published: 2008-07-01 |
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Ein Hauch von Exotik...2. Männerforum im Haus Tabor |
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SCHÖNSTATT, Lambert M. Schoedter. Männer unter sich, so was kennt Man(n) von der Nationalmannschaft oder auch in gewissen Sparten des Berufslebens – Monteure, Soldaten zum Beispiel. Wenn sich jedoch in Schönstatt nur Männer und vor allem Männer im mittleren Alter treffen, dann hat dies mit einem "Hauch von Exotik" zu tun. Denn die "Männergruppen in Schönstatt sind bundesweit regelrecht zersplittert", wie ein Teilnehmer des Männerforums, das am 21. Juni 2008 im Tagungshaus der Männerbewegung "Haus Tabor" auf dem Marienberg in Schönstatt stattfand, es treffend ausdrückte. Um so wichtiger ist eine Plattform, auf der Orientierung gefunden und Erfahrungsaustausch stattfinden kann. Eine solche Plattform bietet ein Initiativkreis der Männergemeinschaften Schönstatts. Angesprochen sind vor allem Männer unter 50 Jahren. Ein weiteres Kriterium für die Teilnahme ist das Interesse an den Themen und nicht etwa die Eingebundenheit in eine Schönstattgemeinschaft. Gründe, die Männer zwischen 25 und 50 bewegen, sich einen Tag von der Familie und Freizeitverpflichtungen loszusagen und zum Männerforum nach Schönstatt zu kommen, sind vielfältig. Ernest M. Kanzler, Mitglied des Instituts der Marienbrüder, begrüßte die Teilnehmer und leitete auf das Motto:"Karriere und Herzinfarkt – Was wollen Männer wirklich?" über. Männer und KarriereHauptreferent Pater Prof. Dr. Joachim Schmiedl erklärte, dass es zutreffe, dass Männer immer noch in der beruflichen Hierarchie die Spitzenpositionen einnähmen. Der Grund sei nicht, dass Frauen nicht auch in der Lage seien Spitzenpositionen auszuüben, sondern dass Männer von ihrer Position viel stärker ihren Selbstwert ableiten und deshalb an den Stühlen kleben würden. Männer seien jedoch deswegen auch verletzlicher als Frauen, was Karrierefragen anbelangt; sie sind geneigt, bei beruflichen Veränderungen mit größerer Angst und mit Rückzug zu reagieren. Beruflicher Erfolg scheint für die Selbstbestätigung des Mannes an oberster Stelle zu liegen. Hinsichtlich der Gesundheit ergäben die Studien, dass "Mann" seltener zum Arzt geht und Krankheiten und Schmerzen gerne verdränge. Deswegen ist er auch in der Regel gefährdeter. Seine Aussagen bezog Prof. Schmiedl aus einer Studie des "Arbeitskreises interdisziplinärer Männerforschung". Dabei gibt es eine Tendenz zu einer Zunahme von häuslichen Arbeiten und Kindererziehung gerade bei jüngeren Männern. Der Slogan: "Am Wochenende gehört Papi mir" sei ohne weiteres im Trend. Das ehrenamtliche Engagement lasse insgesamt nach und werde weitgehend von den Frauen übernommen. Wenn ein Mann sich jedoch einmal in der Freizeit engagiert, dann sei es meistens umfassend. Mit Blick auf den heiligen PaulusAnhand von Texten des heiligen Paulus, eines "Mannes in Stresssituationen", zeigte P. Schmiedl auf, wie sich sein Leben nach dem Ereignis von Damaskus radikal änderte. Auf seinen Reisen hatte er große Strapazen auf sich genommen. Er sorgte selbst für seinen Unterhalt und brachte eine bewundernswerte Leidensbereitschaft auf. Seine Glaubensüberzeugung war stärker als ein kurzfristiges Karrieredenken, da er sich am ewigen Ziel orientierte. Die Texte aus dem Korintherbrief regen zu einer lebhaften Diskussion an. Ja, in der Tat, "Mann" kann nicht alles. Er muss seine Grenzen anerkennen, denn nur die "Wahrheit macht frei". Muss man im Beruf sich aller "Lebenslügen" bedienen, oder braucht man nicht den Mut, zu sehen was geht oder nicht geht? Gerade wer hier nicht auf die "rote Ampel" achtet und nur dem Erwartungsdruck des Umfeldes folgt, kann "Schiffbruch" erleiden. Was vor Überforderungen schütztJoachim Konrad aus Mainz, Ingenieur in der Automobilindustrie, erläuterte in seinem Statement, dass die Kunst darin bestehe, die rechte Balance im Beziehungsnetzwerk, den Ausgleich zwischen Beruf, Familie, Freunde, Gott, Beruf zu finden, sonst könne man zusammenbrechen. Er machte darauf aufmerksam, dass mit den verschiedenen Altersstufen sich auch die Schwerpunkte verändern. So ergeben sich neue Freiräume, wenn beispielsweise die Kinder größer würden. Persönlich sei er seiner Frau dankbar, dass er heute hier sein könne. Früher konnte er wegen der Kinder nur wenige apostolische Aufgaben wahrnehmen. Als verheirateter Mann stehe für ihn die Wertschätzung der Familie an erster Stelle. Ein unverheirateter Mann könne seiner Meinung nach ein größeres Engagement nach außen aufbringen. Er selbst lebe als Wochenendpendler auch die Woche über getrennt von der Familie. Der Gefahr, ganz in der Arbeit unterzugehen, setze er den Spruch von Karl Valentin entgegen: "Ich geh mich besuchen. Mal sehen ob ich da bin." Für Männer ist auch wichtig, was Paulus der Gemeinde von Korinth ins Stammbuch geschrieben hat: Es geht um eine neue Würde, die uns in Christus geschenkt ist. Gott kann in unserem Leben "nur dann stark sein", wenn wir "schwach" sind. Oder mit Pater Kentenich zu sagen, es geht um die "Haltung der "Inscriptio", der positiven Annahme des Schwierigen im Leben. Eine solche Haltung kann auch den modernen Mann vor Überforderung bewahren, ebenso wie eine kindliche Haltung Gott gegenüber, wie sie sein Schüler, Josef Engling, gegen Ende seines Lebens immer mehr gefunden hatte und darin seine stark willensmäßige Einstellung ergänzte. Zum Abschluss feierten die Männer die heilige Messe im Tabor-Heiligtum. |
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Last Update: 01.07.2008