Publicado el 2014-02-09 In Schönstatt im Herausgehen

Die Leute sind es leid, dass man zu ihnen redet und redet und redet – sie brauchen, dass man ihnen zuhört!

ARGENTINIEN, Lilita und Carlos Ricciardi. Die Familien-Misiones der Schönstatt-Familie von La Plata, die im zweiten aufeinanderfolgenden Jahr in Coronel Pringles, Provinz Buenos Aires, stattgefunden haben, sind zu Ende. Die Kommentare der heimgekehrten Missionare bestätigen, dass sie ein großer Erfolg waren. Während der Familien-Misiones kamen Priester aus anderen Orten zum Beobachten und Anfragen, ob sie im kommenden Jahr in ihren Pfarreien stattfinden können. Es sieht so aus, als ob es viel zu tun gebe. Darum ist es so wichtig, die Familien-Misiones mit Gebet zu unterstützen und neue Missionare zu gewinnen, die diese schöne apostolische Aufgabe fortführen, die so ganz auf der Linie von Papst Franziskus ist.

Als eine Art Vorgeschmack auf weitere kam ein erstes Zeugnis der Misiones dieses Jahres an, das eine Realität unserer Zeit spiegelt. Die Leute brauchen, dass man ihnen zuhört, dass man ihnen Aufmerksamkeit schenkt, dass man sie mit einem warmen Blick verwöhnt, mit einem Lächeln, einer liebenswürdigen Geste, einem herzlichen Gruß. Es brauchen keine großen Dinge zu sein, um einen Menschen in Not zu erreichen. Die Leute sind es leid, dass man zu ihnen redet und redet und redet –sie brauchen, dass man ihnen zuhört!

Ein Zeugnis, das berührt

“Wie jeden Tag gingen die jungen Missionare hinaus auf die Straßen, um die Häuser in Coronel Pringles zu besuchen. Nachdem sie ein paar Häuserblocks weit durch den Stadtteil gegangen waren, klopften sie an ein Wohnhaus, das von außen gesehen etwas dunkel und vernachlässigt aussah. Wie immer hielten sie nach dem Klingeln das Bild der Pilgernden Gottesmutter nach vorne, um anzuzeigen, wer zu Besuch kommen möchte. Das öffnet in den allermeisten Fällen die Türen. Auf einmal hörten sie, dass von innen wohl jemand durch den Spion schaute, und dann kam eine Frau aus dem Haus, die unverwandt auf die Gottesmutter schaute. Einige Minuten lang blieb sie wie von diesem Bild in Bann gezogen stehen, dann lud sie sie ein, hereinzukommen. Das Haus war dunkel und etwas ungepflegt. Hier wohnten die Frau und ihr Mann. Als sie sich hingesetzt hatten, wurde den Jugendlichen schnell klar, dass die Frau ein Problem hatte. Sie erzählte ihnen, dass sie seit 17 Jahren das Haus nicht mehr verlassen habe, dass ihr Mann alles mache, alle Aufträge erledige, und dass er der einzige ist, durch den sie Kontakt zur Außenwelt habe. Nachdem sie eine längere Zeit geredet hatte, sagte sie auf einmal, als sie das Bild gesehen habe, habe sie etwas ganz Eigenes gespürt; und sie fragte, wer ist das? Die Missionare begannen, ein wenig zu erklären, und es entstand ein richtiges Gespräch.

Da es schon spät und es Zeit zum Abendessen war, lud die Frau sie ein, am anderen Tag wieder zu kommen. Am folgenden Morgen erwartete sie sie im Haus mit ein paar Keksen, die sie selbst eingekauft hatte!

Die Missionare waren tief beeindruckt. Und dann fassten sie Mut und luden sie ein zur heiligen Messe am Abend, in der Kapelle des Stadtviertels. Als es so weit war, saß diese Frau allein auf einer Bank in der Kapelle. Die Missionare gingen zu ihr, sie erkannte sie, umarmte sie, dann knieten sie sich hin, und die drei begannen zusammen, unter Tränen, aus dem Herzen zu beten.

Seit drei Tagen kommt diese Frau jetzt jeden Tag zur Messe.

Wieder einmal weckt Maria in anderen Kraft und unglaubliches Vertrauen, reißt Mauern und Hindernisse nieder, die bis zu diesem Moment unüberwindlich schienen.“

 

Original: Spanisch. Übersetzung: Maria Fischer/schoenstatt.org

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