Publicado el 2013-10-10 In Leben im Bündnis

Pilgern durchs fränkische Land bei Sonnenschein und Dauerregen

DEUTSCHLAND, Wolfgang Fella. Nachdem von vielen Heiligtümern in Deutschland derzeit Pilgergruppen aufgebrochen sind und noch aufbrechen werden, wollte auch die Würzburger Schönstattbewegung vor Beginn des Jubiläumsjahres ihren Beitrag für die Feierlichkeiten leisten. Und so machte sich eine Pilgergruppe auf ihrem Weg von der Würzburger Marienhöhe zum Mainzer Zentrum in Weiskirchen, dem nächsten Heiligtum Richtung Schönstatt. In fünf Tagen war eine kleine feste Gruppe in wechselnder Besetzung unterwegs. Den neun Dauerpilgern schlossen sich jeden Tag mal mehr mal weniger Weggefährten an.

Sonne und Regen pur

„Die Seele geht zu Fuß“, so lautet das Motto der deutschen Pilgerwege, einer Initiative der Schönstatt-Bewegung in Deutschland in der Vorbereitung auf das Jubiläum 2014. Und die gut 130 Kilometer zwischen dem Würzburger und dem Mainzer Diözesanzentrum boten den pilgernden Seelen tatsächlich eine wahre Vielfalt an Eindrücken und Naturerlebnissen. Über sonnige Weinberge mit herrlicher Sicht auf das Maintal führte die Reise genauso wie durch den dunklen Spessart mit seinen uralten Bäumen. Liebliche Dörfer wurden passiert und pulsierende Einkaufszonen genauso wie lieblose Gewerbegebiete und schlichte Siedlungen. Der Main wurde dabei insgesamt sechsmal überquert – bei Seligenstadt dann sogar mit der Fähre. An der gebotenen Vielfalt wollte sich auch das Wetter beteiligen, das im täglichen Wechsel allerhand zu bieten hatte. Durch die Weinberge Thüngersheims bei herrlichem Sonnenschein, kühle Frische durch den Spessartwald und einen Tag Dauerregen dann auf dem Weg durch Aschaffenburg.

Seelenwanderung

Ganz unterschiedliche Schönstatt-Menschen waren da unterwegs: ob Priester, Diakon, Marienschwester oder Verantwortliche aus einzelnen Gliederungen und Mitglieder der regionalen Gruppen. Die über 100 km gemeinsamen Wegs boten viele Möglichkeiten sich näher kennen zu lernen und etwas aus dem Seelenleben des Mitpilgernden zu erfahren. Aber auch große unerwartete Gastfreundschaft durften die Pilger erfahren bei Ihren privaten Übernachtungen in Sendelbach, Waldaschaff und Kleinostheim oder bei ihrer Zwischenstation in Rothenbuch.

Allerlei Rastplätze und Tankstellen

Die geistliche Leitung Pfr. Josef Treutlein und Ulrike Shanel hatten für unterwegs neben den Raststationen zum Proviantverzehr und Kräfte sammeln auch allerhand geistige Tankstellen angesteuert, die am Wegesrand lagen.

Ob in der schmucken Weinbergskapelle von „Maria an der Kelter“ bei Himmelstadt, bei der man der Kranken in den Familien gedachte oder in der Wallfahrtskirche von Schmerlenbach, in der man eigene schmerzhafte Momente betrachtete – immer hatte die Gottesmutter in unterschiedlichster Darstellung die Pilger im Blick.

Unterwegs luden immer wieder Impulse zum Nachdenken und zum Gebet für eigene Anliegen ein und abends sorgte die gemeinsame Spurensuche für einen guten Tagesausklang.

Menschen im Gepäck

„Für wen gehst Du?“ wurden die Pilger schon beim Aufbruch im Würzburger Heiligtum gefragt und eingeladen, für die Tage konkrete Menschen und Anliegen in den Blick und ins Gebet zu nehmen. Am Pilgerkreuz hing zusätzlich noch ein Säckchen mit Anliegen, die vorher bereits bei Veranstaltungen und in Gruppen gesammelt wurden. Das füllte sich unterwegs zusehends mit weiteren Anliegen aus den Übernachtungspfarreien. Getragen von so viel Vertrauen und Zuversicht in die mitpilgernde Gottesmutter ließen sich auch so manche Strapazen und Schmerzen gut überstehen. So war die beste Stimmung in der Pilgergruppe ausgerechnet am Tag mit dem schlechtesten Wetter.

Liebesbündnis setzt die Krone auf

Am Sonntagnachmittag läuteten schließlich die Glocken. Die Pilgergruppe erreichte nach einer Rast in der Liebfrauenheide das Heiligtum der Werktagsheiligkeit in Weiskirchen. Schwester Idda Dasbach begrüßte herzlich die Würzburger Gäste, die im Kapellchen noch einmal für das gute Gelingen des Pilgerwegs dankten. Als gelungene Krönung schlossen schließlich die beiden Schwestern Anette Emmerich (Bessenbach) und Doris Allig (Dörrmorsbach), ihr Liebesbündnis.

Die Seele ging zu Fuß – und wenn es am Ende der Reise nach dem Wunsch der Pilger geht – dann war Weiskirchen noch nicht das Ende des Wegs. In den kommenden Jahren soll die Pilgerreise nach Schönstatt fortgesetzt werden.

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