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Jornada para mujeres: participantes
Congress for women: participants
Frauenkongress: Blick ins Publikum |
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Hna. M. Nurit Stosiek - charla
Sr. M. Nurit Stosiek - talk
Vortrag von Sr. M. Nurit Stosiek |
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Sala en la Casa Padre Kentenich, charla del P. Lothar
Penners
Hall of the Father Kentenich House, talk by Fr. Lothar
Penners
Filmsaal des Pater-Kentenich-Hauses, Vortrag von P.
Dr. Lothar Penners |
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P. Lothar Penners - charla
Fr. Lothar Penners - talk
Vortrag von P. Dr. Lothar Penners |
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Uno de los talleres, en la Casa Mariengart, Federación
de Mujeres
One of the workshops, in House Mariengart, Women's
Federation
Einer der zahlreichen Workshops, in Haus Mariengart,
Frauenbund |
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Exposición de obras de Evi Schöps, ABC de la fe
Exposition of paintings by Evi Schöps, ABC of faith
Ausstellung von Werken von Evi Schöps, ABC des Glaubens |
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Baile a la canción de Mercedes Sosa:Y dale alegría
a mi corazón
Dance to the song by Mercedes Sosa: Y dale alegría
a mi corazón
Ausdruckstanz zum Lied von Mercedes Sosa: Y dale alegría
a mi corazón |
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Un momento de disfrutar a música clásica
A moment to enjoy classical music
Klassische Musik, meisterhaft vorgetragen |
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Misa final: P. Theo Breitinger
Final Mass: Fr. Theo Breitinger
Schlussgottesdienst: P. Theo Breitinger
Fotos: POS Fischer © 2003 |
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mehr Fotos: |
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SCHOENSTATT,mkf. "Heute fängt das Morgen an ... webst du mit am
Teppich Menschlichkeit, jeder kleine Faden zählt ... singst du
mit beim Lied der Menschlichkeit, dass es weite Kreise zieht, Lebenswürde
neu zum Schwingen bringt ... Lebensraum entsteht." - So fasst die Liedermacherin
Gertraud Wackerbauer in Wort und Melodie, was den am Sonntag, 5. Oktober,
zu Ende gegangenen Frauenkongress in Schönstatt prägte.
Waren die beiden ersten Frauenkongresse in Schönstatt (1985 und
1994) noch stark programmatisch geprägt, wie Pater Dr. Lothar Penners,
Bewegungsleiter der deutschen Schönstattbewegung rückblickend
feststellte, so war dieser dritte Frauenkongress stark spirituell geprägt,
weicher, harmonischer, weiblicher, religiöser: Ermutigung, Bestätigung,
Unterstützung der eigenen Überzeugung, das verband die etwa
250 Teilnehmerinnen im durch bunte Tücher, Blumen, das große
Signet der Veranstaltung und warme Wohlfühlbeleuchtung gestalteten
Saal des Pater-Kentenich-Hauses. "Dein Charisma für eine menschenwürdige
Zukunft", so lautete das Thema des Kongresses, der am 3. Oktober begonnen
hatte.
"Du bist kostbar und geliebt" - eine Zusage, die immer aktuell bleibt
Ist die Frauenfrage noch aktuell und macht es Sinn, sich - nur unter
Frauen, von wenigen Ausnahmen im Referentenkreis abgesehen - drei Tage
lang mit dem Charisma der Frau zu befassen? Ja, meinten die Veranstalterinnen,
die Frauengemeinschaften der Schönstattbewegung, die diesen Kongress
engagiert und liebevoll bis ins Detail vorbereitet haben. Anders aktuell
als in den siebziger und frühen achtziger Jahren, als das Thema
in aller Munde und tausend Büchern war, sicher; aber auch wenn Frauen
heute in weiten Bereichen Bastionen erobert hätten, wenn die Frage
um den Wert der Frau gegenüber dem Mann und um "anders oder gleich" die
Gemüter nicht mehr so bewege wie einst, ein klares Profil und eine
Sicherheit im Lebensgefühl gebe es nicht. Dazu passt die Beobachtung,
dass "Selbstwert-Themen" in den Frauen-Veranstaltungen der Schönstatt-Bewegung,
und nicht nur da, nach wie vor großen Zulauf haben. "Du bist kostbar
und geliebt", das ist immer noch und immer neu bei vielen Frauen nicht
Selbstverständlichkeit. Ein ausgesprochen meditativer, besinnlicher
Einstieg am Freitag Nachmittag schuf nicht nur gleich zu Beginn eine
schöne, harmonische Atmosphäre, sondern setzte auch deutliche
Akzente: es ging nicht um Auseinandersetzung mit verschiedenen Lebensentwürfen
von Frausein, sondern um das Künden eines religiös motivierten,
an Maria orientierten Konzepts, um ein Charisma, das als Gnadengabe verstanden
auf den Heiligen Geist zurückgeführt wird. Ganz marianisch,
ganz geist-beseelt. Die Reaktion der Frauen - sicher gut die Hälfte
von ihnen aus der Schönstattbewegung oder in näherem Kontakt
damit - zeigte, dass sie von einem Kongress am Ort Schönstatt auch
genau das erwarteten.
Der Kongress singt
Gertraud Wackerbauer hatte sich vom Motto des Kongresses zu einem Lied
inspirieren lassen; zusammen mit einer Gruppe von Frauen stellte sie
dies zum Mitsingen vor - und das Publikum ging, oder besser gesagt, sang
mit. Dieses Lied begleitete die Frauen durch die Kongresstage, wie überhaupt
Lied und Musik eine große Rolle spielten.
Am Abend des ersten Tages spielte sich das Leben dann in den verschiedenen
Häusern ab; die dort lebenden Gemeinschaften stellten ihren Gästen
vor, was in diesen Häusern lebt und Gestalt nimmt.
"Nur die Wachen haben eine gemeinsame Welt"
"Nur die Wachen haben eine gemeinsame Welt; wer schläft, hat nur
seinen eigenen Traum" - dieses Wort eines griechischen Denkers hatte
P. Dr. Lothar Penners an den Anfang seiner Ausführungen zum Thema "Zeit
für Charisma" gestellt. Wer wach ist, heute, nimmt unsere Zeit als
Zeit der nicht mehr tragbaren, nicht mehr finanzierbaren Sozialsystem
und der Ehre, wirtschaftliches Schlusslicht in der Europäischen
Union zu sein, dann liege das vielleicht auch daran, dass wir zu lange
unseren eigenen Freizeittraum geträumt hätten.
Zeit der Charismen, der Geistausgießung: Als bei allem Abbröckeln
volkskirchlich-traditioneller Formen und Gewohnheiten pfingstlich, geprägt
von charismatischen Aufbrüchen in den Bewegungen, zeichnete P. Dr.
Lothar Penners die Kirche. Das Leben der zukünftigen Kirche speise
sich aus unableitbaren Gnadenbrunnen, so P. Penners. Es gehe in der Zukunft
nicht um eine flächendeckende Kirche, um ein Ergreifen der ganzen
Kultur, sondern um zellenhafte charismatische Aufbrüche.
Da seien die "großen" Charismen wie die einer Chiara Lubich, eines
Josef Kentenich, Andrea Riccardi, einer Mutter Teresa. Doch auch jeder
Mensch, jede Frau sei etwas wie ein charismatischer Aufbruch im Kleinen,
gerufen, sich mit dem ureigenen Charisma wach und verantwortlich, gemeinsam
mit anderen, einzubringen in Kirche und Gesellschaft als originelle Gnadengabe
des Heiligen Geistes für das Hier und Jetzt.
In der Kraft unseres Charismas
Sr. Dr. Nurit Stosiek machte den Frauen Mut, aus der Kraft des eigenen
Charismas in "ausgewogenem Frausein alle Gegensätze zu mitten" und "echte,
tiefe, geistbeseelte Weiblichkeit" auszuprägen. In mir zu Hause
zu sein, das, so Sr. Nurit, sei entscheidend für die Kraft des Charismas;
sich anzuvertrauen, statt sich ständig selbst zu analysieren, eine "Spürgewissheit" für
die eigene Würde auszuprägen. "Wie ich meine Gefühle erziehe,
wie und worüber ich rede, wie ich mich kleide und wie ich mich behandle,
wo ich allein bin, das alles prägt uns als Frauen wegen unserer
starken Verknüpfung mit uns selbstausgesprochen stark", machte sie
deutlich. Sie machte Mut, "sommerliche Frau" zu sein, das heißt
zu der eigenen Ausreifung und Veränderung zu stehen und Mütterlichkeit
auszuprägen, die hält und zugleich freigibt - und so, wie Pater
Kentenich in Blick auf Maria sagt, "Liebe, Friede und Freude" zu verbreiten
und auch heute Christus zur Welt zu bringen.
Charisma in vielen Facetten
In einer bunten Vielfalt von Workshops ging es am Samstagnachmittag
um ein Panorama weiblicher Lebensentwürfe und Erfahrungen - von
weiblicher Führungskultur über Phantasiereise, Gestaltung der
letzten Lebensphase und Erfahrungen aus dem Erziehungsalltag bis zur
Berufung zum kontemplativem Leben und Identifikation mit Frauengestalten
der Bibel. In Haus Regina, Haus Mariengarten, Haus Marienland, der Sonnenau,
dem Mutterhaus und dem Haus der Anbetungsschwestern stellten Vertreterinnen
der dort beheimateten Gemeinschaften - Frauen von Schönstatt, Frauenbund,
Schönstattbewegung Frauen und Mütter, Mütterbund, Frauen
im Pastoralen Dienst, Berufstätige Frauen, Junge Frauen, Marienschwestern-
anhand spezifischer Themen den Lebensentwurf vor, für den sie sich
entschieden haben. Die Gesprächskreise mündeten ein in Eucharistiefeiern
in den Hauskapellen oder Heiligtümern, die zu den jeweiligen Gemeinschaften
gehören.
Du hast Gnade und Schönheit in mir zurückgelassen
Unter diesem Motto stand der Samstagabend. Ein Kulturabend brachte Künstlerinnen
aus dem Teilnehmerkreis auf die Bühne; Ausdruckstanz, klassische
Musik, geistliches Lied, Gedichte, Malerei, Gospel - eine bunte Vielfalt
gipfelte im gemeinsamen Singen und Verweilen im Schönen, im musikalischen
Abendlob. Angelika Callegari, Maria Lohaus und Birgit Nicolayczik, leibliche
Schwestern, verbanden mit Sätzen aus der Serenade 86 von Fürstenau,
dargeboten mit Cello, Konzertgitarre und Querflöte, die unterschiedlichen
Elemente des Abends und begleiteten auch das Abendlob.
Gemeinsam für eine menschenwürdige Zukunft
Am Sonntag schloss der Kongress mit einem Forum: Gemeinsam für
eine menschenwürdige Zukunft. Frauen sprachen engagiert und selbstbewusst über
das, was sie in ihrem Leben verwirklichen und woraus sie Kraft und Motivation
nehmen - sei es, das Berufsfeld aus weiblichen Werten heraus zu prägen
(Birgit Maier) oder aus Überzeugung Mutter zu sein (Maria Wolff),
sei es der Weg der Anbetungsschwester (Sr. Dorothee Vollmari) oder der
Einsatz ganz nah am Menschen in der Familientherapie (Heidi Schaum).
Ulrike Eichenberg stellte die Iniative Lichtzeichen e.V. vor (Hilfe für
schwangere Frauen), über Video wurden Aussagen aus einem Interview
mit Helga Mondschein eingeblendet, die ihr Leben - lange Strecken unter
der kommunistischen Herrschaft im Osten Deutschlands - in den Dienst
der Glaubensvermittlung gestellt hat.
Die konkreten Lebenssituationen, die Heidi Schaum schilderte, brachten
den Alltag ungebremst ins Spiel. Einzelne Aussagen prägten sich
ein - "dass eine Frau, die nicht darauf ist, zu wirken, wirkt" von Birgit
Maier etwa, oder "Das Erlebnis der Kinder, es ist immer jemand da, prägt
ihr Gottesbild" von Maria Wolff.
Quelle ist zutiefst für alle, was im Schlusspunkt des Kongresses,
einem festlich gestalteten Gottesdienst, gefeiert wurde: der Glaube an
sich selbst, der aus dem Glauben an Gott und seine Bejahung des je eigenen
Charismas wächst.
In diesem Gottesdienst wurde symbolisch - im Logo des Kongresses, in
Blumen und einer brennenden Kerze - die Thematik des Kongresses noch
einmal aufgegriffen. Pater Theo Breitinger griff in seiner Predigt den
frühchristlichen Diokletbrief auf mit der bekannten Aussage: Was
die Seele im Leib ist, das sind die Christen in der Welt, und übertrug
dies auf das Charisma der Frau: Im Charisma der Frau verändert sich
die Welt nicht spektakulär, sondern in kleinen Schritten, und dann
entsteht eine menschenwürdige Zukunft.
Schön war es, einfach schön, hieß es beim Abschied immer
wieder. Tage, die den Frauen gut getan haben. |