilien, Chile, USA, Puerto Rico, Portugal, Spanien, Tschechien, Österreich und Deutschland), die versuchten, sich in 5 Sprachen zu verständigen (Deutsch, Spanisch, Portugiesisch, Tschechisch und Englisch). Ein echter und vielfältiger „Babelturm“! Im Kapitelsaal wurden Kabinen zur Simultanübersetzung eingerichtet. Trotz der sprachlichen Grenzen konnte ein echtes Coenaculum erlebt werden, ja, eine Familie von Familien, die durch ein gemeinsames Ideal und durch das Streben nach ehelicher Heiligkeit verbunden ist.
Begegnung mit Kardinal Ennio Antonelli
Der Sonntag, den 15. Juli, war ein ganz besonderer Tag, der den weiteren Verlauf des Kapitels tief geprägt hat. Es war die Begegnung mit Kardinal Ennio Antonelli, emeritierter Präfekt des Päpstlichen Rates für die Familie, wo auch besonders die Frage der kirchlichen Anerkennung des Familieninstitutes im Raum schwebte. Am Vormittag hielt Kardinal Antonelli im Kapitelsaal eine kurze Ansprache auf Spanisch und anschließend haben 4 unserer Familien ein Zeugnis über verschiedene Situationen ihres Familienlebens dargestellt und erklärt, wie sie dabei Ehe und Familie als Weg zur Heiligkeit versuchen zu leben.
Danach folgte eine Zeit für Fragenstellung und Austausch mit dem Kardinal. Hier hat der Kardinal immer wieder zum Bewusstsein gebracht, wie wichtig die Aufgabe von Ehe und Familie für die Evangelisierung der heutigen Gesellschaft ist. Auch hat er die Gemeinschaft immer wieder aufgerufen, nach ihrer „Spezifität“ zu suchen, das heißt, zu erforschen, wo ihr origineller Beitrag für die Kirche liegt.
Um 16:00 Uhr nachmittags war dann die Festmesse mit Kardinal Antonelli in der Anbetungskirche auf Berg Schönstatt, zu der die ganze Schönstattfamilie eingeladen war und die per schoenstatt-tv in die ganze Welt übertragen wurde (in der Mediathek von Schoenstatt-TV steht dieser Film noch zur Verfügung – http://schoenstatt-tv.de/DE/Mediathek.html). Die Messtexte waren auf Spanisch, die Lesungen und die Lieder folgten auf allen möglichen Sprachen. Es hat sich eigens ein multinationaler Chor der Gemeinschaft gebildet, mit Gitarren, Klavier, Trompete und Geige, der für eine himmlische Stimmung sorgte.
Arbeit, Austausch, Kennenlernen
Eine Fülle von Anträgen, unter denen auch die Frage der kirchlichen Anerkennung stand, wurde während einer 2-wöchigen intensiven Arbeit behandelt und diskutiert.
Wie es schon bei allen Kapiteln Brauch ist, haben sich an einigen Abenden die verschiedenen Regionen und Delegaturen vorgestellt und den Abend froh und bunt gestaltet. Es gab sehr viel Musik, Witze, Theateraufführungen (sogar mit Simultanübersetzung), die eine unheimlich lockere und frohe Atmosphäre prägten. Nach den Darbietungen gab es abschließend einen Abendsnack, wo auch leckere Spezialitäten aus den einzelnen Ländern angeboten wurden. Das Haus der Familie war perfekt vorbereitet für die Gäste aus Lateinamerika.
Die neue Generalleitung
Die 2. Kapitelwoche begann mit den Wahlen der neuen Generalleitung. Am Ende der vorigen Woche gab es bereits einen Austausch über das Profil und die Merkmale, die eine Generalleitung haben sollte, die die Gemeinschaft durch die nächsten 6 Jahre leiten wird. Folgende Familien wurden gewählt:
– Generaloberenfamilie: Elisabeth & Bernhard NEISER (Deutschland)
– Generalassistentenfamilie: Patricia & Pepo KÖSTNER (Argentinien)
– Generalkursführerfamilie: Cristina & Rafael MUÑOZ (Spanien)
– 1. Ratsfamilie: Gloria & Eugenio CORNEJO (Chile)
– 2. Ratsfamilie: Monika & Bernhard ARNDT (Deutschland)
Als Geistlicher Assistent: Pater MARCEL Mouras (Chile)
Ende des Kapitels
Gerade im Jahr der Heiligtumsströmung hat die Gemeinschaft entschieden, das Kapitel im Urheiligtum, unsere Urquelle, zu beginnen und auch zu beenden. So zogen dann am Samstag, den 28. Juli die Kapitularfamilien, mit allen Fahnen und Symbolen der Hausheiligtümer, die jede Kapitularfamilie von zu Hause mitgebracht hat, vom Kapitelsaal singend und betend den Berg Nazareth hinab ins Urheiligtum.
Jede Oberenfamilie trat vor den Altar, um ihren Dank und ihre Bitte unserer lieben Gottesmutter vorzutragen. Abschließend erteilte P. Marcel den Aussendungssegen für jedes einzelne Kapitularehepaar samt Kindern, an alle Helfer, die noch dabei waren, und schließlich auch an die neue Generalleitung, damit sie ihre Aufgaben und Herausforderungen künftig gut bewältigen kann.
An dieser Stelle möchte das Institut der Schönstatt-Familien auch einen ganz herzlichen Dank aussprechen an die weltweite Schönstattfamilie, die das Kapitel während dieser 2 Wochen mit Gebet und Gnadenkapital begleitet und unterstützt hat und somit das Erlebnis einer echten Coenaculums-Erfahrung ermöglichte!
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