Publicado el 2011-04-13 In Leben im Bündnis

In Dachau am 6. April…

Gruppe am Eingang zur KZ-Gedenkstätte Dachau, am 6. April 2011DEUTSCHLAND, Sr. M. Elinor Grimm. Anlässlich des Entlassungstages von Pater Josef Kentenich aus dem KZ Dachau am 6. April 1945 fand wie schon in den Jahren zuvor vom Schönstattzentrum beim Canisiushof aus wieder eine Wallfahrt nach Dachau statt – genau am 6. April 2011.

 

 

 

Seitdem ich, – auf Vorschlag von Pfr. Otto Maurer – 2004 zum ersten Mal an diesem Gedenktag eine Dachaufahrt organisierte, bedeutet mir der 6. April sehr viel. Wenn ich mich recht erinnere, war auch mein aller erster Dachaubesuch als Jugendliche mit dem Führungskreis der Würzburger Mädchenjugend im Umkreis dieses Tages. Damals, 2004, wurde mir bewusst, dass der Entlassungstag unseres Gründers aus Dachau der „Tag der MTA» ist! Am 6. April 1604 hat P. Rem in Ingolstadt von der Gottesmutter die Gewissheit erhalten, dass die Anrufung „wunderbare Mutter» aus der Lauretanischen Litanei ihr sehr lieb sei. Es entstand der Titel „Dreimal Wunderbare Mutter». Ganz deutlich zeigt uns also der Tag: Die MTA hat unseren Vater aus der Hölle von Dachau befreit! Sie hat das erste Wunder der Heiligen Nacht gewirkt!

Dachau – mehr als nur ein historisches Monument

AppellplatzWährend 2004 und 2005 fast nur Schönstätter an der Fahrt teilnahmen, kamen in den letzten Jahren, und vor allem in diesem Jahr, auch ganz neue mir unbekannte Leute dazu. Für die allermeisten der 30 Teilnehmer an der Busfahrt war es der erste Besuch in Dachau. An den dankbaren Echos und der Zusage, im Bekanntenkreis davon zu erzählen, merkte man, dass die Gestaltung des Tages mit den religiösen Impulsen gut ankam.

Im Bus ließen wir uns – per CD – von Prälat Dresbach, ehemaliger KZ-Häftling und treuer geheimer Schreiber von Pater Kentenich im KZ, einstimmen. Wir hörten, was er am 16. Juli 1967 den vielen Schönstättern über das Lager sagte, ehe Herr Pater zur Jubiläumsfeier – 25 Jahre Gründung des Familienwerkes und der Marienbrüder – ankam.

Wir fuhren zunächst an der Alten Römerstraße entlang an der Gedenkstätte vorbei. So hatten alle einen ersten Überblick. Anliegen war aber vor allem, einen Abstecher zu den Plantagen zu machen. So konnten die Teilnehmer die Gewächshäuser und verschiedene Gebäude von damals sehen. Für Schönstatt ein wichtiger Ort, denn über die Plantage ging die geheime Postverbindung.

Spuren und Begegnungen

Tafel: GeistlicheGegen 10.30 Uhr begann die Führung beim Fundament der ehemaligen SS Hauptwache. Hier war das „zweite Tor», von dem der Chronist Pater Fischer berichtet, dass Herr Pater, nachdem er auch dieses durchschritten hatte, am 6. April 1945 gegen 9.00 Uhr endlich frei war. Bis zur Mittagspause im Besucherzentrum führte ich einen Teil der Gruppe an wichtige Stellen im Museum. Zuvor machte ich beim neuen Zugang auf die Markierung aufmerksam, die an die Politische Abteilung erinnert. Dort ist Herr Pater schon in den ersten Tagen positiv „aufgefallen». Im Schubraum konnte ich eine interessierte Teilnehmerin auf eine Vitrine hinweisen mit einem Aktenstück, auf dem der Name von Dr. Kühr steht. Vieles kann man in einem weiteren Bereich erklären im Umkreis der Informationstafel „Geistliche».

Eine „Vaterspur» ist auch der ehemalige Votivraum, wo sich jetzt das Modell des Lagers befindet. Hier war Pater Kentenich 1967. Ursprünglich war dort das Büro der Lagerküche. Eine Glastafel erinnert daran. Auf ihr sieht man auch die Priester als „Kostträger». Ehe die Gruppe einen Blick in die Sonderausstellung „Sie gaben uns Hoffnung» warf, nahm man sich Zeit im neuen Gedenkraum am Ende des Museums. Für die „Schönstattecke» waren die Blumen aus dem eigenen Garten gedacht. Bei der Namenstafel von Kaplan Alois Andritzki, – er wird am Pfingstmontag in Dresden selig gesprochen und gehörte zur Schönstattgruppe im KZ – erzählte ich unter anderem, dass er, um seinen Mithäftlingen Freude zu bereiteten, im Handstand durch die Stube lief.

Heilige Messe im Karmel

GedenkraumIm Restaurant trafen sich beide Gruppen zur Mittagspause wieder. Schw. M. Therese hat die zweite Hälfte der Gruppe begleitet. Sie erklärte den Besuchern die Lagerstraße, die verschiedenen Blocks und die religiösen Gedenkorte. Im Karmel betete man den Kreuzweg. Als Text wurde der von Paul Weismantel verfasste Kreuzweg „einfach, gläubig, konsequent» mit Zitaten des Dachaupriesters und bald neuen Seligen der Diözese Würzburg, Georg Häfner (Seligsprechung am 15. Mai 2011), verwendet. Beeindruckt war die Gruppe vom Gebet der Karmelitinnen. Am Nachmittag konnte man im Seminarraum der Evang. Versöhnungskirche die DVD „Arche und Leuchtturm» – Pater Josef Kentenich im KZ Dachau (1942-1945) anschauen und in der Kirche nebenan den Kreuzweg beten, da der Karmel belegt war. Als Abschluss war für alle um 15.30 Uhr die Heilige Messe im Karmel. Nicht nur Pfr. Maurer kam dafür extra vom Canisiushof, sondern auch Frau Mieger, Frau von Schönstatt, sowie einige Schönstätter Marienschwestern vom Provinzhaus. Sie alle kamen, um Herrn Pater an diesem besonderen Tag in Dachau zu «begegnen». Sogar Teilnehmer der Kreise der Pilgernden Gottesmutter aus Dachau nahmen an unserem Gottesdienst teil.

Du am Kreuz…

Priesterblock 26Oft fällt der Termin wie damals 1945 in die Osterzeit. Dieses Jahr war der Tag der Fastenzeit entsprechend gestaltet. Pfr. Maurer machte u. a. aufmerksam, wie passend die Tageslesung (Jes 49, 8-15) ist: „… Zur Zeit der Gnade will ich dich erhören, am Tag der Rettung dir helfen … den Gefangenen zu sagen: Kommt heraus …» Zur Danksagung wurde der Text des Weltjugendtags-Liedes „Du für mich – wie so groß ist die Liebe … Du am Kreuz. Das ist Kraft zur Versöhnung» gebetet und Pater Kentenichs Lobpreis auf das Kreuz aus Himmelwärts „O heilig Kreuz, ich falle vor dir nieder … auf dich, Gekreuzigter, und deine Braut sei meines Lebens Hoffnung aufgebaut.»

 

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