Schönstatt - Begegnungen

Liebesbündnis im "Offenen Heiligtum"

Methodistische Christen aus England für eine Woche in Schoenstatt

Schoenstatt Pilgrims of the Methodist Church in Rustington, Enland, with Father Franz Brügger (3rd from l.), and Sr. Miriam, English Office
Schönstattpilger der methodistischen Kirche von Rustington, England, mit Pater Franz Brügger (3. V.l.) und Schwester Miriam, English Office
Covenant Celebration in the Original Shrine: Fr. Franz Brügger (l), Revd. John Beebe
Bündnisfeier im Urheiligtum: Pater Franz Brügger (l),. Revd. John Beebe
Sealing the Covenant of Love: Pat Murphy
Liebesbündnis von Pat Murphy
Covenant renewal after almost 20 years: John and Jan Beebe
Bündniserneuerung nach fast 20 Jahren: John und Jan Beebe
Fr. Franz Brügger (l), Pat Murphy, Revd. John Beebe
Pater Franz Brügger (l),. Pat Murphy Revd. John Beebe
Visit to PressOffice Schoenstatt on Sunday, May 12, 2002. John and Jan Beebe are correspondents for schoenstatt.de
Besuch im Press Office am Sonntag, 12. Mai 2002. John und Jan Beebe arbeiten für schoenstatt.de
Fotos: POS, Fischer © 2002

SCHÖNSTATT, mkf. Am Montag, 14. Mai 2002, um 10.00 Uhr morgens schloss Pat Murphy ihr Liebesbündnis an dem Ort, den sie sich dafür ausgesucht und gewünscht hatte: im Urheiligtum in Schönstatt. Sie tat es in Gegenwart ihres Ehemannes und zweier Ehepaare aus ihrem Heimatort, von einigen Marienschwestern aus USA und Deutschland, Besuchern des Urheiligtums, und von Pater Franz Brügger, der ihr Liebesbündnis im Namen der Schönstattbewegung entgegennahm, wie er es im April 1983 bei John und Jan Beebe getan hatte, die nun ihrerseits Pat auf das Liebesbündnis vorbereitet hatten. Sowohl sie wie Pat Murphy gehören zur methodistischen Kirche.

Seit sie vor über 20 Jahren Schönstatt kennen gelernt haben, haben John Beebe – methodistischer Geistlicher im Ruhestand – und seine Frau Jan immer wieder Einzelne und kleinere Gruppen aus ihrer Kirche nach Schönstatt gebracht. Am Dienstag, 7. Mai 2002, kamen sie mit zwei Ehepaaren in Haus Sonnenau an, die während der vergangenen Monate soviel Interesse an Schönstatt bekommen hatten, dass sie den Ort kennen lernen wollten. "Schönstätter sind fest in ihrem Glauben, weil sie eine wirkliche Heimat im der Gottesmutter gefunden haben, im Heiligtum und in der Führung durch Pater Kentenich," erklärte John Beebe ihnen, "und niemand wird ausgeschlossen, der das Liebesbündnis schließen will, wenn es ihm ernst ist mit der Liebe zu Gott und dem Einsatz für Schönstatt." Es ist die Idee des Offenen Heiligtums, des "Heiligtums ohne Wände", in dem alle willkommen sind. ­ "Ich möchte das Liebesbündnis schließen," war vor einigen Wochen Pat Murphys Antwort. Sie, die an Muskelschwund leidet und zeitweilig auf den Rollstuhl angewiesen ist, fühlte sich ganz persönlich von der Gottesmutter von Schönstatt zum Liebesbündnis gerufen.

"Ich freue mich an der Freiheit, meinen himmlischen Vater zu kennen!"

Als sie an diesem Morgen im Urheiligtum ihr persönliches Weihegebet sprach und dann die Worte, mit denen Millionen Menschen aus allen Ländern und Kulturen sich der Gottesmutter von Schönstatt schenken ­ "O meine Gebieterin, o meine Mutter..." ­, da kam zunächst eine ganz persönliche "Liebesgeschichte" an ihren Ziel­ und Höhepunkt, es war aber auch die erneute tiefe Begegnung der methodistischen Kirche mit Schönstatt. "Als ich zum erstenmal das Kreuz der Einheit gesehen habe, hat mich das sehr, sehr tief berührt, mir kamen die Tränen," berichtet Pat. "Ich war im Innersten bewegt von der tiefen Liebe einer Mutter zu ihrem Sohn und eines Sohnes zu seiner Mutter. Schon bald habe ich angefangen, zu Maria zu beten um Hilfe und Trost, besonders in den Zeiten, wenn die Krankheit mir unbeschreibliche Schmerzen verursachte. Es war die Sehnsucht, die tiefe Liebe einer Mutter zu ihrem Kind zu erfahren. In einer ganz tiefen, persönlichen Erfahrung ihrer Nähe hat sie mir eines Tages diese wunderbare Liebe und Sorge einer Mutter geschenkt, wie ich sie nie zuvor gefühlt habe. Was für eine Freude! Im Februar habe ich das Buch über Schwester Emilie gelesen und habe die Gebete gebetet; mich hat ihre wunderbare kindliche Liebe zum Himmelsvater tief berührt. Ich wollte ihm mit aller Gewalt so vertrauen, wie sie es getan hat, aber zu meinem Entsetzen habe ich gemerkt, das kann ich nicht, denn: ich kenne ihn nicht in Wirklichkeit, nur durch meinen Glauben an ihn. Ich habe meine Mutter Maria gebeten, mich doch zum Himmelsvater zu führen, dass ich ihn wirklich kennen lerne und ihn als Vater, als meinen Vater erlebe. Während dieser Woche spürte ich, wie ich immer näher zu ihm hingezogen wurde. Ich glaubte, ihn sprechen zu hören: 'Ich bin immer bei dir, ich werde dir nicht weh tun, ich werde dich nie fallen lassen.' Mit Maria hinter mir, begann ich ihm entgegen zu gehen, erst langsam und zögernd, doch dann bin ich geradezu in seine liebevoll ausgestreckten Arme gerannt. In diesem Moment habe ich die Vatersorge und den Schutz meines himmlischen Vaters erlebt. Mit Hilfe meiner Mutter Maria bin ich zum Vater geführt worden und habe dabei alles Schwere hinter mir gelassen, um mich an der Freiheit zu freuen, nicht einen, sondern meinen himmlischen Vater zu kennen!"

"Fürchte dich nicht, ich habe dich erlöst…"

Lesungen, Psalmen und Lieder der Bündnisfeier im Urheiligtum spiegelten die Freude und Dankbarkeit wieder, die auch die anderen Teilnehmer der Pilgerfahrt am Ende einer Woche in Schönstatt auf ihre Weise teilten. "Es war eine wirkliche Pilgerfahrt und wir sind erstaunt, was alles passiert ist. Was für ein Glück, dass John und Jan Beebe uns eingeladen hatten zu diesem Besuch. Wenn es irgendwie geht, kommen wir eines Tages wieder," schrieben Yvonne und John Whitehead unmittelbar nach der Rückkehr nach England.

Lob­ und Preislieder auf Gott eröffneten die Feier. Pater Brügger begrüßte die kleine Gruppe und alle zufällig anwesenden Besucher des Heiligtums mit dem Hinweis, dass sie an einem entscheidenden Ereignis teilnehmen und dabei nun auch die internationale Schönstattbewegung vertreten würden. Durch ihr Liebesbündnis als urpersönliches Bündnis gehörten Pa und die methodistischen Christen, die ihr Liebesbündnis erneuerten, der Gottesmutter von Schönstatt und ihrem Heiligtum; durch ihr Liebesbündnis als Ausdruck der Zugehörigkeit und Teilnahme gehörten sie zur Schönstattfamilie, bereit, ihren Beitrag zu leisten im Sinne des Gnadenkapitals.

In seiner Ansprache wies John Beebe auf den Bundesgott des Alten und Neuen Testamentes hin. Das Liebesbündnis sei eine Erweiterung und Ausfaltung des neutestamentlichen Gottesbundes in Jesus Christus, geschlossen mit Hilfe seiner und unserer Mutter. Das Lied vor dem Liebesbündnis, "Du hast ganz leis mich beim Namen genannt", drückte die Erfahrung und Sehnsucht aller aus. Auf ausdrücklichen Wunsch hin segnete Pater Brügger die Weihezeichen ­ Ring, Kreuz der Einheit und MRA­Medaille ­ und überreichte sie Pat Murphy. Das Schlusslied der kleinen Feier, "Do not be afraid" (Fürchte dich nicht), von einem Mitglied der englischen Schönstattfamilie verfasst, brachte alle Freude, Sehnsucht und Ergriffenheit dieses "Augenblicks des Offenen Heiligtums" auf den Punkt.

Zufall? Zwei Tage zuvor, am 11. Mai, hatte eine Familie aus Deutschland im Heiligtum der Familien ihr privates Liebesbündnis geschlossen: mit der Mutter, einer katholischen Koreanerin, schenkten sich auch ihr protestantischer Ehemann und ihre Tochter, ebenfalls protestantisch, der Gottesmutter im Liebesbündnis ­ in dem Heiligtum, in dem es fast 20 Jahre zuvor John und Jan Beebe getan hatten.

Höhepunkte einer Schönstattzeit

Die Diakonenweihe am Fest Christi Himmelfahrt war einer der herausragenden Höhepunkte dieser Schönstattzeit gewesen. Die anderen Höhepunkte und Lieblingsorte ergaben sich nach den persönlichen Wertempfänglichkeiten und waren Ausgangspunkt für viele lange Gespräche. Während sich Pat spontan zum Urheiligtum hingezogen fühlte, war Yvonne, eine Laienpredigerin, vor allem von "der spürbaren Nähe Pater Kentenichs in der Gründerkapelle" fasziniert.

Ein Besuch in Metternich mit der Begegnung mit Schwester Emilie gehörte zu den besonderen Erlebnissen, ebenso wie eine Führung im Pater­Kentenich­Haus.

Auch eine Fahrt auf dem Rhein, Einkaufen in Vallendar und in den verschiedenen Andenkenläden in Schönstatt gehörten dazu, und vor allem viel Spaß und Gelächter (etwa beim Fototermin im PressOffice), was zu einem frohen und entspannten Aufenthalt beitrug.

Haus Sonnenau mit seinem offenen, internationalen Flair war natürlich ein wesentlicher Faktor für das spontane Wohlfühlen. Eine Mahlzeit zusammen mit Deutschen, Chilenen, Mexikanern und Amerikanern endete mit der herzlichen Einladung an einen Piloten aus Texas, bei seinem nächsten Flug nach London die Gruppe zu besuchen.

John Beebe: "Und so bald wir können, kommen wir wieder!"

Hntergrund:


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Last Update: 17.05.2002 14:00 Mail: Editor /Webmaster
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