Publicado el 2011-02-19 In Leben im Bündnis

Mission Nigeria: ein ungleicher Kampf gegen Mäuse, Echsen und Moskitos – aus Liebe zu Schönstatt in diesem Land

NIGERIA/CHILE, Jaime Varas und Benja Fernández. Die Schönstatt-Mannesjugend von Campanario, Santiago, Chile, hat bereits vor einigen Jahren die «Mission Nigeria» übernommen. So wie vor Jahrzehnten die Marienschwestern in neue Länder zogen, um Schönstatt-Saaten auszustreuen, so sieht sich heute Schönstattjugend, die das Glück hat, in großen, lebendigen und engagierten Gemeinschaften zu leben, gerufen, als Missionare Schönstatts auszuziehen in andere Länder, wo sie gebraucht werden, um lebendige Schönstatt-Jugendgemeinschaften aufzubauen. Solche misiones gab es in Spanien, in Portugal, in Italien (durch Missionare aus Spanien, Argentinien und Paraguay), in Kuba, USA … und jetzt in Nigeria. Jaime Varas und Benja Fernández sind «Team 7» dieses Abenteuers.

In einer Art Misiones-Tagebuch berichten sie ihren Freunden aus der SMJ von Campanario und den vielen Schönstättern, die ihr Tun im Gebet begleiten, von ihren Bemühungen, Erfolgen und Misserfolgen. Sie erzählen, wie es bei der werdenden Schönstatt-Mannesjugend, den «Schoenstatt Boys», vorangeht, und wie sie auch die Mädchen (Schoenstatt Girls) unterstützen, da es hier weder Marienschwestern noch Frauengliederungen gibt; und sie berichten von ihrem Wirken für Schönstatt in Pfarreien und Schulen und rund ums Heiligtum in Ibadan. Auszüge aus den letzten Berichten sollen hier in der ganzen ursprünglichen Frische wiedergegeben werden.

«Schoenstatt Boys» Ijokodo

Misión NigeriaDie Gruppe der «Schoenstatt Boys» des Heiligtums ist hochmotiviert. Als wir kamen, merkten wir gleich, dass sie schon alles Wichtige aus der Schönstattgeschichte, von der Jugend und von Pater Kentenich wissen. Darum haben wir bei den letzten Treffen Themen wie «Führungsverantwortung» und «Teamarbeit» im Gedanken an eine spätere «Leiterschule» und einen Wechsel der Gruppenleiter.

Jeden Mittwoch beten wir – wie in Campanario – den Rosenkranz. Und nach dem Rosenkranz spielen wir Fußball auf dem Feld, das sie selbst im letzten Schuljahr angelegt haben.

Die Gruppe läuft richtig gut. Gute Beteiligung am Rosenkranz wie bei den Treffen! Bei den letzten Treffen haben wir versucht, die Organisation in die Hände der Jungen zu geben. Sie haben dann überlegt, dass sie über Themen wie «Bedeutung der Arbeit» oder «Unser Leben als Vorbild für andere» sprechen wollten. Daneben gab es Treffen mit Themen wie: Schönstatt im Zweiten Weltkrieg, Gnadenkapital und Ehrfurcht vor der Vielfalt.

Wir haben mit einem neuen «Gnadenkapitals-Symbol» für die Gruppe begonnen. Es steht für die Beziehung zum Heiligtum und das Rosenkranzgebet in der Gruppe. Wer zum Mittwochs-Rosenkranz kommt, fügt einen roten Ball ein. Wer pünktlich erscheint, zusätzlich einen weißen. Die Fahne und das MTA-Bild der Gruppe ist jede Woche bei einem anderen Gruppenmitglied.

Außerdem haben wir eine «Operation Forke» in unserem Gruppenraum angesetzt, der seit einiger Zeit nicht mehr geputzt und dauernd von Mäusen beschlagnahmt wird …

Es gibt ein neues Gruppenmitglied: Anthony. Kennengelernt haben wir ihn beim Finale des Fußballturniers der Priestergemeinschaften in Ibadan.

Am Mittwoch feiern wir als Gruppe Messe mit Pater Reginald. Und im Januar wurde ein neuer Gruppenleiter gewählt.

Pfarrei Oke Ado

Aniversario del SantuarioIn dieser Pfarrei arbeiten wir auf zwei Feldern:

Jaime arbeitet mit den Studenten, Studenten und Studentinnen zusammen mit den Seminaristen Joseph und John Paul. Die Treffen laufen bisher gut und es fällt uns nicht schwer, Beziehungen zu den Studenten zu knüpfen. Die Gruppe befasst sich derzeit in großen Zügen mit der Schönstattgeschichte und dem Heiligtum. Außerdem geht es darum, Unterschiede im Wissensstand der Neueren mit denen, die schon länger dabei sind, auszugleichen.

Es gab vier Treffen, die ausschließlich der Vorbereitung auf das Liebesbündnis gewidmet waren. Es ging um die Gnaden des Heiligtums, Schönstatts große Liebe, dann um die verschiedenen Grade der Hingabe im Liebesbündnis, die wir in Schönstatt kennen – gelegentliche Beiträge zum Gnadenkapital, Blankovollmacht, Inscriptio. Im Moment geht es um den Termin, wann sie das Liebesbündnis schließen wollen.

Benja arbeitet mit den Schönstatt Boys: Das sind Jungen, die schon einige Zeit dabei sind. Dansuma, einer der Patres-Studenten, hilft dabei. Sie sind noch nicht so lange dabei wie die aus Ijokodo, aber hochmotiviert. Letzte Woche waren sie zum ersten Mal am Heiligtum. Unsere letzten Themen bei ihnen waren die «Vorgründungsurkunde» und «das Ideal der SMJ».

Übrigens waren am 24. Oktober, beim Jahrestag der Weihe des Heiligtums, erstmals die beiden Gruppen zusammen. Es war eine gute Erfahrung. Sie haben sich schnell angefreundet und quatschten stundenlang… Hoffentlich können wir sie bald wieder einmal zusammenbringen. Wir glauben, es ist wichtig, dass diese beiden Gruppen sich gegenseitig bereichern.

Mit Dansuma haben wir die Themen «Vorgründungsurkunde» und «Gründungsurkunde» durchgeackert, und von da aus die Bedeutung des 18. Oktober als Kristallisationspunkt aller schönstättischen Feiern hervorgehoben. Es ging auch um Themen, die mit Nigeria verbunden sind, wie die allgegenwärtige Korruption und das Zusammenleben verschiedener Kulturen in einem Land. Es sind etliche neue Leute zu den Treffen gekommen, die aber nicht alle regelmäßig dabei sind.

Uns ist immer mehr klar geworden, dass es wichtig ist, die beiden Gruppen der «Schönstatt Boys» zusammen zu bringen. Wir möchten dadurch so etwas wie eine Identität der SMJ Nigerias erarbeiten. Wir glauben, dass die Freundschaft unter den Gruppenmitgliedern dazu beiträgt, dass daraus wirklich eine Gliederung wird. Im Moment geht es darum, dass wir eins der Autos von Ijokodo nehmen können, damit die Jungs aus Oke Ado zum Heiligtum kommen können, vielleicht an einem Samstagmorgen…

St. Elizabeth School

Die Rektorin der St. Elizabeth-Schule, Frau Gladys, hat vorgeschlagen, alle drei Wochen Treffen an der Schule zu halten. Wir haben ihr unsere Konzepte schriftlich eingereicht und warten auf Antwort. Wir würden gern mit Themen wie «Ehrlichkeit», «Ehrfurcht», «Freundschaft» und «Zukunft» arbeiten. Unsere Zielgruppe sind dabei Schüler zwischen 15 und 17 Jahren, und die Treffen sollen so gestaltet sein, dass alle aktiv mitmachen.

Es dauerte nicht lange, und wir konnten mit den Treffen beginnen, vor allem, weil man uns einen eigenen Raum zur Verfügung gestellt hat. Eingeladen wurden die katholischen Schüler zwischen 14 und 17 Jahren. Anfangs haben sie uns wie Lehrer behandelt, aber inzwischen ist das Vertrauen gewachsen. Die Beteiligung ist groß, es gibt einen regen Austausch, man spürt das Interesse.

Wir haben über Solidarität gesprochen, über Ehrfurcht im Klassenraum, über den Zweiten Weltkrieg als Beispiel der Intoleranz, über Teamarbeit und Autorität.

Später wollen wir über die Zukunftsvision der einzelnen sprechen: Dass und wie sie sein möchten, wenn sie erwachsen sind.

Pfarrei St. Rita

In dieser Pfarrei läuft es auch gut. Am Anfang war es schwierig, weil alles ziemlich unorganisiert und niemand wirklich zuständig war. Mittlerweise können wir aber über die Themen reden, die wir einbringen möchten, immer am Beginn der Katechesen. Das ist gut, weil es hier sehr viele Kinder gibt. Unsere Idee ist, sie kennen zu lernen und sie wenn möglich einzuladen, zum Heiligtum zu kommen. Die nächsten Themen möchten wir allmählich mit Schönstatt verbinden. Das könnte eine gute Ausgangsbasis für das Wachstum der SMJ von Ijokodo in der nächsten Zeit sein.

Bisher sind die Treffen hier sehr gut. Jeden Sonntag kommen etwa 15 Kinder. In der Pfarrei können wir nach wie vor 15 – 25 Minuten vor den Katechesen sprechen. Die Kinder machen durchweg gut mit, vor allem auch, weil unsere Treffen wie Gruppenstunden und nicht wie Schulunterricht angelegt sind.

Die Katecheten haben uns sehr unterstützt. Wir haben Räume für die Gruppentreffen erhalten. Themen waren bisher: die «Geschichte der Heiligen» – Augustinus, Monika, Franziskus, Klara – , dann «Wahrheit» und «Familie als Keimzelle der Gesellschaft».

Nach und nach soll es dann mehr um Themen gehen, die mit Schönstatt zu tun haben, aber klug, denn noch möchte der Pfarrer keine Schönstattgruppen erlauben.

Wir gehen auch weiter zu den Treffen der Legio Mariae. Anders als bei den Katechesen können wir hier nicht viel sagen oder uns irgendwie beteiligen, denn alles läuft sehr straff organisiert ab. Wir möchten durch unsere Teilnahme einfach die Leute kennen lernen und den einen oder anderen für Schönstatt gewinnen.

Universität Ibadan

Die Studentengruppe an der Universität unterstützt ein weiterer Student der Patres, Chochos. Anders als in den früheren Semestern halten wir die Treffen nicht mehr auf dem Universitätsgelände. Grund ist ein heftiger Streit zwischen Christen und Moslems auf dem Campus. Als Konsequenz daraus strichen die Rektoren der Universität alle religiösen Aktivitäten auf dem Universitätsgelände. So trafen wir uns in Ijokodo, was sehr dazu beigetragen hat, dass die Gruppe eine stärkere Beziehung zum Heiligtum hat. Es gehören acht Leute dazu, von denen fünf regelmäßig kommen. Wir möchten die Zahl natürlich erhöhen.

«Schoenstatt Girls»

Aniversario del SantuarioSeit November halten wir auch Treffen für die Mädchen. Wir haben über die Schönstattgeschichte gesprochen, die Bedeutung des Heiligtums. Die Mädchen wollten mehr vom Liebesbündnis hören, darum geht es aktuell bei jedem Treffen.

Diese Gruppe kostet Einsatz. Sie sind nicht gerade groß in regelmäßiger und zuverlässiger Teilnahme. Das eine oder andere Mal haben wir allein da gesessen. Aber wir hoffen, dass mit der Zeit mehr Zug hineinkommt.

Jugend-Besinnungstag

Aber immerhin, auf Initiative von Adeline gibt es jetzt einen Besinnungstag der Jugend am Heiligtum, samstags von 10.00 Uhr bis 15.00 Uhr. Das könnte ein fruchtbares Unterfangen werden für die Jugend Nigerias.

MADRID 2011

Wir haben mit den Studenten aus Viña del Mar, die in Madrid für den Weltjugendtag im August 2011 arbeiten, geredet. Sie meinten, es gebe eventuell eine Möglichkeit, die Reise eines Schönstätters aus Nigeria zu finanzieren. Wir erklärten ihnen, dass die Diakone der Patres vor ihrer Weihe nach Schönstatt fahren, und dass aus der nigerianischen Schönstattjugend niemand die Fahrt bezahlen könne. Das Thema ist da, doch es wird in den Händen der nächsten Teams liegen – sowohl in Madrid wie hier in Nigeria.

Und bis dahin kämpfen wir weiter Tag um Tag gegen Mäuse, Echsen und Moskitos – wobei wir gegen die letzteren haushoch verlieren…

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