Weltweites Bündnis der Liebe 1999
Worldwide Covenant of Love



Vitale Begegnung mit dem Gnadenereignis des 31. Mai 1949 - 1999

16. Oktober 1999: Familiennachmittag

Oktoberwoche 16.10.99: Pater Kentenich ist präsent
Bellavista 31.5.99: Fahnenmeer
Bellavista 31.5.99: Krönungsvorbereitung
Bellavista 31.5.99: Feier am Heiligtum
Bellavista 31.5.99: Krönung zur "Königin eines neues Pfingsten"
Bellavista 30.5.99: Pilgerheiligtum
Bellavista 30.5.99: Vaterbündnis
Bellavista 30.5.99: Vaterbündnis
Schönstatt 31.5.99: Festgottesdienst
Schönstatt 31.5.99: Vaterbündnis
Schönstatt 31.5.99: Feier im Bundesheim

(mkf) "Komm in unsre Mitte, dass die Hoffnung lebt ..." Dieses Lied setzte den Grundton der Begegnung mit dem Gnadenereignis des 31. Mai 1949. Die Vaterstatue auf der Bühne, das Vatersymbol für die Gründerkapelle in der Mitte, und - wie Schwester M. Annetraud Bolkart, die Moderatorin der Oktoberwoche und Leiterin des Organsationsteams bemerkte - auch das strahlende Herbstwetter dieses 16. Oktober ließen den 31. Mai 1999 lebendig werden: "In Chile war es am 31. Mai ja Herbst, und es war solches Wetter."

Ein Video vom ersten Tag der Jubiläumsfeiern in Chile gab streiflichtartig Einblicke durch Melodien und Bilder, die für sich sprachen: Einzug mit Landes- und Jubiläumsfahnen, eine Tanz-Darstellung des Gnadenkapitals, das in den Hut gesammelt wird - bezugnehmend auf die Begegnung Pater Kentenichs mit Jugendlichen am Tag seiner Abfahrt von Chile aus nach Milwaukee ins Exil, seine Geste zum Abschied: der umgedrehte Hut, sein Abschiedswort: Gnadenkapital, Gnadenkapital, Gnadenkapital -, Sternwallfahrt zum Heiligtum, das Nacherleben des historischen Geschehens dort, Erneuerung des Liebesbündnisses in allen Sprachen ...

Spontan stimmten Oktoberwochenteilnehmer ein: My Queen, My Mother ... ĦOh Señora mía, oh Madre mía ... Ò Senhora minha, ó minha Mãe ... O Pani moja i Matko moja ... O meine Gebieterin ... Weltweites Bündnis der Liebe.

Der Brief auf dem Altar

In einer deutschen Nachvertonung wurde nun das Video "Der Brief auf dem Altar", die geschichtliche Darstellung des 31. Mai 1949, gezeigt. Schwarzweiß-Technik, Standbild- und Lauffilm-Mix, Überlagerungen, das Leitmotiv der Schritte auf unterschiedlichen Wegen, zeit- und landestypische Musikelemente, sparsame, aber markante Texte, zentrale Aussagen Pater Kentenichs in Bildmotiven unterbaut: das gab den künstlerischen Rahmen für ein prägnantes Erleben des Geschehenen in sechs Sequenzen.

Ave Maria - das Erlebnis der Nähe Mariens im Leben Pater Kentenichs: seine Weihe als Neunjähriger, der Halt in Maria in den Krisen der Studienjahre, die Sendung für Maria, das Geschenk des Heiligtums als Heimat für viele, die kirchlichen Anfragen bezüglich der 'Sonderideen' Schönstatts - Liebesbündnis, Gnadenkapital ... -, seinem eigentlichen Geheimnis.

Sentire cum Maria, Sentire cum Ecclesia - Fühlen mit Maria, mit der Kirche - die Entscheidung vom 20. Januar 1942, die eigenen Freiheit zum Pfand zu setzen für die Freiheit der Familie, die Entscheidung für Dachau, seine Rückkehr, und dann: "Seit Dachau glaube ich jedoch, die Pflicht zu haben, mit Offenheit vor die Gesamtöffentlichkeit der Kirche zu treten ..."

Non possum non praedicare - Ich kann nicht schweigen - Weltreisen, um Verbündete zu suchen: Afrika, USA, Südamerika; er glaubt an eine Vision.

Dilexit Ecclesiam, er liebte die Kirche - die Anfragen der Kirche, die Prüfungen, die Schritte, die zur bischöflichen Visitation führten, der Briefwechsel, das Nicht-Verstandenwerden, die Entscheidung, ausführlich Stellung zu nehmen ... wegen der Kirche, die er liebt.

In Coenaculo, im Coenaculum: die Einweihung des Heiligtums in Bellavista am 20. Mai 1949, der Weg durch Regen und Schlamm, das Schreiben am Antwortbrief, der Moment der Übergabe dieses Schreibens an die Gottesmutter am 31. Mai 1949, der dritte Meilenstein in einem halbfertigen Kapellchen ohne Strom, Blumen oder Kerzen, mit 23 Marienschwestern als Zeugen, die Krönung der Gottesmutter an Pfingsten, denn:

Tua res agitur - Es ist deine Sache - die Sache der Gottesmutter; der Weg, der zur apostolischen Visitation führt, der Weg ins Exil; die Frage: Gehst du mit?, der Weg nach USA über Südamerika, das Zeichen, auf das er gewartet hat: der 31. Mai wird in Schönstatt aufgenommen, erwähnt; Texte Pater Kentenichs, die seine Bedeutung erläutern, und die Früchte des Mitgehens: ein neues Vater-, Kindes- und Gemeinschaftsbild, die Heimkehr des Gründers, das Mitgehen seiner Familie, das Hineinwirken Schönstatts in die Kirche, in die ganze Welt ...

Als das Video ausgeblendet wird, erklingt das Gedenkjahrlied: Familie Patris - Cor unum in Patre ... Tua res agitur, tua res agitur, und Vertreter der Länder ziehen mit Landesfahnen auf die Bühne der Aula, schwenken ihre Fahnen. Weltweites Bündnis der Liebe wird in diesem Augenblick sichtbar, internationale Weite der Schönstattbewegung, geeint in dem einen Liebesbündnis.

Nach einer kurzen Pause geben Johanna Riebesehl (Mädchenjugend, Köln), Bernhard Irsch (Mannesjugend, Trier), Frau Helmich (Schönstattbewegung Frauen und Mütter, Münster) und Ehepaar Wieland (Familienbund) ihre Erfahrungen vom 31. Mai 1999 wieder.

Eindrücke, die bleiben und den Alltag prägen

Per Video, da beruflich verhindert, schildert Johanna Riebesehl, 19, ihre Freude, ganz kurzfristig noch die Möglichkeit erhalten zu haben, beim 31. Mai in Chile dabei sein zu können. Sie erzählt vom internationalen Treffen der Mädchenjugend und einer besonderen Begegnung mit Pater Kentenich im Haus Manuel Montt. In seinem Arbeitszimmer dort hätten sie das Vaterbündnis bekräftigt: Wir gehen mit - als Mädchenjugend der ganzen Welt. Als anschließend alle zur Immakulatastatue über Santiago pilgerten und dort der Gottesmutter die RTA-Krone anboten und "hoch über Santiago die Stimme von Pater Kentenich erklang: 'Lass uns gleichen deinem Bild', da sei ihr die Nähe der Gründers und die Bedeutung, mit ihm gehen zu dürfen, noch einmal ganz tiefe Erfahrung geworden. Das Video, das gerade vorher gezeigt worden war, habe sie in Chile besonders beeindruckt. Das Motiv der Schritte, der Füße, das darin durchzog, habe ich immer neu das Mitgehen mit Pater Kentenich gezeigt. Als die ganze Familie sich im Vaterbündnis neu um ihn geschart habe, da sei ihr neu bewusst geworden: die Mitte unserer Familie ist dieser Vater, wegen dem wir alle so selbstverständlich zusammen gehören.

Bernhard Irsch, 26, konnte wegen seines Studiums nicht nach Chile fahren; er war schon früher in Chile gewesen und habe dort das Heiligtum spontan als Heimat erlebt, sehr viele positive Erlebnisse mit den Menschen dort gehabt. "Und wer Chile kennt, versteht, wie leid es einem tut, nicht da zu sein am 31. Mai." Aber nicht da, sondern stattdessen am 31. Mai 1999 in Schönstatt zu sein, sei für ihn der Sendung des 31. Mai dienlicher gewesen! Mit vielen Schönstättern habe er diesen Tag hier, am Ursprungsort erlebt: die tiefe, meditative Atmosphäre in der Anbetungskirche, wo man zeitgleich mit den Schönstättern in Chile versammelt war, die enge Verbundenheit, die er in diesen Stunden mit den Freunden in Chile erlebt habe, das sei etwas ganz tief Wertvolles gewesen. Als dann alle zum Vaterbündnis durch die Gründerkapelle zogen, da sei ihm auf einmal die ganz persönliche Frage gekommen: "Was hat Kentenich bezwecken wollen mit dem 31. Mai, warum hat er ihn uns geschenkt?" Er habe danach angefangen, in den Texten von Pater Kentenich zu lesen. Nachher sei es mit den Fahnen zum Bundesheim gegangen, wo es Musik, Imbiss und Begegnungen gab. Er habe diese Gelegenheit intensivst ausgenutzt zum Austausch über Schönstatt mit vielen, vielen Schönstättern dort.

Ganz praktisch habe er dann den 31. Mai im Zeltlager erlebt. Sie hätten Maria dort in 'Marieglöckchen' umgetauft, jeder Junge habe ein Glöckchen erhalten und um den Hals gehängt; das Läuten sei eine Erinnerung gewesen: Maria ist bei mir. Ein Junge sei sogar in der Schule danach vom Lehrer getadelt worden wegen des Glöckchens. Er habe es aber ganz lässig unter seinen Pulli geschoben und gesagt: Das ist mein Mariglöckchen, das gehört zu mir.

"Ich möchte Möglichkeiten finden, wie ich heute Jugendlichen Maria, Christus und den Vatergott nahe bringen kann. Das ist die Herausforderung." Am 31. Mai 1999 habe er wieder einmal erfahren, was Schönstatt bedeutet, habe hier in Schönstatt diese internationale, familienhafte Gemeinschaft erlebt - und der Höhepunkt am Schluss, die Liveschaltung nach Chile zu Pater Beller, das war dann einfach die Krönung!

Im Video wurden Eindrücke von den Jubiläumsfeiern am Ursprungsort vermittelt: der Einzug mit den Landesfahnen bei der Festmesse am 30. Mai, das Vaterbündnis mit dem Gang der rund 700 Teilnehmer durch die Gründerkapelle, das Singen des Gedenkjahrliedes, das Einschalten in die Krönung in Bellavista bei der pfingstlich geschmückten Siegerin und das Geschenk der Kerzen, die für ihr Wirken als Königin eines neuen Pfingsten vom Urheiligtum aus, in allen Schönstattgemeinschaften, in allen Ländern und in der Kirche des 3. Jahrtausends stehen, Pater Penners' Einladung ins Bundesheim und ein paar Bilder von der familienhaften Freude dort - und natürlich zum Schluss Originalton Pater Beller aus Chile!

Wen er einmal an der Hand hat

Im nächsten Video ging es wieder nach Chile. Der Beitrag von Pater Beller - "Das Netz der Heiligtümer -, das Theaterstück über Mario Hiriart, die heilige Messe am 30. Mai mit um 10.000 Teilnehmern, dem Einzug des überdimensionalen Pilgerheiligtums, die "Schönstatt-Heiligen", deren Bilder zum Altar getragen wurden, das Familienfest am Abend mit folkloristischen Beiträgen aus vielen Ländern ...

Frau Hellmich berichtete humorvoll und überzeugt von den drei Ehemännern von Schönstattmüttern, die das "geballte Schönstatt" auf dieser Fahrt als "Schönstatt-Sympathisanten" gut überstanden hätten. Beim internationalen Treffen der Schönstattmütter selbstverständlich in die "Liga del Madres" aufgenommen, seien sie gern bei allem dabei gewesen. Die unkomplizierte Art des Umgehens mit Pater Kentenich, die sie bei den Südamerikaner erlebt hätten, habe sie offenbar besonders angesprochen. "Er ist ja wirklich Vater inmitten seiner Kinder!" Als einer der Ehemänner seine Frau bei der Vaterstatue erwartet, sagt er zu ihr: Ich habe ihn schon begrüßt und ihm die Hand gegeben." Sie: "Das ist gefährlich, wen er einmal an der Hand hat, den lässt er nicht los." Er: "Ja, und?"

Familie Wieland - er Deutscher, sie Chilenin - waren schon Anfang Mai nach Chile geflogen und verbrachten zwei Wochen in Bellavista.

Herr Wieland sprach von dem besonderen Verwöhntwerden: Nach Wochen von Trockenheit und Smogalarm und dem vergeblichen Ausschauen nach den berühmten "Anden mit Schnee" habe es zwei Tage vor dem Fest Regen - und damit saubere Luft und Schnee auf der Kordillere - gegeben, und klares Sonnenwetter genau für die Festtage. Ihn hätten vor allem die vielen Beiträge zum Gnadenkapital, die "Opfer in den Hut", beeindruckt. Überall in den Hausheiligtümern der chilenischen Schönstätter habe man so einen Hut gesehen, und das Wort: "Tun Sie es in den Hut!" war ein stehender Ausdruck. Die spontane Zuneigung zu Pater Kentenich habe ihn immer neu angesprochen, und beim Vaterbündnis habe er gesagt: "Vielleicht kannst du auch mich brauchen."

Rosa Maria Wieland erzählte von ihrem Wunsch, am 31. Mai, ihrem letzten Tag in Chile, ganz nah beim geliebten Coenaculum-Heiligtum zu stehen. Von diesem Platz aus sah sie, wie immer und immer wieder Menschen zum Heiligtum kamen. Sie habe sich gefragt: Was geschieht denn hier, dass so viele Menschen stundenlang da sind? Friede, Dankbarkeit und Gelassenheit hätten die Atmosphäre rund ums Heiligtum markiert. Besonders beeindruckt habe sie die Stille, als alle während der Krönung die Gottesmutter im Herzensheiligtum krönten. Da sei einfach die Zeit stehen geblieben. Gottesmutter, was erlebe ich hier? Sie habe innerlich die Antwort der Gottesmutter gespürt: "Das ist deine Heimat, das hier sind meine Kinder von überall her, das ist ihr Zuhause. Was du hier erlebst, ist Familie mit Vater, Mutter und Kindern, und bist auch eines davon." Ihr sei in dem Augenblick klar geworden, dass das größte Geschenk Pater Kentenichs das Liebesbündnis sei. Ihr sei bewusst geworden, dass man darum nur in Verbundenheit mit ihm die Kirche beschenken könne. Sie nehme von Chile den Wunsch mit, mit ihm Hand in Hand ins dritte Jahrtausend zu gehen.

Im Video wurden die geschilderten Erlebnisse noch einmal lebendig: das Vaterbündnis - das Beten um den Heiligen Geist, der Dank an die Gottesmutter, das Zeichen der Flammenkreuze, der Weg zur Vaterstatue, das Bündnis, bei dem die Mitglieder des Generalpräsidiums die Vaterstatue umstanden.

Das Fest der Krönung am Nachmittag des 31. Mai, das mit einem prächtigen Feuerwerk, Fackeln und Lichtern ausklang.

Mit einem großen Strauß roter Rosen stellte sich Frau Wieland zur Vaterstatue auf der Bühne und dankte Pater Kentenich frei ffr das Geschenk des Jubiläums, indem sie den Rosenstrauß in die Hände der Statue legte.

Es blieben Minuten der Stille.

Dann waren alle eingeladen, sich vorn eine Karte mit einem Foto der Statue - ein Geschenk von Monsignore Wolf - zu holen. Da sah es dann auf der Bühne schon fast ein wenig wie in Chile aus: Gedränge in unkomplizierter Spontaneität, Gelassenheit und Freude!

Am Abend stand "Zu Gast bei ..." auf dem Programm, eine Möglichkeit, die familienhafte Begegnung des Nachmittags konkret fortzusetzen.





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Schoenstatt Internet Redaktion
Letzte Aktualisierung: 17.10.99, 13:34
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