Weltweites Bündnis der Liebe 1999
Worldwide Covenant of Love



Bellavista '99: Eindrücke - Reflexion - Impulse

16. Oktober 1999: Vortrag von Pater Ludwig Güthlein

Oktoberwoche 16.10.99: Pater Kentenich ist präsent
Referent: Pater Ludwig Güthlein nach dem 2. Vortrag
Pater Güthlein läßt sich gerne von "seiner Hausmacht" (Schönstatt Mannesjugend) musikalisch unterstützen.

(mkf) "Überall sehen wir deine Spuren, du bist der Gott: Immanuel ..." - so lud die Schönstatt-Mädchenjugend am Morgen zum Vortragsprogramm ein. Mit einer dynamischen Dia-und Video-Präsentation wurde die Fahrt der deutschen Delegation zu den Jubiläumsfeiern in Chile - über Argentinien, Paraguay, Uruguay und Brasilien - in Bild und Musik lebendig. O Reina Vencedora -lateinamerikanisch lebendig und dynamisch erklang "Breit um uns deinen Mantel" den Delegierten der Oktoberwoche ins Ohr. 31. Mai 1999 live! Man stand vor dem Heiligtum in Bellavista und feierte als Schönstattfamilie den Vater und Propheten und die Königin des neuen Pfingsten - am 16. Oktober 1999!

Pater Güthlein lud Clemens Bidmo, Abteilungsführer der Mannesjugend in der Eichstätt, ein, seine persönlichen Erfahrungen von der Fahrt nach Südamerika über Ostern zu berichten. Sein stärkster Eindruck: "Ich bin bei einer weltweiten Bewegung dabei, die überall etwas gemeinsam hat, aber auch in jedem Land eigen geprägt ist." Einer der Jungen fasste zusammen: "Schönstatt ist nicht mehr 'in Germany', sondern jetzt ist es: Schönstatt all over the world!" Der Horizont in Blick auf Schönstatt habe sich geweitet.

In seinem Vortrag griff Pater Güthlein die Eindrücke des Festes von Bellavista als Herausforderung für Schönstatt auf. Herausforderungen seien:

die Frage, ob die Geschichte Schönstatts weitergehe

Die Fruchtbarkeit der Jubiläumsfeiern hinge nicht davon ab, ob die Begegnung mit dem Fest dort hineinwirken könne in unser Schönstatt hier. Was uns heute und hier auf den Nägeln brenne, darauf müsse und könne eine Antwort geben, wenn wir glaubten an das Potential unserer Bündnisgeschichte. Es gehe um die Frage nach der Zukunftsfähigkeit Schönstatts. Eine geheime Müdigkeit aus geheimen Vorbehalten gelte es zu sehen und zu überwinden. Sind wir - wie jemand spontan in einem Radiointerview sagte - "eine Erneuerungsbewegung vom Anfang des Jahrhunderts", dann sind wir in 77 Tagen aus dem letzten Jahrhundert. Der 31. Mai biete die Gnade der Sendungsergriffenheit, der Zukunftskraft und Zukunftsfreude! Die Erfahrung aus Südamerika spreche davon.

Generationenwechsel

Ob ein Liebesbündnis des Vertrauens möglich sei zwischen den Generationen? Ein Liebesbündnis des Vertrauens mit einer jungen Generation, die den Gründer nicht mehr erlebt und die ein völlig neues Lebensgefühl mitbringt? Den tiefsten Eindruck habe bei den großartigen Erlebnissen in Paraguay an Pfingsten ein eigentlich ganz schlichter Vorgang gemacht: Eine Familie aus der ersten Schönstattgruppe, die vor 44 Jahren Schönstatt in Paraguay angefangen haben, gab das erste MTA-Bild, das sie erhalten hatten, den größten Schatz ihrer Schönstatt-Identität, an eine junge Familie weiter. "Dieses Vertrauen zur jungen Generation, das ist es was ich mir wünsche!"

Zeichen der Zeit

Die Herausforderungen unserer modernen Zeit - Pater Güthlein nannte Globalisierung, Medien, Körperlichkeit, Einheit der Berufung in der Vielfalt der Wege - haben Antworten in Schönstatt in der Botschaft eines Propheten. Pater Kentenich habe zu vielen dieser Fragen mehr Antworten gegeben, als wir bisher entdeckt hätten.

Nach der Pause sang die Schönstatt-Mannesjugend begeistert und schwungvoll: "Seid Licht, und baut gemeinsam mit uns die neue Stadt..."

Impulse - Anstösse - aus den Feiern von Bellavista 99, so Pater Güthlein, kreisten um fünf konkrete Punkte, die sich aus den Erfahrungen ergäben:

  • Solidarische Atmosphäre
  • Klima der Initiative
  • Das Potential gelebten Lebens
  • Authentische Marienverehrung
  • ein Prophet braucht 'aliados', Verbündete

Die herzliche Begrüßung, die Menschlichkeit der großangelegten Organisation, die alle erfahren hätten, war nicht einfach Mentalität; es war der konkrete Beitrag der über 600 freiwilligen Helfer aus der chilenischen Schönstattbewegung, die ihren Dienst im Essenszelt und beim Begrüßen als konkreten gelebten 31. Mai verstanden.

Das unkomplizierte Miteinander löst den Wunsch aus nach mehr Lockerheit und Unbekümmertheit. Die Ausstellung der "Früchte der Sendung des 31. Mai" habe gezeigt, wie Schönstätter etwas tun in den konkreten sozialen Herausforderungen. Schönstatt spiele sich nicht in Gruppen und Kreisen ab, sondern entfalte eine gestaltende Kraft nach außen. Ob ein mehr projektorientiertes Klima nicht mehr Menschen nach Schönstatt ziehen würde? Eine grundsätzliche Sympathie für Ideen zu konkreten Schritten und Freude daran präge das südamerikanische Schönstatt. Das Teilen-Können von Projekten tut gut. Eine Atmosphäre der Hoffnung und Freude ermutige zu konkretem Tun, konkretes Tun präge eine solche Atmosphäre aus. Das war das Erlebnis in Chile. Das Potential gelebten Lebens zeige sich in der Wirkung, die die Darstellung des Lebens von Hiriart gezeigt habe. eine unkomplizierte, echte Marienverehrung sei allen in Südamerika begegnet. Der Einzug des überdimensionalen Pilgerheiligtums, die spontanen Äußerungen der Liebe zu Maria, der viel unkompliziertere Zugang zu ihr - das habe eine große Sehnsucht geweckt; nicht die Sehnsucht, kulturelle Formen nachzumachen, nicht etwas Süßliches zu kultivieren, sondern zu einer echten Marienliebe zu wachsen im Sinne Schönstatts, wo Maria ein Modell gottorientierten Lebens sein könne.

Die vielen Erinnerungsfotos mit Pater Kentenich (bei der Vaterstatue), die geheime Anziehungskraft dieser Statue vor dem Heiligtum in Bellavista, die Freude an ihm und die Sympathie für ihn habe gezeigt: Er habe 'aliados', Verbündete, Bundesgenossen, und er brauche sie. Im Erlebnis dieser Verbundenheit wachse von innen her bei uns die Sehnsucht nach dem Vaterbündnis. Damit der

31. Mai keine Feier, sondern Programm werde,

sei wohl vor allem das ehrliche Erleben eigener Hilflosigkeit Voraussetzung: Weg vom Perfektheitswahn! Sensungsergriffenheit wurzele in der Kraft der eigenen Erfahrung, daher an alle die Frage: Wofür brenne ich? Welche Botschaft trägt mein Leben?

Die Schönstatt-Mannesjugend mache Ernst: Bis Ende des Jahren möchten sie die fünf Säulen ihrer Botschaft formulieren und als Dokument auf den Altar des Heiligtums legen.

Die Königin des neuen Pfingsten möge auch sein die Königin des nächsten Schrittes.





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Letzte Aktualisierung: 17.10.99, 00:11
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