Weltweites Bündnis der Liebe 1999
Worldwide Covenant of Love



Impressionen vom Bündnistag in Schönstatt

(mkf) Strahlend blauer Himmel, klare Herbstluft, Sonne: Ein Bilderbuchwetter zum Bündnistag. Am Morgen werden im Urheiligtum - wie an jedem 18. - Pilgerheiligtümer gesegnet, die demnächst ausgesandt werden. Darunter ist das 3000. Pilgerheiligtum. Um 8.30 Uhr ist für die Delegierten der deutschen Oktoberwoche Eucharistiefeier in der Anbetungskirche, gestaltet vom Studentat und Noviziat der Schönstattpatres.

Es ist noch nicht sicher, wann das Pilgerheiligtum Nr. 3000 ausgesandt wird und wohin - aber sicher ist, dass es an diesem 18. Oktober 1999 im Urheiligtum gesegnet worden ist. Seit dem Beginn dieser Initiative in Deutschland vor drei Jahren wandern 2780 Pilgerheiligtümer bei je 10 - 15 Familien; die Initiative ist in 725 Orten in Deutschland verbreitet. Das "Projekt 2000 - Pilgerheiligtum" ist einer der starken Wachstumsbereiche der Schönstattbewegung in Deutschland.

Pfarrer Egle als Hauptzelebrant begrüßt zu Beginn der heiligen Messe am Bündnistag die Anwesenden: "Das Liebesbündnis, das wir heute feiern, ist die Herzmitte unserer Spiritualität. Wir wollen uns gegenseitig an diesem Bündnistag beglückwünschen dazu!"

Mit Pfarrer Egle stehen weitere Diözesanleiter bzw. -präsides am Altar.

Einen Eindruck vom internationalen und jungen Charakter Schönstatts geben die Studenten und Novizen der Schönstattpatres mit der Gestaltung der heiligen Messe: bekannte geistliche Lieder aus Schönstatt und anderen geistlichen Gemeinschaften, mit Gitarren und Keyboard begleitet, wechseln ab mit indischen Liedern. Das spanische "Dios te salve, Maria" am Schluss singen nicht nur die anwesenden spanischsprechenden Schönstätter begeistert mit.

Liebesbündnis in der Muttersprache

Vor dem Schluss-Segen werden alle eingeladen, in ihrer jeweiligen Muttersprache das Liebesbündnis zu erneuern. Eine Teilnehmerin meint nachher: "Neben mir erklang die Kleine Weihe in spanisch, hinter mir in englisch, ich betete deutsch und musste unwillkürlich an das Pfingsterereignis denken: 'Wir hören sie in unseren Sprachen Gottes große Taten verkünden.'"

Einige Schönstätter, die nicht zur Oktoberwochengemeinschaft gehören, nutzen die gute Gelegenheit, das Urheiligtum fast für sich zu haben. "Ich habe heute einen freien Tag, da war klar, dass ich die zweieinhalb Stunden Fahrt mache, um am 18. Oktober in Schönstatt zu sein und im Urheiligtum mein Liebesbündnis zu erneuern!" Die junge Frau aus der Gemeinschaft berufstätiger Frauen weiß, dass viele gerne heute hier wären, die aber arbeiten müssen. "Ich vertrete sie alle hier!"

Nach dem Vortrag von Susanne Leibrecht und Sr. Andra-Maria Lingscheid hat sich das neu vertonte Heimatlied in die Herzen nicht weniger Schönstätter "gestohlen", und die neue Jahreslosung der Mädchenjugend, "Sonnenau - hier und jetzt", hat Anhänger weit über den Kreis der Mädchenjugend hinaus gefunden.

Sonnenau - hier und jetzt

Eine 17jährige aus der Mädchenjugend fasst ihren Eindruck nach dem Vortrag so zusammen: "Gestern Abend, am Vorabend dieses Gründungstages, haben wir das Vatersymbol in der Gründerkapelle angebracht. Immer wieder haben wir unser 'Ja' zu unserem Vater und Gründer ausgedrückt: 'Ja, Vater wir gehen mit dir.' So gehen wir mit der ganzen Schönstattfamilie ins neue Jahrtausend, mit unserem Vater und Gründer und unter dem Schutz des Vatergottes. Ich wünsche mir, dass das Vatersymbol immer ein Zeichen der Liebe und des Erbarmens Gottes ist, und wenn wir durch die offene Tür des neuen Jahrtausends gehen, dass wir dann ganz fest die Hand des Vaters halten.

Das neue Jahrtausend fordert uns total. Es ist ein apostolisches und eucharistisches Jahr für die ganze Kirche. Und damit es fruchtbar wird, bereiten wir Schönstätter unsere Herzen. Als Schönstattjugend können wir nicht mehr einfach still Lilien sein, wir haben heute als Mädchenjugend haben unsere Forderung und Sendung auf die ganze Schönstattfamilie übertragen: Sonnenau!!! Unser ganzes Leben soll durchsichtig werden und die ganze Schönheit und Größe unserer Königin, der Regina ter admirabilis, zeigen. Dass wir ihre lebendige Krone sind und der neuen Zeit von ihrem Licht geben. Das ist eine neues Pfingsten. Im Liebesbündnis wird Dunkelheit Licht und Tod Leben. Und jetzt ist die Zeit, wir sind die Sonnenau hier und jetzt!"

Impulse des Bewegungsleiters

Den zweiten Vortrag an diesem Vormittag hielt Pater Beller. Er griff darin zunächst einen Impuls auf, den er bereits am ersten Abend angesprochen hatte: die Situation in der deutschen Kirche in Blick auf die Schwangerenkonfliktberatung.

Es gehe um zwei Brennpunkte und die Frage, was Gott uns als Schönstättern sagen wolle. Im einen Fall betreffe es die Auseinandersetzung zwischen dem Papst und den deutschen Bischöfen, im anderen die konkrete Herausforderung, Frauen in Not zu helfen.

In der Auseinandersetzung zwischen dem Papst und den Bischöfen gehe es um eine Frage der Kirchenleitung. In der Spannung zwischen dem radikalen Wunsch, Leben zu retten einerseits und der bedenklichen Annäherung an ein System, das Töten erlaube, andererseits, sei nun eine Entscheidung gefallen, die das "Dilexit Ecclesiam" fordere. Wir sollten den Sprung wagen und sowohl zu den Bischöfen stehen, die sich so ganz für das ungeborene Leben einsetzten, wie zum Papst, der nun eine Entscheidung getroffen habe gegen den Verbleib im staatlichen Beratungssystem. Es gehe dabei vor allem darum, Polemisierungen und Misstrauen zu vermeiden und ein Klima zu ermöglichen, in dem der andere anders denken darf als ich selbst.

Als konkrete Herausforderung zum Einsatz stehe das Begleiten von Frauen an - nicht nur vor, sondern auch nach der Geburt eines Kindes. Das "Apostolat der Wiege" der Schönstatt-Mütter, das Engagement von Familiengruppen, die solche Frauen begleiten, zeige Perspektiven auf, die über das bloße Diskutieren von Möglichkeiten herausreichten. Was wäre, so Pater Beller, wenn es in Deutschland hundert Gruppen gebe, die Frauen begleiteten? Die dies vielleicht als Projekt mit anderen geistlichen Gemeinschaften angingen?

Als weitere Impulse sprach Pater Beller die Bedeutung der Familien, die Bedeutung christlicher Häuser in Blick auf die Zukunft der Kirche und Schönstatts an, sowie die Anregung aus dem Vortrag von Pater Penners, im Jahr 2000 ein Fest an allen Heiligtümern gleichzeitig zu feiern und so das Netz der Heiligtümer spürbar werden zu lassen.

Für die anstehenden Besprechungen zur Jahresparole nannte er als Schwerpunkte, die sich in der Oktoberwoche herausgestellt hätten: das starke Erleben des Vaters und Gründers in der Mitte, den Wunsch, auf dem Gipfel des Heiligen Jahres zu feiern und ein Jahr der Freude zu begehen, sowie das Interesse an einem näheren Zugang zum Geheimnis der Dreifaltigkeit.

Am Nachmittag trafen sich die Gliederungen, um für sich die Oktoberwoche auszuwerten und ihre Impulse für die kommende Jahresarbeit zu geben.





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Letzte Aktualisierung: 02.11.99, 01:19
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