Und der Himmel segnet mit...

Ein Bildstock in Riedau, Österreich

Bajo la lluvia... It rained... Regen gab es reichlich...
P. Werner Kuller: oración Fr. Werner Kuller: prayer P. Werner Kuller sprach das Segensgebet
La Mater espera a todos... The MTA invites all... Hier erwartet die MTA nun alle, die vorüber kommen... Fotos: Kolic © 2008

ÖSTERREICH, Elfi und Peter Kolic. Die Familie Gumpoldsberger hat sich am 15.8.2008 zu Maria Himmelfahrt einen lang gehegten Traum erfüllt: die Einweihung eines Schönstatt-Bildstockes. Der Wunsch einen Bildstock zu errichten, bestand bei Anna und Leo schon lange. Es soll ein christliches Signal für den Ort sein, an dem sie sich häuslich niedergelassen haben, jedoch offen zugänglich für jedermann, der vorbeikommt, einladend zum Innehalten.

Konkret wurde dieses Projekt dann, als ihnen die Geschwister zum runden Geburtstag einen Bildstock aus altem Mühlviertler Granit schenkten. Was jetzt noch abging war ein Schönstattbild. Da hatte man schon eine Zeit lang zu suchen, bis man mit der Hilfe von Pater Busse in der Goldschmiede und Kunstwerkstätte der Marienbrüder in Schönstatt bei Vallendar ein passendes Bild der Muttergottes und ein Kreuz fand.

Nun stand der Einweihung nichts mehr im Wege. Mit Pater Kuller, der den Wortgottesdienst zelebrieren sollte, wurde schon lange vorher der Termin fixiert. Einladungen wurden gedruckt und die meisten Gäste persönlich eingeladen, ein bunter Mix aus Verwandten, Freunden, Nachbarn und Schönstattfamilien. Hier hatten sie schon die ersten positiven Erlebnisse: Personen, bei denen sie zuerst unsicher waren, ob überhaupt Interesse für so ein religiöses Event besteht, sagten erfreut zu. Ein kleiner Chor wurde gebildet, Lieder ausgesucht und geprobt. Eine befreundete Familie aus Lilienfeld brachte aus ihrem privaten Arsenal ein größeres Zelt und eine hochwertige Lautsprecheranlage mit.

Und es war Regen gemeldet

Am Tag der Einweihung stieg die Spannung ins Unerträgliche. Sehr viele Gäste waren angesagt und der Wetterbericht meldete ein denkbar ungünstiges Wetter mit intensivem Dauerregen und starkem Wind.

Wie viele Gäste werden nun tatsächlich kommen?

• Lässt sich jemand von dem schlechten Wetter abschrecken und bleibt zuhause?
• Werden die Zelte halten?
• Fällt alles ins Wasser?
• Reichen die Aufstriche für die Agape?

Und alles war gut

Der Segen von oben fiel überreichlich aus, wobei sich wohl die meisten der 180 Gäste, die zur Einweihung gekommen waren, eine etwas andere Ausdrucksweise des Himmels gewünscht hätten. Denn es regnete in Strömen und der Chor hätte als Draufgabe "Singing in the Rain" intonieren können. Aber ganz so schlimm, wie es der Wetterbericht angekündigt hatte – Windböen bis 70 km/h – kam es dann doch nicht und fast alle geladenen Gäste sind gekommen. Das Wetter tat der guten Stimmung keinen Abbruch. Pater Kuller trug Seins bei, dass alle ganz aufmerksam bei der Feier teilnahmen und seinen Worten lauschten. Bei der anschließenden Agape klang das Fest aus. Viele schöne Begegnungen mit guten Gesprächen prägten die Atmosphäre.

Ein Bildstock ist ein religiöses Kleindenkmal welches Vorbeigehende zur Andacht einladen soll, und in vergangenen Jahrhunderten oft an Wegen und Kreuzungen errichtet wurde. Heutzutage sind sie eher selten geworden.

Allerdings: die immerhin doch noch vielen Bildstöcke in Süddeutschland, die Joao Pozzobon, der Initiator der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter, bei seinem Besuch in Deutschland 1979 sah, regten ihn an, diese Tradition nach Brasilien mitzunehmen, wo es diese Ausdrucksform von "Religion auf der Straße" überhaupt nicht gab. Heute sind die Straßen und Wege nicht nur Brasiliens, sondern Argentiniens, Paraguays, Chiles... mit Bildstöcken gesäumt. Und sehr viele davon tragen wie der Bildstock in Riedau das Bild der Gottesmutter von Schönstatt.