Publicado el 2011-07-13 In Urheiligtum

Dienen will ich: eine heilige Messe im Coenaculum-Heiligtum

P. Ángel Strada - PredigtMichaellis Bouwer. „Ich war noch nie bei einer heiligen Messe im Heiligtum des Frauenbundes dabei“, so der Kommentar eines Schönstätters, der eher zufällig beim Suchen nach einem Video aus der Mediathek von Schoenstatt-TV auf die Liveübertragung der heiligen Messe am Abend des 10. Juli gestoßen war. Dank Internet und Schoenstatt-TV war dies nun nicht nur ihm möglich. In einer sehr schön mehrsprachig gestalteten heiligen Messe ließ der Schönstatt-Frauenbund die Schönstattfamilie der ganzen Welt Gast sein in ihrem Heiligtum, das Pater Kentenich am 14. Mai 1967 eingeweiht hatte – und das am  101. Jahrestag seiner Primiz.

 

 

„Ich begrüße unsere Mitglieder in Europa und Lateinamerika, deren geistige Heimat dieses Kapellchen ist. Der Schönstatt-Frauenbund ist eine vom Päpstlichen Rat für die Laien anerkannte Gemeinschaft. Seine Mitglieder sind alleinstehende Frauen, die mitten in der Welt nach den evangelischen Räten leben. Als Laien wollen sie sich wie Maria, die Mutter der Kirche, in den Dienst Gottes stellen und ihn erfahrbar machen in den kirchlichen Gemeinden, im Beruf, im Schönstatt-Apostolat und in der Gesellschaft.“ So Gertrud Beilmann, Leiterin des Schönstatt-Frauenbundes, zu Beginn der heiligen Messe. Ihre Begrüßung, in der sie anschließend hinwies auf Gertraud von Bullion, die Mitbegründerin des Schönstatt-Frauenbundes, die – im Sinne des Tagesevangeliums vom Sämann – alle Samenkörner aufgenommen habe, die der Gründer ausgestreut hat, wurde anschließend in Portugiesisch übersetzt. Während der heiligen Messe erklangen mehrere Lieder in Portugiesisch, und der Zelebrant, Pater Angel Strada, fasste seine Predigt – auf Deutsch gehalten – kurz in Spanisch zusammen. Wer die Liveübertragung verfolgte, erhielt im Ticker  Zusammenfassungen in Englisch. Kleine Gesten mit großer Bedeutung. Da wird Familie. Da spürt man Bündniskultur und hat in New York, Santiago, Sao Paulo und Enschede das Gefühl, dazu zu gehören.

Auf die Fürsprache von Gertraud von Bullion

Lesung in PortugiesischSeit einiger Zeit hat der Schönstatt-Frauenbund die „Serviam-Gebetsgemeinschaft“ ins Leben gerufen. „Alles ins Gebet nehmen – das ist ein Dienst am Leben, denn Sorgen und Probleme, Nöte und Bitten haben alle Menschen. Darum gibt es diese Gebetsgemeinschaft. Zu ihr gehören viele Mitglieder des Schönstatt-Frauenbundes. Täglich beten sie auf die Fürbitte von Gertraud von Bullion in den mitgeteilten Anliegen und feiern am 11. eines jeden Monats (Erinnerung an den Todestag am 11. Juni 1930) die heilige Messe in allen Anliegen, die ihr anvertraut wurden. Damit setzen sie das Lebensmotto ihrer Mitgründerin fort, die in ihrem relativ kurzen Leben gut verstanden hat, wie sie für die Menschen da sein, ihnen Liebe, Freude und Trost schenken, dem Leib und der Seele aufhelfen kann. Dieser „Dienst am Leben» geht nach ihrem Tod weiter“, so Marianne Mertke. Am Vorabend des 11. Juli nun wurde die heilige Messe in diesem Sinne im Coenaculum-Heiligtum des Frauenbundes gefeiert, erklärte Gertrud Beilmann.

Von Aussäen und Früchten

Die Lesungen des heutigen Sonntags –  das  Gleichnis vom Sämann und die Lesung aus Jesaja vom Wort Gottes, von dem es heißt: „Es kehrt nicht leer zu mir zurück,  sondern bewirkt, was ich will, und erreicht all das, wozu ich es ausgesandt habe“, wiesen uns hin auf einen Grundvorgang des Bundes mit Gott: Die Saatkörner kommen von Gott und haben immer das Potential, reiche Frucht zu bringen. Doch die tatsächliche Fruchtbarkeit ist abhängig vom Boden, auf den das Saatkorn fällt –  das heißt von der Offenheit und Bereitschaft von uns Menschen, ist damit letztlich abhängig von unserer Freiheit. Maria gab sich Gott in ganzer Freiheit –  und brachte 100fältige Frucht. Pater Kentenich war rückhaltlos empfänglich für das Wort Gottes und wurde so zu einer Aktualisierung des Wortes Gottes für uns – das nennen wir Charisma: ein Geschenk von oben, ein Geschenk des Heiligen Geistes, ein Geschenk, das nicht primär für die  persönliche Heiligkeit der Person, sondern zum Aufbau der Gemeinde gegeben ist, wie Paulus sagt. Auch Gertraud von Bullion dürften wir als einen ganz und gar  empfänglichen Boden betrachten.

Was will ein Jubiläum?

In der weltweiten Schönstattfamilie bereiten wir uns auf 2014 vor, so Pater Strada – auf 100 Jahre der Hauptsamenkörner, die Pater Kentenich gestreut hat. Was bedeutet ein Jubiläum? Zur Antwort zitierte Pater Strada ein Wort Pater Kentenichs aus der Oktoberwoche 1951, gesagt im Blick auf das 25jährige Jubiläum der Marienschwestern, das damals gefeiert wurde. Was will ein Jubiläumsjahr, so fragte Pater Kentenich damals:

  1. Eine Neugründung.
  2. Was will ein Jubiläumsjahr? Es will die Fundamente der Familie bloßlegen, um auf diesen Fundamenten neu aufzubauen.
  3. Was will ein Jubiläumsjahr? Es will  nachprüfen, ob alles, was geworden und gewachsen, gesund,  gradlinig gewesen, oder ob es gebogen war und umgebogen werden muss.

 

Es sei fast sicher, dass Pater Kentenich auch heute dieselben Worte wiederholen würde für unsere internationale Schönstattfamilie. Es gelte, zurück zu den Fundamenten zu gehen, die Fundamente bloßzulegen – und  die Fundamente, das sei eindeutig die Wirksamkeit der Gottesmutter in unseren Heiligtümern – und diese Fundamente neu aufzubauen.

Im Jahr 1985, zur Hundertjahrfeier Pater Kentenichs, habe uns das Wort von der schöpferischen Treue geleitet. Dies meine einerseits die Reinerhaltung seiner Botschaft, aber diese Botschaft neu gelesen, in  neuer Zeit, mit neuen Augen, neuen Herzen. Und deswegen gelte es ehrlich und ernst nachzuprüfen, ob alles gesund und gradlinig gewachsen ist oder ob es gebogen war und  umgebogen werden müsse.

Im Jahr 2000 habe der selige Papst Johannes Paul II. die Kirche zu einer  Reinigung des Gedächtnisses geführt und persönlich im Namen der Kirche um Verzeihung gebeten für alle Verfehlungen in der Kirche und durch die Kirche.  Das, so Pater Strada,  möchten wir auch 2014 machen, denn „selbstverständlich haben wir noch nicht das ganze Charisma unseres Vaters entfaltet, noch nicht 100fältige  und 100 % Früchte gebracht.  Es fehlt noch viel, wir sind erst am Anfang.“

Wir alle seien Empfänger seines Wortes, Empfänger des Charismas; die Fruchtbarkeit aber hänge ab von unserer Sensibilität und Offenheit. Und da sei auch der Schritt ins Missionarische: Denn wer das  Wort wirklich empfängt,  wird zum Verkünder des Wortes, nimmt teil an der Sendung des Sämanns, muss auch Samenkörner ausstreuen…  und auf Fruchtbarkeit hoffen.

Die Predigt wie die ganze heilige Messe sind in der Mediathek von Schoenstatt-TV abrufbar:

Video  – Mediathek

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