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 published: 2004-04-29

Wir - ein Ehepaar, ein starkes Team

Europakonferenz in Schönstatt: Was die Team-Idee Ehen und dem zusammenwachsenden Europa bringt: Erfahrungen aus der Familienbewegung in Österreich und Ungarn

Primer día del Congreso Europeo de Familia - canción "Es hermosa ser familia"

First Day of the European Family Congress - song: "It's beautiful to be family"

Erster Kongresstag - Lied aus Österreich  zum Auftakt: "Familie zu sein, das ist einfach schön"

 
 

Moderación: Helmut y Helga Schroer, Jefes de la Federación de Familias en Austria

Moderation: Helga and Helmut Schroer, Leaders of the Federation of Families, Austria

Tagesmoderation: Helga and Helmut Schroer, Leiter des Familienbundes Österreiches

 
 

Conferenciantes: Hans y Inge Haslinger, Leonding, Austria

Speakers: Inge and Hans Haslinger, Leonding, Austria

Referenten: : Inge and Hans Haslinger, Leonding, Österreich

 
 

"Charla en Casa" - Siegfried y Andrea Breuer, Kronstorf, Austria

House Talk  - Andrea and Siegfried Breuer, Kronstorf, Austria

Hausgespräch - Andrea und Siegfried Breuer, Kronstorf, Austria

 

"FAB" - Familia como vocación: Richard y Ingeborg Sickinger, Viena, Austria

"FAB" - Family as vocation: Richard and  Ingeborg Sickinger, Vienna, Austria

FAB" - Familie als Berufung: Richard und Ingeborg Sickinger, Wien, Österreich

 
 

Escuela de Familia: Karl y Erika Varga, Hungría

Family Academy: Erika and Karl Varga, Hungary

Familien-Akademie: Erika und Karl Varga, Ungarn

 

Participantes jovenes en su aventura

Young participants on their adventure trip through the congress hall

Junge Teilnehmer auf Abenteuertrip in der Aula

 
 

Taller con representantes de  ciudades hermanadas: Cercy-la-Tour, Francia

Workshop with representatives of partner towns: Cercy-la-Tour, France

Städtepartnerschaftlicher Arbeitskreis: Vertreter aus Cercy-la-Tour, Frankreich

 
 

Taller con representantes de  ciudades hermanadas: Cranleigh, Inglaterra

Workshop with representatives of partner towns: Cranleigh, England

Städtepartnerschaftlicher Arbeitskreis: Vertreter aus Cranleigh, England

 
 

Taller con representantes de  ciudades hermanadas: Murow, Polonia

Workshop with representatives of partner towns: Murow, Poland

Städtepartnerschaftlicher Arbeitskreis: Vertreter aus Murow, Polen

 

Fotos: POS, Brehm © 2004

 

SCHÖNSTATT, mkf. Keine 48 Stunden mehr, und die Europäische Union ist um 10 Länder größer und reicher; mit der Osterweiterung verschiebt sich auch ihr geographischer Mittelpunkt. Europas neue Mitte ist dann der Ort Kleinmaischeid im Westerwald. Dies hätten Berechnungen des Nationalen Geographieinstitutes in Paris ergeben, sagt der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) am vergangenen Freitag in Mainz. Kleinmaischeid hat 1300 Einwohner und liegt im Kreis Neuwied. Keine zwanzig Kilometer davon entfernt liegt Schönstatt, und da hieß es: Europas neue Mitte ist die Familie; und wenn Europa als Wertegemeinschaft zusammenwachsen will, muss es das tun nach dem Modell Familie, konkret, nach dem Ehe-Team-Modell, wo ein starkes WIR aus dem Miteinander von selbstbewussten ICHs wächst. Sagen zumindest die Schönstattfamilien, und sie können es mit überzeugenden Erfahrungen begründen, wie der dem "Ehe-Team" gewidmete erste Tag der Europakonferenz zeigte.

Die Europa-Konferenz der Familienbewegung Schönstatts - von Kath-TV und Radio Horeb teilweise übertragen - steht am 29. April, dem Fest der heiligen Katharina von Siena, unter dem Thema: "Wir - ein Ehepaar, ein starkes Team". In einem Lied bringen es die österreichischen Familien griffig auf den Punkt, was sie an diesem Tag vermitteln möchten: "Familie zu sein, das ist einfach schön, weil wir mit beiden Beinen im Leben stehn. Jeder Tag gibt neuen Mut: Wie wir sind, so ist es gut ... Doch manche stehn noch ganz am Anfang, geblendet durch die Medienflut; sie fragen, welcher Weg zum Ziel führt: komm, machen wir auch andern Mut!"

Team, das ist unser Lebensgefühl

Was es eigentlich auf sich hat mit dem "Ehe-Team" stellen auf bitten der Tagesmoderatoren Helga und Helmut Schroer die soeben angereisten Richard und Ingeborg Sickinger, Wien, dar: "Team, das ist unser Lebensgefühl!" Das Ehe-Team ist in Liebe geeint, - mit der ganzen Kraft der Freiheit und der Bereitschaft, miteinander durch Dick und Dünn zu gehen -, auf Ergänzung angelegt und für eine große Sendung geeint. Überzeugt kommt die Botschaft: "Gott hat zu allen Zeiten durch Menschen gewirkt, durch Propheten, durch Ordensgründer... Heute will er durch Ehepaare wirken." Jedes Ehepaar ist verschieden - nichts da mit Einheitstracht! -, und in der Vielfalt der Ehe-Charismen wächst Großes für Europa. Keine Frage, anstrengend ist das manchmal auch, etwa wenn ein "Immer-mit-der-Ruhe-Typ" mit einem "Tempo-Typ" verheiratet ist... "Doch wo es anstrengend wird, werden wir zur Gnadenquelle für andere", so Richard Sickinger.

"In einer echten Partnerschaft brauchen wir keine Angst zu haben, unsere Identität zu verlieren"

"In einer echten Partnerschaft brauchen wir keine Angst zu haben, unsere Identität zu verlieren", so Inge und Hans Haslinger aus Leonding bei Linz, Oberösterreich, in ihrem Vortrag. Europa rücke näher zusammen und brauche Einheit in Vielfalt; in dem föderativen Kräftespiel zwischen den Eigenarten der Länder braucht es einen bestimmten Menschentyp: den entscheidungsfreudigen Menschen, den durchsetzungsfähigen Menschen, den ergänzungswilligen Menschen, den bündnisfähigen Menschen.

Darin, so die Referenten, spiegele sich die Vision P. Kentenichs vom "Neuen Menschen in der neuen Gemeinschaft": Freiheit so viel wie möglich, Bindung so weit als nötig, Geistpflege in höchstem Maße.

Solche Gemeinschaften lassen sich nicht konstruieren und nicht von oben verordnen. Sie müssen von unten her wachsen: "Nur mit bündnisfähigen Menschen lässt sich ein "neues Europa" aufbauen." Bündnisfähige Menschen, das müssen auch die Partner im Ehe-Team sein. Fünf Dimensionen der "Team- und Bündnisfähigkeit" zeigten die Referenten grundsätzlich, anschaulich und durch konkrete Erfahrungen gesichert auf:

  1. ICH und WIR sagen können
  2. POLARITÄT UND ERGÄNZUNG nützen
  3. Als Bündnispartner die TREUE leben
  4. Unser EHEIDEAL entdecken
  5. An die SENDUNG glauben

Dass es bei all dem zwar zuerst und vor allem, aber eben nicht nur um das Eheteam als solches geht, sondern um dessen prägende Ausstrahlung auf andere Ehepaare und damit auf die Gesellschaft, zeigten die Referenten immer wieder auf. Freude an der Originalität der anderen, Weite und Offenheit aus dem selbstbewussten Wissen um das Eigene - Qualitäten, die im Miteinander der Ehe wachsen, die die Qualität jeder soziologischen Gruppe heben und das Fundament sind für ein Europa, das in wenigen Stunden um etliche Sprachen, Geschichten, Traditionen, Lebensformen und Weltanschauungen reicher wird.

Der Blick über den Tellerrand hinaus, die Weite von Herz und Geist - Grundvoraussetzungen für ein Miteinander; wo die Erfahrung mit dem anderen fehlt, kommt unweigerlich Angst und Abgrenzung auf, verengt sich der Blick: "Mit einem Brunnenfrosch kannst du nicht über das Meer reden."

"Gegenseitige Anregungen" aus gesicherten Erfahrungen: Hausgespräche, "Familie als Berufung", Familien-Akademie

Nach der wohlverdienten Pause unter (endlich wieder) blauem Himmel stellten Ehepaare aus Österreich und Ungarn konkrete Initiativen vor, die von "starken Teams" für andere Ehepaare auf den Weg gebracht worden sind und inzwischen mit gesicherten Erfahrungen ihre Qualität beweisen.

"Hausgespräche" - Andrea und Siegfried Breuer aus Kronstorf bei Linz waren 1997 zum ersten Mal bei einem Hausgespräch eingeladen, organisierten 1998 selber eines und haben inzwischen gut 25 solcher Hausgespräche in ihrem Haus gehabt. Das Modell "Hausgespräch" ist ganz einfach: ein Ehepaar lädt Freunde und Bekannte ein und ein Referentenehepaar, sucht ein Thema aus, man kommt darüber ins Gespräch - zuerst die Ehepaare unter sich, dann der ganze Kreis. Unverbindlich, offen und niederschwellig: Ehepaare, die vermutlich kaum ins Pfarrheim und sicher nie in ein Schönstattzentrum kämen, geraten im Haus von Freunden in den Einflussbereich des (Haus-)Heiligtums... "Einfach, kostengünstig und breitenwirksam", so bringt Ehepaar Breuer auf den Punkt, was die Hausgespräche so attraktiv macht. Und alle wachsen: Referenten, Gastgeber und Teilnehmer erhalten Anregungen und erleben sich als Team, gemeinsam, gefordert und beschenkt. Und gleichzeitig wird der Gnadenstrom vom Heiligtum und das Know How der Schönstattfamilien in weiteste Kreise gelenkt.

Gegenseitige Anregungen zum Kampf für unsere bedrohten Ideale in schwerer Zeit: die Kentenich-Energie-Formel, vorgestellt von Richard und Ingeborg Sickinger. Es ist der Titel, den Pater Kentenich der ersten Schönstatt-Zeitschrift überhaupt gab, und es ist die Leitline der "FAB", "Familie als Berufung", die in gut 8.000 Exemplaren alle drei Monate in Österreich und darüber hinaus Erfahrungen vermittelt, dass und wie Ehe und Familie glückt. Es sind "gegenseitige Anregungen", keine Direktiven, keine Gebote, keine Dogmen, sondern Anregungen, gewonnen aus den Erfahrungen der "ganz normalen Leute im ganz normalen Alltag". Alles darf Thema sein, denn wichtig ist die Erfahrung: "Die anderen haben auch zu kämpfen". Ideale sind da, wenn auch bedroht - aber man erlebt, dass man nicht allein ist auf der Welt mit seinen Idealen. Das war die Erfahrung der jugendlichen Gründergeneration Schönstatts auf den Schlachtfeldern des Ersten Weltkriegs, für die Pater Kentenich die Zeitschrift MTA schrieb, das ist die Erfahrung der Ehepaare, die irgendwo die FAB finden (und das steckt auch hinter der Konzeption von www.schoenstatt.de ); und das in "schwerer Zeit", wo man die Chance hat, so Ingeborg Sickinger, wie die ersten Christen mittendrin im Dschungel verschiedener Lebensauffassungen zu leben und die Abenteuergeschichte vom Kampf um die Ideale zu erzählen - und zu schreiben. Und das alles zweimal: wie die erste Auflage der "MTA" doppelt so hoch war die Zahl der Schönstätter, die es damals gab, ist auch die FAB dazu gedacht, von anderen "gefunden" zu werden. Und sie wird gefunden. Im Internet spielt sich das ganze auf www.fab-community.com ab: Besuch empfohlen! Vor allem beim Virtuellen Krug. Nicht nur für Österreich und nicht nur für Familien offen!

Seit dem Jahr 2000 gibt es in Ungarn eine Familienakademie nach dem Modell der Familienakademie Wien. Erika und Karl Varga stellten diese Initiative mit Überzeugung und Ergriffenheit vor, das Geschenk der ungarischen Familienbewegung an Jesus und Maria im Heiligen Jahr 2000. Einige Ehepaare, die damals alle etwa 10 Jahre bei Schönstatt waren, haben dieses Projekt intensiv vorbereitet, dem Familienbischof und den Familienreferenten der ungarischen Kirche vorgestellt und dann mutig vorangetrieben. Familienakademie, das heißt: Ehepaare rüsten sich dafür, als Referenten zu Familienthemen andere Familien stark zu machen - bei Hausgesprächen oder beim Durchführen von Tagungen und wo immer Familienkompetenz gefragt ist. Gut 300 Vorträge sind so vor insgesamt mindestens 4000 Personen gehalten worden, und das trotz oft großer organisatorischer Schwierigkeiten: ein echter Aufbruch in Ungarn!

Städtepartnerschaftliche Arbeit und Workshops zum Ehe-Team

Am Nachmittag gestalteten österreichische und ungarische Ehepaare insgesamt 24 Workshops zu Themen rund um das Ehe-Team: Erziehung in Freiheit, Feiern als Familie, Liebe und Sexualität in der Ehe, Zeit haben für das Gespräch miteinander, Kommunikation, Hausheiligtum, Schwierigkeiten durchtragen - eine Fülle von Themen; gleichzeitig gab es Workshops, in denen die am Morgen genannten Initiativen - FAB, Hausgespräch, Familienakademie -vertieft werden konnten. Um städtepartnerschaftliche Arbeit ging es in drei Workshops, die von Vertretern der Partnerstädte Vallendars angeboten wurden: Brennende Themen wie gewandelte Wertvorstellungen von Jugendlichen, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit wurden hier konkret angesprochen.

"Es ist eine solche Fülle, es ist so reich" sagt eine junge Frau aus Russland strahlend. Gegenseitige Anregungen - man spürt, dass etwas in Bewegung kommt. Und dass die, die diesen Tag gestaltet haben, ein starkes Team von starken Teams sind.

DOKUMENTATION: Wir- ein Ehepaar, ein starkes Team Ehe und Familie als Kernzelle bürgerschaftlichen Miteinanders, Vortrag von Ehepaar Haslinger


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