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Dachau pilgrims
from six nations, and three continents: the roses stand for the experience
of heaven touching the earth - then, and in each Dachau situation
today
Dachaupilger aus sechs Ländern und drei Kontinenten:
die Rosen stehen für die Erfahrung, dass der Himmel die Erde
berührt - damals und in jeder Dachausituation heute |
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"As if Mary
wanted to say: here, in this place of horrror, I am present as mother...
I want to wlak the streets of Dachau with you!"
"Als wollte Maria saggen: auch hier, an diesem Ort des Schreckens,
bin ich als Mutter da...Ich gehe mit euch durch Dachau!" |
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By the admissions
block, where Father Kentenich spent the first months of his stay in
Dachau
Am Zugangsblock, wo Pater Kentenich die ersten Monate seiner
Gefangenschaft in Dachau verbrachte |
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On the way
back home: visit to Ennabeuren, where Fr. Kentenich in the post-war
weeks waited to get a chance to return to Schoenstatt
Auf dem Heimweg: Besuch in Ennabeuren, wo Pater Kentenich
in den Nachkriegswochen auf eine Möglichkeit zur Rückkehr
nach Schönstatt wartete |
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Fotos: POS
Fischer © 2002 |
SCHÖNSTATT, Gabriele Sudermann/Alexa Clemens/mkf. Die 28 Frauen
aus sechs Nationen, vier Gliederungen, mit einem Altersspanne von gut
50 Jahren, die am 14. – 16. Juni eine Pilgerfahrt nach Dachau unternahmen,
wo Pater Kentenich zwischen 1942 und 1945 gefangen war, nahmen aus diesen
Tagen ein tiefes Vater- und Familienerlebnis mit nach Hause. Während
sie durch das ehemalige Konzentrationslager gingen und dabei froh und
sehr bewusst eine Internationale Auxiliar eine Nachbildung der Original
Pilgernden Gottesmutter, die Joao Pozzobon 1979 nach Dachau brachte
und viele Zeichen und Symbole der kindlichen Verbundenheit mit der Gottesmutter,
Pater Kentenich, dem Heiligtum und mit der ganzen Schönstattfamilie
mittrugen, schenkten sie ihren eigenen kleinen und größeren
Dachauerlebnisse und die von Hunderten von anderen, die sie geistig mitgenommen
hatten, in das Dachau Pater Kentenichs hinein. "Was wir mitgenommen haben",
so sagt eine der Berufstätigen Frauen, "ist die Freude an und Mitverantwortung
für die Familie des Vaters und dafür, dass wir gerufen sind,
als dieses Vaters Maria und das Liebesbündnis in jede Dachausituation
hineinzutragen."
Eine kurze Zeit am Beginn des Pilgerwegs durch Dachau, als alle noch
damit beschäftigt waren, ihren Sachen zu richten, stand die Auxiliar
(irgendwann redete niemand mehr vom Bild der Gottesmutter, sondern einfach
von der Gottesmutter) allein am Eingangstor des Lagers, "als wollte sie
sagen: Hier, an diesem Ort des Schreckens, herrsche ich auch und werde
immer herrschen, wie der Vater und Gründer es gesagt hat. Es gibt
keinen Ort, keine Wirklichkeit, egal wie furchtbar sie auch ist, in der
ich nicht als Mutter gegenwärtig bin."
Im Jahr des 60-jährigen Jubiläums von Pater Kentenichs Entscheidung
am 20.Januar 1942, auf menschliche Mittel zu verzichten, die ihn vor dem
Gang nach Dachau bewahrt haben könnten, und seine Freiheit für
die Freiheit der Familie anzubieten, sollte diese Wallfahrt nicht Wissen
um deutsche Geschichte noch um Schönstattgeschichte, sondern ein
Erlebnis vermitteln: Das Liebesbündnis hat hier die grausamsten menschlichen
Realitäten berührt und hat die Bewährung aufs Leben bestanden;
Liebe war und Liebe ist stärker als der Hass und das Unrecht jedes
Dachau.
Familie erleben: einfach, unkompliziert, froh
Ganz international ist die bunt gemischte Gruppe die meisten sahen
sich an diesem Morgen zum ersten Mal, viele konnten die Sprache der anderen
nicht am Freitag, 14. Juni, um 10.20 Uhr von der Sonnenau aus Richtung
Dachau gestartet: neun Berufstätige Frauen aus dem Nordkreis, Deutschland,
und zwei aus Ecuador, fünf Schwestern aus Brasilien und eine Schwester
aus USA zwei davon zuständig für die BusCafeteria , eine
Studentin aus USA, sechs Mütter aus Südafrika und eine Mutter
aus Zimbabwe mit Sr. Marian.
" Im Bus war ganz schnell eine gute Atmosphäre, die Unterhaltung
kam ohne Probleme in Gang," berichtet Alexa. "Ich war zum ersten Mal mit
einer so internationalen Gruppe unterwegs, und es war einfach faszinierend
– die Sprachbarriere war nämlich keine. Alle wollten, dass es schön
wird, alle haben sich unheimlich gefreut, alle wollten die anderen kennen
lernen, und es hat einfach geklappt." "Vielleicht war es die Gottesmutter
auf ihrem Ehrenplatz vorne im Bus, was von Anfang diese besondere Atmosphäre
geschaffen hat," meint eine der Frauen aus Johannesburg. "Vor allem, wie
dann ein Symbol nach dem andern da vorn bei ihr auftauchte, und Alexa
schließlich noch mit Rosen ankam!"
Beim Schönstattheiligtum in Weiskirchen Heiligtum der Werktagsheiligkeit
gab es eine Pause gemacht; Pfr. Blumers, Diözesanpräses von
Mainz, feierte mit den Pilgern eine heilige Messe in englisch. Er hatte
drei Frauen vom USMilitär mit ihren Kindern zu dieser Messe eingeladen,
die nicht wenig staunten, mehrere Bilder der Pilgernden Gottesmutter in
verschiedenen Größen im Heiligtum zu finden. Sie selber wirken
auf ihrem Stützpunkt auch mit der Pilgernden Gottesmutter. Diese
Messe wie alle weiteren waren ein Erlebnis von internationaler Familie:
selbstverständlich und ohne sich zu zieren haben sich alle eingebracht
die Schwestern mit portugiesischen Liedern, die Mütter mit englischen
Liedern und Gebeten, die Berufstätigen mit ihren Liedern. Schön
war, dass viele Lieder in zwei oder sogar drei Sprachen gleichzeitig erklingen
konnten! "Was wir bei dieser Fahrt ganz stark und frohmachend erlebt haben,
war das Unkomplizierte, Einfache im Miteinander. Wir haben die Mütter
gefragt: 'Wollt ihr was singen?' Dann war die Antwort: 'Ja, klar!'
und dann wussten sie auch was. 'Sr. Simone, können Sie bei der Messe
den Zwischengesang machen?' 'Klar, und die Gitarre bring ich sowieso
mit!'," kommentiert Alexa, und man merkt ihr die Freude an. Das unkomplizierte
Aufeinanderzugehen "Wieso, wir sind doch eine Familie, oder?" wurde
ohne viele Umschweife auch auf die Amerikanerinnen und ihre Kinder ausgeweitet
wie auf Pfarrer Blumers, der nebenbei von einer der jungen Frauen noch
einen Crashkurs "Tragen der Pilgernden Gottesmutter auf der Schulter,
wie João Pozzobon" erhielt.
Rosenkranz in fünf Sprachen
Zur Vorbereitung auf den Tag in Dachau, um eine Gottesbegegnung dort
für die 28 Frauen, die im Bus dorthin unterwegs waren und für
alle, die durch ihre Gebete, ihre Bitten und Anliegen, ihre Gedanken und
Sehnsucht anwesend waren, wurde auf der Weiterfahrt der Rosenkranz gebetet
– in fünf Sprachen, je eine pro Gesätz: Englisch, Deutsch, Spanisch,
Portugiesisch, Latein. Jede Sprachgruppe wählte auch ein Lied aus
für ihr Gesätz, die anderen sangen oft der Spur nach mit und
rieten sich durch die unbekannten Laute. Alexa: "Alle haben sich einfach
eingesetzt, dass es schön würde, ich denke, dass steckt hinter
dieser Erfahrung, wie unkompliziert es war, mit Leuten aus vier oder fünf
Sprachgruppen zu reisen. Und vor allem, denke ich, war es so, der Vater
war einfach da und hat uns verbunden. Ein Vater, eine Familie, ganz einfach!"
Ein auf Video aufgezeichnetes Zeugnis von Prälat Heinz Dresbach,
der als junger Schönstattpriester mit Pater Kentenich zusammen in
Dachau war, war die ideale Einstimmung für den Pilgertag in Dachau.
Am Freitagabend, als die Gruppe in Kösching angekommen und die Zimmer
bezogen hatte, kamen fast alle (bis auf die einfach zu geschafften Südafrikanerinnen)
zusammen, um die Erfahrungen eines Menschen aufzunehmen, der über
die Zeit mit Pater Kentenich sagte: "Dafür hat sich für mich
Dachau gelohnt."
Auf dem Weg nach Dachau erklang am anderen Morgen das Morgengebet aus
Himmelwärts – den Dachaugebeten Pater Kentenichs – gleichzeitig in
vier Sprachen. "An dem Morgen habe ich so richtig den Wert von Himmelwärts
erkannt," sagte eine der südafrikanischen Frauen. "Wir konnten nicht
miteinander reden, aber wir konnten die gleichen Gebete beten, die Gebete
unseres Vaters, die Gebete der Familie. Ich habe mich so tief als Glied
dieser wunderbaren Familie gefühlt!"
Nach dem Morgengebet war die ganze restliche Fahrtzeit von gut einer
Stunde damit gefüllt, dass eine nach der andren zum Mikrophon kam
und einfach sagte, was sie an dem Zeugnis von Prälat Dresbach am
meisten beeindruckt hatte: die spürbare und greifbare Wirklichkeit
der Vorsehung Gottes, das Vatererlebnis, die Hoffnung, die Freude. "Die
Hoffnung bringt uns weiter," sagte Marlene Peter aus Zimbabwe. "Wir müssen
diese Hoffnung verbreiten in unsrem ZimbabweDachau der Gewalt, der Armutsspirale,
der Ungerechtigkeit und des Sterbens."
Maria auf der Lagerstraße in Dachau
Eins der Erlebnisse, die Marlene Peter, Sr. Marian und einige Mütter
aus Johannesburg über einen Südafrika-Besuch von Pater Esteban
Uriburu mit der Auxiliar für Südafrika erzählt hatten,
schlug ein. "Schwester, Sie können die Gottesmutter nicht in den
Kofferraum stecken, ihr gebührt ein Sitzplatz im Auto!"– Kein Thema,
mit Eifer und Begeisterung trugen die Frauen abwechselnd die Auxiliar
von Station zu Station, und was dieses Tun bedeutete, war weniger reflektiert
als Intuition. "Als wir früher nach Dachau gefahren sind, haben wir
Rosen mitgenommen, und wir haben erlebt, dass eine einzige Rose in dieser
grauen Steinwüste alles verändert," meinte eine der Berufstätigen.
"Dieses Jahr tragen wir die Gottesmutter ins Konzentrationslager. Wir
gehen mit Maria über die Lagerstraße. Ich habe eigentlich nicht
viel darüber nachgedacht, aber ich weiß, dass ich dieses Bild
die Gottesmutter in der Baracke, auf dem Block nie mehr vergessen
werde."
Außer der Auxiliar hatten die Berufstätigen Frauen das Vaterauge
der Trierer Frauenliga, geschenkt für das Dachauheiligtum, mitgebracht;
weiter ein Foto der Vaterstatue mit Rosen und MacraméRosenkränze
aus Argentinien; die drei brasilianischen Anbetungsschwestern vom Urheiligtum
hatten die Krone vom Alten Haus mit; sie und Mónica Cadena aus
Ecuador hatten eine Pilgernde Gottesmutter dabei, und die Mütter
eine kleine Fahne aus Südafrika und ein Stück Holz vom Urheiligtum.
Es waren nicht nur die 28 Frauen, die mit ihren Kostbarkeiten das ehemalige
KZ betraten: Hunderte (mindestens) von Menschen waren geistig dabei oder
wurden während der folgenden Stunden – in Hitze und brennender Sonne
– geistig mitgenommen, ohne es zu wissen. Gabriele: " Wir haben mit der
Auxiliar die Gottesmutter nach Dachau getragen, sie in jede Dachausituation
hineingetragen und alle unsere Schätze, alle Zeichen der Verbundenheit
mit der Gottesmutter, Herrn Pater, untereinander und mit Argentinien,
an jeder Station feierlich aufgestellt. Eine Rose blieb an jeder Station
zurück..."
Vater, unser Herz in deinem Herzen…
In Dachau gingen die Frauen unter der Leitlinie des Vaterbündnisses
von Station zu Station gegangen. Sie wollten in Dachau auf Pater Kentenich
schauen und sich mit ihm verbinden und verbünden: "Meine Hand in
deiner Hand, mein Leben in deinem Leben, unser Denken in deinem Denken,
unser Herz in deinem Herzen, deine Sendung ist unsere Sendung... An jeder
der ausgewählten Stationen (sechs waren geplant, aber hitzebedingt
verzögerte sich alles, so dass einige Stationen kombiniert wurden),
schauten die Pilger zuerst auf Pater Kentenich und seine Dachauerfahrungen.
Was die einzelnen Aspekte des Vaterbündnisses, auf dem Hintergrund
von Dachau damals und Dachau heute im konkreten Leben bedeuten, wurde
an Zeugnissen von Menschen, die aus dem Vaterbündnis leben ganz
praktisch aufgezeigt. "Ich denke immer noch an den Mann, der ein paar
Hundert Kilometer nach Florencio Varela gefahren ist, zur Vaterstatue
gegangen ist, nur um seine Hände in die Hände von Pater Kentenich
zu legen, und dann wieder zu fahren weil das das Leben seines Freundes
verändert hat," sagte einer der Frauen bei der Dankesrunde auf der
Rückfahrt. Das Vertrauen einer Mutter aus Argentinien, die "Pater
Kentenich an die Arbeit brachte", als sie vom schweren Unfall ihrer Tochter
erfuhr (sie kann wieder laufen), die Treue eines Ehepaares zum Liebesbündnis
trotz Enttäuschung und Verleumdung, das war Leben pur und hat Eindrücke
hinterlassen. "Wir haben gemerkt, dass es gerade diese konkreten Lebenszeugnisse
waren, die uns haben wirklich verstehen lassen, was Vaterbündnis
und Dachauheiligtum bedeuten," erklärt Gabriele. Den Zeugnissen
folgte jeweils eine Übertragung auf das eigene Leben sehr konkret-.
Lichterrosenkranz auf Block 26
Nach einem kurzen Mittagessen auf dem kleinen Parkplatz beim Karmel gingen
die meisten still wieder zurück auf das Gelände des KZ für
eine Zeit der Besinnung und des Gebetes.
Als um 14.30 Uhr alle zu Block 26 kamen, erwarteten sie dort 400 Rosen
(im Bus von Schönstatt mitgebracht), zum Rosenkranz gestellte Lichtchen,
und in der Mitte die Auxiliar mit den "üblichen" und noch einigen
weiteren Zeichen des Vaterbündnisses.
Bei diesem Rosenkranz ging es darum, für diejenigen zu beten, die
sich oder andre dem Genet der Dachaufahrer anvertraut hatten, und für
alle, die ob sie es wissen oder nicht, Teil der "Familie Gottes" sind,
und die in Berührung gebracht werden sollten mit der Gnade dieses
Ortes, an dem Pater Kentenich das Gnadenkapital für alle geschenkt
hat, die Dachausituationen durchleben, und wo das Liebesbündnis den
Härtetest bestanden hat. Kurz, es ging darum, alle ins Dachauheiligtum
zu bringen, damit die Gottesmutter wirken konnte.
Fünf Lebensbereiche wurden für die fünf Gesätze ausgesucht
die Menschen, denen wir täglich begegnen; das internationale Schönstatt;
die Weltereignisse; die eigene Gemeinschaft und alle Situationen, in denen
uns Gott berührt. Alle standen in einem weiten Kreis um den Rosenkranz
aus Lichtern; reihum kam immer eine mit "ihrem" Gegrüßet seist
du Maria" dran. Während alle einstimmten, ging die jenige, die das
"Gegrüßest seist du Maria" angestimmt hatte, nach vorn, schenkte
eine Rose und zündete das Licht an. Ave Maria um Ave Maria, Rose
um Rose, Licht um Licht entstand so ein Rosenkranz aus Lichtern und Rosen.
Die Besucher der KZGedenkstätte blieben stehen, machten Fotos...
Es war ganz unkompliziert, bei dieser Art des Betens spricht das Herz,
man ist darauf bedacht, "seine" Menschen in dieses Gebet hineinzubringen,
und es ist auf einmal gar nicht mehr so wichtig, ob alles perfekt formuliert
ist, so die Erfahrung auch diesmal. Alle machten mit, nannten die Anliegen
in ihrer Sprache und beteten so auch ihr Ave Maria vor glücklich,
die alle Sprachen verstanden! Aber auch für die anderen wurde es
klar, dass in diesen Rosen und Lichtern eine Welt von Leid, Sorgen und
Vertrauen gegenwärtig wurde.
Natürlich war ein Rosenkranz nicht genug, aber Zeit und Hitze ließen
keinen weiteren zu. In die letzten drei Gegrüßet seist du Maria
wurden dann alle eingeschlossen, die nur in der Stille des Herzens genannt
worden waren.
Rosen für Eltern, Ehemänner, Kursschwestern, Kollegen – und
die Opfer des Bombenanschlags in Jerusalem
Danach wurden der Gottesmutter und Pater Kentenich Rosen geschenkt für
alle, die im Vorfeld gebeten hatten, in Dachau vertreten zu sein, und
für alle, teilnehmen sollten an der Gnade dieses Ortes und dieser
Stunde. Nach einem etwas zögernden Beginnen (die nicht zum Nordkreis
gehörten, kannten diesen Ritus ja nicht) war es "so wie immer": je
länger es ging, desto mehr Menschen fielen einem ein, und je näher
das "Ende" der Rosen kam, desto eifriger und einfallsreicher wurden alle
und wirklich alle! Als die Eimer mit den Rosen leerer wurden und das
Rosenmeer beim sichtbaren kleinen Dachau-Heiligtum wuchs, waren alle –
Berufstätige, Mütter, Schwestern – bemüht, nur niemanden
zu vergessen. "Wer da alle nun auf Block 26 zusammen kam die ältere
Frauenliga, Argentinien, João Pozzobon, Chefs und Kollegen, Herr
Arendes, Kursschwestern, die Trierer Bistumswallfahrt, lebende und verstorbene
Ehemänner, Eltern, Kinder, Enkel, die Schönstattbewegung von
Argentinien, Ecuador, Paraguay, Deutschland, Brasilien, die Kampagne der
Pilgernden Gottesmutter in aller Welt, die Opfer des Selbstmordanschlags
in Jerusalem, der kleine Junge aus Goya, der an einem Gehirntumor operiert
werden musste und die schwer krebskranke Mutter einer Frau aus der Gruppe
einer der Teilnehmerinnen, die eine Stunde sterben durfte, als die Dachaupilger
in der Karmelkapelle die heilige Messe feierten.
Ostern feiern in Dachau
Der Tag in Dachau gipfelte in der Ostermesse in der Karmelkapelle; in
der Eucharistie kamen alles Leid und alle Hoffnung aus dem Dachau damals
und dem Dachau heute im Leiden und Auferstehen Chrisi zusammen. Pfarrer
Maurer war für diese Messe aus Kösching gekommen; in seiner
Predigt deutete er die Dachauerfahrungen im Licht von Ostern.
Aus jeder Gruppe kam eine mit einem Symbol zu den Fürbitten nach
vorn: Marcia aus Ecuador hatte das Vaterauge und betete dafür, dass
die Menschen in aller Welt die barmherzige Liebe des Vaters erleben; Alexa
hatte einen Rosenkranz aus Argentinien und dankte für die Neuentdeckung
des Rosenkranzes in der Gemeinschaft der Berufstätigen Frauen; Lena
hatte ein Foto der Vaterstatue und bat darum, dass das Vaterbündnis
furchtbar wird; Petra hatte das Mariengartensymbol des Nordkreises und
betete um die geschwisterliche Liebe in Schönstatt, Sr. Rosana brachte
die Krone vom Alten Haus und betete für alle Menschen, die im Urheiligtum
ihre Anliegen der Gottesmutter anvertrauen, und Marlene Peter schaute
auf die Auxiliar und dankte dafür, dass die Kampagne der Pilgernden
Gottesmutter weltweit geworden ist und bat, dass die Gottesmutter vielen
Menschen die Gnaden vom Heiligtum bringen kann.
Sich auf das Wesentliche konzentrieren
Schon recht müde und kaputt ging es zurück nach Kösching;
erstaunlich viele fanden sich dann später am Abend noch ein zum Austauschen,
Kennenlernen und zum Geschenkeverteilen.
Nach der Sonntagsmesse im Paralleleheiligtum – wieder mit Lesungen und
Liedern in verschiedenen Sprachen und übersetzter Predigt stiegen
die 28 Dachaufahrer in den Bus: Aufbruch in das Dachau des Alltags, um
darin Heiligtum zu entdecken und Heiligtum zu schaffen. Unterwegs war
Zwischenstopp in Ennabeuren auf der Schwäbischen Alb, wo Pater Kentenich
aufgrund der Nachkriegssituation zwischen seiner Entlassung aus Dachau
und der Rückkehr nach Schönstatt gut vier Wochen warten musste.
Das kleine Zimmer, in dem Pater Kentenich damals wohnte, war für
viele Pilger ein willkommener Raum des Betens und der Stille. Beeindruckend:
als João Pozzobon angeboten bekam, hier zu übernachten, fanden
seine Begleiter ihn am anderen Morgen auf dem Boden kniend im Gebet, das
Bett war unberührt. "Man kann nicht schlafen in einem Raum, in dem
ein Heiliger gelebt hat," war seine Erklärung. Der Impuls, sich auf
das Wesentliche zu konzentrieren, und vor lauter vielen wichtigen und
lautstarken Eindrücken und Dingen das Eigentliche nicht aus dem Blick
und dem Herzen zu verlieren, sich auch zu bewahren vor "religiösem
Tourismus" und Oberflächlichkeit, kam hier gut zum Zug. "Als die
andern noch die Kirche besichtigten, bin ich einfach hier geblieben zum
Beten," meinte Gabriele.
Auf dem Weg zurück nach Schönstatt gab es eine Zeugnisrunde.
Es wurde spürbar, wie für viele "Dachau" nun "mein Dachau" geworden
war. Der Dank für das Vater und Familienerlebnis, das unkomplizierte
Mitmachen aller und die tiefe Gemeinschaft trotz Sprachbarrieren wurden
immer wieder thematisiert. Die Anbetungsschwestern versprachen, in den
nächsten Wochen im Urheiligtum für alle zu beten, die im Rosenkranz
genannt worden waren. Eine Mutter aus Kapstadt, die ehrenamtlich bei "Mosaic"
arbeitet, einer NGO, die sich um Opfer von häuslicher Gewalt und
Missbrauch kümmert, sagte: "Ich werde die Botschaft mitnehmen zu
diesen Frauen, dass Gerechtigkeit nicht vor Gericht beginnt, sondern da,
wo ich mir meiner Würde und meiner Rechte bewusst bin und etwas wage,
um mein Recht und meine Würde zu wahren. Als wir in der Baracke waren
und hörten, dass Pater Kentenich morgens immer früher aufgestanden
ist, um allein im Waschraum zu sein, da war das ein Licht für mich:
Gerechtigkeit beginnt bei meinem eigenen Recht!"
"Wir haben wirklich Familie erlebt, verbunden im Liebesbündnis mit
Maria, eine Familie, deren Mitte ein Vater ist," sagt Gabriele. "Bei unserer
letzten Dachaufahrt im Jahr 2000 haben wir das 'Offene Heiligtum' als
Wert und Ideal entdeckt, diesmal haben wir es erlebt!"
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