Publicado el 2014-06-04 In Schönstatt im Herausgehen

„Mit Christus Brücken bauen“

DEUTSCHLAND, usd. Unmittelbar vor der Eröffnung sagte der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx: „Wir brauchen uns in unserem Land mit dem Glauben nicht zu verstecken. Es ist ein gutes Zeichen, wenn so viele Gläubige hier in der ‚Brückenstadt‘ Regensburg zusammenkommen, um ein selbstbewusstes Zeugnis des Glaubens in der Öffentlichkeit abzugeben und für sich selbst Stärkung im Glauben zu suchen.“ Diese Aussagen treffen auch auf die Schönstattfamilie Deutschlands zu, die sich in vielfältiger Weise am „Brückenbau“ beteiligt hat und beim Katholikentag wie auch in den Jahren zuvor ein „selbstbewusstes Zeugnis“ ihrer Bewegung gegeben hat. Die Mitwirkung beim Katholikentag ist seit Jahren ein Projekt der Schönstatt-Bewegung in Deutschland.

Das „Schönstatt-Café“, der Infostand der Schönstatt-Bewegung Deutschland, war wieder zu einem beliebten Treffpunkt zum Reden, sich Austauschen, Ausruhen und Auftanken geworden. Für ein freundliches Wohlfühlklima und ein informatives Gesprächsangebot sorgten Helfer aus der Schönstatt-Bewegung des Bistums Regensburg und aus anderen Diözesen, gemeinsam mit dem Team um Arno Hernadi und Schwester M. Vernita Weiß, die Präsenz am Stand garantierten.

„Auch wenn es reichlich Regen gibt, haben wir jetzt schon Spaß auf dem Katholikentag in Regensburg“, meinte ein junges Pärchen. Nachdem sie sich am „Spiritualitätstest“ beteiligt hatten und auch ausgiebig Informationen über die Schönstatt-Bewegung und ihren spirituellen Ansatz, die auf großen Tafeln im einladend gestalteten Zelt präsentiert wurden, aufgenommen hatten, ließen sie sich bei einer Tasse Kaffee und selbst gemachtem Kuchen noch auf ein Gespräch über ihren persönlichen Glaubensweg ein.

Nicht weit vom Infozelt der Schönstatt-Bewegung war auch die Akademie für Ehe und Familie mit ihrem Stand zu finden. Während des ganzen Katholikentages waren Absolventen-Ehepaare der Mainzer Akademie präsent, die Interessierte über das Ausbildungsprogramm zum Ehe- und Familientrainer informierten.

Ehe und Familie, Internet, Musical

Beim ökumenischen Podiumsgespräch zum Thema „Was sind Ehe und Familie?“ vertrat P. Elmar Busse den Standpunkt Schönstatts. Er betonte, dass wir uns nicht mit dem häufigen Scheitern von Beziehungen abfinden sollten. Er zog den Vergleich, dass Berufsgenossenschaften Arbeitsunfälle genauestens analysierten und die Arbeitsschutzbestimmungen entsprechend anpassten. So lerne man aus den Katastrophen. Einen ähnlichen Lernprozess – der ja durchaus als neue Bündniskultur in den Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften entwickelt werden könnte – könne man zurzeit in den Kirchen aber nicht beobachten.

Ein Workshop zum Thema „Generation Internet“ bot die Schönstatt-Familienbewegung an. Maria Wolff, Institut der Schönstatt-Familien moderierte und Claudia und Bruno Kulinsky, Absolventen der Akademie für Ehe und Familie Mainz, Verena Böhm, Psychotherapeutin aus Fulda und Jitka Crhova, Persönlichkeits- und Ehe- und Familientrainerin aus Brünn/Tschechien luden die über 70 Teilnehmer, unter ihnen viele Jugendliche, dazu ein, sich bewusst den Herausforderungen und den Entwicklungschancen der neuen Technologien zu stellen. Jitka Crhova machte in ihrem Beitrag deutlich, dass die neuen Medien für Christen auch unter dem Gesichtspunkt der Evangelisierung einen wichtigen Stellenwert haben müssten.

Das Musical „Auf dem Hochseil“, das die Lebensgeschichte des jungen Josef Kentenich und die Geschichte der Gründung der Schönstatt-Bewegung nahe bringt, erwies sich als ein Publikumsmagnet.

Spurensuche – Mittagsgebete im Dom

Spirituelle Beiträge Schönstatts zum Katholikentag waren neben der gestalteten Anbetungszeit auch Glaubenszeugnisse, u.a. von Pfarrer Adolf Schöls, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, Freiburg Ehepaar Thalheimer und Weihbischof Gerber.

Zu den beiden von der Schönstatt-Bewegung Deutschland unter dem Stichwort „Spurensuche“ verantworteten Mittagsgebeten, die am Freitag und am Samstag stattfanden, war der Regensburger Dom jeweils voll besetzt. Musikalisch wurden sie gestaltet von Studenten der Schönstatt-Patres und geleitet von Pfarrer Adolf Schöls, Präses der Schönstatt-Bewegung im Bistum Regensburg (am Freitag) und Domkapitular Alfred Rottler, Eichstätt (am Samstag).

Erzbischof Zollitsch betonte in seinem Beitrag, dass er im Laufe seines Lebens immer mehr gelernt habe, das Gute zu sehen: „In dem Maße wie ich das Gute suche, entdecke ich es auch. Gott hat so viel Großartiges für uns vorbereitet, wir brauchen nur die Augen und das Herz dafür zu öffnen.“ Er ermutigte die Anwesenden, ihren Alltag immer wieder neu mit den Augen des Glaubens zu betrachten und zu sehen: „Gott wirkt und lädt uns ein, mit ihm mitzuwirken und beizutragen, Brücken zu bauen und Menschen zusammen zu führen.“

„Welche Orte sind für meinen Glaubensweg wichtig? Wer sind die Menschen, die für mich wichtig geworden sind? Welche Rituale und Formen sind mir für meinen Glauben wichtig?“ Weihbischof Dr. Michael Gerber erklärte, der Austausch über diese Fragen und die gemeinsame Suche nach den Spuren Gottes im persönlichen Alltag seien für ihn „ein Stück Kirche der Zukunft, dass wir ähnlich wie die Jünger im Pfingstsaal miteinander ins Gespräch kommen über das, was uns bewegt, wo wir von Gott angerührt worden sind.“

Spirituelles Angebot für Ehepaare

Ein spirituelles Angebot ganz anderer Form konnten interessierte Katholikentagsteilnehmer auf dem Gelände der Universität im Themenbereich Ehe und Familie erleben. Die Schönstatt-Familienbewegung präsentierte dort ihr neues Projekt „Eheweg“.

Mit einer Ermutigung zum öffentlichen Zeugnis für Christus und die Kirche ist am Sonntag, 1. Juni,  der 99. Deutsche Katholikentag in Regensburg zu Ende gegangen. „Ich ermutige dazu, dass von Regensburg aus wir Christen uns gestärkt fühlen zu einem pfingstlichen Brückenbau. Bitten wir um die Kraft des Geistes, damit Christus uns hilft, am Reich Gottes mitzuwirken“, so Kardinal Marx. Die pfingstliche Brücke mit Christus zu beschreiten, bedeute vor allem, nie den Blick auf die eigene Berufung zu verlieren: „Wir gehören zur Gemeinschaft der Kirche. Dazu zählt auch, dass wir versuchen müssen, ein Zeugnis der Einheit zu geben, auch in der Ökumene. Wenn wir uns streiten, können wir nicht überzeugend auftreten und Zeugnis für die Kirche geben. Christus ist es, der uns auf der pfingstlichen Brücke zur Gemeinschaft aller Christen führt.“

Eindringlich appellierte Kardinal Marx an die Gläubigen, beim Aufbau des Reiches Gottes nicht jene Menschen zu vergessen, die an den Rändern der Gesellschaft lebten und an die Papst Franziskus immer wieder erinnere: „Nie kann das Reich Gottes verkündet werden, wenn wir die Brücke nicht beschreiten zu den Armen, den Schwachen und Kranken, den Vergewaltigten und Ausgebeuteten. Es kann keine Verkündigung des Evangeliums geben, wenn wir diese Menschen nicht im Blick haben. Das sollten wir auch für unsere Arbeit in den Bistümern und Pfarreien aufgreifen. Das ist eine Herausforderung, bei der vieles noch nicht erreicht ist. Aber gehen wir gemeinsam diese Brücke um der Frohen Botschaft und aller Menschen willen“, so Kardinal Marx. Er fügte hinzu: „Es ist vieles in der Kirche passiert, was Sünde und damit Mangel für das Reich Gottes ist. Das wissen wir und das bekennen wir. Aber in dieser Stunde brechen wir von Regensburg auf und wollen sagen: Ja, ich bin Christ und ich bin es gerne und dafür möchte ich Zeugnis ablegen.“

 

Zusammengestellt von der Redaktion von schoenstatt.org unter anderem aus Artikeln auf www.schoenstatt.de (mit freundlicher Genehmigung durch Herrn Heinrich Brehm). Ein eigener Bericht wurde leider nicht zur Verfügung gestellt.

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