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 published: 2003-03-07

Antwort Gottes auf die Zeit

Römischer Beobachter: Die Bewegungen und Geistlichen Gemeinschaften im Herzen der Kirche: ein wichtiges und bekanntes Zentrum, Präsenz durch eine beachtliche Zahl von Mitgliedern, und eine effiziente Lösung der Nöte der Kirche oder der Anliegen des Papstes

 

Un hito: Encuentro de los Movimientos con el Papa, Pentecostés, 31 de mayo de 1998

Milestone: Meeting of the Ecclesial Movements with the Pope, Pentecost, May 31, 1998

Meilenstein: Treffen der Geistlichen Bewegungen mit dem Papst, Pfingsten, 31. Mai 1998

 

Msgr. Luigí Giussani, fundador de CL

Monsignor Luigí Giussani, Founder of CL

Msgr. Luigí Giussani, Gründer von CL

 
 

Lo que don Giussani quería y quiere, es regalar a la Iglesia laicos maduros en su fe y comprometidos con la Iglesia y el mundo.

What Msgr. Giussani wants to give to the church, are laypersons, mature in their faith and commited to Church and world.

Was Msgr. Giussani der Kirche schenken will, sind Laien, die im Glauben reif sind und sich für Kirche und Welt einsetzen.

 
 

Los Movimientos y Comunidades Nuevas a casa en el corazón del la Iglesia

The new Movements and Communities, at home  in the Heart of the church

Die Bewegungen und Neuen Gemeinschaften im Herzen der Kirche zuhause

 

Fotos: Archiv © 2003

 

ROMA, P. Alberto Eronti. Ein wichtiges und bekanntes Zentrum, Präsenz durch eine beachtliche Zahl von Mitgliedern, und eine effiziente Lösung der Nöte der Kirche oder der Anliegen des Papstes: das ist das durchgängige Profil, das die Bewegungen und Neuen Geistlichen Gemeinschaften in Rom prägt. Diese Schlussfolgerung, Ergebnis von zahlreichen Begegnungen von und mit Bewegungen und Gemeinschaften in letzter Zeit, stößt einen Nachdenkprozess an in Blick auf die Ausstrahlung des zukünftigen Internationalen Schönstattzentrums in Rom - und darüber hinaus.

Auf der Grundlage von Begegnungen mit Bewegungen und Gemeinschaften im vergangenen Monat Februar - "Neues Lied" und Communione e Liberazione -, und in Fortsetzung der Erfahrungen beim Besuch des Internationalen Zentrums der Fokolarbewegung, mit Equipe Notre Dame und der Gemeinschaft Sant' Egidio aus Anlass von Feiern und Jahrestagen, zeigen sich im Licht der göttlichen Vorsehung neue Horizonte für Schönstatt auf seinem Weg nach Rom und zur Verwirklichung seiner Sendung in der Kirche.

"Neues Lied": Medienkommunikation im Dienst der Evangelisierung

In den letzten Wochen hatte ich zahlreiche Begegnungen mit den verschiedenen Bewegungen der Kirche. Am 12.Februar war ich zum Zentrum von "Neues Lied" in Rom eingeladen. Es ist eine Bewegung, die im Jahr 1978 in Brasilien entstanden ist. Der Gründer, P. Jonas Abib, ein Salesianer, spürte den inneren Ruf, ein Apostolat um Kommunikation und eucharistische Anbetung zu initiieren. Es waren eine große Zahl von Kandidaten, die ihm folgen wollten, doch als es dann Ernst wurde, blieben zwölf - eine Zahl, die auch ein Programm ist! Die ursprüngliche Idee war, dass diejenigen, die sich der Bewegung anschlossen, Gott und den Mitmenschen "ein Jahr ihres Lebens" für das Apostolat schenkten. Die Frage war allerdings: Wie sollte dieses Apostolat konkret aussehen? Was war Gottes Wille? Eines Tages erhielt P. Jonas ein Radio geschenkt. In diesem Radio sah er das Zeichen, das er gesucht hatte: Wir widmen uns der Kommunikation durch die Medien. Im Jahr 1981 entstand das erste "Radio des Herrn", und nach den Radiosendern entstanden Fernsehsender. Heute wird ganz Brasilien davon erreicht und die Ausweitung in die Welt hat begonnen. In vielen Ländern sind die Programme bereits über Kabelfernsehen zu sehen.

Die Mitte der Spiritualität der Bewegung ist die eucharistische Anbetung, die in allen Gemeinschaften während 24 Stunden am Tag gehalten wird. Die Gemeinschaften sind in jeder Hinsicht "gemischt": Männerund Frauen, Verheiratete und Unverheiratete gehören dazu. Das Ideal ist, Mannsein und Frausein zu leben, Familie zu leben und eine Gemeinschaft für die neue Zeit.

Wie man sich denken kann, haben Proben, Prüfungen, Kreuz und Leid nicht gefehlt, aber das Vertrauen der Hierarchie wuchs im Maße als man die Früchte der Arbeit sah, und heute wächst die Gemeinschaft ungehindert. Sie haben zehn Priester, die in der Gemeinschaft ordiniert sind, und 50 Seminaristen bereiten sich darauf vor, Christus als dem Verkünder und Kommunikator der Frohen Botschaft nachzufolgen. Vor fünf Jahren kam die Gemeinschaft nach Rom und sucht im Moment nach einem Ort, wo sie sich dauerhaft ansiedeln und wachsen können.

Ein wirklich schönes Erlebnis war diese Begegnung. Man kommt nicht heraus aus dem Staunen über die vielen "Vorkommen" des Heiligen Geistes in diesen "neuen Zeiten" von Kirche und Welt. Die Medien sind ein starkes Phänomen dieser Zeit, und die Kirche ist unterschiedlich glücklich im Umgang mit ihnen gewesen. Wenn man den Sender "Telepace" (der italienischen Kirche) mit dem von "Neues Lied" vergleicht, dann hat letzterer Rhythmus, Tempo, eine gute Themenqualität, attraktive Bilder, gute Musik - wogegen der andere Kanal weit abfällt. Eine der Stärken von "Neues Lied" ist, dass sie ein ungeheures Geschick haben, religiöse Themen verständlich und ansprechend zu präsentieren. Und sie wissen, wie man Musik gebraucht, was in der brasilianischen Kultur entscheidend ist. So kommt das Evangelium zu Tausenden, und das Wort wird ausgestreut...

Eine der Überraschungen war für mich, wie offen P. Jonás und seine Gefolgsleuten für alle Charismen sind; sie haben einen unkomplizierten Kontakt mit Schönstatt, vielen von ihnen haben in den verschiedenen Heiligtümern von Brasilien ihr Liebesbündnis geschlossen. Von den fünf Mitlgliedern in Rom sagten mir zwei, "Ich habe das Liebesbündnis", sie sind mit dem Cor Ecclesiae-Heiligtum verbunden. Sie verstehen sich nicht als "geschlossene Gruppe", sondern öffnen sich dem Reichtum anderer und dienen aus dem Eigenen.

Zwanzig Jahre 'Communione e Liberazione' - Feier im Internationalen Zentrum der Bewegung in Rom

Für den Spätnachmittag des 26. Februar erhielt ich eine Einladung der Gemeinschaft "Comunione e Liberazione" (CL) zu einem Treffen in ihrem Internationalen Zentrum, Anlass war, mit Freunden zwanzig Jahre der Gründung der "Bruderschaft von Comunione e Liberazione" (Gemeinschaft und Befreiung) zu feiern, verbunden mit der Präsentation eines Buches, das in origineller Weise die Geschichte der Bewegung beschreibt.

Es sprachen bei dieser Veranstaltung Bischof Stanislaw Rylko (Secretar des Päpstlichen Rates für die Laien) und Professor Giorgio Feliciani, einer der ersten Mitglieder der Bewegung. Der Saal war gesteckt voll mit Bischöfen, Priestern, Botschaftern (beim Heiligen Stuhl) und Vertretern der verschiedenen Bewegungen und Neuen Gemeinschaften.

Vor dem offiziellen Beginn war Zeit zum Begrüßen und Austauschen. Es ist eine sehr schöne Zeit - mehr und mehr treffen wir Mitglieder der verschiedenen Bewegungen und Neuen Gemeinschaften uns bei Anlässen dieser Art und lernen uns kennen. Dadurch kann Freundschaft und Einfühlung in der gemeinsamen Liebe zur Kirche und im Dienst an ihr wachsen. Fokolare, San Egidio, Charismatische Erneuerung, Cursillo und Schönstatt entwickeln eine einzigartige Strömung der Nähe und Verbundenheit. Von den Schwestern waren Schwester Pilar, die beim Päpstlichen Rat für die Laien arbeitet, dabei, und Schwester Thomasine, Postulatorin im Seligsprechungsverfahren für Schwester Emilie.

Bischof Rylko begann mit zwei wichtigen Ereignissen in Blick auf die Feier: den Brief des Papstes an den Gründer von CL, Luigí Giussani, der sich auf den Beitrag der Bewegung für die Kirche bezog, und die Wallfahrt der Gemeinschaft nach Loreto, um der Gottesmutter für die vergangenen Jahre zu danken und die Zukunft ihrem Herzen anzuvertrauen.

In dem Brief dankt der Papst für das Mühen, horchend der Not des heutigen Menschen auf die Spur zu kommen. Der Mensch, so der Papst, hört nicht auf zu suchen, gezeichnet vom Drama der Gewalt, der Einsamkeit und der Bedeutungslosigkeit. Die einzige Antwort, die ihn zur Ruhe kommen lässt, die die, die von dem kommt, der Quelle seines Seins und Handelns ist. Die Bewegung wollte nicht einen, sondern den Weg zur Lösung dieses existentiellen Dramas weisen. Der Weg ist Christus.

Die Wallfahrt der Bruderschaft CL nach Loreto unternahm die Gemeinschaft angeregt durch das Apostolische Schreiben zum Rosenkranz, um "mit Maria das Antlitz Christi zu betrachten."

Die Bewegung, die am 12. Februar 1982 vom Päpstlichen Rat für die Laien anerkannt wurde, hat sich in 70 Ländern verbreitet und eine dynamische Organisation gemäß dem sich entfaltenden Leben entwickelt. Die Mitglieder, mehrere Tausend, sind das, war in Schönstatt die "Mitarbeiter der Liga" wären. Der Motor der Bewegung ist die "Bruderschaft", zu der etwa 20.000 Personen gehören, in Schönstatt entsprechen sie etwa dem Bund. Sie bilden Lebensgruppen, die jeweils ihren eigenen, aber festen Rhythmus von Treffen haben, ihre Grundlage des geistlichen Lebens und einen wirtschaftlichen Beitrag, den jede Person oder jedes Ehepaar festlegt. Die Gruppen entfalten sich und wachsen in einem Klima, das sie "erziehende Geschwisterlichkeit" nennen. Die Gruppe ist das "Kloster" mitten in der Welt, darum ist die "geschwisterliche Gemeinschaft" für das Mitglied das, was für den Mönch seine Regel ist. Die Inspiration geht von in der Gemeinschaften ordinierten Priestern und einer Gruppe von stärker gebundenen Laien aus.

Reif, verantwortlich, frei

Profesor Feliciani entfaltete den Beitrag der Bewegung für Kirche und Gesellschaft. Was ihr Charisma im Sinne ihres Gründers, Luigí Giussani, ausmacht, ist der Wunsch, der Kirche glaubensreife Laien zu schenken, die sich für Kirche und Welt einsetzen. Die drei Worte, mit denen sie ihr Laienideal beschreiben, sind: reif, verantwortlich,frei. (Wer hört dabei nicht die Worte der Vorgründungsurkunde Schönstatts! Pater Kentenich definiert dort den Menschen, den er für die neue Zeit formen will, als innerlich frei, fest, und priesterlich in seiner Fähigkeit und Bereitschaft zur Hingabe.) Msgr. Giussani sagt, dass in der säkularisierten Gesellschaft die Christen jeden Tag weniger werden, aber das Problem sei nicht, dass sie eine Minderheit würden. Das Problem ist in Wirklichkeit, dass die Christen unbedeutend werden, das heißt, dass sei Sauerteig werden, der nicht durchsäuert und Salz, das nicht salzt. Daher sein Bestehen auf der Betonung des christlichen Laien und seiner Ausstrahlung, die am Ursprung des Christentums Kraft hatte, ein komplett heidnisches Weltreich zu "durchsäuern" und zu "salzen". Der Christ ist nie ein Einsamer oder Vereinzelter, weil der immer in der Gemeinschaft der Kirche steht. Die Kirche ist Comunio, Gemeinschaft von freien Männern und Frauen - von Erlösten. Das ist der theologische Akzent von Comunio e Liberazione: der Sohn Gottes, der Mensch geworden ist, um Weg und Bruder aller Menschen zu werden. Maria ist "mittendrin", dazwischen, und vermittelt Gemeinschaft und Comunio.

Das ist die Antwort auf eine immer mehr zersplitterte und atomisierte Gesellschaft. Eines der mit besonderer Liebe entfalteten Themen ist das der "neuen kommenden Kultur", einer Kultur, die nicht menschlich sein wird, wenn sie nicht die Züge Christi trägt. Es ist der Sohn Gottes, der den Menschen an seinen Ursprung erinnert, seine Bestimmung, den Sinn seines Lebens und seine unendliche Würde. Ein Ausdruck, den die Gemeinschaft in ihrem Apostolat oft benutzt,ist dieser: "Du willst nichts von mir? Ich tue trotzdem etwas für dich. Du willst nur ein wenig von mir? Ich gebe dir alles, was ich habe."

Zusammengefasst, es sind viele Berührungspunkte zwischen Communione e Liberazione und den anderen Bewegungen, einschließlich Schönstatt. Wenn wir das betonen, was uns eint, schaffen wir Gemeinsamkeit; das Eigene jeder Gemeinschaft ist das, was uns unterscheidet, aber nicht trennen muss, wenn wir einigermaßen organisch denken.

Wie sehr hängt der Gründer ab von seiner Gefolgschaft!

Einmal mehr dachte ich daran, welche Rolle für Pater Kentenich die charismatischen (und heiligen) Gründer spielen: "Antwort Gottes auf die Zeit". Ja, die Gründer sind Männer und Frauen, die, dank der Gnade und des Wirkens des Heiligen Geistes, die Herausforderungen und Nöte der Zeit erkannt und mit werkzeuglicher Treue darauf geantwortet haben. Aber ohne ihre Gefolgschaft verschwinden die Gründer aus dem Leben der Kirche und der Welt. Wie sehr hängt der Gründer von seiner Gefolgschaft ab! Und wie sehr hängen auch Kirche und Welt von ihnen ab! Der Gründer und seien geistlichen Söhne und Töchter bilden ein Ganzes, durch das der Geist Gottes neu in der Geschichte wirkt. Ohne die Gefolgschaft verschwinden der Gründer und sein Charisma schnell als Antwort Gottes auf die Zeit. Ohne diem Gründer bleiben Tausende von Männern und Frauen ohne Sendung und ohne charismatische Ausrichtung. Wie faszinierend ist die Welt des Geistes - Kraft und Macht der Liebe -, der in der Welt wirkt durch Menschen, die er zu Werkzeugen seines Handelns macht!

Die Gegenwart Schönstatts im Herzen der Kirche

In meinen Kontakten mit den Bewegungen und Neuen Gemeinschaften, die sich in Rom niedergelassen haben, habe ich eine Konstante bemerkt: alle haben sich mit einem bekannten und bedeutenden Zentrum in Rom ansässig gemacht, bringen ihre Präsenz durch eine ansehnliche Zahl von Mitgliedern zur Geltung, und haben in irgendeiner Weise eine Antwort oder effiziente Lösung für die Nöte der Kirche oder die Anliegen des Papstes. Das alles lässt natürlich an die Gegenwart Schönstatts im Herzen der Kirche denken und an die Vision, die der Vater und Gründer von ihr gehabt hat. Ich glaube, dass eine geheimnisvolle Einheit besteht zwischen der Zeit in Milwaukee und dem Aufenthalt Pater Kentenichs in Rom gerade vor dem Ende des Konzils. Pater Kentenich wurde von der Kirche am "alten Ufer" ins Exil geschickt und von der "Kirche am neuen Ufer" befreit.

Die Worte von der "vorkonziliaren Sendung Schönstatts, die jetzt die nachkonziliare Sendung der Kirche ist", müssen in diesem Sinne interpretiert und gebraucht werden. Zwei Ereignisse der Zukunft, verbunden mit dem bereits bestehenden Cor Ecclesiae-Heiligtum, könnten ein Signal werden, um in der Verwirklichung dieser Vision des Gründers zu wachsen: der Baubeginn für das Internationale Zentrum an der Via Boccea, mit dem Matri-Ecclesiae-Heiligtum, am 8. Dezember dieses Jahres, und wenn der Prozess Pater Kentenichs von der Diözese Trier nach Rom geht (wann das sein wird, weiß noch niemand). Es wird um zwei neuen Weisen der "Gegenwart" des Vaters und Gründers und seines Charismas im Zentrum der Kirche gehen. Was für eine Aufgabe wartet da auf uns!

In diesem Kontext liegt es nahe, diese Überlegungen zu beenden mit dem Wort, das Pater Kentenich gegen Ende seines Lebens der deutschen Schönstattbewegung sagte: "Mit Maria hoffnungsfreudig und siegesgewiss in die neueste Zeit!"



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