Ich wünsche Dir Leben

Erstmals Mutter-/Eltern-Segen auf dem Katholikentag in Osnabrück

Una sorpresa para todos: un gran número de participantes A total surprise: so many participants Die große Überraschung: die Kirche ist fast voll!
P. Ulrich Beckwermert Fr. Ulrich Beckwermert Dompfarrer Ulrich Beckwermert
Coro de la Obra Familiar de la diócesis de Osnabrück Choir of the Family Movement of the diocese of Osnabrück Chor der Familienbewegung der Diözese Osnabrück
Beate Schumacher, jefa de la rama de madres en la diócesis Beate Schumacher, leader of the Mothers' League in Osnabrück Beate Schumacher, Diözesanverantwortliche der Schönstatt-Bewegung Frauen und Mütter in Osnabrück
Zapatillas para cada bebe a nacer Little shoes for each baby to be born Schuhe für jedes Kind, das erwartet wird Fotos: POS Brehm © 2008

KATHOLIKENTAG, Martina Rasch. Eigentlich hat niemand so richtig mit wirklich vielen Teilnehmern gerechnet, als klar war, dass die Segensfeier für Mütter und Eltern, die ein Kind erwarten, doch so weit außerhalb des Hauptradius des Katholikentags stattfinden sollte. Es war ja auch das erste Mal, dass der Mutter-/elternsegen auf dem Katholikentag angeboten wurde. Um so erstaunter waren alle, als sie dann am Freitagmittag um halb eins in die Kirche St. Josef kamen und schon gut sechzig Personen in den Bänken saßen.

Die Schönstattbewegung Frauen und Mütter und die Familienbeweugng der Diözese Osnabrück hatten sich sehr viel Mühe mit der Vorbereitung gemacht .Musikalisch wurden sie unterstützt von einer Gruppe der Schönstattfamilien, die schon während die Besucher in die Kirche kamen, für Begleitung sorgten.

Ein neuer Mensch ist da

Dompfarrer Ulrich Beckwermert begrüßte alle, besonders die Kinder, "die schon da sind und die die noch kommen werden". Er betonte, dass er sich sehr freue, diese Stunde hier verbringen zu dürfen

Es wurde ein Psalm gebetet, dann folgten eine kleine Betrachtung und ein Text aus dem Evangelium.

In der Predigt kamen Pfr. Beckwermert ganz persönliche Gedanken, in dem er von seinen fünf Geschwistern und seinen dreizehn Nichten und Neffen sprach. Dadurch fühle er sich auch selber sehr berührt, wenn er nun werdenden Müttern und Vätern den Segen spenden dürfe.

In der Pfarrtätigkeit komme es immer wieder zu Gesprächen mit Brautleuten. Diese sind von viel Aufregung und Organisatorischem geprägt. Ganz anders seien die Gespräche, wenn er hin und wieder einige Jahre später mit einem Paar dann ein Taufgespräch führen könne. Dazu gehe er in gerne zu den jungen Familien: "Und jetzt hat sich das Leben vollständig geändert. Ein kleiner Mensch ist da, hier heißt er einfach Eric." Dompfarrer Beckwermert schildert anschaulich: Die Eltern empfangen ihn und sind sichtlich Müde. Jetzt finden sich in der ganzen Wohnung die "Insignien" seiner Herschafft, Erics Fläschchen, Erics Stofftiere, Erics Beißringe…Jetzt dreht sich das Gespräch um ganz andere Dinge als damals, sie erzählen von durchwachten Nächten und Koliken. Uns sie zeigen sich erstaunt wie ein so kleines Kind so laut schreien kann.

Eric ist einmalig. Und es ist ein Wunder, dass Gott, wenn er Leben schenkt, sich nie wiederholt.

Jedes Kind trägt ein Geheimnis in sich, das Gott ihm gegeben hat. Sicher fragen sich gerade Eltern oft, was wird aus diesem Kind nur werden? Sie wissen es nicht, aber sie gehen den Weg mit. Auch Maria ist mit Christus seinen Kreuzweg gegangen.

Wissen wir mehr von der Zukunft? Wissen wir mehr als Eric? Gott kann sich jeden Tag neu aussprechen durch die Kinder. Das Kind ist eine der Sprachen Gottes. Es wächst das Ja Gottes zu dieser Welt, wenn eine Frau ein Kind erwartet. Gott bindet sich an unser Ja zu diesem Kind. Deshalb: ich wünsche Dir Leben.

Ein ganz persönlicher Segen

Im Anschluss bitten die Mütter und Väter in einem Gebet für sich selber um Kraft und Lieben für die Aufgabe die sie mit dem Kind erhalten haben. Es ist nicht immer nur einfach, es gilt, auch das Belastende der Elternschaft zu tragen. An der Hand der Gottesmutter Maria und im Glauben möchten sie gerne diesen Weg gehen.

Begleitet von passender Musik wurde nun den Müttern und Eltern der Segen gespendet

Sie kamen alle in einer Reihe vor zu den Altarstufen und Dompfarrer Beckwermert segnete jede Mutter und jedes Elternpaar ganz persönlich. Die Schlange war lang, es waren 24 Segnungen! Mit so viel hatte von den Veranstaltern niemand zu rechnen gewagt.

So unterschiedlich die Mütter und Eltern waren, so verschieden ging es dann auch zu, als sie vor dem Pfarrer standen. Manche kamen auch schon mit Kindern. Die einen wollten zum Segen lieber auf Papas Arm, die anderen auf Mamas Arm; eine große Schwester schob das kleine Geschwisterchen ganz liebevoll vor und legte zum Segen ihre Hand auf dessen Kopf.

Zu jedem Segen bekam die Mutter oder der Vater eine brennende Kerze in die Hand, die sie mit nach Hause nehmen konnten als Erinnerung an diese Stunde.

Angekommen

Im Anschluss sprach der Priester auch noch den Segen für alle Anwesenden und bedankte sich für das Mitfeiern. Er betonte ausdrücklich, es sei ihm eine Freude gewesen, in diese Gesichter schauen zu dürfen.

Frau Schumacher, die Diözesanträgerin der Frauen und Mütter von Osnabrück lud nun alle Mütter und Väter ein, sich noch ein paar selbstgestrickte Babyschühchen abzuholen. Damit verbunden sei das Gebetsversprechen aller Schönstattmütter für ihr Baby.

Wenn auch der ein oder andere hier mit etwas gemischten Gefühlen gekommen war und sich eine der hinteren Bankplätze ausgesucht hatte, so ging doch jeder mit strahlendem Gesicht und ein bisschen beschwingter und leichter wieder hinaus.

Nach der Spurensuche und dem Lichter-Rosenkranz ist nun auch der Mutter-/Elternsegen, gewachsen in Schönstatt, auf dem Katholikentag angekommen.