Die spannungsreiche Beziehung zwischen Technik und Glaube war Gegenstand der ersten Mario-Hiriart-Tagung im Bundesheim Schönstatt. Die Tagung beschäftigte sich mit der Person Mario Hiriart, dessen Lebensbeispiel Lösungsansätze für eine fruchtbare Synthese beider Pole, einer Vernetzung durch gelebte Beziehungen aufzeigt.

Grundsätzliche Überlegungen zum Stand des Dialogs zwischen Naturwissenschaft und Theologie kamen dabei ebenso zum Zug wie die Integration der verschiedenen Beziehungsfelder im Hinblick auf eine neue, von einem christlichen Ansatz her geprägte Kultur.

Das Gespräch in der spannungsreichen Beziehung zwischen der Welt des Glaubens und den Fragestellungen naturwissenschaftlichen Denkens und technischen Gestaltens ist eine - so wurde deutlich - nicht nur bleibende, sondern auch unumgängliche Aufgabe - im Blick auf vital gelebte Religiosität wie auch die sinnvolle Prägung unserer weitgehend technisierten Welt.

Mario Hiriart (gest 1964), Chilene und Mitglied der dortigen Schönstattbewegung, wurde als ein Mensch vorgestellt, der existentiell "dem Glauben" und "der Technik" zugewandt dachte und lebte und so Brücke wurde zwischen verschiedenen Mentalitäten und "Welten". Hiriarts Anliegen war es, als Christ die Entwicklung der Naturwissenschaften aufzufangen und sie in eine theozentrische Denkstruktur zu integrieren. Mario Hiriart gilt innerhalb der Schönstatt-Bewegung als "gelebter 31. Mai 1949" (A. Menningen), und ist damit Symbol für das Anliegen Pater Kentenichs nach einer Neuverknüpfung von Christentum und Kultur.

In den beiden Diskussionsblöcken der Tagung wurden praktische Erfahrungen zu der Frage ausgetauscht, in welcher Weise eine christliche Grundhaltung den beruflichen Alltag prägen kann und bei aller Notwendigkeit zur Spezialisierung eine ganzheitliche Wahrnehmung und Grundstimmung die Zentrierung auf die alles umspannende Mitte, auf Gott hin, fördert. Gleichzeitig mußte festgestellt werden, daß viele Dialogfelder noch nicht bzw. nicht ausreichend berührt werden konnten, die Hiriart reflektiert und durchlebt hat. Eine Fortsetzung dieser Themenkreise bietet sich daher an.

Nicht zuletzt mag auch der Genius des Ortes, das Bundesheim Schönstatt, wo Pater Kentenich selbst bis in die 50er Jahre tätig war, die Teilnehmer inspiriert haben.

Ingrid Springer

Mitwirkende u. a.:
Dr. rer. nat., Dipl. theol. Mazanek, Wiesbaden;
Dipl. Ing. E. Kanzler, Generaloberer des Schönstatt-Instituts Marienbrüder;
P. Dr. L. Penners, Schönstatt;
Ingrid Springer, Haltern.

Veranstalter: Schönstatt-Zentrale - Referat Bildung und Sekretariat Mario Hiriart.

Naturwissenschaft und Technik - Eine spannungsreiche Beziehung (Tagungsbericht) .

Wer ist Mario Hiriart? .

Ein Techniker auf den Spuren Gottes .

Mario Hiriart: Infos zum Leben und Wirken in spanischer Sprache .

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