Publicado el 2011-08-30 In Urheiligtum

„Gefällt mir“ – persönliche Eindrücke von der Nacht des Heiligtums

Marianne Maier. Nacht des Heiligtums = drei Tage Schönstatt-LEBEN-pur, prall gefüllte Stunden, ein Highlight jagt das andere … zurück zu allen ganz gewöhnlichen virtuellen Wirklichkeiten meines Alltags. Drei Tage vor der Nacht des Heiligtums sticht mir die Statusmeldung von Michael Kessler auf Facebook ins Auge. Gut kennen trifft es sicher nicht, unsere Erfahrungen auf Glaubensfestivals sind jedoch eindeutig das bindende Element. Vorher noch nie groß Kommentare auf seiner Seite gelassen, muss heute mein Senf spontan unter seinen Satz. Wiedersehen bei der Nacht des Heiligtums?

Das erste „Gefällt mir“ ist gesetzt

Tolle Stimmung...Im Sommer ist die Nacht des Heiligtums bereits feststehender Programmpunkt unzähliger Terminkalender, einmal im Jahr am Start mit großer Party, dichter Atmosphäre, Begeisterung aus allen Knopflöchern. Erstmalig 2011 auf dem Berg Schönstatt, neue Kulisse, andere Wege, bekannte Gesichter häufen sich. Schon stehe ich mitten auf dem Festgelände, der Regen hält Freitagabend nicht ab, auf Ankommen und Wiedersehen im Bayernzelt anzustoßen. „Geht’s noch voller, die Stimmung besser?“ bleibe ich im Eingang stehen und Andreas erzählt mir, er hat sich kurzerhand entschlossen und ist das 1. Mal dabei.

Das zweite „Gefällt mir“ ist gesetzt

„Viel zu spät, aber immerhin“, denke ich und spurte in die Aula. Das Interview mit Pater Leo hat seinen Höhepunkt erreicht, mit Mühe und Not erwische ich noch einen Platz. Schon nach 5 Minuten sind viele Sätze dabei, für die es sich bereits zu kommen gelohnt hat, sie sprechen mich an. Zeitgleich meine zwei Nebenmänner mit der Frage, „Woher kommt Schwester Teresa nochmal?“ Der Austausch beginnt, die Länder Armenien und Albanien sind heiß im Rennen, zwei weitere Wildfremde schalten sich ein, mit Smartphone nebenher recherchiert, „Das hat was“, denke ich. Input und Eindrücke wecken Eigeninitiative, bei Gehörtem nicht stehen bleiben, sich involvieren statt nur dabei sein, in der Tat schon wieder ein kleines Gemeinschaftserlebnis.

Das vierte „Gefällt mir“ ist gesetzt

Zwischen Mittagessen und Treffpunkt eile ich über den Berg – „Ein toller Ort für dieses Event“, denke ich – da renne ich doch beinahe in eine Marienschwester hinein – mit Rosenkranz und Apfel in der Hand. „Den einen für uns, dass das Wetter auch hält“, den anderen für mich „falls Sie Freude daran haben, geschenkt.“

Das fünfte „Gefällt mir“ ist gesetzt

An der Kentenich-Statue angekommen, naja, beinahe wie vereinbart, entdecke ich kurz davor ein bekanntes Gesicht. Jetzt – woher? Na klar, wir waren letztes Jahr im gleichen Workshop bei der NdH. Als Voluntärin in Madrid erzählt mir Karolina begeistert von der erlebten internationalen Gemeinschaft des vergangenen Monats, von ihrem ganz besonderen Einsatz. Da erinnere ich mich an unsere Gespräche hier letztes Jahr um den Dreh … nehme nur wahr und staune: Ja, wie diese Augen leuchten können!

Das sechste „Gefällt mir“ ist gesetzt

Die unterschiedlichsten Workshops bereichern wie gewohnt die Landschaft. Durch weniger Sonne scheinen mir die einzelnen Angebote gut besucht zu sein. Auf dem Parkplatz sitzt Michael Harder im Auto „Bin seit Dienstag hier“. „Wow“, denke ich, noch so einer, der ganzen Einsatz bringt für dieses Geschehen. Bei der Helferwoche kurz davor sind allesamt gut gefordert. „Jetzt muss ich einfach mal raus, fahr ein Stück Richtung Eifel. Das mach‘ ich allein. – Rauskommen – dann fühl‘ ich mich wieder wie neu.“

Das siebte „Gefällt mir“ ist gesetzt

Katharina erzähle ich: „Mir muss noch dringend was Brauchbares für diesen Artikel einfallen.“ Wenn sie Ideen hat … Kurz vor dem Abendessen – Hamburger! Wie genial ist das denn! – treffen wir wieder aufeinander. Eine Menschentraube hat sich gebildet, denn Karo, die Frau auf 23 Bierkästen, bringt selbst die Männerwelt ins Staunen. Freudig teilt sie mit mir ihre Erkenntnis des Tages. Der plötzliche Regen nach Wochen Hochsommer hat die Erde komplett aufgeweicht, Matsch wohin man geht und tritt. „Much more“, ihre Antwort. „Berühren sich da nicht Himmel und Erde? Klar, alles sehr klebend und störend, dennoch fester Halt. Mit deinen Dreckschuhen kannste allemal Spuren hinterlassen. Fest wie Mauer und Gestein, gut und recht. Matsch spricht von bodenständig, erdverbunden – hat nicht aus dem Material einer Menschen gemacht, Blinde geheilt…?“ Puh, bin ich froh! Katharina sei Dank, findet das Motto unaufdringlich hier in diesem Artikel auch noch seinen Platz.

Das achte „Gefällt mir“ ist gesetzt

Nach der bewegenden Liebesbündnisnacht verbleibt mir keine Zeit, die Schlange ins Heiligtum abzuwarten. Ich treffe Sara. „Postbote? Na klar!“ lädt sie meinen Brief an den Höchsten gerne dort für mich ab. „Und das Geschenk bring ich dir auch mit.“ So sehen wir uns nach Party-Zelten und kurz vorm ins Bett Kippen wieder. Sie überreicht mir den Bleistift mit der Aufschrift „… an Dir habe ich Gefallen.“ (LK 3,22) zuzüglich diesem Witz aus dem Mund von Marie-José: „Wie nennt man einen Bleistift aus der Liebesbündnisnacht? – Einen Bun(d)tstift“. Wir lachen trotz aller Müdigkeit.

Das neunte „Gefällt mir“ ist gesetzt

Jetzt müde und beseelt schlafen gehen ist noch das Einzige auf dem Programm. Dieses Erleben, diese Menschen – eine Nacht des Heiligtums, wie ich sie mag. Wie immer auch ein Stückchen frei nach Schnauze mit Pippi Langstrumpf lauthals gesungen „Mach mir meine Welt, wiedewiedewie sie mir gefällt“. Definitiv und abermals von Neuem tief beeindruckend: Hier kommen eigenständige junge Leute zusammen, die über ihre Art und Weise Verbundenheit leben, diese 3 Tage im Sommer und darüber hinaus! Also, nächstes Jahr ist es wieder so weit. Probier‘s doch einfach (nochmal) aus.

Dieser Artikel ist (gekürzt) erschienen in: Night of the Shrine, der Zeitung der Nacht des Heiligtums. Für schoenstatt.org hat die Autorin die ursprüngliche Langfassung zur Verfügung gestellt.

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