Der Hoffnung ein Gesicht gebenSoziales Engagement schafft Zukunftsperspektiven für Kinder und Jugendliche in Südamerika |
(Ingrid Springer) Der Hoffnung ein Gesicht geben - seit Jahren ist die Schönstattbewegung und sind einzelne Schönstätter in den Ländern Südamerikas im sozialen Bereich aktiv und investiert viel, um soziale Gerechtigkeit im eigenen Umkreis zu schaffen und Kindern, Jugendlichen und Familien eine Zukunft zu geben. Die Hoffnung hat Namen bekommen: Taller San José, Hogar de María, (Argentinine), Fundación Dequeni (Paraguay), Arco Iris (Bolivien), Apoyo Familiar (Südamerika, Afrika) und viele mehr. Im Laufe der Jahre haben sich in Deutschland verschiedene Spenderkreise und Aktivitäten entwickelt, mit denen diese Hilfswerke direkt, gezielt und ohne Abzüge von Verwaltungskosten unterstützt werden. Taller San José, Argentinien: Ausbildungsplätze für JugendlicheHätten Sie das für möglich gehalten? Ein nicht unvermögender Fabrikant zieht nach dem anstrengenden Arbeitstag in seiner Firma die Gummistiefel an und beginnt, zusammen mit seiner Ehefrau Wohnraum für besonders Bedürftige in einem Elendsviertel von Florencio Varela/Argentinien zu schaffen. Langsam wächst aus diesem Anfang die "Taller San José", ein Zentrum, das etwa 100 Jugendlichen Ausbildungsmöglichkeiten in den verschiedensten Berufen bietet. Fundación Dequeni, Paraguay: StraßenkinderEine Jugendgruppe in Paraguay überlegt sich 1985, was sie angesichts der Situation von Gleichaltrigen aus ärmeren Bevölkerungsschichten tun kann. Daraus entsteht die "Fundación Dequeni", die heute mit ihren verschiedenen Aktivitäten fast 1000 Personen erreicht. Hier arbeiten Sozialarbeiter mit Straßenkindern. Kindergärten, Schülernachhilfe, Speisesäle, Familienberatung und Wiedereingliederung in Familienverbände, Katechese und vieles mehr werden angeboten. Zudem gibt es viele Vorbereitungskurse für die Arbeitswelt und zusätzliche Ausbildungsmöglichkeiten, die staatlich anerkannt sind. Hogar de María, Argentinien: BehindertenheimDie Geburt ihres behinderten Kindes ist für die Mutter der Auslöser, die teilweise schockierende Situation Behinderter in ihrer Region wahrzunehmen. Auf ihre Initiative hin ist der „Hogar de María“ in Mar del Plata/Argentinien entstanden, ein Heim für körperlich und geistig behinderte Menschen. Für diese Arbeit mit Behinderten, bei der es auch darum geht, ihnen ein Gefühl von Wert und Würde zu vermitteln, gibt es in Deutschland bislang keine Patenschaften. Die Einrichtung ist ganz auf sich gestellt. Arco Iris, Bolivien: KinderdorfEin deutscher Priester geht nach Bolivien, damit er dort mit der Straßenkinderarbeit beginnen kann. Aus den Anfängen im Jahre 1991 ist das Kinderhilfswerk „Arco Iris“ entstanden, das über Sozialarbeiter, Therapeuten, Krankenschwestern und Erzieher heute im Kinderdorf und den verschiedenen sozialen Einrichtungen und Ausbildungsstätten über 1200 Kinder erreicht. Vor wenigen Tagen (im November 2001) wurde ein Krankenhaus für die Straßenkinder und die mittellose Bevölkerung eingerichtet. Dort können die ersten Mädchen aus den Kinderheimen von Arco Iris zudem eine Ausbildung als Krankenschwester erhalten. Dem Engagement von Pfr. Neuenhofer ist es zu verdanken, dass Arco Iris ständig wächst und so vielen Kindern und Jugendlichen neue Perspektiven für die Zukunft eröffnet. Apoyo Familiar: Kindertagesstätten - damit Kinder nicht auf der Straße landenDurch die Initiative einer einzelnen Frau, der Rechtsanwältin Dr. Ana Mon, entsteht in Argentinien die Familienhilfe "Federación de apoyo familiar". Ausgangspunkt war eine Kindertagesstätte (Casa del Niño) mit dem Namen "Esperanza" (Hoffnung) in La Plata. Aufgenommen werden Kinder von drei Jahren bis zum Erwerbsalter aus armen Familien; sie werden betreut, während die Eltern arbeiten. Für diese Kinder kann der Kreislauf der Hoffnungslosigkeit – Unterernährung, fehlende Schulbildung, Kinderarbeit, Jugendkriminalität, Drogen, Alkohol, Gewalt in Ehe und Familie, Kinderprostitution, Organhandel, Kinderhandel, Kinderpornographie – unterbrochen werden; die Verbindung zur Naturfamilie wird nicht abgebrochen, sondern diese wird, so weit möglich, unterstützt. Im August 2000 waren es bereits 159 Zentren mit 7.500 Kindern in Argentinien, die aus dieser Initiative heraus entstanden sind. Zusätzlich hat man mit Aufbauarbeit vor allem in Uruguay, Peru, Venezuela und Mexiko begonnen. Im Herbst 2001 sind die beiden ersten Zentren in Südafrika (Soweto) entstanden. Dr. Ana Mon, Schönstatt-Familienbund, ist bereits mehrfach für die Verleihung des Friedensnobelpreises vorgeschlagen worden, zuletzt im vergangenen Oktober für den Friedensnobelpreis 2002. Waisenhaus Catalina Kentenich, BrasilienPater Antonio Borges hat in vielen deutschen Pfarreien gesungen. In Brasilien begeistert er mit seinen Konzerten in großen Fußballstadien, Sporthallen, öffentlichen Plätzen, aber auch am Fernsehen immer wieder viele tausend Menschen. Er hat mit seinen Liedern zum Ausdruck gebracht, dass es Wege der Hoffung und der Zuversicht gibt. Mit dem Erlös wird das Waisenhaus Catalina Kentenich in Jaraguá bei São Paulo/Brasilien unterstützt. P. Antonio nimmt sich selbst immer wieder Zeit für die Kinder und ist ihnen ein väterlicher Begleiter. Inzwischen steht ein Erweiterungsbau an, es sind einfach so viele Kinder, die dringend ein Zuhause brauchen. Vielfalt von ProjektenDamit sind nur einige wenige Beispiele aus einer Vielfalt von Hilfsangeboten herausgegriffen. Die Liste konkreter sozialer Dienste, auch in anderen Ländern als den bereits erwähnten, z.B. Ecuador oder Chile, ist lang: ambulante Krankenbehandlung, Arbeit mit Müllfamilien, Drogenabhängigen, u. a. gehört dazu. Diesen Initiativen ist das Anliegen gemeinsam, den unverschuldet in Not Geratenen zu helfen, ihnen eine bessere Zukunft zu ermöglichen, sie als Partner für eine neue Welt und eine Kirche am neuen Ufer zu begreifen und zu gewinnen. Fast alle sozialen Einrichtungen sind in unmittelbarer Nähe eines Schönstattheiligtums gewachsen und haben hier ihre geistige Kraftquelle. Geht die Entstehung einiger Hilfswerke originär auf Schwestern oder Priester zurück, so sind es jedoch in nicht wenigen Fällen Laien, die das Vermächtnis des Gründers der Schönstattfamilie vom organischen Denken, Leben und Lieben und sein Wort von der "Hand am Pulsschlag der Zeit" durch ein kraftvolles Zupacken in sozialen Brennpunkten zur Realität werden lassen. Aus der Spiritualität SchönstattsAus der Spiritualität Schönstatts und dem Vertrauen auf die Wirkmacht der Gottesmutter, die neue Menschen erziehen und zum Vater führen möchte, wollen sie im Einsatz für andere der Liebe ein Gesicht geben. Oft ist totales Engagement gefragt, die Anstrengung aller Kräfte. Die grundlegenden Ziele und pädagogischen Programme der Projekte basieren auf den pädagogischen Wertvorstellungen, Leitlinien und Handlungsmaßstäben, die P. Kentenich der Schönstattbewegung im prophetischen und vorsehungsgläubigen Erkennen der Zeitzeichen weitergegeben hat. Gerade in den extremen Situationen der misshandelten Kinder, der verwahrlosten Jugendlichen, der Erwachsenen in größten existenziellen und seelischen Notlagen, steht die Pädagogik P. Kentenichs auf dem Prüfstein - und erweist sich als wirksam: Den einzelnen akzeptieren, ihn liebevoll an- und aufnehmen, ihm das Bewußtsein von Wert und Würde zurückgeben, über die Selbstannahme zur eigenen inneren Freiheit führen und ihm christliche Wertvorstellungen für eine sinnvolle Lebensgestaltung vermitteln... Die Begründer des jeweiligen sozialen Hilfswerkes haben Mitarbeiter aus der eigenen Gemeinschaft und aus anderen Gliederungen des Schönstattwerkes gefunden. So kommt es vielfach zu einer gliederungsübergreifenden Projektarbeit, die zunächst durch die gemeinsamen Arbeitsziele den Geist der Einheit weckt und den kreativen Austausch vertieft. Gleichzeitig lernen diejenigen Mitarbeiter, die nicht zur Bewegung gehören, über dieses gemeinsame Engagement Schönstatt kennen und nicht wenige entschließen sich zum Mitmachen. In einigen kirchlichen und staatlichen Einrichtungen, besonders in Paraguay, ist Schönstatt bekannt als ein Werk, dass sich mit der sozialen Frage auseinandersetzt und ganz konkrete Antworten anbietet. Es stellt sich der spannungsreichen Herausforderung zwischen spirituellem Leben und sozialer Verpflichtung - ohne dabei zu einseitig zu akzentuieren. Partner in der Einen WeltIm Laufe der Jahre haben sich in Deutschland verschiedene Spenderkreise und Aktivitäten entwickelt, mit denen diese Hilfswerke direkt, gezielt und ohne Abzüge von Verwaltungskosten unterstützt werden. Oft sind kleine Patenschaften mit Spendern entstanden, persönliche Kontakte. Junge Leute haben sich als Zivildienstleistende oder als freiwillige Helfer zur Mitarbeit in einem der Werke verpflichtet. Der Dialog zwischen den in Deutschland engagierten Personen und den Verantwortlichen der Hilfswerke wird oft als sehr bereichernd für beide Seiten empfunden. Inzwischen ist die projektorientierte Arbeit nach dem Vorbild Lateinamerika nicht ohne Wirkung an den Mitgliedern der deutschen Schönstattfamilie vorübergegangen. Es gibt sehr positive Ansätze und Aktivitäten, man denke etwa an das "Apostolat der Wiege", das die Schönstattmütter initiiert haben. Wer macht mit?Projekte in Lateinamerika - mehr als der berühmte Tropfen auf den heißen Stein! Es geht darum, den „Teufelskreis Armut“ mit konkreten Maßnahmen zu durchbrechen! Wer hier mitmachen will, kann dies gezielt tun: Er kann eine der vorgenannten Hilfsorganisationen aussuchen, erhält dazu weiteres Informationsmaterial und, falls erwünscht, die Konto-Nummer für eine Spende. Natürlich werden für alle eingehenden Spenden die entsprechenden Bescheinigungen (Spendenbescheinigung für mildtätige Zwecke) ausgestellt und rechtzeitig für die eigene Steuererklärung zugesandt. Solidarität ist gefragt!Wer "neuer Mensch" werden will, der kann sich nicht einfach tatenlos zurückziehen und möglichst konfliktfreie Räume suchen! Der Weg zu Gott geht nicht ausschließlich aber keineswegs ohne Solidarität mit dem Mitmenschen! Hören und Hinhören, sich trauen und sich etwas zutrauen, das bringt Bewegung, führt zu konkretem Handeln, wie die Beispiele aus Lateinamerika zeigen. Die Gottesmutter ist uns mit ihrem eigenen Lebensbeispiel diesen Weg vorausgegangen, sie ist aber auch unsere ständige Begleiterin, wenn wir uns durch die Phantasie der Liebe auf neues, vielleicht noch unbekanntes Terrain vorwagen. Sie steht uns als Bündnispartnerin zur Seite, wenn wir uns nicht nur als Einzelne, sondern auch einmal gemeinsam als Mitglieder der Schönstatt-Familie der sozialen Frage stellen, die in Deutschland sicher eine andere, vielfach jedoch nur verdecktere Gestalt hat. Brennpunkte in LateinamerikaErlauben Sie mir, dass ich Ihnen auch sage, welche Projekte meiner Auffassung nach im Moment besonders unterstützt werden sollten. Es sind dies: Hogar de María, ArgentinienKonto: Ingrid Springer, Stichwort "Compartir"
Taller San José, ArgentinienKonto: Ingrid Springer, Stichwort "Taller“ Koordination und Sekretariat:Ingrid Springer, |
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Last Update: 14.12.2001 14:31 Mail: Editor
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