published: 2008-05-20 |
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So was wie der Jakobsweg, nur nach SchönstattDiözesanwallfahrt aus dem Bistum Fulda mit vielen Kommunionkindern und gut 600 Pilgern in Schönstatt |
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SCHÖNSATT, mkf. "Das hat Vallendar aber noch nie gesehen!" Ulrich von Hammé, der est vor einiger Zeit nach Vallendar gezogene Fotograf, der am Sonntagmorgen eigentlich in aller Ruhe Objektaufnahmen in der Vallendarer Fußgängerzone machen wollte, ist im ersten Moment wie vom Donner gerührt. Mitten in die sonntägliche Stille ertönen Blasmusik, Lieder und Gebete, und dann kommen sie schon um die Ecke: gut 600 Pilger aus Fulda, darunter viele Kommunionkinder in ihren Festkleidern, junge Familien mit Kinderwagen, Jugendliche mit Rucksack und Gitarre... "Dat is doch hee nit der Jakobsweg, oder?" fragt einer der wenigen Passanten. Doch, die Pilger aus Fulda verwandeln die schöne Vallendarer Fußgängerzone für eine Stunde in so etwas wie den Jakonsweg. Nur nach Schönstatt. Dabei ist es so ungewöhnlich auch wieder nicht, denn jedes Jahr gehen die Wallfahrer aus Fulda "die letzte Meile" zum Urheiligtum in Schönstatt zu Fuß, quer durch Vallendar. "Wir beten dabei auch für die Vallendarer", versichert einer der Vorbeter. Die schönen Fachwerkhäuser und das ganze Ambiente sprechen die Pilger sehr an. "Da macht es doch noch viel mehr Freude, das Pilgern, wenn es durch so schöne Straßen geht." Dabei hat es an diesem 18. Mai noch bis zum Beginn der Prozession genieselt, und es wird den ganzen Tag über Regen drohen. Aber er fällt irgendwo anders, und die Pilger, die Fahnen, die Krüge, die Bilder der Pilgernden Gottesmutter bleiben trocken. Das große Marienbild, das jedes Jahr der Prozession vorausgetragen wird, tragen diesmal Rebecca und Micel. Die beiden sind zusammen, und Micel hat erst im April die Taufe empfangen. Es war sein ausdrücklicher Wunsch, bei dieser Wallfahrt mit seiner Freundin zusammen das Bild zu tragen. Überhaupt sind viele Jugendliche unter den Pilgern, ganz selbstverständlich mittendrin. Gottes Nähe sollte nicht zuerst beruhigen, sondern wecken!Nach einem Halt und Gebet am Urheiligtum feierten die Pilger aus Fulda in der Pilgerkirche, zusammen mit vielen anderen Besuchern, einen vom Künzeller Musikverein musikalisch gestalteten Wallfahrtsgottesdienst. Wir sollten Gott nicht als Maskottchen benutzen, forderte Diözesanpräses Ulrich Schäfer in der Predigt. Es gehe um mehr. Das Wissen um Gottes Nähe solle nicht (nur) beruhigen, sondern wecken, wecken zum eigenen Tun. Gott habe etwas vor mit uns, mit jedem persönlich, mit Schönstatt. Er wolle wirken, dass jeder Mensch, dass die Menschheit wieder heil werde. Wenn man Psychologen frage, wie Menschen wieder heil werden, dann würden sie antworten, sie brauchten ein Zuhause, müssten lernen, Ja zu sagen zu ihrer Originalität und brauchten Werte. Im Heiligtum schenke Gott der Menschheit ein Zuhause; in den auf den ersten Blick verwirrend vielen Häusern und Gemeinschaften Schönstatt zeige er den Weg, Ja zu sagen zur eigenen Originalität und das zu suchen (und zu finden), "was genau zu mir passt". Und die vielen Losungen und Motivationsworte geben Werte an, für die es sich lohnt, sich in Bewegung zu setzen. Die Krüge schließlich zeugten vom Vertrauen, das Gott ins uns setze. Im Krug, in den wir unsere Anliegen, Freude und Erfolge geben, sage er uns: "Bleib nicht unter deinen Möglichkeiten!" Gänsehaut-MomenteZu den Fürbitten und zugleich als Gabengang werden die mitgebrachten Krüge zum Altar getragen. Dann kommt so ein Moment, der Gänsehaut macht. Die Vorbeterin betet für das Ehepaar, dessen Schafe vor einigen Wochen auf die ICE-Trasse gelaufen sind. Das schwere Zugunglück ist allen noch bewusst. Und nun beten fast tausend Menschen, manche mit Tränen in den Augen, für dieses Ehepaar, das um seine Existenz bangen muss. Dieses Ehepaar gehört zu Schönstatt. Solidarität zum Anfassen. Das ist Kirche, wie Gott sie gedacht hat. Man meint, dass der Himmel sich öffnet... Jesus als FreundAm Nachmittag standen die Kommunionkinder im Mittelpunkt. Sie stellten bei der Marienfeier dar, wie gut es tut, Jesus zum besten Freund zu haben und Maria zur besten Freundin. In der Katechese erzählte dann ein echter Jakonsweg-Pilger, was man alles im Rucksack haben sollte, um mit Jesus gut anzukommen auf dem Pilgerweg des Lebens. Vor der Heimreise zogen alle mit den Kommunionkindern noch einmal zum Urheiligtum; die Kinder schenkten dort Jesus und Maria eine Rose als Dank für die Erstkommunion. Am Feuer, wo der Inhalt der vielen mitgebrachten Krüge verbrannt wurde, erhalten dann alle den Reisesegen - "Weil du mit uns gehst".
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Last Update: 20.05.2008