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 published: 2003-09-19

Reform der Kirche - ein Aufbruch von innen her im Heiligen Geist

Treffen der Geistlichen Gemeinschaften und Neuen Bewegungen im Bistum Trier

14 de septiembre de 2003, catedral de Treveris: Encuentro de Movimientos Ecclesiales con el Obispo de Trier, Mons. Reinhard Marx

September 14, 2003, Trier Caethedral: Encounter of Ecclesial Movements with Bishop Dr. Reinhard Marx, Trier

14. September 2003: Treffen der Geistlichen Bewegungen mit Bischof Dr. Reinhard Marx, Trier

 
 

Mons. Reinhard Marx

Bishop Reinhard Marx

Bischof Dr. Reinhard Marx

Fotos: POS Brehm © 2003

 
 

Gabriele Rohrbeck, representante de Schoenstatt en la Conferencia de los Movimientos, con el Obispo

Gabriele Rohrbeck, representing Schoenstatt in the Conference of Movements of the diocese, greeting Bishop Marx.

Gabriele Rohrbeck, Vertretung Schönstatts im Gesprächskreis der Geistlichen Gemeinschaften, begrüßt Bischof Marx

Foto: Peter © 2003

 
 

Apertura del Encuentro en el Colegio Angela Merici

Opening of the Encounter in the Angela Merici School

Eröffnung der Begegnung in der Aula des Angela-Merici-Gymnasiums

 

Mons, Ehlen, vicario general

Mons. Ehlen, vicar general

Generalvikar Mons. Ehlen: Leitwort

 
 

Stand: Movimiente de Focolare

Stand: Focolare Movement

Stand: Fokolarbewegung

Fotos: POS Brehm © 2003

 
 

Rosario Iluminado

Illumined Rosary

Lichter-Rosenkranz

Foto: POS Fischer © 2003

 
Mehr Fotos:
 

 

 

DEUTSCHLAND, mkf. Nun also auch in Trier, was in anderen Diözesen schon Tradition hat: Auf Einladung von Bischof Dr. Reinhard Marx fand am 14. September erstmals ein Fest der Begegnung der Geistlichen Gemeinschaften und Neuen Bewegungen des Bistums Triers statt. Mit Festgottesdienst im Dom, reichhaltigem Programm zum gegenseitigen Kennenlernen im Angela-Merici-Gymnasium und abschließender Sendungsfeier im Dom ließen gut 500 Mitglieder und Sympathisanten der Bewegungen ihren vom jeweils eigenen Charisma geprägten Beitrag zur inneren Erneuerung der Kirche zusammenklingen. In vier Kernpunkten - Neuentdeckung des Evangeliums, Wertschätzung von Eucharistie und Anbetung, Verbundenheit mit der sichtbaren Kirche und dem Papst, marianische Spiritualität - zeigte Bischof Dr. Reinhard Marx den Weg der Bewegungen zur Reform der Kirche als Weg von innen her, als Aufbruch zu Gott und den Menschen hin im Heiligen Geist.

In der Vorbereitung des Tags der Begegnung hatte sich die Schönstattbewegung als älteste und zahlenmäßig stärkste Bewegung stark eingebracht, und stellte am 14. September - auch dank der starken Präsenz der überdiözesanen Gemeinschaften des Ursprungsortes, der ja im Bistum Trier liegt - die größte Teilnehmergruppe. Schon auf der Autobahn nach Trier gab es manches Begrüßen "im Vorüberfahren", erst recht dann in Trier auf dem Weg zum Dom. Doch dieses freudige Einander-Finden und Einander-Grüßen blieb nicht auf den Rahmen der Schönstätter begrenzt, im Gegenteil: es ist eines der Kennzeichen der Bewegungen, in denen Kirche persönlich und familienhaft erlebt wird. Und es prägte das Miteinander aller an diesem Tag. Dass die Bewegungen untereinander ein Bündnis der Liebe zur Kirche verbindet, wird mehr und mehr Erfahrung und Erlebnis.

Bischof Dr. Reinhard Marx: Reform von innen her

Die Gemeinschaften waren eingeladen, am "ganz normalen" Sonntagsgottesdienst um 10.00 Uhr im Trierer Dom teilzunehmen; Bischof Dr. Reinhard Marx drückte zu Beginn seine Freude darüber aus, dass so viele der Einladung gefolgt waren. "Alle wollen Reform," so sagte er in seiner Predigt; in der Gesellschaft, in der Politik, in der Kirche. Reform sei jedoch nicht einfach Anpassung an sich ändernde Zeitverhältnisse oder irgendeine Veränderung, sei nicht ein Weg zurück zu irgendwelchen nostalgisch verklärten früheren Zeiten und ebenso wenig ein Gleichwerden mit dem, was alle andern tun. Echte Reform der Kirche geschehe als Erneuerung durch den Heiligen Geist. Eine Strukturreform sei noch keine geistliche Erneuerung, eine Reform von Ordenssatzungen ebenso wenig wie der Bau eines neuen Hauses, sondern nur ein geistlicher Aufbruch auf Christus hin.

Wie könne Kirche in einer pluralistischen Gesellschaft den lebendigen Gott in ihrer Mitte bezeugen? Dadurch, dass sie den Weg nach innen gehe, auf diesen lebendigen Gott hin, der alles erneuert und alle miteinander verbindet.

Vier Elemente, so der Bischof, kennzeichneten jeden echten Neuaufbruch, wie er sich in den Bewegungen zeige:

  • die Neuentdeckung des Evangeliums, das Hören auf das Wort des Lebens
  • das Leben aus der Eucharistie und eucharistischen Anbetung
  • die Verbundenheit mit der sichtbaren Kirche und dem Papst
  • eine marianische Spiritualität

In Blick auf das Fest Kreuzerhöhung sagte er, dass das Kreuz die einig wahre "Bewegung von unten", die Bewegung des Verschenkens; das Kreuz korrigiere manche Vorstellungen von Kirche, Pfarrei und Gemeinschaft.

Abschließend wünschte er, dass die bunte Vielfalt der Charismen auch die Pfarreien befruchten und sorgen werde, dass der Geist nicht verdorrt in Debatten und Diskussionen.

Ein kleiner Wermutstropfen: Bischof Marx musste bald nach dem Gottesdienst nach Rom reisen und konnte so am Fest der Begegnung, zu dem er eingeladen hatte, nicht teilnehmen. Eine kurze, ausgesprochen herzliche und spontane Begegnung auf dem Domplatz war eine kleine Entschädigung dafür. Man konnte merken, dass es Bischof Marx geglückt ist, die Herzen zu erobern. Die Idee der kurzen Begrüßung und Vorstellung der Gemeinschaften durch je einen Vertreter ging hoffnungslos unter im Ansturm auf den Bischof, der das Bad in der Menge sichtlich genauso genoss wie die vielen, die ihm die Hände entgegenstreckten.

Eine bunte Fülle von Angeboten, Spiegel der Charismen

Gut 10 Minuten Fußweg vom Dom zum Angela-Merici-Gymnasium wurden für Gespräch und Austausch genutzt. Liebevoll gerichtete Informationsstände im unteren Bereich des Angela-Merici-Gymnasiums ließen schon gleich zu Beginn erste Begegnungen entstehen. Im Schulhof gab es bei strahlendem Sonnenwetter Mittagessen und Getränke, während diejenigen, die ein Angebot vorbereitet hatten, ihre Räume suchten und dekorierten. Es war erstaunlich, wie schnell sich Klassenzimmer in Oasen des Gebets und schön anzuschauende Gesprächs- und Meditationsräume verwandeln ließen. Generalvikar Rössel und Domkapitular Ehlen begrüßten die Teilnehmer bei der gemeinsamen Eröffnungsrunde um 14.00 Uhr. Gott soll zum Zug kommen in den vielen Charismen, so das Stichwort von Domkapitular Ehlen. Die Kirche lebe davon, dass sich Menschen von Christus ansprechen lassen und Zeugnis geben, dass sie Freude am Glauben vermitteln. Die Bewegungen könnten, so meinte er anknüpfend an ein Wort von Romano Guardini, dazu beitragen, dass die Kirche in den Herzen neu erwacht.

Man spürte, dass es vielen nicht leicht viel, in der Fülle auszuwählen - zumal eine Pinwand mit kurzen Angaben für 500 Personen etwas zu knapp gehalten war! Ausgesprochen spirituelle Angebote wie das "Gebet der liebenden Aufmerksamkeit" der Gemeinschaft Christlichen Lebens oder der Lichter-Rosenkranz der Schönstattbewegung waren mit gut 20 bzw. 30 Teilnehmern eher stark besucht, während die Anzahl der direkt auf Ehepaare ausgerichteten Workshops für die Zahl der anwesenden Ehepaare einfach zu groß war; da war auch einmal nur ein Ehepaar außer den Veranstaltern im Raum. "Ich geh zur Fokolar-Bewegung, das interessiert mich, und dafür sind wir ja auch hier, um andere kennen zu lernen," erklärt Sr. Angela Ginzler, Schönstätter Marienschwester. Sie ist begeistert, als sie zurückkommt. "In unserer Pfarrei hat Pfarrer Künster vor Jahren im Advent die Schönstatt-Maria wandern lassen," sagt eine Frau aus einer charismatischen Gemeinschaft. "Das hätte ich ja nicht gedacht, dass ich die hier in Trier mal wiedersehe. Mir hat das damals gut gefallen, das Bild ist sehr schön", erklärt sie. "Es ist hier schon ein anderes Klima als sonst, wenn wir den Lichter-Rosenkranz anbieten", sagt Martina Rasch. "Hier hat man gemerkt, das sind alles Leute, die beten, die wissen, wofür sie beten, die sich auch nicht lange zieren. Im Gegenteil! Für mich war das eine wunderschöne Erfahrung von geistlicher Weggemeinschaft." Angebote der Schönstattbewegung sind Spurensuche, Bildmeditation, Gesprächskreise zu Partnerschaft, Familie und vieles mehr.

Im Schulhof spielt unterdessen die Band "Esperamor" schwungvoll geistliche Lieder zum Mitsingen - dieses typische Kennzeichen der geistlichen Bewegungen.

Mit der Segens- und Sendungsfeier im Dom schließt das Fest der Begegnung. Gabriele Rohrbeck, die in der Vorbereitung über den Gesprächskreis der Geistlichen Gemeinschaften für Schönstatt stark engagiert war, ist zufrieden: "Es war ein erster Schritt, einmal einen Tag miteinander zu gestalten, dem nun weitere Schritte des Kennenlernens, Austauschens und gemeinsamen Tuns folgen können."



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