Schönstatt
Begegnungen am Ursprungsort



15. September - Todestag von Pater Kentenich
Pater Kentenich: Prophet des Vatergottes

(mkf) Als Monsignore Wolf, so erzählte er, Bischof Lehmann die Textsammlung zum Gott-Vater-Jahr zeigte, in der ausgewählte Texte von Pater Kentenich zum Gott-Vater-Jahr veröffentlicht wurden, habe dieser gesagt: "Das ist ja sein Thema, sein Anliegen." Sein Thema: Die Liebe des Vaters glaub-bar und erfahr-bar machen. Unser Gründer stand selbst, so Monsignore Wolf, staunend vor der Führung Gottes in Schönstatt.

14. September 1999: Monsignore Wolf beleuchtete für die Zuhörer einen Teil aus dem Charisma des Gründers Schönstatts, der in diesem Jahr besonders wichtig geworden ist.
14. September 1999: In der Gründerkapelle, der ehemaligen Sakristei der Anbetungskirche, markiert an jedem 15. September ein Teppich aus weißen Nelken und Lilien die Stelle, an der Pater Kentenich am 15. September 1968 verstarb.

"Wir sind die patrozentrischste Bewegung in der Kirche!" Das geht auf Maria zurück, deren Sendung Pater Kentenich so klar erkannte. Wie eine Mutter in der natürlichen Familie das Kind zum Vater hinführt, so tut sie es im Blick auf den Vatergott.

Es gibt, so führte Monsignore Wolf weiter aus, bei Pater Kentenich Lieblingsthemen, die er in immer neuen Varianten und immer neuer Freude ins Wort bringe:

Mit Freude kündete er die Botschaft von der Gotteskindschaft als Quelle grundlegender Lebensfreude; immer wieder stellte er den Vorsehungsglauben ins Licht, den Glauben an einen Gott, der jeden im Blick hat und führt. Mit welchem Eifer war er bemüht, falsche Gottesbilder - den Aufpasser, den Polizisten - zu entwerten und das Bild des barmherzigen Vaters in die Seelen der Menschen zu zeichnen - "und das in einem Jahrhundert, in dem bei vielen der Glaube an einen Vatergott zerbrochen ist". Viele wollen daher weg vom Begriff "Vater", aber wir brauchen diesen Begriff, weil Jesus uns keinen schöneren gegeben hat.

Pater Kentenich: Den Vater ins Spiel bringen

Pater Kentenich habe das Bild des Vatergottes aber nicht am Schreibtisch gezeichnet, sondern im Gefängnis, im KZ, im Exil - in Situationen, in denen er aufs äußerste herausgefordert war. Wie im Leben Jesu wirkt er nicht nur durch das, was er in seinen Vorträgen sagt, sondern durch die Art, wie er Vorträge und Tagungen hält. Seit dem ersten Anfang Schönstatts, seit der Zeit der Kongregation, hat er Wert darauf gelebt, Kontakt herzustellen, präsent zu sein, in Tagungen halbe Nächte lang Gespräche zu führen, um für jeden da zu sein. Von einer Priestertagung in der frühen Zeit werde erzählt, dass um seine Gesundheit besorgte Priester bei einer Tagung unter sich eine Regelung suchten, durch die niemand mehr nach 22.00 Uhr zu Pater Kentenich käme. Am anderen Morgen, so einer der Priester, habe er zum ersten Mal Pater Kentenich wirklich zornig erlebt. Das sei nicht die Art, wie er Tagungen halte.

14. September 1999: Die Todesstelle des Gründers Schönstatts, ein Platz für viele zum stillen Gebet.

Er war, so Monsignore Wolf, nicht nur Lehrer und Theologe, sondern der, der - um den Vater ins Spiel zu bringen - sich selbst ins Spiel bringen muss und will. Es geschieht immer mehr, dass er dadurch für andere zum Transparent wird, durchsichtig auf Gott und seine Liebe hin. Daher geschieht auch, dass Menschen an ihm hängen, wie das ist, wenn man versteht und verstanden wird, sich geliebt weiß und lieben lernt. Um Pater Kentenich entsteht im Lauf der Schönstattgeschichte eine Atmosphäre, wo Natürliches und Übernatürliches zusammenklingt, wo Glaube neu gelingt, weil religiöse Bindung wächst.

Gerade hier setzt aber auch die Auseinandersetzung an. Von Personenkult wird gesprochen, von Unreife und Kindischkeit im Blick auf die Art, wie Menschen an ihm hängen. Pater Kentenichs Dogmatik wird gelobt; aber seine Pädagogik in Frage gestellt. Als er dies im Bericht des Visitators liest, weiß er: Jetzt muss er antworten. Und er verteidigt seine Pädagogik mit dem prophetischen Elan dessen, der um die Fruchtbarkeit seiner Botschaft weiß. Er zeigt den Gehorsam auf als "Folgen im Glauben" und Kindlichkeit als "Anhänglichkeit im Glauben". Und er macht klar: Damit der Vatergott für den modernen Menschen ins Spiel kommen kann, braucht es erlebbare Vaterschaft.


Fortsetzung:



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Letzte Aktualisierung: 15.09.99, 01:14
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